Coronavirus News-Update: WTO-Bericht: Handel erholt sich nur mit Einführung von Impfstoffen

Die Welthandelsorganisation empfiehlt in ihrem Halbjahresbericht, die Märkte offen zu halten und eine Beschleunigung des Protektionismus zu vermeiden. Der Überblick.

 

Die Welthandelsorganisation empfiehlt in ihrem Halbjahresbericht, die Märkte offen zu halten und eine Beschleunigung des Protektionismus zu vermeiden. (Foto: greenoak/adobe.stock.com)

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Coronavirus News-Update vom 30. Juli

  • Die Welthandelsorganisation (WTO) empfiehlt in ihrem Halbjahresbericht, die Märkte offen zu halten und eine Beschleunigung des Protektionismus zu vermeiden. Der Handel könne sich nicht erholen, wenn der Zugang zu Impfstoffen weltweit fehlt, so der WTO-Bericht. „Die handelspolitische Zurückhaltung der WTO-Mitglieder hat dazu beigetragen hat, den Schaden für die Weltwirtschaft zu begrenzen“, bestätigte Ngozi Okonjo-Iweala, Generaldirektorin der Welthandelsorganisation bei Vorstellung des Berichtes. Der Welthandel und die Produktion haben sich seit der zweiten Hälfte des Jahres 2020 schneller als erwartet erholt. Wichtige Faktoren dazu waren die Unterstützungen in Geld- und Fiskalpolitik der Regierungen sowie die Verfügbarkeit von Corona- Impfstoffen.

Coronavirus News-Update vom 29. Juli

  • Die traditionsreiche Hamburger Werft Pella Sietas hat für diesen Donnerstag den Gang zum Insolvenzgericht angekündigt. „Die durch die Corona-Pandemie verursachten Liquiditätsengpässe und die dramatische wirtschaftliche Situation im deutschen Schiffbau haben leider zur Zahlungsunfähigkeit geführt“, teilte die Prokuristin Natallia Dean am Mittwoch auf Anfrage der dpa mit. Zuständiges Gericht für Insolvenzen ist in der Hansestadt das Amtsgericht Hamburg.

  • Der Flugzeugbauer Airbus wird nach einer überraschend starken Geschäftserholung für 2021 zuversichtlicher. Das Management peilt für das Gesamtjahr die Auslieferung von rund 600 Verkehrsflugzeugen und einen bereinigten operativen Gewinn (Ebit) von etwa vier Milliarden Euro an, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Bisher hatte Airbus geplant, mindestens so viele Verkehrsflugzeuge auszuliefern wie im Krisenjahr 2020. Damals hatte das Unternehmen 566 Maschinen an seine Kunden übergeben. Der operative Gewinn sollte vor Sondereffekten mindestens zwei Milliarden Euro erreichen.

  • Die Vorschriften zur Corona-Quarantäne und der weltweite Chip-Mangel haben den britischen Autobauern den schlechtesten Juni seit fast 70 Jahren eingebrockt. Die Produktion von 69.097 Autos bedeutete den schlechtesten Monatswert seit 1953, mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020, wie der Branchenverband SMMT am Donnerstag in London mitteilte. Verbandschef Mike Hawes sagte, dass bei einigen Zulieferern bis zu 30 Prozent der Arbeiter fehlten, weil sie wegen Kontakts mit Corona-Infizierten zu Hause bleiben müssten.

Coronavirus News-Update vom 28. Juli

  • Für die insolvente Textilkette Adler Modemärkte scheint die Zukunft erst einmal gesichert. Die Gläubiger und das Insolvenzgericht in Aschaffenburg hätten einem Insolvenzplan zugestimmt, teilte Adler am Mittwoch am Firmensitz in Haibach mit. Das Unternehmen bezeichnete die Vereinbarung als einen „zentralen Meilenstein“ bei der Rettung der Traditionsfirma. Mehr als 2.600 der 3.100 Arbeitsplätze und über 130 Standorte blieben nach Umsetzung des Investorenkonzepts erhalten. Das vom Berliner Mischkonzern Zeitfracht Logistics GmbH als Investor vorgelegte Konzept sei einstimmig verabschiedet worden.

  • Nach Deutschland importierte Güter haben sich erneut stark verteuert. Im Jahresvergleich seien die Einfuhrpreise im Juni um 12,9 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Experten hatten mit einer hohen Jahresrate gerechnet, waren im Schnitt aber nur von einem Zuwachs um 12,6 Prozent ausgegangen.

  • Die Volkswagen-Lkw- und Busholding Traton hat im zweiten Quartal auch unter dem Strich wieder Gewinn gemacht. Vor einem Jahr hatte das SDax-Unternehmen zwischen April und Juni wegen des Einbruchs der Nutzfahrzeugmärkte noch einen Verlust von 385 Millionen Euro geschrieben. Diesmal verdiente Traton nach Steuern 224 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

  • Der US-Luftfahrtriese Boeing ist nach sechs Verlustquartalen in Folge überraschend in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Für die Monate April bis Juni stand unter dem Strich ein Gewinn von 567 Millionen Dollar (480 Mio. EUR), wie der US-Rivale des europäischen Airbus-Konzerns am Mittwoch in Chicago mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Boeing wegen der Corona-Krise und der damals noch weltweit geltenden Flugverbote für den Mittelstreckenjet 737 Max 2,4 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Analysten hatten auch diesmal mit einem Minus gerechnet.

  • Beim Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft sollen in der Corona-Krise 450 Arbeitsplätze abgebaut werden. Diese Einigung stellten Geschäftsführung, Betriebsrat und IG Metall der Belegschaft am Mittwoch in Papenburg an der Ems vor. Nachdem die Fronten im größten deutschen Schiffbaubetrieb über Monate verhärtet waren, hat den Angaben zufolge Niedersachsens früherer Finanzminister Jürgen-Peter Schneider (SPD) die Verhandlungen erfolgreich moderiert.

  • Der Nutzfahrzeugmarkt in der EU erholt sich weiter von dem schweren Einbruch in der Corona-Krise vor einem Jahr. Im Juni wurden mit 185 573 Fahrzeugen 12,4 Prozent mehr Nutzfahrzeuge neu zugelassen als im Vorjahresmonat, wie der europäische Herstellerverband Acea am Mittwoch in Brüssel mitteilte. In den ersten sechs Monaten steht damit ein Plus von 36,9 Prozent auf 1,02 Millionen leichte und schwere Nutzfahrzeuge zu Buche.

  • Ford hat im zweiten Quartal trotz Problemen aufgrund des Mangels an Computerchips überraschend schwarze Zahlen geschrieben und die Jahresziele angehoben. In den drei Monaten bis Ende Juni verdiente Ford 561 Millionen Dollar (474 Mio. EUR), wie der zweitgrößte US-Autobauer am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte.

Coronavirus News-Update vom 27. Juli

  • Die TUI AG hat ihre bestehenden Kreditlinien bis Sommer 2024 verlängert. Das verschafft dem Konzern mehr Zeit und Flexibilität und stärkt TUI in einem Marktumfeld mit Corona-Einschränkungen. Ziel des Konzerns bleibt eine schnelle Rückführung der staatlichen Kredite, sobald mehr Urlaubsländer wieder stabil bereist werden können und sich der erfolgreiche Neustart des Tourismus weiter nachhaltig fortsetzt. Die Nachfrage und das Interesse an Reisen ist in Europa und in den internationalen Märkten der TUI weiter auf erfreulich hohem Niveau. Das gut angelaufene Sommergeschäft konzentriert sich aktuell wie erwartet auf wenige Urlaubs-Destinationen, wie Griechenland, Spanien und Zypern, den Inlandstourismus sowie Kreuzfahrten der Konzerngesellschaft TUI Cruises sowie die großen Hotel- und Clubmarken der TUI Group - RIU, TUI Blue und Robinson.

  • Die Hamburger Hochbahn stellt sich auf eine längere Zeit mit weniger Fahrgästen im Nahverkehr ein. Bis die Nutzung von Bussen und U-Bahn wieder das Niveau von 2019 erreiche, werdes es „sicherlich zumindest zwei Jahre dauern“, sagte der Chef der Hamburger Hochbahn AG, Henrik Falk, dem „Hamburger Abendblatt“. „Es ist eine Herausforderung, wieder all die Kunden an Bord zu holen, die wir vor der Pandemie hatten.“

  • Deutschland darf den Ferienflieger Condor mit einer staatlichen Beihilfe von 525,3 Millionen Euro unterstützen. Die Genehmigung ist auf mehrere Entscheidungen der EU-Kommission zurückzuführen und betrifft den Angaben zufolge zwei Maßnahmen, wie die Brüsseler Behörde am Dienstag mitteilte. Zum einen handelt es sich um 204,1 Millionen Euro zur Entschädigung von Condor für in der Corona-Pandemie erlittenen Schaden und zum anderen um 321,2 Millionen Euro, um eine Restrukturierung der Airline zu unterstützen. Den Angaben zufolge fliegt Condor an 126 Ziele weltweit.

  • Nach mehr als einem Jahr Covid-19-Pandemie sind die Erwartungen an digitale Angebote in Deutschland klar gestiegen, so das Kernergebnis einer Umfrage von ServiceNow und Civey. Die Erfahrungen aus dem Online-Shopping sowie die nahtlosen und einfachen Prozesse gelten als Maßstab für digitale Angebote, wie Bürgerservices. Für Unternehmen besteht Nachholbedarf, denn fehlende positive Kunden- und Mitarbeiter-Experiences drücken mitunter die Akzeptanz Pandemie-getriebener, digitaler Services wie Homeschooling und Homeoffice.

Coronavirus News-Update vom 26. Juli

  • Weil sich zunehmend Beschäftigte wegen Corona-Kontakten selbst isolieren müssen, sagen Verkehrsunternehmen in Großbritannien Fahrten ab oder dampfen ihre Fahrpläne ein. Fahrgäste wurden aufgefordert, rechtzeitig ihre Verbindungen zu überprüfen. In London blieben am Wochenende zwei U-Bahn-Linien geschlossen, weil mehr als 300 Mitarbeiter als Kontaktpersonen identifiziert sind und sich deshalb in häusliche Quarantäne begeben mussten, auch wenn sie doppelt geimpft sind. Nach dem Warnton der britischen Corona-App sprechen Medien von einer „Pingdemie“.

  • Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat einen Dämpfer erhalten. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Juli auf 100,8 Punkte gefallen, nach 101,7 Punkten im Juni. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser. Jedoch nahm der Optimismus mit Blick auf die Entwicklung in den kommenden Monaten merklich ab. Lieferengpässe bei Vorprodukten und Sorgen um wieder steigende Infektionszahlen belasten die deutsche Wirtschaft.

  • Industrielle Vorprodukte wie Holz, Stahl oder Plastik sind knapp - das setzt Industrie und Handwerk unter Druck. Nach Expertenmeinung gehen die schon deutlich gestiegenen Preise weiter nach oben - ein Ende ist nicht absehbar. „Leere Läger, ein eingeschränktes Angebot und eine anhaltend hohe Nachfrage führen zur langfristigen Überstrapazierung der Rohstoffmärkte“, sagt Danilo Zatta vom Beratungsunternehmen Horváth. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Peter Adrian, spricht von einem „großen Problem“.

Coronavirus News-Update vom 24. bis 25. Juli

  • Das Coronajahr 2020 war eigentlich keine gute Zeit für Unternehmen, die ihre Waren direkt an den Kunden verkaufen: Denn die branchentypischen Verkaufspartys und Vertreterbesuche mussten pandemiebedingt oft ausfallen. Dennoch konnte die Direktvertriebsbranche ihre Umsätze im vergangenen Jahr um rund ein Prozent auf 18,7 Milliarden Euro steigern, wie aus einer am Samstag veröffentlichten Studie der Universität Mannheim im Auftrag des Bundesverbandes Direktvertrieb Deutschland (BDD) hervorgeht.

  • Die IG Metall Küste hat ein neues Mobilitätskonzept unter Einbeziehung der Seewege an den Küsten gefordert. „Wir sind immer noch beseelt davon, dass die weltweit verschifften Waren in einem großen Hafen ankommen und dann auf die Schiene oder die Straße verlagert werden“, sagte Bezirksleiter Daniel Friedrich der Deutschen Presse-Agentur. Stattdessen könnten die Waren auf moderne und auf hiesigen Werften gebaute Schiffe geladen werden und dann in kleineren Häfen für Belebung sorgen. Die Antriebe sollten emissionsarm beziehungsweise emissionsfrei sein.

  • Die „Wirtschaftsweise“ Veronika Grimm befürchtet wegen der steigenden Infektionszahlen und einem erneut drohenden Unterrichtsausfall an den Schulen von Herbst an erhebliche wirtschaftliche Langzeitfolgen. Der Ausfall an Wirtschaftsleistung durch Bildungsverluste könnte nach Berechnungen bis zum Ende des Jahrhunderts in die Billionen gehen, sagte Grimm der Deutschen Presse-Agentur. Anhaltender Bildungsverlust sei das größte Risiko einer vierten Corona-Welle in Deutschland. „Das Problem ist, dass man wieder keine Strategie hat, etwa durch Testen vor die Welle zu kommen“, sagte Grimm.

Coronavirus News-Update vom 23. Juli

  • Im Juni 2021 sind die Exporte aus Deutschland in die Staaten außerhalb der Europäischen Union (Drittstaaten) gegenüber Mai 2021 kalender- und saisonbereinigt um 3,1 % gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, lagen die Exporte in Drittstaaten kalender- und saisonbereinigt 9,6 % über dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.

  • Die Nachfrage nach Rohstoffen ist in der Pandemie gestiegen. Insbesondere Möbel sowie Bau- und Renovierungsmaterialien waren beliebt. Seit Herbst 2020 stiegen die Rohstoffpreise um rund 30 Prozent, ausgelöst durch unterbrochene Lieferketten, extreme Trockenheit, durch Borkenkäfer verursachte Schäden, den Stau im Suezkanal-Stau, sowie die Blockade eines der weltweit größten Container-Häfen in China. Nach einer Befragung der Managementberatung Horváth rechnen europäische Hersteller auch mittelfristig nicht mit einem Ende der Preissteigerungen. Befragt wurden zwischen März und Juli 2021 Stimmen von rund 1.041 Führungskräften produzierender Unternehmen aus den Branchen Automotive, Möbel und Einrichtung, Haushaltsgeräte, Elektronik sowie Verpackung. Es werde eine „langfristige Überstrapazierung der Rohstoffmärkte“ erwartet, so Danilo Zatta von der Managementberatung Horváth. Der Holzpreis könnte bis Jahresende um 33 Prozent steigen, in Großbritannien werden Erhöhungen „von bis zu 180 Prozent für bestimmte Holzarten“ erwartet, ergab die Befragung.

Coronavirus News-Update vom 21. Juli

  • Der Auto- und Lastwagenbauer Daimler vermeldet wieder üppige Milliardengewinne wie in besten Zeiten, will aber an seinem Sparkurs festhalten. Früheren Berichten zufolge sollen allein über diesen Weg zwischen 20.000 und 30.000 Jobs wegfallen. „Weder können wir noch wollen wir das schwäbische Gen des Sparens aufgeben“, sagte Konzernchef Ola Källenius am Mittwoch und ging auf Konfrontation zum Betriebsrat, dessen Chef Michael Brecht angesichts bestens laufender Geschäfte ein Einlenken gefordert hatte.

  • Erstmals seit rund zwei Jahren blickt die Wirtschaft im Süden Sachsen-Anhalts überwiegend optimistisch in die Zukunft. Das geht aus dem Konjunkturbericht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau her. Die Wirtschaft im Süden des Landes hat sich demnach spürbar erholt. „Wir sehen in allen Branchenbereichen deutliche Verbesserungen der Stimmung, sowohl in der aktuellen Lage als auch im Blick nach vorn“, sagte IHK-Konjunkturexperte Danny Bieräugel am Mittwoch in Halle.

  • Nach der Entdeckung von neun Corona-Infektionen unter Mitarbeitern des Flughafens von Nanjing sind in der ostchinesischen Stadt am Mittwoch mehr als 300 Flüge gestrichen worden. Schon am Vortag waren mehr als 100 Flüge abgesagt worden, wie die Behörden berichteten. In vier Gebieten nahe des Flughafens gab es Massentests. Wer die acht Millionen Einwohner zählende Metropole verlassen will, muss jetzt einen negativen Coronatest nachweisen. Die Infektionen waren bei Routinetests festgestellt worden. Die Angestellten kamen in Quarantäne. Weitere Mitarbeiter wurden getestet.

Coronavirus News-Update vom 20. Juli

  • Die US-Fluggesellschaft United Airlines hat aufgrund anhaltender Belastungen durch die Corona-Krise bereits das sechste Quartal in Folge mit roten Zahlen hinnehmen müssen. Das Unternehmen verringerte den Verlust in den drei Monaten bis Ende Juni aber deutlich. Unterm Strich fiel ein Minus von 434 Millionen Dollar (368 Mio Euro) an, wie United am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Vor einem Jahr betrug der Quartalsverlust noch 1,6 Milliarden Dollar.

  • Mit Blick auf das neue Corona-Risikogebiet Niederlande hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil den Bund aufgefordert, endlich Voraussetzungen für Kontrollen des Autoreiseverkehrs zu schaffen. „Wir sind der Auffassung, dass Tests, so wie wir sie aus unserem normalen Alltag kennen, bei jeder Einreise verlangt werden sollten. Und dass an der Grenze zumindest Stichproben vorgesehen werden“, sagte der SPD-Politiker dem Bremer „Weser-Kurier“ (Dienstag). Die Bundesregierung müsse dafür schnell die angekündigte Änderung der Einreiseverordnung umsetzen.

  • Nach einem Coronavirus-Ausbruch auf einem Frachtschiff im bulgarischen Schwarzmeerhafen Burgas ist ein Mitglied der Besatzung an Covid-19 gestorben. Der Mann sei zuvor in die Universitätsklinik in Burgas gebracht worden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Sofia mit. 11 weitere Mitglieder der 20-Mann-Besatzung aus den Philippinen seien positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Schiff samt Crew wurde der Mitteilung zufolge unter Quarantäne gestellt. Es hatte vor einer Woche im Hafen von Burgas angelegt und muss am 23. Juli ablegen. Es kam aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE).

  • Sachsen legt in der Corona-Krise einen zweiten Rettungsschirm für den öffentlichen Personennahverkehr auf. Auch in diesem Jahr soll es damit einen Ausgleich der pandemiebedingten Einnahmeausfälle geben, wie Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) am Dienstag in Dresden nach Sitzung des Kabinetts ankündigte. Der geschätzte Bedarf der Verkehrsunternehmen für 2020 und 2021 liegt den Angaben zufolge bei insgesamt 174,5 Millionen Euro - Land und Bund schießen je die Hälfte zu.

  • Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Volvo hat auch im zweiten Quartal von der anhaltenden Markterholung profitiert. Nach dem Corona-Einbruch im Vorjahreszeitraum stiegen die Bestellungen deutlich, wie der Rivale von Daimler und der VW-Holding Traton am Dienstag in Stockholm mitteilte. Allerdings verhinderte der Mangel an Computerchips, der die Branche seit Monaten im Griff hat, ein noch besseres Abschneiden, auch da die Produktion teilweise ausfiel. Der Auftragseingang hat sich zwischen April und Ende Juni mit 57 961 bestellten Lkw im Vergleich zum von der Corona-Krise geprägten, sehr schwachen Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Dabei profitierte Volvo von einem starken Frachtmarkt mit höheren Transportvolumen.

  • „Wir leben noch.“ So lautet nach eineinhalb Jahren der Corona-Pandemie die gute Nachricht vom Chef der MV-Werften-Gruppe, Peter Fetten. Beim bloßen Leben solle es nicht bleiben, es bestehe die Chance auf eine positive Entwicklung. Denn die beginnende Erholung des internationalen Kreuzfahrtmarkts lässt auch bei der MV-Werften-Gruppe die Hoffnung auf Erholung wachsen. „Der asiatische Markt braucht Schiffe“, sagt Fetten. Derzeit konzentriere sich das Unternehmen auf die Fertigstellung der „Global Dream“. Die Auslieferung des 342 Meter langen und 20 Decks hohen Schiffs ist für Mitte 2022 geplant. Das Schiff, dessen Baupreis zunächst mit mehr als 1,5 Milliarden Euro angegeben worden war, ist für den asiatischen Markt bestimmt und bietet mehr als 5000 Passagieren Platz.

Coronavirus News-Update vom 19. Juli

  • Ein halbes Jahr nach dem Brexit klagen viele Unternehmen im Südwesten über höhere Kosten und mehr Bürokratie im Handel mit Großbritannien. „Der Brexit bleibt eine Herausforderung, niemand hat einen nahtlosen Übergang erwartet“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut der „Schwäbischen Zeitung“ (Dienstag). Das schlage sich auch in der Handelsbilanz zwischen Baden-Württemberg und dem Königreich nieder: Die Ausfuhren seien im ersten Quartal um 19 Prozent eingebrochen, was teils auch auf die Pandemie zurückzuführen sei. Die CDU-Politikerin sagte, die ersten Monate des Jahres seien von Lieferproblemen geprägt gewesen - sei es aufgrund neuer Vorschriften und Formalitäten oder Zöllen. „Die Unternehmen stellen sich allmählich auf die neuen Gegebenheiten ein, doch wir sehen, dass es in einigen Bereichen über die erwarteten Startschwierigkeiten hinausgeht“, sagte Hoffmeister-Kraut. Viele Unternehmen exportierten zwar noch, aber verdienten damit kaum Geld.

  • Die Corona-Pandemie hat viele Deutsche dazu gebracht, ihre Wohnsituation zu überdenken. Mehr Wohnfläche und Zugang zur Natur sind plötzlich gefragter als quirliges Großstadtleben in Szenevierteln. Eine repräsentative Studie des ifo Instituts und immowelt mit 18.000 Teilnehmern zeigt: Viele Deutsche wollen ihre Wohnsituation in Zukunft zwar prinzipiell ändern, ganz auf urbane Infrastruktur verzichten wollen sie dabei aber nicht. Vor allem kleinere Großstädte und Vororte sind gefragte Wohngegenden. Eine allgemeine Flucht aus den Großstädten zeichnet sich nicht ab.

Coronavirus News-Update vom 17. bis 18. Juli

  • Die neue Corona-Welle in Großbritannien trifft zunehmend die Wirtschaft. Vor allem die hohe Zahl der Arbeiter, die sich wegen eines möglichen Kontakts mit einer infizierten Person selbst isolieren müssen, bereitet Sorgen. Nach Angaben des Verbands der Fleischproduzenten wurde fast jeder zehnte der 97.000 Beschäftigten von der Corona-Warn-App zur Selbstisolation aufgefordert. Einige Unternehmen könnten gezwungen sein, ihre Produktion stillzulegen, was zu Engpässen führen könne, sagte Verbandschef Nick Allen der BBC. Betroffen seien vor allem die lukrativsten Bereiche, etwa die Herstellung von Lammkoteletts.

  • Trotz der Corona-Pandemie rückt der Flughafen Leipzig/Halle von seinen umfangreichen Ausbauplänen nicht ab. „An dem geplanten Investitionsprogramm in Höhe von 500 Millionen Euro wird festgehalten“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Mitteldeutschen Flughafen AG Götz Ahmelmann. Der Airport soll vor allem als Logistikstandort weiter ausgebaut werden. Gut 80.000 Starts und Landungen gab es nach Angaben der Flughafen AG im Jahr 2019, für 2032 sind 118.000 prognostiziert. Unter anderem plant DHL die Erweiterung des Logistik-Drehkreuzes von 60 auf etwa 90 Stellplätze für Flugzeuge.

  • Die Halbleiterknappheit mit ihren negativen Folgen etwa für Autobauer wird sich nach Experteneinschätzung noch weit ins kommende Jahr hinziehen. In manchen Bereichen wie etwa Speicherchips dürfte sich die Lage erst mit der Inbetriebnahme frischer Kapazitäten in den Jahren 2023 bis 2024 entspannen, sagte Alan Priestley von der Analysefirma Gartner der Deutschen Presse-Agentur. Die Erholung in einzelnen Branchen werde angesichts der verschiedenen Ursprünge der Probleme unterschiedlich verlaufen. Die Autohersteller etwa seien durch einen „perfekten Sturm“ mit einer Kombination aus technologischem Wandel und Corona-Effekten besonders hart getroffen worden.

  • Die EU-Kommission prüft, ob eine 3,2 Milliarden Euro schwere Hilfe für die portugiesische Fluggesellschaft TAP im Einklang mit EU-Vorschriften steht. Gleichzeitig genehmigte sie ein Rettungsdarlehen von 1,2 Milliarden Euro, das Teil des 3,2-Milliarden-Pakets ist, wie die Brüsseler Behörde am Freitag mitteilte. Eigentlich waren die 1,2 Milliarden bereits von der Kommission genehmigt worden, die Entscheidung wurde aber vom EU-Gericht für nichtig erklärt. Aus Sicht der Richter hat es die Kommission versäumt darzulegen, warum die angemeldete Maßnahme als mit dem Binnenmarkt vereinbar angesehen werden könne.

  • Die deutschen Autobauer haben ihre jüngst vermeldeten Milliarden-Gewinne nach Expertensicht zentral auch den in der Corona-Krise aufgelegten Sparmaßnahmen beim Personal zu verdanken. Im Vorjahr hätten die meisten Unternehmen mit einem Personalabbau oder strikten Einstellungsstopps auf den zeitweisen Nachfrageeinbruch im Autosektor reagiert, sagte Branchenexperte Stefan Reindl der Deutschen Presse-Agentur.

Coronavirus News-Update vom 16. Juli

  • Auf Verbraucher in Deutschland kommen nach Einschätzung des Ökonomen Gabriel Felbermayr kräftige Preiserhöhungen bei Produkten aus Asien zu. Grund seien die Containerkrise im südchinesischen Meer und Chaos in den globalen Lieferketten. „Wenn es in Asien Lieferprobleme gibt, spüren wir das auch im Preis“, sagte der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), dem Portal t-online.de (Freitag). „Wir müssen uns darauf einstellen, dass viele Produkte aus Fernost in den kommenden Monaten deutlich teurer werden“, meinte Felbermayr. Wie sehr die Preise im Durchschnitt steigen, sei schwer zu sagen, so der Ökonom. „Aber bei Gütern und Geschenken, die stark nachgefragt werden, Elektronikgeräte wie Fernseher oder Spielkonsolen, werden wir sicherlich einen Preisanstieg von bis zu 20 Prozent sehen.“ Zuletzt hatte ein Stau im Containerschiffsverkehr im südchinesischen Hafen Yantian, ausgelöst von einem Corona-Ausbruch unter Arbeitern, die globalen Güterströme stark behindert. Der Stau galt in der Schifffahrtsbranche als größeres Problem als die tagelange Sperrung des Suezkanals Ende März nach der Havarie des Frachters „Ever Given“.

Coronavirus News-Update vom 15. Juli

  • Nach einem Rekordstart ins Jahr hat sich Chinas Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal etwas verlangsamt. Die zweitgrößte Volkswirtschaft legte im Zeitraum von April bis Juni im Vorjahresvergleich um 7,9 Prozent zu, wie das Pekinger Statistikamt am Donnerstag mitteilte. China hat die Corona-Pandemie schon lange überwunden, weshalb die Wirtschaft boomt. Die neuen Wachstumszahlen liegen im Rahmen der Erwartungen, fallen jedoch geringer als im ersten Quartal aus, als die Wirtschaft im Vorjahresvergleich noch um einen Rekordwert von 18,3 Prozent gewachsen war. 

Coronavirus News-Update vom 14. Juli

  • Der Auto- und Lkw-Bauer Daimler hat im abgelaufenen zweiten Quartal erneut mehr verdient als erwartet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag nach vorläufigen Zahlen bei 5,42 Milliarden EUR, wie der Dax-Konzern am frühen Donnerstag überraschend mitteilte. Das war deutlich mehr, als Analysten zuvor mit 4,3 Milliarden EUR erwartet hatten. Im Vorjahreszeitraum hatten die Stuttgarter wegen des Einbruchs der Automärkte in der Corona-Pandemie einen bereinigten operativen Verlust von gut 700 Millionen EUR ausgewiesen und unter dem Strich einen Milliardenverlust eingefahren.

  • Trotz der Corona-Krise rechnet der Einzelhandel in Deutschland in diesem Jahr mit einem leichten Wachstum. Der Umsatz der Branche werde voraussichtlich nominal um 1,5 Prozent auf gut 586 Milliarden EUR steigen, prognostizierte der Handelsverband Deutschland (HDE) am Mittwoch in Berlin. Wachstumstreiber bleibt demnach der Onlinehandel, dessen Umsätze sich in diesem Jahr noch einmal um knapp 20 Prozent auf mehr als 87 Milliarden Euro erhöhen dürften. Der stationäre Einzelhandel werde dagegen im Gesamtjahr voraussichtlich Umsatzeinbußen von 1,1 Prozent hinnehmen müssen und noch Waren im Wert von 499 Milliarden Euro verkaufen, prognostizierte der HDE.

  • Erst ein Dämpfer in der Corona-Krise, nun die rasante Erholung: Deutsche Start-ups haben im ersten Halbjahr einen Geldregen erlebt. Junge Unternehmen erhielten die Rekordsumme von 7,6 Milliarden Euro von Investoren - dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum und mehr als im Gesamtjahr 2020. Auch die Zahl der Finanzierungsrunden stieg kräftig um 62 Prozent auf 588, wie die Beratungsgesellschaft EY errechnete. Demnach bekamen im ersten Halbjahr so viele Start-ups frisches Geld wie noch nie zuvor.

  • Die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines rechnet nach zuletzt überraschend guten Geschäften auch für die zweite Jahreshälfte mit schwarzen Zahlen. Im zweiten Quartal gelang dem Unternehmen dank der wachsenden Ticketnachfrage bereits ein Gewinn von 652 Millionen US-Dollar (551 Mio EUR). Dabei profitierte der Konzern allerdings auch von Milliardenhilfen aus einem staatlichen Programm zum Erhalt von Arbeitsplätzen. Ohne Sondereffekte hätte unter dem Strich ein Verlust von 678 Millionen Dollar gestanden, wie Delta am Mittwoch in Atlanta mitteilte. Experten hatten jedoch mit einem größeren Minus gerechnet.

  • Die Beihilfen für die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) in der Corona-Krise sind nach Ansicht des EU-Gerichts zulässig gewesen. Solche Beihilfen seien zur Beseitigung von Schäden, die durch Naturkatastrophen oder sonstige außergewöhnliche Ereignisse entstanden seien, mit den Regeln des Binnenmarkts vereinbar, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Damit wies die Kammer erstinstanzlich eine Klage der Konkurrenten Ryanair und Laudamotion zurück. Ryanair kündigte daraufhin Berufung beim Europäischen Gerichtshof an.

Coronavirus News-Update vom 13. Juli

  • Die Nahverkehrsunternehmen in Bayern sollen coronabedingte Einnahmeausfälle in diesem Jahr komplett erstattet bekommen, gemeinsam vom Bund und vom Freistaat. Das Kabinett beschloss am Dienstag, den Rettungsschirm des Bundes entsprechend aufzustocken. „Der Freistaat Bayern gibt 550 Millionen dazu - mit dem Bund zusammen werden es jetzt 100 Prozent sein“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach der Sitzung in München.

  • Nach einem gesamtwirtschaftlich durchwachsenen 1. Quartal 2021 zeigen die Monate April, Mai und Juni erste Zeichen der Erholung im Einzelhandel, Gastgewerbe und Tourismus sowie der Stabilisierung in der Produktion. Allerdings bremsen Lieferengpässe vor allem im Bauhauptgewerbe, Maschinenbau und im Verarbeitenden Gewerbe die Produktion und dämpfen die Erwartungen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ließen die Lockerungen der Corona-Maßnahmen die Umsatzzahlen in Einzelhandel und Tourismus im Mai zwar kräftig steigen, sie liegen aber nach wie vor deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Eine Insolvenzwelle aufgrund der Pandemie blieb bislang aus.

  • VWs Nutzfahrzeugtochter Traton ist im ersten Halbjahr zum Vorkrisenniveau zurückgekehrt. Bei Absatz und Umsatz liegt das Unternehmen, zu dem unter anderem MAN und Scania gehören, leicht über den Werten aus den ersten sechs Monaten 2019, wie aus am Dienstag veröffentlichten vorläufigen Zahlen hervorgeht. Das bereinigte Operative Ergebnis liegt mit 1,1 Milliarden Euro etwa auf dem Niveau von 2019.

  • Die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden rechnen nach der coronabedingten Flaute mit steigenden Passagierzahlen in der Ferienzeit. Mit sinkenden Inzidenzwerten, Aufhebung der Quarantäneregeln und Reisebeschränkungen laufe die Urlaubsfliegerei wieder an, sagte der Geschäftsführer der Mitteldeutschen Flughafen AG, Götz Ahmelmann, am Dienstag. In Sachsen und Sachsen-Anhalt beginnen in der nächsten Woche die Sommerferien. Dennoch sind beide Airports noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt. Normalerweise verbucht Dresden in einer Juliwoche etwa 270 Flüge - derzeit sind es gerade einmal rund 70. Auch in Leipzig/Halle gibt es mit 49 Flügen pro Woche nur ein Drittel des in dieser Jahreszeit üblichen touristischen Passagierverkehres.

  • In der Corona-Pandemie ist ein Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland bisher ausgeblieben. „Auch als Effekt staatlicher Unterstützungen und des Aussetzens der Insolvenzantragspflicht setzte sich hingegen der langjährige Trend sinkender Insolvenzzahlen sogar verstärkt fort“, sagte Albert Braakmann, Leiter der Abteilung „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Preise“ am Dienstag bei einer Online-Veranstaltung des Statistischen Bundesamtes. Die Rückkehr der in der Pandemie ausgesetzten Insolvenzantragsplicht könne diesen Trend aber beenden.

  • Die Besatzungen von Kreuzfahrtschiffen können sich seit Dienstag während der Liegezeit im Hamburger Hafen gegen Corona impfen lassen. Das teilte der Branchenverband Clia mit. „Den Anfang machen die Hanseaticnature von Hapag Lloyd Cruises und die Aidamar von Aida Cruises, wo insgesamt mehrere hundert Crew- Mitglieder geimpft werden“, heißt es in der Mitteilung. Die Impfungen übernimmt demnach ein mobiles Impfteam des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

  • Der aktuelle „The Shape of Retail“-Report von Alvarez & Marsal (A&M) und Retail Economics zeigt, dass Verbraucher in Deutschland ihre Besuche im stationären Einzelhandel dauerhaft um 24,7 Prozent reduzieren wollen. Damit verhalten sich deutsche Konsumenten im europäischen Vergleich noch konservativ. Das Einkaufsverhalten ändert sich langsamer, doch auch hierzulande hat die Pandemie bestehende Trends beschleunigt.

  • Die Teuerung in Deutschland hat sich im Juni etwas abgeschwächt. Die Verbraucherpreise lagen zwar immer noch 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Der Preisauftrieb schwächte sich nach fünf Monaten mit Tendenz nach oben jedoch erstmals wieder leicht ab. Von Mai auf Juni erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent. Die Wiesbadener Behörde bestätigte am Dienstag ihre vorläufigen Angaben von Ende Juni.

  • Chinas Außenhandel ist im Juni erneut deutlich gewachsen. Wie die Zollbehörde am Dienstag mitteilte, legten die Exporte der zweitgrößten Volkswirtschaft im Vorjahresvergleich um 32,2 Prozent auf rund 281 Milliarden Dollar (237Milliarden Euro) zu. Die Importe stiegen sogar um 36,7 Prozent auf rund 230 Milliarden Dollar. Beide Zuwachsraten lagen über den Erwartungen von Experten. China hat die Corona-Pandemie schon lange überwunden, weshalb der Handel wieder boomt. Die Wirtschaft wuchs in den ersten drei Monaten um 18,3 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres. Die Wachstumszahlen für das zweite Quartal werden an diesem Donnerstag erwartet.

  • Der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen hat zu Beginn der Hauptreisezeit im Juni nach schwierigen Monaten merklich zugelegt. Mit knapp 1,8 Millionen Fluggästen überschritt das Fluggastaufkommen nach dem Mai zum zweiten Mal in diesem Jahr die Millionenmarke, wie der Flughafenbetreiber Fraport am Dienstag mitteilte. Das war fast dreimal so viel wie ein Jahr zuvor und mehr als die 1,25 Millionen Passagiere im Mai, aber 73 Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie im Juni 2019. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost dagegen wuchs im Vergleich zu Juni 2020 um 31,5 Prozent auf 186 622 Tonnen.

  • Die grün-schwarze Regierung in Baden-Württemberg ersetzt den Verkehrsunternehmen im Land erneut im großen Stil coronabedingte Ausfälle. Das Land stelle bis zu 170 Millionen Euro dafür bereit, teilten die Fraktionsvorsitzenden Andreas Schwarz für die Grünen und Manuel Hagel für die CDU der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart mit. Darauf habe man sich mit den kommunalen Landesverbänden verständigt. Zunächst war nur von 130 Millionen Euro die Rede gewesen. Doch der Bund hatte sein Hilfsprogramm für den Öffentlichen Nahverkehr Mitte Mai aufgestockt und an die Bedingung geknüpft, dass die Länder den Rettungsschirm zur Hälfte mitfinanzieren.

  • Etwas mehr als die Hälfte der Bundesbürger will laut einer Forsa-Umfrage weiter digital arbeiten. Von den Befragten ab 18 Jahren gaben 51 Prozent an, dass sie auch nach dem Ende der Corona-Pandemie Homeoffice und Videokonferenzen nutzen werden, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung der Initiative „Deutschland - Land der Ideen“, die die Umfrage gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)in Auftrag gegeben hatte. Unter den 30- bis 44-Jährigen seien sogar 71 Prozent dieser Ansicht.

Coronavirus News-Update vom 12. Juli

  • Bei der Lufthansa hängt der Haussegen mit den Piloten immer schiefer. Bei der florierenden Frachttochter Lufthansa Cargo konnten zahlreiche Flugausfälle nur knapp verhindert werden, nachdem die Piloten Corona-Sondervereinbarungen aufgekündigt hatten. Mit der Regelungsabsprache zu erweiterten Einsatzmöglichkeiten des Personals war der boomende Frachtverkehr erst ermöglicht worden. Unternehmen und Personalvertretung haben nach Informationen des Portals „aero.de“ vereinbart, die Regeln noch eine Woche in Kraft zu halten, um zu einer vertraglichen Lösung zu kommen. „Bei uns läuft nach wie vor alles“, erklärte eine Cargo-Sprecherin am Montag.

    Hintergrund ist der Personalüberhang bei dem von Corona gebeutelten Luftverkehrskonzern, der viele Piloten in die Kurzarbeit geschickt hat. Bis zu 1500 der rund 5000 Kapitäne und Co-Piloten aus dem Konzerntarifvertrag könnten wegen der fehlenden Nachfrage im kommenden Frühjahr ihre Jobs verlieren. Entsprechende Sozialplanverhandlungen sind nach Angaben beider Seiten im Gange für die Flugbetriebe Lufthansa Passage und eben für die Lufthansa Cargo.

  • Nach dem Einbruch des Luftverkehrs durch die Corona-Pandemie will die irische Fluggesellschaft Ryanair in den kommenden drei Jahren 2000 Piloten einstellen. Gesucht werden vor allem Nachwuchskräfte, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Freie Kapitänsposten würden vor allem intern vergeben. Noch in diesem Jahr sollen dafür Trainingskurse beginnen. Hintergrund der Neueinstellungen ist die Anschaffung von mehr als 200 Boeing 737 der neuesten Generation. Die Erholung von der Corona-Krise will Ryanair bis 2024 abgeschlossen haben. Bis dahin will der Billigflieger die Marke von 200 Millionen Passagiere jährlich knacken.

  • Als erste ausländische Seeleute in Bremerhaven sind am Montag knapp zwei Dutzend Crewmitglieder eines Autofrachters gegen das Coronavirus geimpft worden. Das Land Bremen stellt nach Senatsangaben für das Programm bis Ende August 2000 Dosen des Impfstoffs Johnson & Johnson zur Verfügung. Möglichst sollten die Schutzimpfungen auch darüber hinaus fortgesetzt werden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsressorts.

Coronavirus News-Update vom 10. bis 11. Juli

  • Die chinesischen Auto- und Nutzfahrzeughersteller werden trotz des dürftigen Juni-Abschneidens etwas optimistischer für das Gesamtjahr. Der Absatz von Fahrzeugen an die Händler dürfte 2021 nun um 6,7 Prozent auf rund 27 Millionen Stück zulegen, sagte Xu Haidong vom Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers). Die letzte offizielle Prognose des Verbands stammte aus dem Januar mit einem geschätzten Plus von 4 Prozent - Haidong hatte aber Mitte Juni bereits durchblicken lassen, dass es um die 6,5 Prozent Wachstum sein könnten. Es wäre der erste Zuwachs auf dem einst rasant wachsenden weltgrößten Einzelmarkt seit 2017.

  • Der Mangel an Halbleitern wird nach einer aktuellen Studie in der Autoindustrie zu einem Produktionsausfall von rund fünf Millionen Fahrzeugen in diesem Jahr führen. Bis Jahresende seien weltweit 74,8 Millionen Neuzulassungen zu erwarten, das wären 9,3 Prozent mehr als im Corona-Jahr 2020, heißt es in der Analyse des Duisburger Center Automotive Research von Ferdinand Dudenhöffer. Ohne Engpass könnten jedoch rund 80 Millionen Autos verkauft werden. Die Studie liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Zuvor hatte die Welt am Sonntag darüber berichtet.

  • Wegen der neuen Zollvorgaben verzichten viele Spediteure seit dem Brexit auf das Geschäft mit Großbritannien. Nur Unternehmen mit jahrelanger Expertise würden noch fahren, sagte Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), der Deutschen Presse-Agentur. „Transportlogistikunternehmen, die nicht regelmäßig Ziele im Vereinigten Königreich ansteuern und ihre Expertise eher im Intra-EU-Bereich sehen, scheuen den zusätzlichen Aufwand und die Risiken für Transporte nach und aus dem neuen Drittland.“

  • Zahlreiche Gegner der Ausbaupläne des Flughafens Leipzig/Halle haben in der Nacht zu Samstag auf dem Airportgelände demonstriert. Rund 50 Aktivisten der Initiative CancelLEJ hatten die Zufahrt zum Logistikzentrum von DHL blockiert, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Mehrere Lastwagen stauten sich vor der Einfahrt und mussten durch ein zweites Tor umgeleitet werden. Die Protestierenden fordern nach eigenen Angaben einen Ausbaustopp des Frachtflughafens, ein Nachtflugverbot und eine Verkehrswende. Im vorigen Corona-Jahr hatte der Airport mit 1,38 Millionen Tonnen Fracht ein Rekordergebnis erzielt und rechnet mit einem weiteren Wachstum. In Frankfurt waren es 2020 gut 1,9 Millionen Tonnen.

  • Wegen der Aufhebung der Qurantänepflicht für Geimpfte bei der Ankunft in England warnt eine Gewerkschaft vor stundenlangen Wartezeiten bei der Einreise. Die bloße Zahl der Fluggäste sowie ein Mangel an Grenzbeamten werde die Kontrollen deutlich verlangsamen, sagte die Chefin der Grenzschutzgewerkschaft Immigration Service Union, Lucy Moreton, am Freitag dem Sender BBC Radio 4. Derzeit dauere die Passkontrolle zwei bis vier Minuten pro Person. Wegen der Prüfung der erforderlichen Impf-Nachweise werde sich diese Zeit aber auf acht bis zwölf Minuten erhöhen.

  • Die schwarz-rote Koalition will Innenstädte auch angesichts der Folgen der Corona-Krise finanziell stärker unterstützen. Ein Förderprogramm soll von ursprünglich geplanten 25 Millionen Euro auf 250 Millionen Euro aufgestockt werden, wie Vertreter von Union und SPD der Deutschen Presse-Agentur mitteilten. Mit dem Geld sollen Modellprojekte finanziert werden, um Leerstand in Innenstädten entgegenzuwirken. Die Bundesregierung hat den Haushaltsausschuss des Bundestages um Zustimmung zu dem Vorhaben gebeten. Diese ist zu erwarten. Das Programm läuft über das Innenministerium.

  • Am Freitagmorgen sind in der Slowakei strengere Einreisebestimmungen in Kraft getreten. Wer nicht vollständig gegen Covid-19 geimpft ist, muss sofort nach der Einreise eine 14-tägige Quarantäne antreten. Ein Freitesten ist frühestens nach dem fünften Tag möglich. Die Regel gilt selbst dann, wenn jemand nur kurz zum Einkaufen in einem Nachbarland war. Erst Mitte Juni hatte das EU-Land großzügige Lockerungen verkündet. Es vollzog nun aber aus Angst vor der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus eine abrupte Kehrtwende.

Coronavirus News-Update vom 9. Juli

  • Die Gewerkschaft Verdi sieht die Lufthansa weiter in einer angespannten Lage. Zugleich machte Bundesvorständin und Lufthansa-Aufsichtsrätin Christine Behle ihre Unterstützung für die geplante Kapitalerhöhung deutlich. „Die Strecken, die die Lufthansa fliegt, kann sie derzeit kostendeckend fliegen, Gewinne können aber noch nicht erzielt werden“, sagte Behle der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Die Erholung des Luftverkehrs braucht Zeit. Wenn es aber eine Fluggesellschaft schafft, dann die Lufthansa.“ Der Aufsichtsrat unterstütze eine Kapitalerhöhung. „Eine Kapitalerhöhung wäre für das Unternehmen ein wichtiger Schritt, um die Bilanz nachhaltig zu stärken und die Stabilisierungsmaßnahmen zurückzahlen zu können“, sagte Behle mit Blick auf das Rettungspaket der Bundesregierung. „Ich bin zuversichtlich, dass sich viele Aktionäre und unter ihnen viele Beschäftigte an einer solchen Maßnahme beteiligen würden.“

Coronavirus News-Update vom 8. Juli

  • Die von der Corona-Krise gebeutelte Lufthansa hat sich erneut eine Milliarde Euro frisches Geld am Kapitalmarkt besorgt. Die Anleihe bestehe aus zwei Tranchen zu je 500 Millionen Euro, teilte die im MDax gelistete Fluggesellschaft am Mittwochabend nach Börsenschluss mit. Die erste Tranche mit einer jährlichen Verzinsung von 2,0 Prozent habe eine Laufzeit bis zum Jahr 2024. Die zweite Tranche laufe bis 2029 mit einem jährlichen Zins von 3,5 Prozent. Bereits im Februar hatte die Lufthansa eine Anleihe über eine Milliarde Euro bei Anlegern platziert und damit einen Teil der erhaltenen Staatshilfen zurückgezahlt.

Coronavirus News-Update vom 7. Juli

  • Deutschlands Maschinenbauer haben nach eigener Berechnung ihren Titel als Exportweltmeister an China verloren. Einer ersten Schätzung des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) für das vergangene Jahr zufolge kam China mit 165 Milliarden Euro auf einen Anteil von 15,8 Prozent am gesamten Exportvolumen mit Maschinen und Anlagen. Deutschland verkaufte demnach Maschinen und Anlagen im Wert von 162 Milliarden Euro ins Ausland und kam damit 2020 auf einen Anteil von 15,5 Prozent an dem auf rund 1048 Milliarden Euro geschätzten globalen Außenhandelsvolumen in diesem Bereich.

  • Die Corona-Krise sowie die Lieferprobleme bei Halbleitern bleiben aus Sicht des Verbands der Automobilindustrie (VDA) eine Belastung für die Branche. Zwar meldeten mehrere deutsche Premiumhersteller am Mittwoch neue Absatzrekorde im ersten Halbjahr. Doch der VDA blieb zumindest mit Blick auf den deutschen Absatzmarkt deutlich zurückhaltender und korrigierte seine Neuwagenprognose für das laufende Jahr sogar nach unten. „Für Deutschland rechnen wir jetzt mit einem Marktvolumen von drei Millionen Pkw“, sagte VDA-Chefin Hildegard Müller am Mittwoch bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz des Verbands.

  • Das größte Frachtflugzeug der Welt hat am Mittwoch vom Flughafen Leipzig/Halle aus Hilfsgüter zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nach Namibia gebracht. Die Fracht an Bord der Antonov 225 bestand aus 530 Paletten mit einem Gewicht von rund 70 Tonnen, wie der Flughafen mitteilte. Der Airport habe sich während der Pandemie als zentrales Drehkreuz für die Hilfsgüter-Logistik etabliert. So seien im ersten Halbjahr 2021 - neben dem regulären Verkehr - bereits rund 70 Frachtcharterflüge abgefertigt worden, die Millionen von Corona-Tests und Schutzausrüstung transportierten.

  • Der anhaltende Boom im Online-Handel hat der Deutschen Post DHL im zweiten Quartal erneut ein Rekordergebnis beschert. Der operative Betriebsgewinn (Ebit) fiel mit knapp 2,1 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr, wie der Konzern am Mittwoch unter Berufung auf vorläufige Zahlen berichtete. Der Logistikriese hob deshalb seine Ergebnisprognose für 2021 und den mittelfristigen Ergebnisausblick für 2023 weiter an. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Nach einem jahrelangen Anstieg ist die Zahl der Beschwerden über verlorene Briefe, beschädigte Pakete oder verspätete Sendungen gesunken. Man habe im ersten Halbjahr 7.663 Beschwerden bekommen und damit knapp ein Viertel weniger als im Vorjahreszeitraum, teilte die Bundesnetzagentur am Mittwoch auf Anfrage mit. Im ersten Halbjahr 2020 waren es 10.012 Beschwerden gewesen.

  • Bei der Meyer Werft in Papenburg werden wahrscheinlich weniger Stellen als bislang geplant abgebaut. „Es gibt ein vorläufiges Verhandlungsergebnis“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Nico Bloem am Mittwoch. Die Zahl 450 liege auf dem Tisch. Unter Dach und Fach sei das aber noch nicht. Bislang hatte die Geschäftsführung den Abbau von 660 Stellen angepeilt. Ein Sprecher der Werft wollte sich nicht zu den Verhandlungen äußern und die Zahl 450 weder bestätigen noch dementieren. Die Flaute in der Kreuzfahrtbranche während der Corona-Krise hat die Werft zunehmend unter Druck gesetzt.

  • Mangels Chancen auf einen raschen Abschluss im Tarifkonflikt des Groß- und Außenhandels rät die Arbeitgeberseite nun zu Lohnerhöhungen auf freiwilliger Basis. Konkret sollen die tarifgebundenen Unternehmen die Löhne und Gehälter zum 1. Dezember um zwei Prozent anheben. „In dieser festgefahrenen Situation wollen wir ein Zeichen setzen“, sagte der Verhandlungsführer des AGA Unternehmensverbands, Michael Fink.

Coronavirus News-Update vom 5. Juli

  • Im ersten Halbjahr dieses Jahres sind in Deutschland rund 1,39 Millionen Autos neu zugelassen worden. Das waren fast 15 Prozent mehr als noch im selben Zeitraum des Vorjahres, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Montag mitteilte. Weil weite Teile der Produktion zu Beginn der Corona-Krise im vergangenen Jahr eingestellt wurden und Autohäuser und Behörden geschlossen blieben, war der Neuwagenmarkt damals stark eingebrochen. Nun erholt er sich allmählich: Allein im Juni dieses Jahres stieg die Zahl der Neuzulassungen mit 274.152 um rund 24,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

  • Die Tarifverhandlungen für die 35.000 Beschäftigten im Groß- und Außenhandel in Schleswig-Holstein sind am Montag gestartet. Der Unternehmensverband AGA bot bei 24 Monaten Laufzeit nach eigenen Angaben eine Tariferhöhung mit einem Gesamtvolumen von 2,5 Prozent. „Immer noch befinden sich viele Betriebe pandemiebedingt in einer schwierigen Lage“, sagte AG-Verhandlungsführer Michael Fink. Materialmangel und knappe Rohstoffe belasteten die Außenhändler zusätzlich.

  • Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke kämpft mit Logistikproblemen, weshalb womöglich die Jahresprognose wackelt. Der gegenwärtig angespannte Arbeitsmarkt und der Umzug an den neuen Standort Sevenum hätten für vorübergehend reduzierte Logistikkapazitäten gesorgt, teilte das Unternehmen am Dienstag in Venlo mit. Im zweiten Quartal habe sich das Umsatzwachstum nunmehr verlangsamt. Das Unternehmen sieht dies aber als einen temporären Effekt. Die Nachfrage in allen Ländern bleibe hoch.

  • Die Ölpreise haben am Dienstag ihre Aufschläge vom Vortag ausgebaut und erneut mehrjährige Höchststände erreicht. Händler nannten als Grund, dass sich der Ölverbund Opec+ zunächst nicht auf eine Ausweitung seiner Produktion einigen konnte. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 77,54 US-Dollar. Das waren 38 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg deutlicher um 1,59 Dollar auf 76,75 Dollar.

  • Die grün-schwarze Landesregierung will den von der Corona-Krise gebeutelten Kommunen mit mehr als einer halben Milliarde Euro unter die Arme greifen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montagabend nach der Sitzung der Gemeinsamen Finanzkommission von Land und Kommunen aus Teilnehmerkreisen in Stuttgart. Das Land habe etwa 440 Millionen Euro zugesagt, um corona-bedingte Einnahmeausfälle von Städten und Gemeinden abzumildern. Damit sollen zum Beispiel Beiträge für geschlossene Kitas an die Eltern zurückerstattet und entfallene Einnahmen von Musikschulen sowie Volkshochschulen ausgeglichen werden. Zusätzlich kommen noch rund 130 Millionen Euro für den Rettungsschirm zugunsten des Öffentlichen Nahverkehrs hinzu.

  • Der für die deutschen Autobauer besonders wichtige chinesische Automarkt hat im Juni geschwächelt. Der Absatz der Hersteller von Autos und Nutzfahrzeugen an die Händler sank im Jahresvergleich voraussichtlich deutlich um 16,3 Prozent auf 1,93 Millionen Fahrzeuge. Das teilte der Herstellerverband China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) am Montag in Peking auf Basis vorläufiger Berechnungen mit. Im Vergleich zum Vormonat Mai dürfte der Absatz laut CAAM um 9,5 Prozent zurückgegangen sein.

Coronavirus News-Update vom 3. bis 4. Juli

  • Für die 35 000 Beschäftigten im Groß- und Außenhandel in Schleswig-Holstein beginnen am Montag (10.00 Uhr) die Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 155 Euro, mindestens aber um sechs Prozent. Die Ausbildungsvergütung soll um 70 Euro pro Jahr steigen. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die Gewerkschaft verwies vor den Gesprächen auf erschwerte Arbeitsbedingungen und stark gestiegenen Arbeitsdruck während der Corona-Pandemie. Die Beschäftigten hätten geholfen, dass in weiten Teilen der Branche trotz schwieriger Rahmenbedingungen gute Umsätze und Gewinne erzielt worden seien.

  • Nach dem Ende der Corona-Pandemie würde die Mehrheit der Deutschen gerne wieder auf Videokonferenzen und -chats verzichten. Das geht aus einer YouGov-Umfrage im Auftrag von Web.de und GMX hervor. Weniger als ein Drittel der Befragten will demnach weiter regelmäßig Videotelefonie-Dienste nutzen. Geht es ausschließlich um Beratung, egal ob für Versicherungen oder rund um die Ernährung, so wollen sogar mehr als 90 Prozent der Befragten Video-Angebote in Zukunft lieber links liegen lassen. Auch Fort- und Weiterbildungen will die überwältigende Mehrheit lieber wieder in der analogen Welt besuchen.

  • Die Corona-Krise hat nicht nur riesige Löcher in den Haushalt des Landes Baden-Württemberg, sondern auch in die kommunalen Kassen gerissen. Nun hoffen Städte und Gemeinden, dass die grün-schwarze Landesregierung wie schon im vergangenen Jahr den Kommunen finanziell kräftig unter die Arme greift. Am Montagabend (19.00 Uhr) kommen Vertreter der Regierung und der kommunalen Spitzenverbände erstmals in der neuen Wahlperiode zur Gemeinsamen Finanzkommission zusammen - im Stuttgarter Finanzministerium.

  • Ungeachtet aktueller Corona-Reisebeschränkungen ist erstmals seit Jahren wieder eine direkte Flugverbindung zwischen Deutschland und der russischen Ural-Region eingerichtet worden. Die Lufthansa-Tochter Eurowings werde künftig einmal pro Woche von Düsseldorf in die Millionen-Metropole Jekaterinburg und zurück fliegen, teilte die deutsch-russische Auslandshandelskammer (AHK) am Sonntag mit. Es handele sich um die erste Direktverbindung zwischen dem Ural – „einer industriellen Herzregion Russlands“ - und Deutschland seit sieben Jahren.

  • Die Thüringer Wirtschaft lotet eine stärkere Zusammenarbeit mit Unternehmen in Österreich und in der Slowakei aus. Ziel der Reise einer Wirtschaftsdelegation sind den Angaben zufolge Kontakte und Kooperationen vor allem in Branchen wie dem Maschinen- und Anlagenbau, der Sensorik und der Medizintechnik. „Es geht um die Transformation in der Automobilindustrie, die Folgen der Corona-Krise, aber auch den Wandel durch die Digitalisierung und die Zukunft der Tourismusindustrie“, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zu Beginn der Reise am Sonntag. 

  • In den Chefetagen der Dax-Konzerne herrscht großes soziales Gefälle: Bestbezahlter Manager der deutschen Börsen-Oberliga war im vergangenen Jahr mit umgerechnet gut 47 Millionen Euro Linde-Chef Steve Angel. Der US-Manager verdiente damit mehr als das Zwanzigfache des SAP-Vorstandsvorsitzenden Christian Klein mit knapp 2,2 Millionen am unteren Ende der Tabelle - obwohl der Nettogewinn des Walldorfer Softwareherstellers mit über fünf Milliarden Euro dreimal so hoch ausfiel wie bei Linde. Das hat eine dpa-Auswertung der Vorstandsvergütung ergeben.

  • Italien darf seiner angeschlagenen Airline Alitalia mit weiteren Finanzspritze von knapp 40 Millionen Euro unter die Arme greifen. Die EU-Kommission billigte die staatliche Beihilfe, die Einbußen wegen der Corona-Krise zwischen dem 1. März und dem 30. April 2021 ausgleichen soll. Die Unterstützung wird in Form eines direkten Zuschusses gewährt. Dies teilte die Brüsseler Behörde mit. Ähnliche Zahlungen seien bereits im Mai, im September 2020 und im Dezember 2020 erfolgt.
     
  • Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat einen fairen Wettbewerb im globalen Luftverkehr gefordert. Sein Unternehmen habe zwar selbst milliardenschwere Staatshilfen erhalten, sehe aber weltweit eine Verschiebung „zu unseren Ungunsten“. Während die USA ihre großen Gesellschaften „sehr clever“ gestützt habe, seien die Milliardenhilfen am Golf wie auch in der Türkei und China noch einmal erhöht worden, sagte Spohr in Frankfurt bei einer Festveranstaltung zum 10-jährigen Bestehen des Luftverkehrsverbandes BDL.

Coronavirus News-Update vom 1. Juli

  • Nach dem im Frühjahr 2020 aufgelegten Zwei-Milliarden-Schutzschild für Start-ups in der Corona-Krise stützt der Bund zumindest kleinere Wachstumsfirmen weiter. Das Wirtschafts- und das Finanzministerium verständigten sich darauf, Teile des Hilfspakets fortzuführen und Finanzhilfen entsprechend aufzustocken.

  • Die Flughäfen in Deutschland haben im Mai eine vorsichtige Erholung der Passagiernachfrage erlebt. 3,26 Millionen Gäste an den 28 erfassten Airports bedeuteten zwar vielerorts eine extreme Steigerung zum pandemiegeprägten Vorjahresmonat, aber letztlich nur 14,5 Prozent des Vorkrisen-Niveaus von 2019, wie der Flughafenverband ADV am Mittwoch in Berlin berichtete. Im Mai 2020 hatte es fast ausschließlich Rückholflüge für gestrandete Touristen gegeben.

Coronavirus News-Update vom 28. Juni

  • Die wirtschaftliche Erholung in China könnte in diesem Jahr noch stärker ausfallen als bisher angenommen. Die Weltbank hob am Dienstag in einer neuen Analyse zur wirtschaftlichen Lage in der Volksrepublik ihr Wachstumsziel auf 8,5 Prozent an. Das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als bei einer vorangegangenen Analyse der Weltbank. Für kommendes Jahr rechnet die Weltbank mit einem Wachstum von 5,4 Prozent und damit zu einer  Rückkehr zum langfristigen Trend vor der Pandemie. 

  • Die Industrieproduktion liegt nach Angaben des IfW Kiel gegenwärtig deutlich unter dem Niveau, das die Auftragslage hergeben würde. Maßgeblicher Grund sollen demnach fehlende Zulieferungen, etwa aufgrund der Transportengpässe in der Schifffahrt, sein. Nach Schätzungen des IfW Kiel kosten sie die Industrie derzeit rund 5 Prozent an Wertschöpfung, was rund 1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmacht. Auf Jahressicht belaufen sich die Verluste für die deutsche Wirtschaft voraussichtlich auf rund 25 Mrd. Euro.

  • Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus sind Portugal und Russland seit Dienstag um Mitternacht als Virusvariantengebiete eingestuft. Damit gilt ein weitgehendes Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Sie dürfen nur noch deutsche Staatsbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland über die Grenze bringen. Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine strikte 14-tägige Quarantänepflicht, die nicht durch einen Test verkürzt werden kann und auch für vollständig Geimpfte und Genesene gilt.

  • Der Schuldenberg von Brandenburg ist in der Corona-Pandemie deutlich gewachsen. Ende März hatte das Land 18,8 Milliarden Euro Schulden nach 16,5 Milliarden Euro ein Jahr zuvor, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom Montag hervorgeht.Das entspricht einem Zuwachs von 13,9 Prozent. Einen größeren Anstieg hatte in dem Zeitraum nur das Nachbarland Sachsen. Die Gründe für das Defizit sind vor allem drastische Mehrausgaben zur Bewältigung der Corona-Pandemie und geringere Steuereinnahmen.

  • Die Verkehrsminister der Länder pochen im Kampf gegen den Klimawandel bis 2030 auf milliardenschwere Unterstützung vom Bund für den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Die Verkehrsministerkonferenz fordere den Bund auf, die Regionalisierungsmittel ab 2022 um jeweils zusätzlich mindestens 1,5 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr zu erhöhen, heißt es in einem Beschlussvorschlag für die Sondersitzung der Verkehrsminister der Länder am Dienstag, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Entwicklungspfad sei mindestens bis zum Jahr 2030 abzusichern. Der zur Erreichung der Klimaschutzziele des Bundes notwendige Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs könne nicht ohne eine entsprechende Mitfinanzierung des Bundes gelingen, heißt es darin.

  • Volkswagen sieht gute Chancen, bis zum Beginn der Werksferien Anfang August gut 40.000 Beschäftigte an den sieben westdeutschen Standorten gegen das Coronavirus geimpft zu haben. „Wir haben schon über 25.000 Mitarbeitende mit einer ersten Impfung versorgen können“, berichtet der Chef des Konzern-Gesundheitswesens, Lars Nachbar, in der aktuellen Ausgabe der VW-Mitarbeiterzeitung „Mitbestimmen“ (Montag). Dabei wurde das Präparat von Biontech/Pfizer verwendet, für das pro Person stets zwei Termine nötig sind.

Coronavirus News-Update vom 26. bis 27. Juni

  • Hapag-Lloyd will an der Vertragstreue arbeiten. „Uns ist es wichtig, dass wir die Versprechen an unsere Kunden auch einhalten“, sagte der Vorstandsvorsitzende Rolf Habben Jansen der WirtschaftsWoche. „Deshalb wollen wir im zweiten Halbjahr unsere Prozesse weiter optimieren und sicherstellen, dass diejenigen, die mit uns Verträge abgeschlossen haben, auch den geplanten Platz bekommen, soweit das möglich ist.“ Teilweise sei das schwierig, weil Schiffe wegen Hafenstaus verspätet seien und Fahrten absagen müssten.

  • Aufgrund des großen Andrangs von Lastwagenfahrern auf die südostenglische Grafschaft Kent am Ärmelkanal warnt die Gewerkschaft Unite vor chaotischen Zuständen. Rastplätze und Tankstellen seien chronisch überfüllt, Toiletten knapp. Das führe zu Spannungen. Es habe schon Berichte über Schlägereien zwischen Fahrern gegeben, sagte Unite-Experte Adrian Jones. Zudem drohten Fahrern, die wegen fehlender Stellplätze weiterfahren, Bußgelder, da sie die vorgeschriebenen Pausen nicht einhalten könnten. Mittlerweile wirkten sich die Probleme bereits auf die Lage in anderen Regionen aus.

  • Der Flughafen Köln/Bonn ist durch den massiven Rückgang der Passagierzahlen in der Corona-Pandemie in die roten Zahlen geraten. Der zweitgrößte NRW-Airport schloss das vergangene Jahr mit einem Minus von 31,1 Millionen Euro ab. Dank des boomenden Frachtgeschäfts und durch erhebliche Einsparungen habe ein noch größerer Verlust vermieden werden können, teilte der Flughafen mit. Im Frachtgeschäft habe es ein Plus von 6 Prozent auf 863 000 Tonnen gegeben. Für 2021 erwartet Flughafenchef Johan Vanneste einen weiteren Anstieg des Frachtgeschäfts auf mehr als 900 000 Tonnen.

  • Wegen des Mangels an Halbleiter-Bauteilen steht für ein Großteil der Beschäftigten im Volkswagen-Werk in Emden von diesem Freitag erneut Kurzarbeit an. Sie soll bis einschließlich 6. Juli dauern, wie eine VW-Sprecherin mitteilte. Für den Standort ist es bereits die dritte Produktionsunterbrechung in diesem Jahr. Schon im Januar und im April hatte es zwei Wochen Kurzarbeit gegeben.

  • Am Internationalen Tag des Seefahrers hat Hamburg mit der Impfung von Seeleuten gegen das Coronavirus begonnen. „Wir hoffen sehr, dass von diesem Termin ein Signal an die deutschen Häfen ausgeht, die Seeleute unabhängig von ihrer Nationalität zu impfen“, sagte am Freitag das Geschäftsführende Präsidiumsmitglied im Verband Deutscher Reeder, Ralf Nagel. Häfen weltweit sollten sich der Impfaktion anschließen.

  • Im Wettbewerb mit den anderen großen Häfen im Norden Europas verlangt die Hamburger Hafenwirtschaft Preisnachlässe für die Nutzung des Hafenbahnnetzes in der Hansestadt. „Bezogen auf den sehr hohen Bahnanteil ist der Hamburger Hafen in Europa, wenn nicht sogar weltweit, führend“, schreibt der Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH) in seinem am Freitag veröffentlichten Jahresbericht.

  • Einkaufsgutscheine vom Staat sollen aus Sicht des Handels die Kunden zurück in die Geschäfte bringen. Jeder und jede solle einen 200-Euro-Gutschein erhalten, der in bestimmten stationären Geschäften eingelöst werden kann, die in der Corona-Krise schließen mussten. Das schlägt der Handelsverband Deutschland (HDE) in einem Zehn-Punkte-Plan für den nächsten Bundestag vor. Darüber berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel.

  • Die Im- und Exporte rheinland-pfälzischer Unternehmen haben sich auch im April nach den starken Rückgängen im Corona-Jahr 2020 weiter normalisiert. Die Ausfuhren wuchsen im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um fast ein Drittel und lagen bei rund 4,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Landesamt in Bad Ems am Freitag mitteilte. Die Einfuhren summierten sich auf einen Warenwert von 3,4 Milliarden Euro und lagen 38 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats. Beim Vergleich mit dem Niveau vor der Pandemie zeigt sich ein geteiltes Bild: Die Exporte im April 2021 lagen um 1,2 Prozent unter denen von April 2019, die Importe 6,3 Prozent darüber.

  • Die Häfen an Flüssen in Rheinland-Pfalz haben im ersten Quartal etwas mehr Güter umgeschlagen als im Vorjahreszeitraum. Wie das Statistische Landesamt am Freitag in Bad Ems mitteilte, stieg der Umschlag um zwei Prozent auf 5,8 Millionen Tonnen. Mit 2,64 Millionen Tonnen konnten die Häfen knapp sieben Prozent mehr Versand verbuchen. Leicht rückläufig war der Empfang von Gütern: Er sank um 1,6 Prozent auf 3,14 Millionen Tonnen. Chemische Erzeugnisse machten den größten Teil der Umschlagmenge aus. Mit 1,52 Millionen Tonnen betrug das Plus 25,3 Prozent.

  • Der Chef des größten deutschen Stahlerzeugers Thyssenkrupp Steel rechnet mit vorerst anhaltenden Versorgungslücken beim Stahl. „Wir haben einen Stahlengpass in Europa“, sagte Bernhard Osburg am Donnerstagabend bei einer Online-Veranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf. Die europäische Stahlindustrie habe zwar ihre Kapazitäten voll hochgefahren. Das reiche aber nicht, um die Nachfrage zu decken. Auch Thyssenkrupp sei sehr gut ausgelastet. Kurzarbeit sei kein Thema mehr. Viele stahlverarbeitende Branchen klagen seit Monaten über einen Mangel an Vorprodukten.

Coronavirus News-Update vom 25. Juni

  • Im Ringen um groß angelegte Investitionen in die amerikanische Infrastruktur hat US-Präsident Joe Biden Fortschritte erzielt. Biden verkündete am Donnerstag (Ortszeit) eine Einigung mit einer kleinen Gruppe von demokratischen und republikanischen Senatoren auf ein Paket für Investitionen in Straßen, Brücken, Verkehrs- und Energienetze. Dessen Umfang ist weit entfernt von dem, was Biden ursprünglich angepeilt hatte. Unklar ist auch, ob es am Ende im US-Kongress genug Stimmen gibt, um das Paket zu verabschieden. Biden äußerte sich dennoch zuversichtlich. Biden handelte nun mit einer Gruppe von zehn Senatoren - fünf Demokraten und fünf Republikanern - eine Vereinbarung aus. Nach Angaben des Weißen Hauses sind darin neue Investitionen von 579 Milliarden US-Dollar (rund 485 Milliarden Euro) vorgesehen. Darunter sind 312 Milliarden Dollar für Verkehrsnetze, wie Straßen, Brücken oder öffentlichen Nahverkehr, sowie 266 Milliarden Dollar für andere Infrastrukturbereiche wie Wasser- und Energienetze oder den Internetausbau. Über fünf oder acht Jahre gerechnet, ergeben sich laut der Regierungszentrale Ausgaben von 973 Milliarden Dollar beziehungsweise 1,2 Billionen Dollar. Wie genau sich diese längerfristigen Kalkulationen zusammensetzen, blieb zunächst offen.

Coronavirus News-Update vom 24. Juni

  • Im Mai 2021 sind die Exporte aus Deutschland in die Staaten außerhalb der Europäischen Union (Drittstaaten) gegenüber April 2021 kalender- und saisonbereinigt um 3,0 Prozent gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, lagen die Exporte in Drittstaaten kalender- und saisonbereinigt 5,8 Prozent über dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland. Wichtigster Handelspartner für die deutschen Exporteure waren im Mai 2021 die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden Waren im Wert von 9,1 Milliarden EUR exportiert.

  • Der baden-württembergische Corona-Rettungsschirm für krisengeschüttelte Start-ups wird noch einmal verlängert. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums läuft das Programm nun bis Ende September und wird um 6 auf nun 36 Millionen Euro aufgestockt. Das habe die grün-schwarze Landesregierung in dieser Woche beschlossen. Gründer können darüber bis zu 200.000 EUR bekommen, in Ausnahmefällen auch bis zu 400.000. Bisher haben laut Ministerium mehr als 140 Start-ups eine solche Unterstützung erhalten.

Coronavirus News-Update vom 23. Juni

  • Mit neuen Schulden will Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) den wirtschaftlichen Aufschwung nach der Corona-Krise befördern. Es gebe Grund zum Optimismus, erklärte Scholz am Mittwoch in Berlin und sah Deutschland „vor einem beispiellosen Aufschwung“. „Wir investieren besonders in den sozialen Zusammenhalt, in ein starkes öffentliches Gemeinwesen, und in eine starke, zukunftsfähige und klimafreundliche Wirtschaft“, erklärte der Vizekanzler. Die Opposition kritisierte den Entwurf hingegen deutlich. Konkret sind neue Schulden von 99,7 Milliarden Euro vorgesehen, wie aus einer Kabinettsvorlage hervorgeht. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Trotz Corona-Krise ist die deutsche Wirtschaft in Russland so zuversichtlich wie lange nicht mehr. „Nach schwierigen Jahren, die von Corona, Sanktionen und politischen Konflikten geprägt waren, sind die deutschen Unternehmen in Russland auf Wachstumskurs und holen offenkundig verschobene Investitionen in Milliardenhöhe nach“, sagte der Chef der deutsch-russischen Auslandshandelskammer (AHK), Matthias Schepp, am Mittwoch in Moskau.

  • Auf einem im Hamburger Hafen liegenden Frachtschiff sind bei der Besatzung fünf Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Die betroffenen Crewmitglieder seien an Land isoliert, sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde am Mittwoch. Es bestehe der Verdacht, dass es sich um die zunächst in Indien nachgewiesene Delta-Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 handele. Die Ergebnisse stehen aber laut Behörde noch aus. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung über den Vorfall berichtet. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Gebrauchtwagen sind derzeit teuer. Insbesondere Diesel kosteten im Mai mehr als vor einem Jahr, wie aktuelle Zahlen der Deutschen Automobil Treuhand zeigen. Und auch der Autohandel berichtet von höheren Preisen. Der Grund ist - über Umwege - die Corona-Krise, die für Nachholbedarf bei den Käufern und ein geringeres Angebot im Handel gesorgt hat.

  • Die grün-schwarze Koalition in Baden-Württemberg will sich mit einem Nachtragshaushalt für den unsicheren Verlauf der Corona-Krise wappnen und nimmt dafür neue Kredite in Höhe von 1,2 Milliarden Euro auf. Damit könne das Land reagieren, wenn die Pandemie noch länger dauere als erwartet, und etwa Impf- und Testzentren weiter finanzieren.  

  • Tui sieht die konzerneigene Flugzeugflotte nach den Sparbeschlüssen und Corona-Einbrüchen nun besser gerüstet, lässt sich beim Thema Staatshilfen-Rückzahlung aber noch Zeit. Der weltgrößte Reiseanbieter könne im Sommer mehr Geld einnehmen und belastbarer werden, sagte Finanzchef Sebastian Ebel den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX. Ab wann Teile der steuerfinanzierten Milliardenkredite zurückfließen, ist derzeit aber noch nicht genau abzusehen.

Coronavirus News-Update vom 22. Juni

  • Der deutsche Einzelhandel pocht auf Geld für Digitalisierung aus dem europäischen Corona-Aufbaufonds. „Die Bundesregierung muss in den Blick nehmen, dass die vorgesehene Digitalisierung der Wirtschaft und Infrastruktur nicht nur auf die Industrie beschränkt bleiben kann, sondern auch den gesamten Dienstleistungssektor erfassen muss“, sagte die Geschäftsführerin des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Antje Gerstein, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Gerstein forderte einen „Digitalisierungsfonds“ mit einem Volumen von 100 Millionen Euro für die in der Coronakrise in Not geratenen Handelsunternehmen.

  • Deutschland hat gute Chancen, Ende Juli die ersten Milliarden aus dem europäischen Corona-Aufbaufonds zu bekommen. Sie sollen in Programme fließen, die im Alltag spürbar wären - etwa in Förderprämien für Elektroautos oder Gebäudesanierung, in die Digitalisierung von Gesundheitsämtern oder die Schaffung von 90 000 neuen Kita-Plätzen. Die EU-Kommission billigte am Dienstag die Pläne der Bundesregierung zur Nutzung der EU-Hilfen - Präsidentin Ursula von der Leyen überbrachte den positiven Bescheid persönlich an Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Wenn auch der Rat der EU-Staaten in den nächsten vier Wochen zustimmt, kann die Auszahlung beginnen. Insgesamt erwartet Deutschland 25,6 Milliarden Euro an Zuschüssen aus dem Corona-Aufbaufonds RRF. Die erste Rate wären 2,3 Milliarden.

  • Nach starken Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie hat Russland den Flugverkehr in die Türkei wieder aufgenommen. Am Flughafen im Urlaubsort Antalya kamen am Dienstag zahlreiche russische Touristen an - lange Schlangen bildeten sich, wie der Staatssender TRT zeigte. Alleine am Dienstag werden in Antalya demnach mehr als 12 000 Urlauber aus Russland erwartet. Bei der Einreise ist eine vollständige Corona-Impfung nicht zwingend nötig, ein negatives Testergebnis reicht aus. Russland kämpft mit einer großen Impfskepsis im Land, in Moskau ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen zuletzt wieder gestiegen.

  • An Europas Flughäfen stehen wegen der Corona-Krise immer noch rund 3400 Passagierjets dauerhaft am Boden. Nach einer am Dienstag vorgestellten Auswertung der Luftverkehrsorganisation Eurocontrol ist das mehr als doppelt so viel wie im Vorkrisen-Sommer 2019 als ein Tiefstwert von 1470 nicht genutzten Jets registriert wurde. Auf dem Höhepunkt des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 waren im Wochenschnitt sogar fast 7200 Flugzeuge inaktiv.

  • Der Autobauer BMW bleibt angesichts der Corona-Pandemie und hoher Rohstoffpreise auf Sparkurs. „Wir werden bis 2025 die Produktionskosten pro Fahrzeug um 25 Prozent senken - gemessen an dem Niveau von 2019“, sagte Produktionschef Milan Nedeljkovic dem „Handelsblatt“ (Dienstag). Dabei helfen sollen Software zur besseren Planung von Herstellungsprozessen, eine schlankere Logistik sowie eine bessere Auslastung der bestehenden Werke.

  • Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie haben 83 Prozent der von AHK Japan und der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft befragten deutschen Unternehmen in Japan im vergangenen Geschäftsjahr Gewinne erzielen können. Knapp jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent vs. im Vorjahr 14 Prozent) verzeichnete sogar Gewinnmargen von über 10 Prozent im Verhältnis zu den Umsatzerlösen. Mittelfristig sind deutsche Unternehmen sogar noch positiver gestimmt: So erwarten fast drei Viertel von ihnen (73 Prozent) steigende Umsätze sowie 55 Prozent steigende Gewinne. Einen Rückgang dieser beiden Kennzahlen erwarten hingegen lediglich 5 Prozent respektive 4 Prozent.

Coronavirus News-Update vom 21. Juni

  • Im Kampf gegen die Corona-Pandemie kommt die Deutsche Post DHL mit ihren Impfungen über Betriebsärzte nach eigenen Angaben gut voran. Bis zu diesem Freitag werden voraussichtlich rund 40 000 der 230 000 Beschäftigten im Inland eine Dose verabreicht bekommen haben, wie der Bonner Konzern am Montag mitteilte. Vor allem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Sortierzentren und in der Zustellung kamen bei den vor zwei Wochen gestarteten Impfungen schon dran - also auch Paketboten, die an der Haustür klingeln und Kundenkontakt haben.

  • Kleinstunternehmen, kleine und mittlere Unternehmen im Bereich der gewerblichen Wirtschaft (einschließlich gewerblich tätiger Sozialunternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht) und freiberuflich Tätige mit Sitz in Hessen können auch über den 30. Juni hinaus die Liquiditätshilfe für hessische KMU beantragen. Das Hessische Finanzministerium hat gemeinsam mit dem Hessischen Wirtschaftsministerium und der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) die erneute Verlängerung des Hilfsprogramms bis zum 31.12.2021 beschlossen.

Coronavirus News-Update vom 19. bis 20. Juni

  • Trotz wirtschaftlicher Erholung kann die deutsche Exportwirtschaft in der Corona-Pandemie weiterhin auf staatliche Unterstützung hoffen. Die Bundesregierung hat ihr Hilfspaket bis Jahresende verlängert, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Einige der im Sommer 2020 beschlossenen Maßnahmen sollten ursprünglich Ende Juni auslaufen. Die exportorientierten Unternehmen spürten die Belastungen der Pandemie aber zeitverzögert zum Teil erst jetzt, begründete das Ministerium. Das Hilfspaket zielt vor allem darauf ab, die Liquidität der Exporteure und Importeure zu verbessern und die Finanzierung von Auslandsgeschäften zu erleichtern. Mit Exportkreditgarantien, sogenannten Hermesdeckungen, sichert der Bund Exporteure gegen wirtschaftlich oder politisch bedingte Ausfälle vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern ab. Das Risiko eines Zahlungsausfalls trägt - gegen Zahlung einer Prämie - damit zu großen Teilen der Bund.

  • Die Fluggesellschaft Norwegian tauscht nach turbulenten Monaten ihren Chef aus. CEO Jacob Schram werde durch den bisherigen Finanzchef Geir Karlsen ersetzt, teilte das Unternehmen am Montag in einer Börsenmitteilung mit. Das habe der Verwaltungsrat am Sonntag entschieden. Ein Grund für den plötzlichen Wechsel wurde zunächst nicht genannt. Karlsen habe die finanzielle Umstrukturierung von Norwegian erfolgreich geleitet und verfüge über Kompetenz, Fokus, Vertrauen und Einsatzwillen, was ihn zur besten Wahl als Konzernchef mache.

  • Die Union will bei der Bundestagswahl mit einem Modernisierungsversprechen für Deutschland als Konsequenz aus der Corona-Pandemie überzeugen und dabei einen Fahrplan zur Klimaneutralität im Straßenverkehr erstellen. Ein Dieselfahrverbot wird ebenso abgelehnt wie ein generelles Tempolimit auf Autobahnen. Man setze auf moderne Verkehrssteuerung. Die Union kündigt einen bedarfsgerechten Ausbau der Bahn-Infrastruktur an. Um Autobahnstaus zu verhindern und Klimaziele zu erreichen, solle mehr Güterverkehr auf die Schiene und auf Binnenschiffe.

  • Die Corona-Pandemie hat die Traditionsschifffahrt bei der Umsetzung von Umbau- und Anpassungsmaßnahmen in arge Bedrängnis gebracht. Der Deutsche Dachverband für Traditionsschiffe (GSHW) forderte deshalb vom zuständigen Bundesverkehrsministerium (BMVI), die entsprechenden Fristen um zwei Jahre zu verlängern. Das BMVI teilte auf Anfrage mit, dass aktuell an einer rechtssicheren Lösung dieses Problems gearbeitet wird. Es bezog sich auf ein Gespräch mit Vertretern der Küstenländer und dem GSHW am 11. Juni.

  • Beim Umsatz erlebten deutsch Lebensmittelhersteller im Corona-Jahr einen vergleichsweise "milden Verlauf": das Vorjahresergebnis konnte nahezu gehalten werden und betrug rund 185 Milliarden Euro. Während die Verkaufspreise im Inland mit einem Plus von 1,2 Prozent  leicht anstiegen, drohen steigende Kosten aus dem Ruder zu laufen. "Die Ernährungsindustrie hat bereits im Corona-Jahr unter einem erheblichen Kostendruck gelitten. Und dieser Druck verstärkt sich gerade: die Transportlogistik wird immer teurer, die Rohstoffpreise steigen und dazu kommen negative Standortfaktoren wie die höchsten Strompreise in ganz Europa", sagt Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie.

  • Der Flughafen Rostock-Laage hat nach mehreren Monaten coronabedingter Zwangspause am Samstag den regulären Flugbetrieb wieder aufgenommen. Als erste Maschine landete am Mittag eine Flugzeug der Gesellschaft Luxair aus Luxemburg. Die Strecke soll zunächst bis zum 25. September immer samstags mit Hin- und Rückflug bedient werden, wie der Airport mitteilte.

  • Den Anstrengungen für eine stärkere Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zum Trotz haben Pkw-Bestand und -Dichte in vielen Städten während der Corona-Krise weiter zugenommen. Besonders die Stadtzentren ächzen unter wachsendem Lieferverkehr, der in der Pandemie vielerorts noch zulegte. Die Zahl der registrierten Autos wuchs im vorigen Jahr in 22 von 25 betrachteten großen Kommunen, wie Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer bei einer Auswertung von Daten des Kraftfahrt-Bundesamts und des Statistischen Bundesamts ermittelte. So lag das Plus etwa in Berlin und Leipzig bei jeweils 1,1 Prozent, in Hannover bei 1,2 oder in Dortmund und Freiburg bei 1,7 Prozent. Am stärksten war der Zuwachs mit 2,2 Prozent in Bochum.

  • Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat sich angesichts der Probleme vieler Einzelhändler für eine Lockerung der Ladenöffnungszeiten ausgesprochen. „Eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten ist dringend geboten, damit der stationäre Einzelhandel sich im Wettbewerb gegen den Onlinehandel behaupten und Arbeitsplätze sichern kann“, sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher dem „Handelsblatt“. Die Verschiebung hin zum Onlinehandel in der Pandemie werde sich nicht komplett umkehren.

  • Der Außenhandel der bayerischen Wirtschaft ist wieder in Schwung. Die Exporte stiegen im April auf 16 Milliarden Euro, wie das Landesamt für Statistik am Freitag mitteilte. Das sind 66 Prozent mehr als im vom ersten Lockdown hart getroffenen Vorjahresmonat. Im Vergleich zum April 2019 - also dem Vorkrisenniveau - ergibt sich nur ein kleines Minus von rund zwei Prozent.  Die Importe stiegen im Vergleich zum letzten Jahr um 56 Prozent auf 17,2 Milliarden Euro. Damit liegen sie nicht nur deutlich über den Exporten, sondern auch weit über dem Wert der Importe im April 2019 von damals 15,9 Milliarden.  Wichtigste Exporteure waren die Autoindustrie und der Maschinenbau. Sie sind gleichzeitig auch die größten Importeure.

  • Italienische Transport-Gewerkschaften haben das Airline-Personal in Italien zu einem Warnstreik aufgerufen. Der Aufruf richtete sich an die Mitarbeiter mehrerer Airlines, darunter auch die vor dem Aus stehende italienische Fluggesellschaft Alitalia, wie aus einer gemeinsamen Mitteilung der Gewerkschaften hervorging. Die Arbeitnehmervertreter forderten, Entlassungen zu stoppen und die Gelder aus der Lohnausgleichskasse weiter zu zahlen. Sie wollten sich demnach mit dem Protest für die Mitarbeiter in der Abfertigung und dem Catering sowie für die Saisonkräfte einsetzen.

  • Die Lufthansa will staatliche Milliardenhilfe aus der Corona-Krise in wenigen Monaten zurückzahlen. „Wir waren eines der ersten Unternehmen, das von der Bundesregierung gerettet wurde“, sagte Vorstandschef Carsten Spohr bei der Nationalen Luftfahrtkonferenz in Schönefeld. „Wir wollen auch eines der ersten Unternehmen sein, dass die Rettungsmittel zurückzahlt - hoffentlich noch vor der Bundestagswahl. Da sind wir dran.“ Der Wahltermin ist am 26. September. Deutschland, Österreich, Belgien und die Schweiz hatten dem Konzern wegen des Geschäftseinbruchs durch die Pandemie im vergangenen Jahr neun Milliarden Euro Staatshilfe zugesagt und ihn damit vor dem Untergang bewahrt.

Coronavirus News-Update vom 18. Juni

  • Der private Bahn-Konkurrent Flixtrain hat mit der Inbetriebnahme der sechsten Fernzug-Linie zwischen München und Frankfurt nach eigenen Angaben den Neustart nach dem monatelangem Corona-Stillstand abgeschlossen. Die ersten Linien von Köln nach Hamburg und Berlin sind bereits ab 20. Mai gestartet, am Freitag fährt Flixtrain erstmals zwischen Frankfurt und München. Während der Betrieb in der Pandemie stillstand, sei die Flotte komplett überarbeitet und vereinheitlicht worden.

  • Die Bundesregierung will Dieselloks auf deutschen Schienen zum Auslaufmodell machen. Im Rahmen des laufenden Elektrifizierungsprogramms stellt das Verkehrsministerium dazu Fördermittel in Höhe von 227 Millionen Euro für alternative Antriebe bereit. Im Fokus stehen Antriebe auf Basis von Batterien und Wasserstoff, wie das Ministerium am Freitag in Berlin mitteilte. Ziel des Elektrifizierungsprogramms ist, dass bis 2050 alle gefahrenen Zugkilometer elektrisch beziehungsweise klimaneutral zurückgelegt werden. Dafür sollen 70 Prozent des Schienennetzes mit Oberleitungen ausgerüstet werden. Auf Strecken ohne Oberleitungen sollen die Züge mit alternativen Antrieben fahren.

Coronavirus News-Update vom 17. Juni

  • Nach dem Bestellboom in der Corona-Krise rechnen Paketdienste mit noch mehr Sendungen. In diesem Jahr werden die Unternehmen voraussichtlich rund 320 Millionen Pakete zusätzlich zustellen, wie der Bundesverband Paket und Expresslogistik am Dienstag in Berlin mitteilte. Im vergangenen Jahr war die Sendungsmenge um rund 400 Millionen auf 4,05 Milliarden gewachsen. Der größte Teil davon sind Pakete an Privathaushalte. Zunehmend würden auch Alltagsgüter für den täglichen Bedarf geliefert, sagte Verbandspräsident Marten Bosselmann. Die Branche brauche in den nächsten Jahren tausende neue Beschäftigte. Lesen Sie hier mehr dazu.

Coronavirus News-Update vom 16. Juni

  • Die globalen Lieferengpässe werden nach der Konjunkturprognose des Ifo-Instituts die wirtschaftliche Erholung in Deutschland nach der Corona-Pandemie bremsen. Die Münchner Ökonomen erwarten für dieses Jahr noch ein Wachstum von 3,3 Prozent, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Das wären 0,4 Prozentpunkte weniger als noch im März erwartet. Kurzfristig dämpfend wirken nach Einschätzung des Konjunkturforschers Timo Wollmershäuser vor allem die Engpässe bei der Lieferung von Vorprodukten - damit gemeint ist unter anderem der Chipmangel in der Autoindustrie.

  • Niedersachsen will den unter Kundenschwund und Leerstand leidenden Innenstädten mit einem Förderprogramm ein Durchstarten nach der Corona-Krise ermöglichen. Mit 117 Millionen EUR aus EU-Corona-Hilfen sollen Städte Konzepte für einen Strukturwandel umsetzen können, die die Aufenthaltsqualität in den Stadtzentren erhöhen und über den Handel hinaus Besuchsanreize schaffen, teilten die Ministerien für Regionalentwicklung, Wirtschaft und Umwelt am Mittwoch in Hannover mit. Je nach Größe sollen zwischen 320.000 EUR und 1,5 Millionen EUR in die jeweilige Stadt fließen.

  • Reisende aus den Vereinigten Staaten sollen künftig wieder leichter in die Europäische Union einreisen können. Das bestätigte die portugiesische Ratspräsidentschaft am Mittwoch nach Beratungen der ständigen Vertreter der EU-Staaten in Brüssel. Zudem sollen die Einreisebestimmungen für Menschen aus Albanien, dem Libanon, Mazedonien, Serbien, Macau, Hongkong und Taiwan gelockert werden. Hintergrund ist eine bessere Corona-Lage. Der noch ausstehende formelle Beschluss soll voraussichtlich Ende der Woche angenommen werden.

  • Die baden-württembergische Regierung plant, die Corona-Krise erneut zur Naturkatastrophe zu erklären, um neue Schulden aufnehmen zu können. Darauf hätten sich die Spitzen der Koalition um Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstagabend in der Haushaltskommission verständigt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Koalitionskreisen in Stuttgart. Allerdings soll die Kreditaufnahme über das zeitweise Aussetzen der Schuldenbremse auf knapp unter eine Milliarde Euro begrenzt werden.

  • Die Zahl der Verkehrstoten in der EU ist einer Erhebung zufolge im Corona-Jahr 2020 so stark gefallen wie seit zehn Jahren nicht. Rund 18.800 Menschen starben im vergangenen Jahr auf Europas Straßen und damit rund 3.900 weniger als noch 2019, wie das European Transport Safety Council (ETSC) am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Die Nichtregierungsorganisation führt den Rückgang hauptsächlich auf das geringere Verkehrsaufkommen in der Corona-Pandemie zurück. In den Jahren zuvor waren die Zahlen nur leicht zurückgegangen und zwischenzeitlich auch wieder angestiegen.

  • Die Besucher der neuen Automesse IAA im September werden voraussichtlich FFP2-Masken als Schutz vor dem Corona-Virus tragen müssen. Noch stehe es nicht fest, doch er gehe davon aus, dass dies Teil der Konzepte sein werde, sagte Messechef Klaus Dittrich am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zum Neustart der Messen in Bayern ab September. Daneben setzt die Messe unter anderem auf Lüftungsanlagen, Besuchernachverfolgung und Abstände, um die Veranstaltung sicher zu machen. Zudem sollen nur geimpfte, genesene oder getestete Besucher auf das Gelände dürfen.

  • Das Bahnunternehmen Abellio fordert von mehreren Bundesländern Nachzahlungen zum weiteren Betrieb seiner Bahnverbindungen. Andernfalls müssten andere Alternativen ausgelotet werden, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch. Dabei könnte es sich nach Informationen aus den Ländern um ein Schutzschirmverfahren - eine spezielle Variante der Insolvenz - handeln. Abellio wollte das bisher nicht bestätigen. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat Forderungen der angeschlagenen Eisenbahngesellschaft Abellio an das Land zurückgewiesen.

  • Laut des aktuellen Atradius-Zahlungsmoralbarometers für Asien waren in der Region zuletzt 50 Prozent der Rechnungen im Firmengeschäft nach Ablauf der Zahlungsfrist noch nicht bezahlt. Viele der befragten Unternehmen in der Region spüren die Auswirkungen der durch die Corona-Pandemie hervorgerufenen globalen Rezession. Rund 40 Prozent der Umfrageteilnehmer sind pessimistisch hinsichtlich der Entwicklung ihrer Forderungslaufzeit (Days Sales Outstanding, DSO) in den kommenden Monaten. 25 Prozent äußern sich besorgt über ihre Liquiditätslage, da die Pandemie in Asien weiter anhält.

Coronavirus News-Update vom 15. Juni

  • Lettland hat die coronabedingten Einreisebeschränkungen für nachweislich Geimpfte und Genese gelockert. Wer bei Einreise in das baltische EU-Land ein digitales Covid-19-Zertifikat vorlegt, muss sich von Mittwoch an nicht mehr testen lassen und nicht mehr für 10 Tage in Quarantäne. Auch darf jeder künftig wieder ohne triftigen Grund in den Ostseestaat im Nordosten Europas einreisen. Dies teilte das Verkehrsministerium in Riga am Dienstag mit.

  • Die Zahl der Unternehmens- und Existenzgründungen im Saarland ist im Corona-Jahr 2020 um knapp zwölf Prozent zurückgegangen. Insgesamt stehen 2930 gewerbliche und freiberufliche Gründungen in der Statistik, wie das Wirtschaftsministerium am Dienstag in Saarbrücken mitteilte. Der Rückgang sei vor allem auf die Branchen zurückzuführen, die stark von der Pandemie betroffen gewesen seien, beispielsweise das Gastgewerbe.

  • Die Oetker-Gruppe schloss das Geschäftsjahr 2020 trotz teilweise signifikanter Umsatzeinbußen in einzelnen Geschäftsbereichen insgesamt ordentlich und im Rahmen ihrer durch die Corona-Pandemie angepassten Erwartungen ab. Die Geschäftsbereiche Nahrungsmittel, Bier und alkoholfreie Getränke, Sekt, Wein und Spirituosen sowie Weitere Interessen erreichten einen konsolidierten Nettoumsatz in Höhe von 7.330 Mio. Euro.

  • Die Lufthansa will nach der Corona-Krise wieder ähnlich profitabel werden wie in ihrem Rekordjahr 2017. Die Fluggesellschaft veröffentlichte am späten Montagabend überraschend hohe Ziele für das Jahr 2024, wenn sich der Luftverkehr weitgehend von dem Einbruch im Zuge der Pandemie erholt haben soll. Mit den neuen Zielen wirbt der Konzern vor der geplanten Kapitalerhöhung auch um Investoren.

  • Das Ifo-Institut hat sich gegen eine allgemeine Rückverlagerung von Produktion nach Deutschland und gegen staatliche Eingriffe in Lieferketten ausgesprochen. Eine Rückverlagerung würde zu enormen Einkommensverlusten führen, warnte Professorin Lisandra Flach am Dienstag in München. Vielmehr sollten die Bezugsquellen der deutschen Wirtschaft international vielfältiger werden. Freihandelsabkommen könnten Handelskosten senken und die Abhängigkeit von einzelnen Ländern verringern. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Deutsche Unternehmen in Indien erwarten für 2021 ein profitables Jahr - und das trotz der in Indien besonders starken Auswirkungen der zweiten Corona-Welle in den Monaten April und Mai. Zwei von drei befragten Unternehmen (66 Prozent) rechnen mit steigenden Umsätzen, jedes sechste sogar mit mehr als 20 Prozent Wachstum. Zugleich geht die Hälfte der Unternehmen (49 Prozent) auch von höheren Gewinnen im Vergleich zum Vorjahr aus.

  • Die Geschäfte des Moderiesen Hennes & Mauritz (H&M) erholen sich dank immer weniger pandemiebedingter Einschränkungen und mehr geöffneter Geschäfte. Im zweiten Geschäftsquartal (bis Ende Mai) kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 62 Prozent auf 46,5 Milliarden Kronen (4,6 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Dienstag in Stockholm mitteilte. Die belastenden Effekte der starken schwedischen Krone herausgerechnet, betrug das Plus sogar 75 Prozent.

  • Eine Maskenpflicht im Freien ergibt aus Sicht des Aerosol-Forschers Gerhard Scheuch keinen Sinn mehr - auch nicht bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen oder Open-Air-Konzerten. Im Außenbereich seien Übertragungen des Coronavirus schon immer fast unmöglich gewesen, „und das gilt angesichts der derzeitigen Inzidenzzahlen umso mehr“, sagte Scheuch der „Badischen Zeitung“ am Dienstag. Aktuelle Studien aus Großbritannien stützten diese Annahme.

  • Für die kommenden Monate ist eine entspanntere Corona-Lage zu erwarten. „Für den aktuellen Sommer rechnen wir nach den aktuellen Daten ähnlich wie im letzten Jahr mit einem mäßigen Infektionsgeschehen“, erklärte Jan Fuhrmann vom Forschungszentrum Jülich, der mögliche Pandemieverläufe berechnet. „Einerseits sind die mittlerweile vorherrschenden Virusvarianten ansteckender als im vergangenen Sommer, andererseits ist ein zunehmender Anteil potenziell infizierbarer Personen durch Impfung geschützt.“

Coronavirus News-Update vom 14. Juni

  • Trotz sinkender Infektionszahlen wollen Politik und Wirtschaft vorerst überwiegend an der Maskenpflicht als Corona-Schutz festhalten. Lockerungen im Freien rücken aber zusehends in den Blick. Die Bundesregierung mahnte auch angesichts neuer Virusvarianten zur Vorsicht vor allem in Innenräumen. „Wir haben alle mehr davon, wenn wir uns noch ein wenig disziplinieren“, sagte Vize-Sprecherin Martina Fietz am Montag in Berlin. Auch von Ländern, Kommunen und dem Handel kamen Warnungen vor zu raschen Lockerungen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) befürwortete ein Ende der Maskenpflicht draußen als ersten Schritt. Aus der Opposition kamen gegensätzliche Forderungen.

  • Anfassen, Riechen, Anprobieren: Trotz Online-Booms gibt es mit Abflauen der Corona-Pandemie für viele Kunden gute Gründe für das Einkaufen im Laden. Das zeigt eine internationale Umfrage des Marktforschungsinstituts Yougov, die am Montag in Köln veröffentlicht wurde. Demnach gaben 62 Prozent aller Befragten an, dass die tatsächliche Begutachtung von Produkten ein wichtiger Grund für den Einkauf in einem Laden sei. In Deutschland sagten dies 63 Prozent. Tatsächlich kehren Verbraucher in die Läden zurück. „Die Kundenzahl und die Umsätze sind durch die Öffnungen der letzten Wochen deutlich gestiegen“, heißt es beim Handelsverband Deutschland. Hauptgeschäftsführer Stefan Genth betont aber, dass die Zahlen vielerorts noch immer noch unter Vor-Krisen-Niveau liegen.

  • Deutschlands Mittelständler schütteln die Corona-Krise zunehmend ab und wollen neue Jobs schaffen. Die Firmen zeigten sich sogar offener für Neueinstellungen als vor der Pandemie, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Umfrage der DZ Bank und des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) unter 1000 Mittelständlern. Demnach plant inzwischen mehr als jedes vierte Unternehmen (knapp 27 Prozent), in den nächsten sechs Monaten neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen. Im Herbst 2020 hatten lediglich 17 Prozent der Firmen solche Pläne. Nur noch 9 Prozent wollen etwa ein Jahr nach Beginn der Pandemie Jobs abbauen.

Coronavirus News-Update vom 11. bis 13. Juni

  • Die Fluggast-Zahlen am Frankfurter Flughafen lagen auch im Mai noch weit unter dem Niveau aus der Zeit vor der Corona-Pandemie. Ganz anders lief es den Angaben nach im Cargo-Geschäft: Das Aufkommen an Fracht und Luftpost wuchs im Vergleich zu Mai 2020 um 27,5 Prozent auf knapp 200.700 Tonnen.

  • Angesichts der abflauenden Coronavirus-Pandemie fordert Bundesjustizministerin Christine Lambrecht die Länder auf, die weitere Fortdauer der Maskenpflicht zu überprüfen. Die Länder müssten klären, „ob und wo eine Maskenpflicht noch verhältnismäßig ist, wenn die Inzidenzzahlen niedrig sind und weiter sinken“, sagte die SPD-Politikerin der „Bild am Sonntag“. „Das gilt auch für die Schulen, denn Schülerinnen und Schüler sind von der Maskenpflicht besonders betroffen.“

  • In der Corona-Pandemie haben einer Umfrage zufolge 38 Prozent der Technologie-Start-ups in Deutschland Hilfen erhalten. Weitere 4 Prozent warten noch auf beantragte finanzielle Unterstützung, bei noch einmal 4 Prozent wurden die Anträge abgelehnt, wie der Digitalverband Bitkom am Freitag berichtete. Dabei habe gut jedes fünfte Start-up keine Hilfen benötigt. Knapp jedes Dritte hatte den Angaben nach keine beantragt, da es die Voraussetzungen dafür nicht erfüllt hätten.

  • Die EU-Staaten haben sich kurz vor dem Beginn der Sommerurlaubszeit auf eine Lockerung der Grenzwerte für Corona-Reisebeschränkungen verständigt. Ein am Freitag angenommener Beschluss sieht vor, Regionen künftig erst bei deutlich höheren Inzidenzzahlen als Risikogebiet einzustufen. Dies soll dazu führen, dass weniger Menschen unter strenge Test- und Quarantäneauflagen fallen und innerhalb der EU wieder mehr gereist werden kann. Geimpfte und Genesene sollen zudem in der Regel gar keine Reisebeschränkungen zu befürchten haben.

  • Fast 20 Millionen Masken in den Beständen des Landes Baden-Württemberg sind einem Zeitungsbericht zufolge derzeit nicht nutzbar, weil sie nicht ganz den Normen entsprechen. „Insgesamt sind 15,2 Millionen Masken aus Landesbeschaffungen aus den Jahren 2020 und 2021 im Lager gesperrt“, teilte das Sozialministerium den „Stuttgarter Nachrichten“ (Montag) mit. Hinzu kämen rund 4,6 Millionen vom Bund gelieferte mangelhafte Masken. „Trotz sorgfältiger Auswahl der Lieferanten und der Vorgabe einer Herstellung in Deutschland waren zum Teil Masken nicht normentsprechend“, hieß es.

  • Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, will mit Hilfe der G7-Staaten innerhalb eines Jahres mindestens 70 Prozent der Weltbevölkerung zu einer Corona-Impfung verhelfen. Dieses Ziel solle bis zum nächsten G7-Gipfel in Deutschland 2022 erreicht werden, sagte der WHO-Chef beim Treffen der führenden westlichen Wirtschaftsmächte im englischen Cornwall bei einer virtuellen Pressekonferenz am Samstag. Dazu seien jedoch weit größere Anstrengungen notwendig als bislang geplant. Er sei aber überzeugt, dass dieses Ziel erreichbar sei, so Tedros weiter. Die Produktionskapazitäten könnten bis dahin entsprechend erhöht werden.

  • Die Bundesbank sieht Deutschland am Beginn eines starken Aufschwungs. „Die deutsche Wirtschaft überwindet die pandemiebedingte Krise“, prognostizierte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann am Freitag. „Schon in diesem Sommer könnte die Wirtschaftsleistung wieder das Vorkrisenniveau erreichen.“ 3,7 Prozent Wirtschaftswachstum sagt die Notenbank nun für das laufende Jahr voraus. Im Dezember waren die Bundesbank-Ökonomen mit 3,0 Prozent noch nicht ganz so optimistisch.

  • Der Airbus-Zulieferer Diehl Aviation wird aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Luftfahrt rund 900 Stellen abbauen. Darauf hat sich das Unternehmen mit Arbeitnehmervertretern geeinigt. Bis Mitte 2025 sollen in Deutschland rund 3100 Stellen erhalten bleiben, wie ein Sprecher des Unternehmens am Freitag mitteilte. Im vergangenen Jahr hatte Diehl Aviation demnach rund 4000 Mitarbeiter an seinen deutschen Standorten.

  • Sinkende Corona-Zahlen und Reiseerleichterungen lösen auch am neuen Hauptstadtflughafen BER Optimismus aus. Im Sommer werde sich die Passagierzahl mehr als verdoppeln, sagte Geschäftsführer Engelbert Lütke Daldrup am Freitag. Zuletzt sei sie auf bis zu 20.000 pro Tag gestiegen. „Wir stehen davor, dass der Flughafen im Sommer an die 50.000 Fluggäste abfertigen kann“, sagte Lütke Daldrup. „Dann wird der Flughafen zum ersten mal unter Last zu erleben sein.“

Coronavirus News-Update vom 10. Juni

  • Der geplante digitale Corona-Impfpass in Deutschland soll an diesem Donnerstag an den Start gehen. Die Anwendung namens „CovPass“ werde Schritt für Schritt ausgerollt und in den App-Stores verfügbar sein, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin. Ressortchef Jens Spahn (CDU) will Einzelheiten dazu am Donnerstag vorstellen. Der digitale Nachweis kann zudem auch in der offiziellen Corona-Warn-App des Bundes angezeigt werden. Die Macher der Tracing-App veröffentlichten in der Nacht zum Mittwoch die aktuelle Version 2.3.2 in den App-Stores von Apple und Google.

  • Wenige Tage vor dem G7-Gipfel im englischen Cornwall haben Umweltschutz- und Menschenrechtsgruppen die führenden westlichen Industrienationen zum energischen Handeln im Kampf gegen den Klimawandel, Corona-Pandemie und Armut aufgerufen. Parlamentarier mehrerer Teilnehmerländer forderten zudem eine härtere Gangart gegenüber China im Hinblick auf Menschenrechtsverletzungen und dessen aggressiver Handelspolitik.

Coronavirus News-Update vom 9. Juni

  • Die irische Ryanair hat vor dem EU-Gericht einen Erfolg gegen staatliche Corona-Hilfen für den deutschen Ferienflieger Condor erzielt. Die Richter kippten am Mittwoch den Beschluss der EU-Kommission zur Genehmigung der Beihilfe von insgesamt 550 Millionen EUR. Die Entscheidung der Brüsseler Behörde sei nicht ausreichend begründet, erklärte das Gericht in Luxemburg. Praktisch hat das aber zunächst keine Folgen: Zumindest vorerst muss Condor kein Geld zurückzahlen.

  • Der US-Paketdienst UPS setzt sich nach dem Paketboom in der Corona-Krise neue Ziele für die kommenden Jahre. Bis zum Jahr 2023 soll der Umsatz von zuletzt 84,6 Milliarden auf etwa 98 bis 102 Milliarden US-Dollar (etwa 80 bis 84 Mrd. EUR) steigen, wie United Parcel Service (UPS) am Mittwoch zu seiner Investorenkonferenz in Atlanta mitteilte.

  • Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr erhöht. Die Auftragsbücher füllten sich schneller als erwartet. Die Produktion dürfte dieses Jahr nicht nur um 7, sondern um 10 Prozent wachsen auf 221 Milliarden EUR, teilte der Branchenverband VDMA am Mittwoch mit. Im vergangenen Jahr war sie um 12 Prozent eingebrochen. 2022 dürfte sie wieder das Niveau vor Corona erreichen, sagte Verbandspräsident Karl Haeusgen im Club Wirtschaftspresse in München.

  • BMW schränkt die Autoproduktion in seinem größten europäischen Werk Dingolfing ein, weil Elektronikchips fehlen. Ab kommendem Montag werde eine Woche lang nur eine Schicht gefahren statt bisher zwei Schichten, sagte eine Konzernsprecherin am Mittwoch.

  • Seine letzte Reise ist eine wahre Odyssee: Weil der Kapitän an Covid-19 gestorben sein könnte, ist der italienische Containerfrachter „Ital Liberia“ in den vergangenen Wochen an mehreren asiatischen Häfen abgewiesen worden. Nachdem Crewmitglieder bei der Abfahrt im südafrikanischen Durban bereits Anfang April positiv auf das Coronavirus getestet worden waren, sollte die Mannschaft eigentlich in Jakarta in Quarantäne gehen, wie die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd  mitteilte. Dann habe die Hauptreederei Evergreen jedoch mitgeteilt, dass der Kapitän gestorben sei.

  • Das Wirtschaftsministerium will den Thüringer Unternehmen helfen, ihre eingebrochenen Exporte wieder anzukurbeln. Die Möglichkeiten der Außenwirtschaftsförderung seien erweitert und verbessert worden, teilte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Mittwoch in Erfurt mit. Dafür würden in diesem Jahr rund vier Millionen Euro von Land und EU zur Verfügung gestellt.

  • Die norwegische Reederei Color Line will zwischen Kiel und Oslo wieder mit Passagierschiffen verkehren. Am Donnerstag werde die „Color Magic“ wieder Kiel anlaufen, sagte ein Sprecher am Mittwoch. An Bord sollen voraussichtlich rund 1.000 norwegische Passagiere sein. Damit ist die Reise ohne Landgang ausgebucht. Wegen der Hygienevorkehrungen werden die Schiffe derzeit nur zur Hälfte belegt.

  • Die Öffnung fast aller Geschäfte nach den Lockdowns im Winter lässt den Textilhändler Inditex auf bessere Geschäfte hoffen. Derzeit seien 98 Prozent der Läden geöffnet, teilte der Eigner der Modeketten Zara, Bershka und Massimo Dutti am Mittwoch im spanischen Arteixo mit. Im ersten Geschäftsquartal (bis Ende April) legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund die Hälfte auf mehr als 4,9 Milliarden EUR zu. In der Zeit vom 1. Mai bis 6. Juni lag der Erlös währungsbereinigt sogar mehr als doppelt so hoch wie kurz nach Beginn der Pandemie ein Jahr zuvor - und fünf Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Jahres 2019.

  • Im April 2021 sind die Exporte in Deutschland gegenüber März 2021 kalender- und saisonbereinigt um 0,3 % gestiegen, die Importe sanken um 1,7 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, lagen die Exporte kalender- und saison-bereinigt 0,5 % unter und die Importe 5,5 % über dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.

    Im April 2021 wurden von Deutschland Waren im Wert von 111,8 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 96,3 Milliarden Euro importiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2020 stiegen die Exporte im April 2021 um 47,7 % und die Importe um 33,2 %. Dieser Anstieg begründet sich auch durch das sehr niedrige Außenhandelsniveau des Vergleichsmonats (Basiseffekt).

Coronavirus News-Update vom 8. Juni

  • Im Ringen um Arbeitsplätze auf der Meyer-Werft an der Ems haben die Beschäftigten Unterstützung vom Betriebsrat des Kreuzfahrt- und Touristikkonzerns Tui erhalten. Tui sei seit vielen Jahren wichtiger Kunde der Meyer Werft, heißt es in einem Schreiben des Konzernbetriebsrats der Tui AG an den Betriebsratschef der Meyer Werft. „Wir sind zutiefst schockiert,welches Verhalten von eurer Geschäftsführung in der Auseinandersetzung um ein beabsichtigtes Einsparprogramm an den Tag gelegt wird.“

  • Der US-Flugzeughersteller Boeing hat seine Auftragsbilanz im vergangenen Monat dank hoher Nachfrage nach 737-Max-Jets deutlich verbessert. Nach eigenen Angaben vom Dienstag erhielt das Unternehmen im Mai insgesamt Bestellungen für 73 Flugzeuge, davon entfiel mit 61 der Großteil auf Max-Modelle. Die Baureihe bleibt der Bestseller des Konzerns, obwohl sie nach zwei Abstürzen ab März 2019 rund 20 Monate lang mit Flugverboten belegt war und zuletzt schon wieder Probleme mit der Elektrik hatte. 

  • Das EU-Gericht entscheidet am Mittwoch (11.00 Uhr) über eine Klage der irischen Fluggesellschaft Ryanair gegen staatliche Corona-Hilfen für die deutsche Condor. Ryanair wendet sich gegen die Genehmigung der EU-Kommission für die Beihilfen im Umfang von 550 Millionen Euro im April 2020. Diese verstoße unter anderem gegen den freien Dienstleistungsverkehr, argumentiert der Kläger.

  • Nach monatelangem Fast-Stillstand kommt der Luftverkehr in Bayern langsam wieder in Gang. Der Münchner Flughafen will sein coronabedingt über Monate stillgelegtes Terminal 1 am 23. Juni wieder in Betrieb nehmen. Außerdem wird die Lufthansa in Kürze einige Langstreckenverbindungen nach Nordamerika wieder aufnehmen, wie die Flughafengesellschaft am Dienstag mitteilte. Im Juli und August sollen weitere Langstreckenverbindungen folgen.

  • Vor dem G7-Gipfel in Großbritannien haben regierungsunabhängige Organisationen (NGOs) die reichen Industrieländer aufgefordert, die Patente für Corona-Impfstoffe befristet freizugeben. Auch müsse Technik in ärmere Länder transferiert werden, um dort eine Produktion aufzubauen. „Spenden können marginal helfen, aber die Entwicklungsländer brauchen die Rechte, das Know-how und die Technologie zur eigenen, regionalen Herstellung der Impfstoffe“, sagte Jörn Kalinski von Oxfam am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur vor dem Gipfel in Carbis Bay.

  • In seinem jährlichen Report „State of the Deskless Workforce“ hat das Software-Unternehmen Quinyx abermals über 10.000 Angestellte in zehn verschiedenen Ländern nach ihren Arbeitsbedingungen befragt - mit ernüchternden Ergebnissen: Zwei von drei Beschäftigten in Dienstleistungssektoren gehen demnach aufgrund fehlender Flexibilität krank zur Arbeit, jede:r Dritte wünscht sich flexiblere Arbeitszeiten statt mehr Gehalt.

  • Japans Wirtschaft ist im ersten Quartal dieses Kalendarjahres weniger stark geschrumpft als zunächst gedacht. Nach revidierten Daten der Regierung vom Dienstag sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt in Folge eines erneuten Corona-Notstands auf das Jahr hochgerechnet um 3,9 Prozent. Zunächst hatten die amtlichen Statistiker einen Rückgang um 5,1 Prozent errechnet. Es war der erste Rückgang des BIP seit drei Quartalen. In den vorangegangenen Quartalen hatte Japans Wirtschaft noch kräftig aufgeholt, nachdem die Exportnation im Zuge der Pandemie in eine Rezession gerutscht war.

Coronavirus News-Update vom 7. Juni

  • Gegen den Protest des Betriebsrates steuert Deutschlands größter Schiffbaubetrieb, die Meyer-Werft an der Ems, den Abbau von 660 Stellen an. Das bekräftigten Geschäftsführer Tim Meyer und Personalchefin Anna Blumenberg am Montag für den Kreuzfahrtschiffbauer in Papenburg. Gleichzeitig bekundeten vor den Werfttoren mehr als Tausend Mitarbeiter ihren Unmut über den drohenden Verlust der Arbeit. Betriebsratschef Nico Bloem forderte Verhandlungen über eine Lösung ohne betriebsbedingte Kündigungen.

  • Der Flugzeugbauer Airbus hat im Mai mehr Verkehrsflugzeuge ausgeliefert als im April. Diesmal übergab der Konzern 50 neue Maschinen an seine Kunden, wie er am Montagabend in Toulouse mitteilte. Im April waren die Auslieferungen auf 45 Maschinen zurückgegangen, nachdem der Hersteller im März 72 Maschinen ausgeliefert hatte. In den ersten fünf Monaten des Jahres verließen nun insgesamt 220 Maschinen die Airbus-Werke. Unterdessen sammelte Airbus im Mai trotz der Corona-Krise Bestellungen über sieben Flugzeuge ein, kassierte aber auch drei Stornierungen.

  • Die deutschen Zulieferer für die Schiffbau- und Offshore-Industrie rechnen nach dem Corona-Rezessionsjahr 2020 mit einer spürbaren Erholung. Auch wenn in Teilen der Branche die Auslastung noch nicht ausreichend sei, „geben doch die steigenden Bestellungen für neue Schiffe mehr als Hoffnung für 2021 und 2022“, sagte der Vorsitzende der entsprechenden Arbeitsgemeinschaft (AG) im Maschinenbauverband VDMA, Martin Johannsmann, am Montag in Hamburg. Impulse verzeichnet die Industrie demnach vor allem aus den großen Schiffbaunationen in Asien, allen voran China. Zudem kämen vermehrt Aufträge im Zusammenhang mit dem weltweiten Ausbau der Offshore-Windenergie.

Coronavirus News-Update vom 5. bis 6. Juni

  • Chinas Außenhandel hat im Mai erneut zugelegt. Wie die Pekinger Zollbehörde am Montag mitteilte, stiegen die Exporte der zweitgrößten Volkswirtschaft im Vergleich zum Mai des Vorjahres um 27,9 Prozent auf 263,9 Milliarden US-Dollar (etwa 216,9 Milliarden Euro). Die Importe machten einen Sprung um 51,1 Prozent auf 218,4 Milliarden Dollar. Die außergewöhnlich hohen Zuwächse im Vorjahresvergleich erklären sich zum Teil  damit, dass der Welthandel wegen der Corona-Pandemie damals stark eingebrochen war. Zwar geht es nun bereits seit Monaten für den Außenhandel weiter bergauf, jedoch hatten Analysten für den Mai im Durchschnitt mit einer noch stärkeren Erholung gerechnet. 

  • Die Welthungerhilfe hat dazu aufgerufen, die ärmeren Ländern bei Impfkampagnen gegen die Corona-Pandemie nicht im Stich zu lassen. Dabei könne auch die Initiative zur vorübergehenden Freigabe von Patenten ein Schritt in die richtige Richtung sein, sagte Generalsekretär Mathias Mogge der Deutschen Presse-Agentur. Er wies auf Beratungen hin, die die Welthandelsorganisation (WTO) Anfang der Woche führe.

  • Im Ringen um den Kurs bei der Meyer-Werft hat die Geschäftsführung Mitarbeiter über einen Stellenabbau abstimmen lassen - und damit den Betriebsrat auf die Barrikaden gebracht. Im Anschluss an eine digitale Informationsveranstaltung am Samstagmorgen stimmten nach Angaben des kriselnden Kreuzfahrtschiffbauers 93 Prozent von rund 1500 teilnehmenden Beschäftigten für den von der Werft-Leitung vorgeschlagenen „Weg A“. Dieser sieht vor, dass 660 Jobs wegfallen sollen, wenn die restliche Belegschaft zu einem Beitrag bereit sei. Als solcher waren bislang 200 unbezahlte Überstunden im Jahr genannt worden.

  • Der Berliner Virologe Christian Drosten sieht unter den verschiedenen Hypothesen zur Herkunft von Sars-CoV-2 den Weg über die Pelzindustrie als plausibelste an. „Ich habe dafür keinerlei Belege, außer die klar belegte Herkunft von Sars-1, und das hier ist ein Virus der gleichen Spezies. Viren der gleichen Spezies machen die gleichen Sachen und haben häufig die gleiche Herkunft“, sagte Drosten dem Schweizer Online-Magazin „Republik“.

  • Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat eine baldige Einigung im Ringen um eine Digitalsteuer in Aussicht gestellt. Ein Durchbruch stehe bevor, sagte Scholz dem Sender Sky News in London. Der Plan für eine Steuerreform, mit der Internet-Riesen wie Amazon oder Google nicht nur am Firmensitz Steuern zahlen sollen, sondern auch dort, wo sie Umsätze erzielen, werde „die Welt verändern“, sagte Scholz am Rande des Treffens der G7-Finanzminister. Dadurch würden Milliarden Euro Steuern erzielt, die sonst in Niedrigsteuerlänger verlagert worden wären.

  • Reisende aus Deutschland müssen in Dänemark von Samstagnachmittag an nicht mehr in Quarantäne. Dies gilt auch für Dänen, die von einer Deutschlandreise zurückkehren. „Deutschland öffnet sich wieder für uns“, sagte Außenminister Jeppe Kofod. Ein negativer Corona-Test wird aber weiter verlangt. Die neue Regel tritt am Samstag um 16.00 Uhr in Kraft. Zuletzt mussten deutsche Dänemark-Urlauber entweder geimpft sein oder nach der Einreise in Quarantäne gehen.

  • Der Umsatz mit Luxusgütern ist Branchenexperten zufolge wieder höher als vor der Pandemie. Nach einer Studie der Unternehmensberatung Bain und des italienischen Luxusgüterverbands Fondazione Altagamma wuchs der weltweite Markt für persönliche Luxusgüter wie Kleidung, Schuhe, Lederwaren, Parfüm und Schmuck im ersten Quartal um knapp ein Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn 2019. Eine verlässliche Stütze der Branche sei China. Dort sei das Luxusgeschäft schon 2020 um rund 45 Prozent gewachsen.

  • Die anspringende Weltkonjunktur mit den beiden größten Schwergewichten USA und vor allem China treibt weiter die Rohstoffpreise an. Nach Berechnungen des Hamburger Forschungsinstitutes HWWI sind die Preise für Industrierohstoffe allein von April bis Mai um durchschnittlich 14,2 Prozent gestiegen, wie das HWWI am Freitag in Hamburg mitteilte.

  • Frankreich erlaubt bei vollständiger Impfung gegen das Coronavirus künftig wieder die Einreise aus anderen europäischen Ländern ohne PCR-Test. Die Regelung soll von Mittwoch an gelten, wie das Verkehrsministerium über Twitter bekanntgab. Aktuell muss ein PCR-Test mit negativem Ergebnis vorgelegt werden, der nicht älter als 72 Stunden ist. Frankreich gehört zu den Ländern, die von der Pandemie besonders schwer getroffen wurden.

Coronavirus News-Update vom 4. Juni

  • Die Schiffbaubetriebe in Wismar, Warnemünde und Stralsund erhalten insgesamt rund 300 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesregierung, wie Wirtschaftsminister Peter Altmaier am Donnerstag mitteilte. „Das ist eine wichtige Entscheidung, die den Beschäftigten in der Region und dem Land insgesamt Zuversicht gibt“, sagte der CDU-Politiker. Die Werften hätten nun die Chance, aus der pandemiebedingten Krise erfolgreich rauszukommen. Der Werften-Verbund in Mecklenburg-Vorpommern baut für den asiatischen Mutterkonzern Genting Hongkong Passagierschiffe. Wegen der coronabedingten Unterbrechung der Kreuzschifffahrt Anfang 2020 war eine der wichtigsten Einnahmequellen des Konzerns weggebrochen. Ein Großteil der knapp 3.000 Beschäftigten musste in Kurzarbeit, 650 Mitarbeiter sollen in eine Transfergesellschaft ausgegliedert werden. Um eine Insolvenz der MV Werften abzuwenden, waren bereits im Dezember vom Bund verbürgte Kredite von 193 Millionen Euro bewilligt worden.

Coronavirus News-Update vom 3. Juni

  • Die Unternehmen im Großhandel haben nach Informationen des Statistischen Bundesamtes im ersten Quartal 2021 real 1,2 Prozent weniger und nominal 0,4 Prozent mehr erwirtschaftet als im Vorjahresquartal. Im Produktionsverbindungshandel wurden nominal 0,8 Prozent weniger Umsatz erwirtschaftet und real  3,1 Prozent, während die Konsumgütergroßhändler real um 0,9 Prozent und nominal um 1,8 Prozent zulegen konnten. Zugleich zeigt sich eine allmähliche Erholungstendenz. Real legte der Großhandel um 6,1 Prozent und nominal um 9,8 Prozent zu. „Teile der Wirtschaft befinden sich immer noch tief im Krisenmodus. Nach einem schwachen Jahresauftakt im Großhandel und einem monatlichen Wechselbad zwischen Umsatzeinbrüchen und -zuwächsen keimt trotz aller Ambivalenz nun die Hoffnung auf eine baldige Erholung und mehr wirtschaftlicher Dynamik“, sagt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).

  • Die führende Fachmesse für den globalen Fruchthandel findet vom 9. bis 11. Februar 2022 in Berlin statt. Die Anmeldung für Aussteller ist ab sofort möglich und läuft noch bis zum 31. Juli 2021. Die Fruit Logistica, weltweit wichtigster Treffpunkt für Einkäufer von frischem Obst und Gemüse, findet unter dem Motto „Meet onsite again“ als Vor-Ort-Veranstaltung statt.

Coronavirus News-Update vom 2. Juni

  • Auf der kriselnden Meyer-Werft in Papenburg hat ein erstes Vorgespräch über Einschnitte für die Belegschaft nach Angaben der IG Metall keine Annäherung gebracht. Die Leitung der kriselnden Meyer-Werft sieht die Verhandlungen als gescheitert an. Die Arbeitnehmerseite sehe die „wirtschaftliche Notlage der Werft“ nicht, hieß es in einem Schreiben des größten deutschen Schiffbaubetriebs an die Mitarbeiter vom Mittwoch. „Für die Geschäftsleitung sind die Verhandlungen damit gescheitert.“ Die Werft an der Ems ist bekannt für ihre serienweise gefertigten riesigen Kreuzfahrtschiffe, nach denen aber wegen Corona in den kommenden Jahren kaum Nachfrage besteht.

  • Die Sozialdemokraten in Hamburg, Bremen und Niedersachsen haben den Flugzeugbauer Airbus aufgefordert, die Umbaupläne in der Fertigung „dringend zu überdenken“. Es könne nicht sein, dass Airbus mit staatlichen Beteiligungen von öffentlichen Investitionen in den Luftfahrtsektor profitiere, um nun Standorte und deren Arbeitsplätze zu gefährden und den Luftfahrtstandort Deutschland nachhaltig zu schwächen, betonten die SPD-Fraktionsvorsitzenden Dirk Kienscherf (Hamburg), Mustafa Güngör (Bremen) und Johanne Modder (Niedersachsen) in einer gemeinsamen Erklärung vom Mittwoch. „Wir fordern das Management und die Arbeitgebervertreter auf, alles für eine konstruktive Lösung im Sinne der Standort- und Beschäftigungssicherung zu unternehmen.“ Beschäftigte der Lufthansa Technik haben am Mittwoch in Hamburg gegen Schließungspläne in der Flugzeugwartung protestiert. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich rund 230 Mitarbeiter an der Kundgebung, wie Verdi-Sekretär Domenico Perroni berichtete.

  • Reisende aus Japan können künftig wieder leichter in die Europäische Union einreisen. Aufgrund der verbesserten Corona-Lage soll für das Land eine Ausnahme von den zu Beginn der Pandemie eingeführten Einreisebeschränkungen gelten, bestätigten Diplomaten am Mittwoch nach Beratungen der ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten in Brüssel. Der noch ausstehende formelle Beschluss werde voraussichtlich an diesem Donnerstag gefasst.

  • Entwicklungsminister Gerd Müller hat vor einem Spitzentreffen der Impf-Initiative Covax verstärkte Anstrengungen zur Finanzierung von Impfdosen für ärmere Ländern gefordert. „Corona besiegen wir nur mit einer weltweiten Impfkampagne. Das muss auch für die Ärmsten gelten“, sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

  • Das sommerliche Wetter der vergangenen Tage und die Lockerungen der coronabedingten Verkaufsbeschränkungen sorgen nach monatelangem Lockdown wieder für mehr Leben in den Innenstädten. Die Stimmung im Modehandel habe sich in den vergangenen Wochen deutlich verbessert, sagte Axel Augustin vom Handelsverband Textil (BTE) der Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch. „Im Moment geht es definitiv aufwärts. Ich höre zum Teil von sehr guten Verkaufszahlen.“

  • Fehlende Fluggenehmigungen im deutsch-russischen Luftverkehr haben zu Stornierungen mehrerer Reisen in beiden Ländern geführt. Für Flüge der Lufthansa sei von der zuständigen russischen Behörde keine rechtzeitige Genehmigung erfolgt, teilte das Bundesverkehrsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Am Abend teilte die Lufthansa mit, doch wieder in Moskau und Sankt Petersburg landen zu dürfen. Sie habe inzwischen die Genehmigung für den kompletten Juni bekommen, sagte eine Unternehmenssprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Hintergrund des deutschen Problems mit Russland war nach Berliner Ministeriumsangaben, dass Moskau im März 2020 wegen der Corona- Pandemie einseitig die bilateralen Vereinbarungen zum Linienverkehr ausgesetzt hatte.

  • Ein Jahr nach der Einigung der schwarz-roten Koalition auf ein Konjunkturpaket gegen die Auswirkungen der Corona-Krise fordern Wirtschaft und Gewerkschaften zusätzliche Reformen. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger sagte der Deutschen Presse-Agentur, im Mittelpunkt müsse die Stärkung von Wettbewerbsfähigkeit als Beitrag für nachhaltiges Wachstum stehen. „Wir sehen, wie sich im Wettbewerb andere Länder um uns herum aufstellen.“ DGB-Chef Reiner Hoffmann sprach sich für ein Investitionsprogramm aus, um die Wirtschaft zukunftsfähig zu machen und die Transformation angesichts der klimapolitischen Herausforderungen zu meistern. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) forderte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) auf, langfristige finanzielle Zusagen für den Klimaschutz zu machen.

  • Die Geschäfte der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer sind im Mai laut Angaben des Ifo-Instituts deutlich besser gelaufen als im Vormonat. Der Indikator zur Geschäftslage stieg auf plus 36,6 Punkte, nach plus 23,7 im April. Das ist der beste Wert seit September 2018. „Die Geschäfte laufen im Moment noch sehr gut“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. „Aber die ersten dunklen Wolken ziehen wieder auf, vermutlich wegen des Chipmangels.“ Der Optimismus der Automanager der letzten Monate ist erstmal verflogen. Der entsprechende Indikator sackte auf minus 1,4 Punkte, nach plus 23,2 im April. Das ist der schlechteste Wert seit Mai 2020.

Coronavirus News-Update vom 1. Juni

  • Die Chefs von vier internationalen Organisationen fordern, dass reiche Länder rasch Milliardenbeträge für den Kampf gegen die Corona-Pandemie locker machen. Insgesamt seien 50 Milliarden US-Dollar (41 Milliarden Euro) nötig, um ärmere Länder endlich mit Covid-19-Impfstoffen zu versorgen, schrieben die Leiterinnen und Leiter der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Welthandelsorganisation (WTO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag in einem offenen Brief. Das Geld solle auch für Virustests und andere medizinische Produkte verwendet werden.

  • Thüringen erhält 69,2 Millionen Euro zusätzliche EU-Hilfen zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Davon sind rund zwölf Millionen Euro für Investitionen in Krankenhäuser vorgesehen, wie die EU-Kommission am Dienstag mitteilte. Weitere 24,5 Millionen Euro sollen in Forschung und Entwicklung von grünen und digitalen Technologien fließen, 14,7 Millionen in den Nahverkehr, 11,1 Millionen ins Energiesparen und in erneuerbare Energien. Rund 6,9 Millionen Euro sind für den Mittelstand gedacht, etwa zur Abfederung direkter Pandemiefolgen im Tourismus.

  • Nach mehr als einem Jahr coronabedingten Stillstands hat am Dienstag wieder der Flug- und Passagierbetrieb am Terminal 2 des Frankfurter Flughafens begonnen. Der erste Flug startete nach Angaben eines Flughafensprechers gegen 5.00 Uhr mit Urlaubern an Bord einer Tui-Fly-Maschine nach Rhodos. Am ersten Tag der Wiedereröffnung - und noch vor der Sommerferien- und Hauptreisezeit - hielt sich der Andrang der Reisenden allerdings noch in Grenzen. Ein dpa-Reporter vor Ort berichtete von eher übersichtlichen Schlangen vor den Check-in-Schaltern und der Sicherheitskontrolle. Auch in den Parkhäusern waren noch ausreichend Plätze frei.

  • Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen warnt vor einer Kürzung von Leistungen bei Bussen und Bahnen im Nahverkehr, wenn es keine weiteren staatlichen Hilfen gibt. Hintergrund ist eine Kritik des Bundesrechnungshofs. Der Unions-Chefhaushälter Eckhardt Rehberg hatte einen neuen Rettungsschirm des Bundes für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Höhe von einer Milliarde Euro an Bedingungen geknüpft.

  • Die hart von der Pandemie getroffene Londoner U-Bahn hat ein weiteres milliardenschweres Rettungspaket der britischen Regierung erhalten. „Das ist nicht der Deal, den wir wollten“, schrieb der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan am Dienstag auf Twitter. Jedoch ermöglichten die 1,08 Milliarden Pfund (rund 1,32 Milliarden Euro) zunächst, die wichtigen Transportdienstleistungen weiter laufen zu lassen. Der kürzlich wiedergewählte Bürgermeister Khan gehört zur Labour-Partei und gilt als scharfer Kritiker der konservativen Regierung von Premierminister Boris Johnson.

  • Rund 15 Monate nach Beginn der Corona-Pandemie kehrt Israel weitgehend zur Normalität zurück. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, endeten mit Dienstag nahezu alle Restriktionen. Möglich machten dies stark gesunkene Infektions- und Krankenzahlen im Zuge der kurz vor Weihnachten begonnenen Impfkampagne. Entwarnung gab es allerdings nicht: Die Maskenpflicht in Innenräumen sowie Einreisebeschränkungen gelten vorerst fort.

  • Die Inflation in der Eurozone steigt weiter an und ist sogar leicht über das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) gestiegen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,0 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate in den Ländern mit der Euro-Währung noch 1,6 Prozent betragen.

  • Am größten Londoner Flughafen Heathrow sollen sich Einreisende aus Corona-Hochrisikoländern und andere Ankommende künftig möglichst nicht mehr begegnen. Ein Terminal wird für Flüge aus Ländern auf der sogenannten roten Liste der britischen Regierung reserviert. Das sei „logistisch sehr herausfordernd“ gewesen, sagte eine Flughafensprecherin der BBC am Dienstag. Man hoffe aber, dass dadurch die Grenzbeamten effizienter und sicherer ihre Arbeit ausführen könnten.

  • Der zweite Corona-Lockdown hat den Passagier-Flugverkehr in Bayern zum Jahresbeginn nahezu zum Erliegen gebracht. Insgesamt zählten die drei Flughäfen in München, Nürnberg und Memmingen von Januar bis Ende März nur 650 000 Passagiere, wie das Statistische Landesamt in Fürth am Dienstag mitteilte. Im ersten Quartal 2020 waren es noch 8,4 Millionen gewesen - wobei auch das schon ein coronabedingter Einbruch um ein Viertel gewesen war. Dementsprechend sank auch die Zahl der Starts und Landungen um über 82 Prozent auf rund 15 272.

Coronavirus News-Update vom 31. Mai

  • Russland nimmt trotz der Corona-Pandemie den regulären Flugverkehr mit acht Ländern wieder auf. Die Verbindungen mit Großbritannien werden vom 2. Juni wieder erlaubt, wie die Regierung in Moskau am Montag mitteilte. Grund sei die Besserung der epidemiologischen Lage dort. Vom 10. Juni an beginnt demnach auch der reguläre Flugbetrieb unter anderem mit Österreich, Ungarn, Luxemburg und Kroatien wieder. Bereits im April war schon der Verkehr mit Deutschland wieder aufgenommen worden. Vorher hatte es nur vereinzelte Sonderflüge gegeben.

  • Nach mehr als einem Jahr coronabedingten Stillstands wird an diesem Dienstag wieder der Flug- und Passagierbetrieb am Terminal 2 des Frankfurter Flughafens aufgenommen. Der erste Flug startet nach Angaben eines Flughafensprechers gegen 5.00 Uhr mit Urlaubern an Bord einer Tui-Fly-Maschine nach Rhodos.

  • Wegen steigender Corona-Zahlen in Vietnam stoppt der Flughafen in der Hauptstadt Hanoi vorübergehend alle internationalen Einreisen. Die Regel soll zunächst bis zum 7. Juni gelten, berichtete die Online-Zeitung „VnExpress“ am Montag unter Berufung auf die Zivilluftfahrtbehörde. Internationale Abflüge würden aber wie geplant durchgeführt. Auf dem Airport von Ho-Chi-Minh-Stadt gilt bereits seit vergangener Woche die gleichen Regel.

  • In der Coronakrise mussten viele Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen getroffen werden. Algorithmen hätten dabei helfen können. Forscherinnen des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) in Tübingen fanden nun heraus: Bürgerinnen und Bürger haben nichts dagegen einzuwenden, wenn Verantwortliche auf Ratschläge algorithmengestützter Systeme zurückgreifen - vorausgesetzt ein Mensch hat das letzte Wort.

  • Gestiegene Energiepreise haben die Inflation in Deutschland weiter angeheizt. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes stieg die Jahresteuerungsrate im Mai auf 2,5 Prozent. Das war den Angaben zufolge der höchste Stand seit September 2011 mit damals ebenfalls 2,5 Prozent. Im April 2021 hatte die Rate noch bei 2,0 Prozent gelegen und im März bei 1,7 Prozent. Seit dem Auslaufen der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung Ende 2020 sind die Verbraucherpreise den fünften Monat in Folge gestiegen.

  • Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Israel auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr gesunken. Wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden lediglich vier neue Fälle verzeichnet. Es wurden in dem Zeitraum 22 360 Tests vorgenommen. Weniger Neuinfektionen waren zuletzt Anfang März 2020 registriert worden, also zu Beginn der weltweiten Pandemie. 

  • Die Lufthansa will angesichts steigender Nachfrage in den kommenden Wochen bis zu 50 zusätzliche Flugzeuge reaktivieren. „Seit acht Wochen wachsen die Buchungszahlen stabil, in der vergangenen Woche mit einem deutlichen Sprung nach oben. Das waren die stärksten sieben Tage seit April 2020“, sagte Vorstandsmitglied Harry Hohmeister den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). „Für Flüge im Juli und August ist die Nachfrage zehn- bis elfmal so hoch wie noch vor vier Wochen.“ Auf manchen Strecken sei die Nachfrage sogar höher als vor der Corona-Pandemie.

  • Der Landtag Mecklenburg-Vorpommerns billigt die Übernahme zusätzlicher Millionen-Bürgschaften zur Rettung der MV Werften. Mit den Stimmen der Regierungsparteien SPD und CDU sowie der oppositionellen Linksfraktion unterstützte das Parlament am Montag in einer Sondersitzung das von Bund und Land vereinbarte Rettungspaket.

    Der maritimen Industrie als „wesentlichem industriellen Kern der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ komme eine außerordentliche Bedeutung für das Land zu, heißt es in dem von der Koalition eingebrachten Antrag. Es gehe um den Erhalt einer zukunftsträchtigen Branche und qualifizierter, gut bezahlter Arbeitsplätze, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in der zum Teil kontrovers geführten Debatte.

Coronavirus News-Update vom 28. bis 30. Mai

  • Die weltweite Autoindustrie hat im ersten Quartal einer Studie zufolge schon wieder mehr umgesetzt und operativ auch mehr Geld verdient als vor der Corona-Krise. Der Gewinn der größten Autohersteller vor dem Abzug von Zinsen und Steuern stieg der Branchenerhebung des Beratungsunternehmens EY zufolge im Zehn-Jahres-Vergleich sogar auf den höchsten überhaupt in einem Startquartal gemessenen Wert. Maßstab für die vierteljährlichen EY-Berechnungen sind die Finanzkennzahlen der 16 größten Autohersteller. Setzt man konstante Wechselkurse voraus, setzten die Branchenriesen zwischen Januar und Ende März 403 Milliarden Euro um - das sind rund 35 Milliarden mehr als im Vorjahr und nur rund 5,8 Milliarden weniger als im Rekordjahr 2018.

  • Der sächsische Hightech-Branchenverband „Silicon Saxony“ hofft mit der Eröffnung der Bosch-Halbleiterfabrik in Dresden auf eine Signalwirkung für den Standort. „Wir sind immer an der Ansiedlung weiterer Unternehmen interessiert und unterstützen sie zusammen mit der Wirtschaftsförderung“, sagte Geschäftsstellenleiter Frank Bösenberg. So hatte etwa der Chipriese Intel jüngst den Ausbau seiner Kapazitäten in Europa angekündigt. Bosch habe sich im globalen Vergleich für die sächsische Landeshauptstadt entschieden. „Es gäbe viele Gründe auch für Intel“, so Bösenberg.

  • Die Start-up-Szene in Hessen ist bisher nach Angaben von Wirtschaftsförderern gut durch die Corona-Krise gekommen. Zwar ist in der Pandemie die Zahl der Firmen-Neugründungen nach dem aktuellen „Hessen Startup Monitor“ seit Beginn 2020 im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. „Insgesamt gibt es aber dennoch eine hohe Gründungsaktivität“, sagt Alexander Grau, Projektmanager bei StartHub Hessen, einer vom Land beauftragten Anlaufstelle für Gründungsunternehmen. Aktuell gibt es mehr als 1000 Start-ups im gesamten Bundesland.

  • Nach knapp einem Jahr dürfen internationale Kreuzfahrtschiffe ab dem 7. Juni wieder in spanischen Häfen anlegen. Das am 23. Juni vorigen Jahres aufgrund der Pandemie verhängte Anlegeverbot werde aufgrund der guten Entwicklung der Corona-Lage in Europa außer Kraft gesetzt, teilte das spanische Transportministerium in Madrid am Samstag mit. Die Schiffe werden allerdings der Mitteilung zufolge strenge gesundheitliche Auflagen erfüllen müssen, die demnächst im Detail veröffentlicht werden sollen.

  • Trotz des heftigen Umsatz- und Gewinneinbruchs in der Corona-Krise sieht der Chef des Frankfurter Flughafens gute Zukunftsaussichten für den Luftverkehr und sein Unternehmen. „Die langfristigen Wachstumstrends im Luftverkehr werden durch die Krise nur mäßig gebremst“ erklärte der Fraport-Vorstandsvorsitzende Stefan Schulte in seiner vorab veröffentlichten Rede zur Hauptversammlung des MDax-Konzerns am kommenden Dienstag (1. Juni).

  • Deutschlands Maschinenbauer rechnen im wichtigen China-Geschäft mit einer Fortsetzung des Aufschwungs. „Die Unternehmen erwarten, dass es nach einem stürmischen Wachstum im ersten Halbjahr in der zweiten Jahreshälfte auf niedrigerem, aber gutem Niveau weitergehen wird“, erläuterte die Geschäftsführerin des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in China, Claudia Barkowsky, am Freitag. Im Gesamtjahr 2021 erwarten die Unternehmen in China demnach ein Umsatzplus von 17 Prozent.

  • Die französische Wirtschaft ist zum Jahreswechsel überraschend in die Rezession gefallen. Die Wirtschaftsleistung schrumpfte im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent, wie das Statistikamt Insee am Freitag mitteilte. In einer ersten Schätzung war noch ein Zuwachs um 0,4 Prozent ermittelt worden. Nach einer Schrumpfung im Schlussquartal 2020 um 1,5 Prozent zum Vorquartal sind die Bedingungen für eine Rezession gegeben. Volkswirte sprechen davon, wenn eine Volkswirtschaft zwei Quartale hintereinander schrumpft. Laut Insee wuchs der private Verbrauch zu Jahresbeginn kaum. Auch die Investitionen erhöhten sich nur wenig. Der Außenhandel belastete das Wachstum, da die Exporte fielen. Die Importe wuchsen dagegen relativ deutlich.

Coronavirus News-Update vom 27. Mai

  • Nach einem extrem schwachen Jahresbeginn im deutschen Luftverkehr rechnet der Branchenverband BDL mit weiteren Jobverlusten. Im ersten Quartal 2021 habe die Zahl der Beschäftigten bei Flughäfen und Airlines auch wegen der umfassenden Kurzarbeitsregelungen nur 4 Prozent unter dem Wert aus dem Vorjahr gelegen, teilte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft am Donnerstag in Berlin mit. Nach wie vor arbeiteten aber rund 70 Prozent der Beschäftigten kurz, so dass mit dem Auslaufen der Regelungen weitere Einbrüche zu erwarten seien.

  • Der Bulklogistiker Hoyer muss einen coronabedingten Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen. Auf Volumenverluste wurde mit höherer Effizienz und optimierter Auslastung der Flotte reagiert. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Tarifverhandlungen für rund 16.000 Beschäftigte im Thüringer Groß- und Außenhandel beginnen am Donnerstag in Erfurt. Die Gewerkschaft Verdi verlangt Einkommensverbesserungen von 4,5 Prozent. Angepeilt werde ein Tarifvertrag mit einer Laufzeit von zwölf Monaten bis Ende April 2022. Erwartet werde von den Arbeitgebern ein Angebot, das die gestiegenen Arbeitsbelastungen in der Coronakrise berücksichtige. Die Beschäftigten hätte eine „deutlich spürbare Erhöhung verdient“, erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Sylke Hustan. Von der Seite der Arbeitgeber gibt es noch kein Angebot.

Coronavirus News-Update vom 26. Mai

  • Nach monatelangen Verhandlungen steht ein Finanzierungskonzept für die MV-Werften-Gruppe. Der Verbund soll 300 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesregierung zur Fertigstellung des Kreuzfahrtschiffes „Global 1“ erhalten. Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) und Finanzminister Reinhard Meyer (SPD) stellten am Mittwoch in Schwerin das Konzept vor, das mit dem Bund, dem Werfteneigner Genting und den Banken ausgehandelt wurde. „Die Standorte bleiben warm“, sagte Glawe.

  • Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat sich für eine verlängerte Verpflichtung der Unternehmen ausgesprochen, Beschäftigten im Betrieb Coronatests anzubieten. Er rechne damit, „dass die Testangebotspflicht auch über den Sommer hinaus uns mithelfen muss, das Infektionsgeschehen im Griff zu halten“, sagte Heil am Mittwoch in Berlin. Die Testangebotspflicht und andere Schutzregeln würden über die aktuell geltende Befristung 30. Juni hinaus gebraucht. Heil kündigte zugleich Gespräche über das geltende Gebot an, den Beschäftigten - wo möglich - Homeoffice anzubieten.

  • Der coronabedingte Personalabbau auf der Rostocker Neptun-Werft fällt nach Angaben der IG Metall geringer aus als zunächst angekündigt. Wie die Gewerkschaft am Mittwoch mitteilte, verständigten sich die Tarifpartner auf Wege zur Personalanpassung, bei der betriebsbedingte Kündigungen nur als letztes Mittel zur Anwendung kommen sollen.

  • Der Hamburger Transport- und Logistikkonzern Hapag-Lloyd verzeichnet im anspringenden Welthandel weiterhin ein weltweit knappes Containerangebot. „Hapag-Lloyd hat daher erneut in seine Containerflotte investiert und insgesamt 60 000 TEU Standardcontainer in China bestellt“, teilte die Hapag-Lloyd AG am Mittwoch in Hamburg mit. Bereits im April diesen Jahres hatte Hapag-Lloyd Bestellungen von insgesamt rund 150.000 TEU für 2021 verkündet. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Der Internethändler Amazon hat schon 2020 einen Umsatzzuwachs von 38 Prozent ausgewiesen, im ersten Quartal 2021 waren es dann 44 Prozent und ein neuer Gewinnrekord: Der Nettogewinn von Amazon verdreifachte sich auf über 6,6 Milliarden Euro. Dazu kommt, dass bereits acht von zehn Deutschen Amazon regelmäßig nutzen, 63 Prozent nutzen laut einer Erhebung von McKinsey Amazon Prime.

  • Am Stammsitz des Autobauers Opel in Rüsselsheim haben Hunderte Mitarbeiter gegen zunehmenden Druck an ihren Arbeitsplätzen demonstriert. Die veranstaltende IG Metall kritisierte Arbeitsverdichtung, Pausenverkürzungen und die zögerliche Einstellung neuer Auszubildender. Mitarbeiter würden durch wiederholte Reorganisationen in ihren Bereichen verunsichert und müssten sich teils nach Jahrzehnten erneut auf ihre Arbeitsplätze bewerben, hieß es.

  • Die ums finanzielle Überleben kämpfende Fluggesellschaft Norwegian schließt ihre Neuaufstellung ab und lässt die monatelange Zeit unter Gläubigerschutz hinter sich. Wie die norwegische Airline am Mittwoch in einer Börsenmitteilung bekanntgab, sollte sie den Gläubigerschutz in Irland und in Norwegen noch im Laufe des Tages verlassen.

  • Der Homeoffice-Effekt könnte das deutsche Bruttoinlandsprodukt nach Einschätzung der Unternehmensberatung PwC dieses Jahr um 15 Milliarden Euro senken. Die verringerte Ausgaben von Büroangestellten träfen Gastronomie, stationären Einzelhandel und den Personennahverkehr besonders hart, erklärten die PwC-Finanzexperten in München. Derzeit arbeiteten rund 30 Prozent der Angestellten in Deutschland zuhause statt im Büro. Für das Pendeln zum Arbeitsplatz, das Mittagessen im Restaurant, Einkäufe im Büroviertel oder auf dem Arbeitsweg und für Unterhaltung gäben sie weniger Geld aus. Die direkt betroffenen Branchen verlören dadurch 5,7 Milliarden Euro Umsatz.

  • In der EU sind im April mehr Nutzfahrzeuge zugelassen worden als im Vorjahr. So wurden in dem Monat mit 171.283 knapp 180 Prozent mehr Fahrzeuge registriert als im April 2020, wie der europäische Branchenverband Acea am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Damit erholte sich der Nutzfahrzeugmarkt weiter und stieg den dritten Monat in Folge. Allerdings kamen im Vorjahresmonat die Beschränkungen im Zuge der Coronakrise erstmals voll zum Tragen.

Coronavirus News-Update vom 25. Mai

  • Nach der wirtschaftlichen Vollbremsung zu Jahresbeginn mehren sich die Anzeichen für einen Post-Corona-Boom in Deutschland. Immer mehr Menschen sind gegen das Corona-Virus geimpft, und die Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie werden zunehmend gelockert. Die Stimmung in den Unternehmen ist so gut wie seit langem nicht. Im ersten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) allerdings vor allem wegen eines deutlichen Rückgangs des Privatkonsums um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal geschrumpft, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.

  • Die deutsche Möbelindustrie hat ihre Exporte im ersten Quartal 2021 deutlich gesteigert. Insgesamt seien die Möbelausfuhren im Vorjahresvergleich um 8,7 Prozent auf knapp 2 Milliarden Euro gestiegen, berichtete der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) am Dienstag unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. „Für diese Belebung waren die Öffnungsschritte im Möbelhandel auf wichtigen Auslandsmärkten ausschlaggebend“, erklärte VDM-Geschäftsführer Jan Kurth. Ein Zuwachs ergab sich aber nicht nur gegenüber dem coronabedingt eher schwachen Vorjahresquartal. Die Ausfuhren lagen auch deutlich über dem Niveau des 1. Quartals 2019 (plus 6,4 Prozent).

  • Rasche Fortschritte bei Corona-Impfungen nähren innerhalb der EU die Hoffnung auf weitere baldige Lockerungen und unbeschwertes Reisen. Bis Ende Mai sollen 170 Millionen Europäer zumindest einmal geimpft sein - knapp die Hälfte der Erwachsenen in der Europäischen Union, wie Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Dienstag beim EU-Gipfel in Brüssel berichtete. Die Impfstoffmenge soll innerhalb der nächsten Wochen in den verschiedenen Mitgliedsstaaten weiter kräftig zunehmen.

  • Die Luftfrachtentwicklung an den deutschen Flughäfen befindet sich auf einem ungebrochenen Wachstumspfad. Anzeichen für eine Trendwende sind nicht erkennbar. Gerade in der Krisenzeit zeigt sich, dass betriebsbereite Flughäfen von zentraler Bedeutung für die schnelle Versorgung mit lebenswichtigen und medizinischen Gütern sowie für die Aufrechterhaltung der Lieferketten sind.

    Die Frachtversender profitieren von einer weltweiten Anbindung an die Wirtschaftszentren. Im Jahr vor der Covid-19-Pandemie wurden mehr als 4,8 Millionen Tonnen Fracht an den deutschen Flughäfen umgeschlagen. Im letzten Jahr waren es trotz der Pandemie 4,6 Millionen Tonnen. Der geringe Rückgang (-4,2%) überdeckt, dass es während der Corona-Krise zu einer positiven Trendwende im Luftfrachtaufkommen kam - hin zu einem dauerhaften Wachstum.

Coronavirus News-Update vom 20. bis 24. Mai

  • Die deutsche Medizintechnikindustrie hat ihren Umsatz im vergangenen Jahr entgegen allen Prognosen um drei Prozent auf 34,25 Milliarden Euro gesteigert. Zwar seien viele Operationen verschoben worden und wichtige Exportmärkte verschlossen geblieben, aber die Nachfrage nach Beatmungsgeräten, Herz-Lungen-Maschinen, Masken und Spritzen sei stark gestiegen, teilte der Fachverband Medizintechnik in Berlin mit. Die Exportquote blieb mit 66 Prozent unverändert. Die Beschäftigtenzahl der 1450 meist mittelständischen Betriebe stieg um 1,5 Prozent auf mehr als 152 000.

  • Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat ein Ende der Homeoffice- und Testpflicht in den Betrieben gefordert. Der Impffortschritt müsse mit einer Rückkehr in einen normalen Geschäftsbetrieb verbunden sein, heißt es in einem an die Bundesregierung gerichteten Papier, das den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) vorlag. Der BDI sprach sich demnach für einen Stufenplan aus, der festlegt, wie Corona-Maßnahmen in den Betrieben verringert und abgeschafft werden können.

  • Trotz eines Corona-Effekts bleibt Deutschland einer Studie zufolge europaweites Schlusslicht bei der Nutzung von digitalen Angeboten. Zwar hat die Pandemie besonders in den Bereichen Bildung, öffentliche Verwaltung und Lebensmittel dazu geführt, dass Menschen vermehrt auf Online-Angebote zurückgreifen. Doch verglichen mit den europäischen Nachbarn setzen die Deutschen nach wie vor lieber auf den persönlichen Kontakt. Das sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von McKinsey in 19 europäischen Ländern, die am Montag veröffentlicht wurde.

  • Besser für künftige Gesundheitskrisen gewappnet sein: Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) haben sich bei einem digitalen „Welt-Gesundheitsgipfel“ auf Grundsätze für eine stärkere Zusammenarbeit in Krisen wie der Corona-Pandemie geeinigt. Man habe die Lektion in dieser Krise gelernt, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitagabend in Rom. Exportstopps und blockierte Lieferketten wie in dieser Pandemie solle es nicht mehr geben. Impfstoffhersteller sicherten ärmeren Ländern außerdem die Lieferung von mehr als einer Milliarde Corona-Impfdosen bis zum Jahresende zu. Die EU will den Bau von Produktionsstätten für Impfstoffe in Afrika in großem Stil vorantreiben und bis Ende des Jahres mindestens 100 Millionen Corona-Impfdosen an das internationale Impfprogramm Covax spenden.

  • Mit den sinkenden Infektionszahlen lässt Mecklenburg-Vorpommern die Zuschüsse für Tages- und Wochenpendler auslaufen, die derzeit an der deutsch-polnischen Grenze gezahlt werden. Ab Juni enden diese Zuschüsse, wie das Schweriner Wirtschaftsministerium am Freitag mitteilte. Von März 2020 bis Mitte Mai 2021 seien Anträge von 6767 Pendlern und 518 Angehörigen über insgesamt rund 9 Millionen Euro gestellt worden. Davon seien bisher 8,2 Millionen Euro bewilligt worden.

  • Die Wirtschaft in Deutschland wird in diesem Jahr dank der Fortschritte bei der Corona-Impfkampagne nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) zunehmend an Fahrt gewinnen. Anfang nächsten Jahres dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen, teilte der IWF am Donnerstag mit. Vor allem starke Exporte und die Nachfrage nach Dienstleistungen dürften das Wachstum ankurbeln. In seiner jüngsten Konjunkturprognose Ende März hatte der IWF für 2021 für Deutschland ein Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent prognostiziert.

  • Das Europäische Parlament hat sich für die vorübergehende Aussetzung von Patenten auf Corona-Impfstoffe ausgesprochen. Die Europäische Union solle entsprechende Forderungen unterstützen, hieß es in einem Entschluss. Gleiches gelte für Patente auf Covid-Behandlungen und Behandlungsgeräte. Das Parlamentspräsidium teilte am Donnerstag in Brüssel mit, dass eine Mehrheit der Abgeordneten für den Entschluss gestimmt habe. Der Entschluss des Parlaments ist keine offizielle Position der EU. Für entsprechende Verhandlungen auf Ebene der Welthandelsorganisation WTO ist die EU-Kommission zuständig, die dafür ein Mandat der Staaten braucht.

  • Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt angesichts sinkender Corona-Zahlen in Europa vor einem vorzeitigen Nachlassen im Kampf gegen die Pandemie. Die Zahl der nachgewiesenen wöchentlichen Neuinfektionen in der europäischen Region sei zwar innerhalb eines Monats von 1,7 Millionen um rund 60 Prozent auf knapp 685 000 in der vergangenen Woche zurückgegangen, sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Donnerstag auf seiner regelmäßigen Online-Pressekonferenz in Kopenhagen.

Coronavirus News-Update vom 19. Mai

  • Die Deutsche Bahn hat am Berliner Hauptbahnhof mit den Impfungen eigener Mitarbeiter begonnen - aktuell ausschließlich in der Hauptstadt. Der Berliner Senat habe dafür rund 1.000 Dosen des Impfstoffs von Moderna im Rahmen eines Pilotprojekts zur Verfügung gestellt, teilte das Unternehmen mit. Impfen lassen könnten sich zunächst Beschäftigte in sogenannten systemrelevanten Funktionen. Dazu gehören Fahrdienstleiter, Zugbegleiter und Lokführer.

  • Das EU-Gericht hat die Genehmigung einer millionenschweren Beihilfe des Landes Rheinland-Pfalz für den Hunsrück-Flughafen Frankfurt-Hahn gekippt. Wie die Richter in Luxemburg am Mittwoch entschieden, hat die zuständige EU-Kommission nicht ausreichend geprüft, ob die öffentliche Zuwendung mit den Regeln für den Binnenmarkt vereinbar ist. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Beim kriselnden Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft in Papenburg an der Ems bleiben Gespräche über einen möglichen Jobabbau schwierig. Die Geschäftsleitung warf der IG Metall am Mittwoch vor, sie wolle keine Tariföffnungsverhandlungen im Rahmen des sogenannten Pforzheimer Verfahrens. Dem widersprach der IG-Metall-Bezirk Küste: Man wolle verhandeln, habe dafür eine Tarifkommission gebildet und Forderungen aufgestellt und der Werft auch Termine vorgeschlagen, sagte ein Sprecher in Hamburg.

Coronavirus News-Update vom 18. Mai

  • Im Kampf gegen staatliche Corona-Hilfen für konkurrierende Luftfahrtunternehmen hat der Billigflieger Ryanair einen Teilerfolg vor dem Europäischen Gericht erzielt. In zwei Fällen seien Beschlüsse der EU-Kommission über Corona-Staatshilfen nichtig, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Konkret geht es um Beihilfen von Portugal zugunsten des Luftfahrtunternehmens TAP sowie eine Finanzhilfe der Niederlande zugunsten von KLM. Die Nichtigerklärung tritt jedoch erst in Kraft, wenn die EU-Kommission einen neuen Beschluss zu den Unterstützungsmaßnahmen gefasst hat.

  • Der Hamburger Otto-Konzern erntet in der Corona-Krise die Früchte seiner seit Jahren vorangetriebenen Digitalisierung. Die Otto Group habe die Pandemie bislang in einer „hervorragenden Verfassung“ überstanden, „weil wir seit vielen Jahren konsequent in das Digitalisierungsthema investieren, in die Transformation von Geschäftsmodellen“, sagte Vorstandschef Alexander Birken am Mittwoch im Hamburg. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Die Brüsseler Behörde hatte dem Land Rheinland-Pfalz 2017 erlaubt, von 2017 bis 2021 Betriebsverluste von bis zu 25,3 Millionen Euro zu decken. Die Lufthansa, die den Flughafen Hahn nicht nutzt, sieht die Unterstützung als wettbewerbsverzerrend an und hatte beim Gericht der EU Klage erhoben. Platzhirsch im Passagiergeschäft am Airport Hahn ist Europas größte Billigfluglinie Ryanair.

  • In Deutschland ist die Zahl der Insolvenzen im vergangenen Jahr trotz der schwersten Rezession seit 2009 deutlich gesunken. Eine Auswertung des Kreditversicherers Coface zeigt: Dieser Rückgang betrifft nicht alle Branchen und Bundesländer gleichermaßen und den rückläufigen Insolvenzzahlen steht ein massiver Anstieg von Forderungen gegenüber. Darüber hinaus stecken noch bis zu 4.030 Pleiten in der Pipeline.

  • Mitarbeitende in den Möbelspeditionen haben bei ihrer praktischen Arbeit regelmäßige unvermeidbare und täglich wechselnde Kundenkontakte. Der Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e.V. fordert deshalb, diese Menschen besser zu schützen und ihnen noch vor der bundesweiten Aufhebung der Impfreihenfolge einen bevorzugten Zugang zur Corona-Schutzimpfungen einzuräumen.

  • Die Tarifrunde für die knapp 380.000 Beschäftigten des Einzelhandels in Niedersachsen und Bremen könnte angesichts der schwierigen Corona-Lage zu einer längeren Auseinandersetzung werden. Nach ersten Gesprächen stehen sich Verdi und Arbeitgeber relativ unversöhnlich gegenüber. Die Gewerkschaft zeigte sich enttäuscht darüber, dass die Gegenseite trotz der heiklen Situation vieler Belegschaften in der Handelsbranche zum Auftakt der Verhandlungen nicht mit einem Angebot auftrat.

  • Deutschlands Maschinenbauer profitieren zunehmend von der weltweiten Konjunkturerholung nach der Corona-Krise. Im März stiegen die Ausfuhren von Maschinen „Made in Germany“  gegenüber dem schwachen Vorjahresmonat um 13,1 Prozent, wie der Branchenverband VDMA am Mittwoch unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamtes mitteilte. Im ersten Quartal verringerte sich das Exportvolumen insgesamt nur noch leicht um 0,8 Prozent auf 42,4 Milliarden Euro.

  • Der Autozulieferer Webasto will nach einem Verlustjahr wieder zurück in die schwarzen Zahlen. Im ersten Quartal steigerte das Unternehmen seinen Umsatz bereits und ist operativ zurück in der Gewinnzone. Allerdings warnt Konzernchef Holger Engelmann vor Risiken im laufenden Jahr.

  • Die durchschnittlichen Frachtkosten auf dem europäischen Spotmarkt haben im ersten Quartal leicht zugelegt. Während deutsche Ausfuhren teurer wurden, zeigt sich bei Einfuhren ein gegenteiliger Trend. Das britische Beratungshaus Transport Intelligence erwartet aber für dieses Jahr durchschnittliche Preissteigerungen von bis zu 9 Prozent. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Der Transport von Corona-Impfstoffen werde sich zu einem langfristigen Geschäft entwickeln, heißt es in einer DHL-Studie. Um das Infektionsgeschehen niedrig zu halten, müsse auf der letzten Meile der Impfstoffverteilung noch einiges geschehen. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Die Produktionskosten für Stückgut sind in der zweiten Jahreshälfte 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,5 Prozent gesunken. Allerdings hat die im Weihnachtsgeschäft einsetzende und unverändert anhaltende Sendungsflut laut DSLV dazu geführt, dass die Prozesskosten wieder steigen. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Ein wichtiger indischer Produzent von Corona-Impfstoff hat angedeutet, dass die geplante Belieferung ärmerer Länder noch monatelang ausgesetzt bleibt. Das Serum Institute of India (SII) gab am Dienstag bekannt, dass Exporte angesichts der massiven Corona-Welle im eigenen Land hoffentlich „bis Ende dieses Jahres“ wieder anlaufen können. Der Ausfall betrifft die Covax-Initiative, die ursprünglich alleine bis Mai 110 Millionen SII-Dosen erwartet hatte, um damit ärmere Länder zu versorgen.

  • Der Transport von Corona-Impfstoffen wird sich aus Sicht des Logistikkonzerns Deutsche Post DHL zu einem langfristigen Geschäft entwickeln. Nachdem vermutlich Mitte 2022 die Erst- beziehungsweise Zweitimpfung der Weltbevölkerung abgeschlossen sein wird, werde der Bedarf an Folgeimpfungen hoch bleiben, sagte DHL-Manager Thomas Ellmann am Dienstag in Bonn bei der Vorstellung einer Studie zur Impfstoff-Logistik. DHL rechnet für die kommenden Jahre mit einem Bedarf von sieben bis neun Milliarden Impfdosen pro Jahr, um die Infektionsraten niedrig zu halten und um die Mutationsgeschwindigkeit zu verlangsamen.

  • Nach mehreren Corona-Fällen unter den Mitarbeitern fährt der Reifenhersteller Continental sein Werk in Aachen bis Donnerstag nächster Woche herunter. Dies werde mit Ende der Frühschicht am Dienstag beginnen, sagte ein Sprecher. Unter den 1800 Mitarbeitern in Aachen waren durch Selbsttests mehrere in der Produktion tätige Beschäftigte als corona-positiv aufgefallen. Die Stadt Aachen erklärte, nach Einschätzung der Hygieneexperten lägen die Ursachen wahrscheinlich im Verhalten der Mitarbeiter in den Pausen- und Umkleideräumen sowie in Fahrgemeinschaften und Gruppenbildungen außerhalb des Werks.

  • Der Frankfurter Flughafen erwacht langsam wieder aus dem Corona-Schlaf. Die Landebahn Nordwest soll wegen steigender Flugzahlen zum 1. Juni wieder in Betrieb genommen werden, wie die Betreibergesellschaft Fraport am Dienstag mitteilte. Zwischenzeitlich war die Betonpiste mehr als sechs Monate lang als Parkplatz für nicht benötigte Jets genutzt worden. Aktuell stehen dort noch zehn Flugzeuge, wie ein Fraport-Sprecher sagte. Ob auch das ebenfalls stillgelegte Terminal 2 zum Beginn des Monats wieder für die Passagiere geöffnet wird, sei derzeit noch in der Prüfung.

  • Der finanziell angeschlagene Eurotunnel-Zuganbieter Eurostar kann vorerst aufatmen. Die Anteilseigner hätten ein Rettungspaket in Höhe von 250 Millionen Pfund geschnürt, teilte die Mehrheitsaktionärin, die staatliche französische Eisenbahngesellschaft SNCF, am Dienstag mit. Eurostar hatte zuvor gewarnt, dass es ums Überleben kämpfe, vor allem wegen stark gesunkener Passagierzahlen in der Corona-Pandemie.

  • Der Außenhandel der 19 Euroländer hat sich im März durchwachsen entwickelt. Während die Ausfuhren leicht zurückgingen, stiegen die Einfuhren deutlich an, wie aus Zahlen des Statistikamts Eurostat vom Dienstag hervorgeht. Die Exporte sanken demnach bereinigt um 0,3 Prozent gegenüber Februar, die Importe kletterten um 5,6 Prozent. Die Handelsbilanz wies einen Überschuss von 13,0 Milliarden Euro aus, nach 23,1 Milliarden Euro im Februar. In den 27 Ländern der Europäischen Union (EU) stiegen die Ausfuhren dagegen um 2,2 Prozent. Die Einfuhren erhöhten sich um 6,6 Prozent. Haupthandelspartner der EU sind China und die USA. Aus der Volksrepublik werden beständig mehr Güter eingeführt als dorthin verschifft. In die USA werden hingegen wesentlich mehr Waren geliefert als von dort bezogen werden.

  • Auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist die Zahl der Erwerbstätigen zum Jahresbeginn stärker gesunken als in den Jahren zuvor. Grund sind die Auswirkungen der Corona-Krise, obwohl Kurzarbeitende weiterhin als erwerbstätig registriert sind. Im ersten Quartal 2021 hatten 44,4 Millionen Menschen ihren Arbeitsort und Job in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag berichtete.

    Das bedeutete einen Rückgang um 707 000 Personen oder 1,6 Prozent zum gleichen Quartal des Vorjahres, das bereits leicht krisengeprägt war. Damit setzte sich der negative Trend aus den beiden Vorquartalen fort, in denen jahresbezogene Rückgänge von jeweils 1,5 Prozent festgestellt wurden.

  • Die Corona-Krise hat in Deutschland nicht nur dem Onlinehandel einen massiven Boom beschert - auch der Laden um die Ecke erlebte eine Renaissance. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage der Unternehmensberatung PwC.

    Die Pandemie und der damit verbundene Lockdown haben demnach das Konsumverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher in der Bundesrepublik spürbar verändert. Die Menschen kaufen unabhängig von ihrem Alter immer mehr online ein. Im Modebereich decke mittlerweile fast jeder zweite Verbraucher (46 Prozent) seinen Bedarf überwiegend im Internet, berichtete PwC. Bei Elektronik bevorzuge mehr als jeder Dritte (38 Prozent) das Onlineshopping gegenüber dem klassischen Einkauf im Laden. Besonders beliebt sei der Einkauf im Internet bei den Millennials, also der Altersgruppe der 25- bis 39-Jährigen.

  • Die internationale Gemeinschaft will auf einem Gipfeltreffen in Paris über die wirtschaftliche Wiederbelebung Afrikas nach der Corona-Pandemie beraten. Der französische Staatschef Emmanuel Macron hat zu dem Gipfel geladen, bei dem es um ein großes Unterstützungspaket gehen soll, mit dem afrikanische Länder die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie überwinden können.

  • Der kuwaitische Konzern Agility sieht sich nach dem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr wieder im Aufwind. Die Logistiksparte, die vor dem Verkauf an DSV Panalpina steht, habe sich in den ersten drei Monaten des Jahres gut entwickelt, sagte CEO Tarek Sultan. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Japans Wirtschaft ist in Folge eines erneuten Corona-Notstands erstmals seit drei Quartalen wieder geschrumpft. Wie die Regierung am Dienstag auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt auf das Jahr hochgerechnet um 5,1 Prozent.

Coronavirus News-Update vom 17. Mai

  • Die Fahrer von Bussen und Straßenbahnen in Nordrhein-Westfalen sollten nach Ansicht des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) vorrangig gegen das Coronavirus geimpft werden. Es sei vollkommen unverständlich, warum diese Beschäftigten nicht in die bevorzugten Berufsgruppen innerhalb der Prioritätsstufe 3 eingestuft worden seien, sagte Ulrich Jaeger, Vorsitzender der VDV-Landesgruppe NRW, am Montag in Köln.

  • Erste Corona-Impfungen in Betrieben laufen in Niedersachsen jetzt breiter an. Am Montag weitete Rossmann die Behandlung von Beschäftigten mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin in einem neu errichteten Impfzentrum neben der Zentrale in Burgwedel aus. Dort kamen auch Kolleginnen und Kollegen der Prioritätengruppe 3 an die Reihe, nachdem die Drogeriekette in der vorigen Woche einigen Mitgliedern der Gruppe 2 schon die Impfung angeboten hatte. Knapp 1200 Dosen sollten verteilt werden. Beim Stahlkonzern Salzgitter starteten Arbeitsmediziner das Impfen am Hauptsitz und im Werk Peine. Im Rahmen des Landes-Modellprojekts erhielt das Unternehmen rund 2300 Dosen.

  • Die Fluggesellschaft Eurowings sieht sich nach den Corona-Einschränkungen auf Kurs zu deutlich mehr Flugverkehr im Sommer. Man werde voraussichtlich Ende August oder Anfang September die geplanten 80 Flugzeuge in der Luft haben, sagte der Chef der Lufthansa-Tochter, Jens Bischof, am Montag in Köln. Das sei eine Verspätung um etwa vier Wochen. Aktuell seien rund 45 Flugzeuge unterwegs.

  • Plastikfreie Verpackungen, möglichst niedriger CO2-Fußabdruck, faire Arbeitsbedingungen oder Tierwohl: Faire und nachhaltige Produkte sind für die deutschen Verbraucher während der Corona-Pandemie noch wichtiger geworden: Mehr als drei Viertel von ihnen (78%) achten beim Einkauf ganz bewusst auf diese Faktoren. Über die Hälfte (51%) gibt an, grundsätzlich mehr für nachhaltige Produkte auszugeben als vor der Pandemie. Jeder zweite Befragte in Deutschland gibt an, neue Produkte bewusst auszuwählen, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. 27% sparen sogar bewusst in anderen Bereichen, um sich nachhaltige Produkte leisten zu können. Das sind zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der Unternehmensberatung McKinsey & Company unter mehr 5.000 Konsumenten in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Dezember 2020.

  • Nach einem Rekordverlust wegen der Corona-Pandemie sieht Europas größter Billigflieger Ryanair die Luftfahrtbranche wieder auf Erholungskurs. Unternehmenschef Michael O' Leary verwies am Montag in der BBC auf zuletzt deutlich gestiegene Buchungszahlen, Lockerungen von coronabedingten Reiseverboten und die bevorstehende erste Lieferung des Boeing-Jets vom Typ 737 Max. Die irische Fluggesellschaft verhandelt mit dem US-Flugzeugbauer derzeit über einen Groß-Deal für die Langversion, die 737 Max 10.

Coronavirus News-Update vom 15. bis 16. Mai

  • Der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) fordert angesichts stark gestiegener Preise einen Exportstopp für Holz. „Der Preisanstieg beim Holz gefährdet den Bau bezahlbarer Wohnungen in Hamburg“, teilte VNW-Präsident Andreas Breitner am Sonntag mit. Der Hamburger Senat sollte sich für einen Exportstopp einsetzen. Er sei inzwischen nicht mehr sicher, ob die VNW-Unternehmen in diesem Jahr wie geplant 2141 Wohnungen errichten könnten, sagte Breitner. Er halte einen Krisengipfel unter Federführung der Hamburger Wirtschaftsbehörde für sinnvoll. Seit September vergangenen Jahres seien die Preise für Latt- und Schalholz sowie für Holzfaserdämmstoffe um bis zu 100 Prozent gestiegen. Im Baugewerbe melden nach Breitners Angaben holzverarbeitende Betriebe inzwischen vermehrt Kurzarbeit an, weil das Holz nicht geliefert, sondern exportiert wird. Auf dem Weltmarkt seien Länder wie die USA und China in der Lage, für deutsches Holz jeden Preis zu zahlen, weil dort der Bedarf so hoch sei.

  • Die neue Coronavirus-Einreiseverordnung der Bundesregierung vereinheitlicht Einreiseregeln und Ausnahmen bundesweit. DVF-Geschäftsführer Dr. Florian Eck sieht in den Erleichterungen einen wichtigen Schritt zur Vereinfachung grenzüberschreitender Güterverkehre und zur unbürokratischen Entlastung von Transportpersonal und Unternehmen. "Mit der neuen Verordnung erfüllt die Bundesregierung eine zentrale Forderung des Deutschen Verkehrsforums. Ab sofort darf Transportpersonal bei Einhaltung angemessener Schutz- und Hygienemaßnahmen die Grenzen in den meisten Fällen frei und ohne Auflagen passieren. Gerade bei Transporten aus Hochinzidenzgebieten sind Personal und Logistikkette bisher durch Einreiseanmeldung, Quarantäne- und Testvorgaben ausgebremst worden."

  • Europas größter Billigflieger Ryanair ist wegen der Corona-Krise im abgelaufenen Geschäftsjahr tief in den roten Zahlen gelandet. Unter dem Strich stand für die zwölf Monate bis Ende März ein Minus von gut einer Milliarde Euro nach einem Gewinn von 649 Millionen ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Montag in Dublin mitteilte. Rechnet man eine Sonderbelastung wegen letztlich wertloser Treibstoffpreis-Sicherungsgeschäfte heraus, lag das Minus bei 815 Millionen Euro.

  • Wegen der coronabedingten Job-Krise bei Fluggesellschaften bewerben sich immer mehr Ex-Piloten bei der Deutschen Bahn. Seit Ende vergangenen Jahres seien rund 1500 Bewerbungen aus der Luftverkehrsbranche eingegangen, bestätigte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Sonntag in Berlin. Etwa 280 Job-Zusagen seien erteilt worden, darunter 55 an Ex-Piloten und -Pilotinnen sowie 107 an ehemalige Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen. Zahlreiche Airlines hatten unter anderem wegen der Corona-Krise tausende Mitarbeiter entlassen. Zuvor hatte die „Bild am Sonntag“ berichtet.

  • Die schweizerische Fluggesellschaft Swiss will vom Sommer an wieder profitabel fliegen. Dazu bräuchte die Lufthansa-Tochter nach eigenen Angaben 50 Prozent der Kapazität von 2019. „Wir gehen davon aus, dass wir das im Sommer erreichen werden“, sagte Swiss-Chef Dieter Vranckx der „Sonntagszeitung“. Swiss-Finanzchef Markus Binkert hatte Anfang Monat bei der Vorstellung eines umfangreichen Stellenabbaus von bis zu 650 Vollzeitstellen gesagt, die Airline werde auch im zweiten Quartal noch Verluste machen. Für das dritte Quartal mit dem wichtigen Sommergeschäft erwarte Swiss eine Kapazität von 50 bis 55 Prozent.

  • Die Deutsche Bahn hat für die nächste Tarifrunde mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) an diesem Montag ein Angebot angekündigt. „Wir legen ein Angebot vor, das hilft, die Corona-Schäden zu bewältigen und die Interessen der Beschäftigten zu wahren“, teilte Personalvorstand Martin Seiler am Sonntag mit. Details wurden nicht genannt. „Im Gegenzug erwarten wir, dass die GDL-Spitze von ihren realitätsfernen Forderungen abrückt.“ Bei der GDL war bis zum Nachmittag zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

  • Der Stuttgarter Flughafen sieht wieder etwas optimistischer in die nähere Zukunft. Ein Sprecher verwies auf die zunehmenden Impfungen und die sinkenden Inzidenzwerte. „Wir sehen, dass der erwartete Nachholbedarf beim Reisen sich jetzt langsam auf das Buchungsverhalten auswirkt.“ Es flögen wieder mehr Menschen ab, als ankämen. „Das ist ein Indiz dafür, dass das Reisegeschehen wieder anzieht. Wir erwarten über die Sommermonate einen leichten Aufschwung.“

  • Die Regierungsparteien in Polen haben ihre Pläne für die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise vorgestellt. Der nationalkonservative Ministerpräsident Mateusz Morawiecki präsentierte die Initiative für einen «polnischen Deal» am Samstag in Warschau. Der Name ist ein Verweis auf den New Deal in den USA der 1930-er Jahre. Vorgesehen sind unter anderem Steuererleichterungen, Förderprogramme für den Wohnungsbau und für kinderreiche Familien sowie höhere Gesundheitsausgaben.

  • Die insolvente britische Kaufhauskette Debenhams hat am Samstag nach 243 Jahren ihre letzten Filialen geschlossen. Dem Traditionsunternehmen, das vor dem Beginn der Pandemie noch 20 000 Mitarbeiter beschäftigte, waren in den vergangenen Jahren durch veränderte Kaufgewohnheiten der Briten nach und nach die Umsätze weggebrochen. Die coronabedingte vorübergehende Schließung der Läden im vergangenen Jahr gab dem Warenhaus dann den Rest.

  • Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) wirbt für eine Verlängerung der erleichterten Kurzarbeit in Deutschland. „Es wird Branchen geben, die auch nach einer Eindämmung von Corona nicht gleich wieder auf die Beine kommen“, sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Hoffmann nannte zum Beispiel Messebau, Luftverkehr „und alles, was damit verbunden ist“. Für manche Unternehmen würden sich Öffnungen nach einem Abflauen der Pandemie erst mit zeitlichem Abstand positiv niederschlagen. „Wir werden Nachzüglerwellen haben“, sagte Hoffmann.

  • Getreideexperten beobachten „teilweise historische Preisausschläge“ bei Getreide, Mais und Ölsaaten wie Raps - möglicherweise mit Folgen für die Verbraucher. „Wenn sich die Preise noch eine Weile so halten für Pflanzenöle und für Getreide, dann wird sich das innerhalb einiger Monate sicherlich in den Lebensmittelpreisen auch im Supermarkt niederschlagen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Vereins der Getreidehändler der Hamburger Börse, Thorsten Tiedemann, der Deutschen Presse-Agentur.

  • Die Fluggesellschaft Delta Air Lines setzt bei Neueinstellungen in den USA künftig Corona-Impfungen voraus. Das Unternehmen bezeichnete die Entscheidung am Freitag in einer Mitteilung als wichtigen Schritt zum Schutz seiner Beschäftigten und Kunden. Bei seinen bisherigen Mitarbeitern schreibt Delta solche Impfungen nicht vor, allerdings haben diese nach Angaben der Airline ohnehin schon mehr als 60 Prozent der Belegschaft erhalten.

  • Die Engpässe bei der Versorgung mit Elektronikbauteilen dürften die Autobranche in diesem Jahr noch teurer zu stehen kommen als bisher gedacht. Aufgrund des Chipmangels würden 2021 weltweit rund 3,9 Millionen Fahrzeuge weniger produziert, schätzt die Beratungsfirma Alix Partners in München laut einer Mitteilung vom Freitag. Das entspreche einem Wert nicht produzierter Fahrzeuge von rund 110 Milliarden US-Dollar (91 Mrd Euro) - fast doppelt so viel wie von der Unternehmensberatung noch Ende Januar geschätzt.

  • Der Volkswagen-Konzern hat im April gegenüber dem coronabedingten Einbruch vor einem Jahr einen deutlichen Anstieg der Auslieferungen verzeichnet. Die Verkäufe legten über alle Marken hinweg um gut 75 Prozent auf 829 800 Fahrzeuge zu, wie Volkswagen mitteilte. Das reichte aber nicht, um wieder auf die Zahlen aus dem April des Vor-Corona-Jahres 2019 zu kommen.

Coronavirus News-Update vom 14. Mai

  • Am Pfingstwochenende startet die krisengeschüttelte Kreuzfahrtbranche in Kiel die Saison in Deutschland. Nach dem ersten Coronaschock und dem sommerlichem Neustart 2020 sowie dem erneutem Lockdown im Herbst ist dies der zweite Anlauf, mit dem die Reedereien an den jäh unterbrochenen langjährigen Kreuzfahrtboom anknüpfen wollen. An den für Kreuzfahrten relevanten anderen Seehäfen in Hamburg, Bremerhaven und Rostock ist es noch nicht so weit. „Wir gehen davon aus, dass spätestens dann, wenn das Beherbergungsverbot aufgehoben wird, auch wieder Kreuzfahrten ermöglicht werden“, sagt der deutsche Geschäftsführer des internationalen Branchenverbands Clia, Helge Grammerstorf.

Coronavirus News-Update vom 13. Mai

  • Amazon will in den USA und Kanada 75.000 neue Mitarbeiter für die Lager- und Lieferlogistik verpflichten. Dabei bietet der Konzern nach eigenen Angaben vom Donnerstag 100 Dollar Prämie für Kandidaten, die bereits gegen Corona geimpft sind. Die Pandemie hat die Nachfrage nach Amazons Lieferdiensten stark steigen lassen, das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr bereits Hunderttausende neue Beschäftigte eingestellt und ist inzwischen der zweitgrößte US-Arbeitgeber hinter dem Einzelhandelsriesen Walmart. Weltweit hatte Amazon Ende 2020 rund 1,3 Millionen Mitarbeiter.

  • Der fränkische Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat nach einem vor allem im China-Geschäft vielversprechenden ersten Quartal seine Prognose für 2021 angehoben. Es werde nun ein Umsatzwachstum von zehn Prozent und nicht mehr nur sieben Prozent erwartet, sagte Vorstandschef Klaus Rosenfeld am Mittwoch in Herzogenaurach. Im ersten Quartal stand unter dem Strich ein Nettogewinn von 235 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte die Corona-Krise noch ein tiefes Loch in die Schaeffler-Kassen gerissen und einen Verlust von 186 Millionen Euro verursacht. Der Umsatz stieg im selben Zeitraum von 3,28 Milliarden Euro auf 3,56 Milliarden Euro - getrieben durch das Geschäft in Asien und Amerika, bei stagnierenden Erlösen in Europa.

Coronavirus News-Update vom 11. Mai

  • Emirates hat eine humanitäre Luftbrücke zwischen Dubai und Indien eingerichtet, um dringend benötigte medizinische Produkte und Hilfsgüter zu transportieren und Indien bei seinem Kampf gegen die aktuelle COVID-19-Situation im Land zu unterstützen. Emirates wird auf allen Flügen zu neun Destinationen in Indien NGOs kostenlose Frachtkapazitäten nach Verfügbarkeit anbieten, damit Hilfsgüter schnell dorthin gebracht werden können, wo sie benötigt werden.

  • Die Passagierzahlen am Flughafen Nürnberg sind im Corona-Jahr 2020 nach Darstellung von Geschäftsführer Michael Hupe eingebrochen. Mit 917 000 Fluggästen habe Bayerns zweitgrößter Airport so wenige Fluggäste gezählt wie seit 1985 nicht mehr. 2019 waren noch 4,1 Millionen Passagiere in Nürnberg abgeflogen und gelandet. Auch für das Jahr 2021 rechnet Hupe mit einem deutlichen Minus von rund 67 Prozent. Derzeit bestehen von Nürnberg aus nur wenige Verbindungen, etwa nach Palma de Mallorca.

  • Der Industrieverband BDI fordert in der Corona-Pandemie Öffnungsperspektiven auch für die Wirtschaft. Es brauche eine konsequente Öffnungsstrategie, die die Wirtschaft gänzlich einbeziehe, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm am Dienstag laut einer Mitteilung. Nur so könnten das Wirtschaftswachstum angekurbelt und Existenzen gesichert werden.

  • Großbritannien verweigert die Auskunft über die Exporte von Corona-Impfstoff in andere Länder - unter anderem mit Verweis auf kommerzielle Interessen der beteiligten Pharmaunternehmen. In einer Antwort der konservativen Regierung von Premierminister Boris Johnson auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur heißt es, die Daten über solche Ausfuhren lägen vor. Aus Rücksicht auf kommerzielle Interessen und Fragen der nationalen Sicherheit könne jedoch keine Auskunft erteilt werden.

  • Die Deutsche Flugsicherung hat in der Corona-Flaute der Luftfahrt herbe Gebührenverluste erlitten. Dem Rückgang der kontrollierten Flüge um 56,2 Prozent im vergangenen Jahr standen nahezu ebenso hohe Einnahmeverluste von zusammen rund 560 Millionen Euro gegenüber, wie die bundeseigene Gesellschaft am Dienstag in Langen bei Frankfurt berichtete.

  • Der französische Zug- und Bahntechnik-Hersteller Alstom hat die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren bekommen. Trotz einer Erholung im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres (bis Ende März) waren Auftragseingang und Umsatz aus eigener Kraft rückläufig, wie der Siemens-Konkurrent am Dienstag in Saint-Ouen-sur-Seine bei Paris mitteilte. Während die Bestellungen ein Minus von 14 Prozent verzeichneten, gingen die Erlöse aus eigener Kraft - also ohne Zu- und Verkäufe sowie Währungseffekte - im Jahresvergleich um 4 Prozent zurück. Inklusive der milliardenschweren Übernahme der Zugsparte von Bombardier legte der Umsatz aber um 7 Prozent auf rund 8,8 Milliarden Euro zu. Alstom hatte die Sparte der Kanadier Anfang 2021 übernommen und will so dem chinesischen Weltmarktführer CRRC die Stirn bieten.

  • Die pandemiebedingte Konjunkturabkühlung ist für mehr als drei Viertel (77%) der deutschen Automobilmanager die größte Herausforderung im laufenden Jahr, wie das „Stimmungsbarometer Automotive 2021“ von PwC und Strategy&, der Strategieberatung von PwC, zeigt. Dennoch blicken die im März und April 2021 befragten Führungskräfte deutscher Automobilhersteller, -zulieferer und -händler optimistisch in die Zukunft. So erwartet die Mehrheit für 2021 ein Wachstum der Pkw-Neuzulassungen und der Pkw-Produktion. Auch die aktuellen Covid-19-Automotive-Szenarien von PwC gehen nach den Verkaufseinbrüchen 2020 von einem Aufwärtstrend aus - im optimistischen Upside-Szenario* wäre im laufenden Jahr ein Plus von 9% und damit ein Anstieg auf 3,2 Mio. verkaufte Pkw möglich. Bei anhaltenden Lockdown-Maßnahmen mit geschlossenen Showrooms und Händlerbetrieben könnte das Wachstum jedoch mit nur 2,5% gegenüber dem Vorjahr auch deutlich geringer ausfallen.

  • Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau blickt wieder optimistisch in die Zukunft. Seit Beginn des Jahres hat sich der Anteil der Manager, die eine positive Entwicklung der Weltwirtschaft erwarten, mehr als verdoppelt. Über die Hälfte der Maschinenbauer ist zudem der Ansicht, die deutsche Konjunktur werde sich günstig entwickeln. Dies geht aus dem aktuellen Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor. Deutlich wird aber auch: Wen die Corona-Pandemie betrifft, den trifft sie hart. Vier von zehn Unternehmen geben an, stark von den Folgen der Pandemie betroffen zu sein, sie prognostizieren Corona-bedingte Umsatzverluste im Schnitt von 19,5 Prozent.

  • Das geringe Passagieraufkommen in der Corona-Krise hat den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport im ersten Quartal nicht so tief in die roten Zahlen gerissen wie befürchtet. Unter dem Strich stand ein Verlust von knapp 65 Millionen Euro nach einem Minus von 29 Millionen Euro ein Jahr zuvor, wie das im MDax gelistete Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Viele Analysten hatten mit einem deutlich höheren Fehlbetrag gerechnet. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hielt sich Fraport mit 40 Millionen Euro überraschend in den schwarzen Zahlen.

  • Der Bahn-Konkurrent Flixtrain will von nächster Woche an wieder fahren. Dabei nimmt das Unternehmen weitere Fernstrecken in sein Netz auf und steuert ab Juni auch München an, wie am Dienstag angekündigt wurde. „Wir wollen ein deutschlandweites alternatives Angebot aufbauen, alle Ballungsräume sind nun angeschlossen“, sagte Flixmobility-Chef André Schwämmlein. Verglichen mit der bundeseigenen Deutschen Bahn ist das Angebot aber noch klein: Mit neun grünen Zügen tritt Flixtrain allein gegen mehr als 300 ICE an.

Coronavirus News-Update vom 10. Mai

  • Bei der VW-Nutzfahrzeugholding Traton brummt das Geschäft wieder. Nach einem deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg im ersten Quartal und zwei Drittel mehr Lastwagen-Bestellungen als im Vorjahresquartal zeigte sich Vorstandschef Matthias Gründler am Montag für 2021 „etwas optimistischer“. Lieferengpässe nicht nur bei Halbleitern bremsten zwar die Produktion im zweiten Quartal, aber für das Gesamtjahr rechne er mit einem erheblichen Umsatzzuwachs, sagte Gründler in München.

  • Wer beim regelmäßigen Bus- und Bahnfahren die Corona-Regeln einhält, hat einer Studie zufolge kein höheres Corona-Infektionsrisiko als andere Pendler. Zu diesem Ergebnis kommt das Forschungsinstitut Charité Research Organisation, wie das Verkehrsministerium am Montag in Düsseldorf mitteilte. CRO hatte das Ansteckungsrisiko von Fahrgästen in Bus und Bahn mit Pendlern verglichen, die Auto, Rad oder Motorrad nutzen. Die Untersuchung war im Auftrag von NRW und weiteren Bundesländern sowie dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) beauftragt worden.

  • Wegen der Corona-Pandemie hat die luxemburgische Fluggesellschaft Luxair das Jahr 2020 mit einem Nettoverlust von 154,9 Millionen Euro abgeschlossen. Es sei ein Passagierrückgang von 71 Prozent zu verzeichnen gewesen, teilte Luxair am Montag mit. 2019 stand unterm Strich noch ein Gewinn von 8,1 Millionen Euro.

Coronavirus News-Update vom 7. bis 9. Mai

  • Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat zeitweilige Exportbeschränkungen im Kampf gegen Rohstoffknappheit in der EU ins Spiel gebracht. „Bei Holz, Kunststoffen, Baumaterial, aber auch Stahl bekomme ich aus dem Handwerk, aber auch aus der Automobilindustrie immer mehr Hilferufe wegen der Lieferengpässe und sprunghaft ansteigender Preise“, sagte Tiefensee am Sonntag. Er wolle das Problem bei der nächsten Wirtschaftsministerkonferenz ansprechen. Tiefensee plädierte für eine schnelle Ausweitung der Stahl- und Kunststoffproduktion, der Sägewerkskapazitäten und für eine Erschließung von Recycling- oder alternativen Rohstoffen. Als Ultima Ratio seien aber auch temporäre Exportbeschränkungen durch die EU denkbar.

  • Die Lieferengpässe bei Elektronikbauteilen könnten in der nächsten Zeit neben der Autoindustrie auch die Hersteller von Unterhaltungselektronik oder Telekommunikationsgeräten treffen. Verbraucher müssten mit längeren Lieferzeiten und steigenden Preisen rechnen, berichtete die „Welt am Sonntag“. Die Zeitung hatte 20 Anbieter etwa von Routern, Telefonen, Unterhaltungselektronik und Hausgeräten wie Kühlschränken und Waschmaschinen befragt.

  • Die EU sieht in dem US-Vorschlag zur Freigabe von Patenten keine schnelle Lösung für den weltweiten Mangel an Corona-Impfstoffen, will sich einer Diskussion darüber aber nicht verschließen. „Wir denken nicht, dass das kurzfristig eine Wunderlösung ist“, sagte EU-Ratspräsident Charles Michel am Samstag nach Beratungen der Staats- und Regierungschefs in der portugiesischen Küstenstadt Porto. Man sei aber bereit, über das Thema zu diskutieren, sobald ein konkreter Vorschlag auf dem Tisch liege. Gleichzeitig sollte man die internationalen Partner dazu ermuntern, den Export von Corona-Impfstoffen zu erleichtern.

  • Nach einem Milliardenverlust im vergangenen Jahr rechnet die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) auch für 2021 und 2022 mit hohen Fehlbeträgen. Gleichwohl liegen die erwarteten Verluste deutlich unter dem Niveau von 2020, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, den die Betreiber des neuen Hauptstadtflughafens BER am Freitag veröffentlicht haben. Demnach gehen sie für das laufende Jahr unterm Strich von einem Verlust rund 387 Millionen Euro aus, im schlechten Fall von knapp 474 Millionen Euro.

  • Die Autobauer BMW und Audi haben Verkäufe, Umsatz und Gewinn im ersten Quartal kräftig gesteigert, bleiben aber mit Blick auf die Corona-Pandemie und Lieferengpässe bei Halbleitern für das Gesamtjahr vorsichtig: Im Gegensatz zu Volkswagen und Mercedes-Benz ließen sie ihre Jahresprognosen am Freitag unverändert. BMW-Chef Oliver Zipse sagte in München: „Momentan geht es ziemlich drunter und drüber. Zum Glück in den meisten Märkten drüber.“

  • Der Sportartikelhersteller Adidas hat zum Jahresauftakt auch dank des chinesischen Marktes ein kräftiges Wachstum verzeichnet. Das Unternehmen trotzte in den ersten drei Monaten Corona-Beschränkungen und Logistikproblemen und zeigte sich für die Entwicklung der Erlöse im laufenden Jahr optimistischer. „Wir sind nun noch zuversichtlicher, dass wir eine starke Erholung unserer Umsatzentwicklung sehen werden, auch wenn das Umfeld noch nicht wieder auf normalem Niveau ist“, erklärte Konzernchef Kasper Rorsted. Die Gewinnprognose wurde wegen steigender Fracht- und Rohstoffkosten nur bestätigt.

  • Deutschlands Exporteure lassen die Corona-Krise hinter sich und sind zurück auf Erfolgskurs. Im ersten Quartal 2021 stiegen die Warenausfuhren gegenüber dem Vorjahreszeitraum nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 2,4 Prozent auf 332,6 Milliarden Euro. Ein Rekordplus gab es im März. Der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, Anton Börner, sprach am Freitag von einer enormen Aufholjagd. Gute Nachrichten kamen auch von der Industrie.

  • Der für die deutschen Autobauer besonders wichtige chinesische Automarkt hat seinen Aufwärtstrend im April fortgesetzt. Der Absatz der Hersteller von Autos und Nutzfahrzeugen an die Händler stieg im Jahresvergleich um 5 Prozent auf 2,17 Millionen Fahrzeuge, wie der Herstellerverband CAAM am Freitag auf Basis vorläufiger Berechnungen mitteilte.

Coronavirus News-Update vom 6. Mai

  • Für den Kampf zur weltweiten Eindämmung der Pandemie unterstützt die US-Regierung die Aussetzung von Patenten für die Corona-Impfstoffe. Die USA stünden hinter dem Schutz geistigen Eigentums, die Pandemie sei aber eine globale Krise, die außerordentliche Schritte erfordere, erklärte die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai am Mittwoch. Das Ziel sei, „so viele sichere und wirksame Impfungen so schnell wie möglich zu so vielen Menschen wie möglich zu bringen“, sagte Tai. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sprach von einer „historischen Entscheidung“ der USA. Hilfsorganisationen, darunter zum Beispiel Ärzte ohne Grenzen, hatten zuvor vehement eine Aussetzung der Patente gefordert.

  • Der Online-Modehändler Zalando profitiert weiter vom durch die Corona-Pandemie verstärkten Trend zum Internetkauf. Im ersten Quartal stiegen die Erlöse um fast 47 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen bei der Vorlage endgültiger Zahlen am Donnerstag in Berlin mitteilte. Netto verdiente Zalando 34,5 Millionen Euro. Neben der hohen Nachfrage spielten auch geringere Retouren dem Berliner Unternehmen in die Karten. Im Vorjahr war noch ein Verlust von 86,4 Millionen Euro angefallen.

Coronavirus News-Update vom 5. Mai

  • Als Lehre aus der Pandemie will die EU-Kommission bei strategisch wichtigen Produkten unabhängiger von Importen werden und den europäischen Markt krisenfester machen. Zugleich soll der digitale und grüne Wandel vorangetrieben werden, wie aus einer Aktualisierung der EU-Industriestrategie vom Mittwoch hervorgeht. Während der Pandemie geriet der europäische Markt in mehrfacher Hinsicht unter Druck. Grenzkontrollen im Schengen-Raum kappten Lieferketten, unter anderem bei Bestandteilen von Impfstoffen war man von Drittstaaten abhängig, und einige Länder verhängten innerhalb der EU Ausfuhrverbote für medizinische Ausrüstung. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • In Berlin entsteht eine Art Pandemiefrühwarnzentrum der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das Zentrum soll im Herbst an den Start gehen, wie Gesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch zusammen mit WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus ankündigte. Es soll die Kooperation unter Ländern und Wissenschaftsinstituten in aller Welt stärken und helfen, früh Hinweise auf mögliche Pandemieausbrüche zu erkennen.

  • BMW hat im April weltweit rund 220.000 Autos verkauft  und damit gut 10 Prozent mehr als im April des Vorkrisen-Jahres 2019. In allen Weltregionen seien die damaligen Absatzzahlen übertroffen worden, teilte der Konzern in München mit. Damit habe BMW den Absatzerfolg des ersten Quartals fortgeführt, sagte Vertriebsvorstand Pieter Nota. Im ersten Quartal hatte BMW dank der hohen Nachfrage in Asien 5 Prozent mehr Autos verkauft als vor der Corona-Krise.

  • Die Corona-Pandemie hat in der deutschen Wirtschaft die Bedenken gegen die Digitalisierung fast vollständig verschwinden lassen. Gut ein Jahr nach dem ersten Lockdown zweifeln nur noch zwölf Prozent aller Unternehmen mit 20 oder mehr Beschäftigten am Nutzen der Digitalisierung für ihre Firma. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Befragung von mehr als 500 Unternehmen aller Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die am Mittwoch vorgestellt wurde.

  • Uber ächzt weiter unter der Corona-Krise, hat seinen Verlust zu Jahresbeginn aber deutlich verringert. In den drei Monaten bis Ende März verbuchte Uber unterm Strich ein Minus von 108 Millionen Dollar (90,0 Mio Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte der Nettoverlust fast drei Milliarden Dollar betragen. Allerdings profitierte das Ergebnis diesmal von einem hohen Sondererlös durch den Verkauf von Ubers Roboterauto-Sparte.

  • Deutsche Post DHL registrierte im ersten Quartal über alle Sparten einen deutlichen Schub bei Umsatz, Ebit und Gewinn. Folgerichtig korrigiert das Unternehmen seine kurz- und mittelfristige Prognose nach oben. In diesem Jahr soll das Ebit nun 6,7 Milliarden Euro erreichen - bisher waren 5,6 Milliarden angepeilt. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Der Schifffahrts- und Logistikkonzern Maersk hat die ersten drei Monate des Jahres mit einem deutlichen Plus abgeschlossen. Allein die Sparte Ocean fuhr im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres 2,2 Milliarden USD höhere Einnahmen ein. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Der Corona-Ausbruch auf der Großbaustelle der Fabrik von US-Elektroautohersteller Tesla ist nach Ansicht der Brandenburger Landesregierung unter Kontrolle. Insgesamt seien bisher 114 Infizierte gezählt worden, davon gelten 109 als genesen, sagte der Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium, Michael Zaske, am Mittwoch im zuständigen Landtagsausschuss in Potsdam.

  • Die Covid-Pandemie kostet Europas Bahnbetreiber viel Umsatz, hauptsächlich im Personen-, aber auch im Schienengüterverkehr. Seit Jahresbeginn hat sich die Lage nicht verbessert, zeigt der aktuelle "Covid Tracker" des EU-Bahnverbandes CER. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • General Motors (GM) hat zu Jahresbeginn dank anhaltend hoher Nachfrage nach SUVs und Pick-up-Trucks glänzend verdient. In den drei Monaten bis Ende März machte GM trotz Produktionsproblemen aufgrund von Computerchip-Engpässen einen Nettogewinn von 3,0 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro), wie der größte US-Autobauer am Mittwoch in Detroit mitteilte.

  • Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer dringt auf weitere Finanzhilfen für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wegen der Corona-Krise für dieses Jahr. „Mit noch einmal einer Milliarde Euro können wir den umweltfreundlichen ÖPNV weiter leistungsfähig und zuverlässig am Laufen halten“, sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Dies stärke das Vertrauen und mache das System insgesamt zukunftsfest.

Coronavirus News-Update vom 4. Mai

  • In der fortdauernden Corona-Krise ringt der Lufthansa-Konzern weiter um seine finanzielle Grundlage. Ganz ohne den Staat wird es auch im laufenden Jahr nicht gehen, wurde bei der Online-Hauptversammlung des MDax-Konzerns an diesem Dienstag überdeutlich. Das Eigenkapital ist zum Ende des katastrophalen Geschäftsjahres 2020 auf knapp 1,4 Milliarden Euro zusammengeschmolzen, eine Quote von nur noch 3,5 Prozent der Bilanzsumme nach 24 Prozent im Vorkrisenjahr 2019. Auch in Fragen der Nachhaltigkeit und zum Umgang mit den eigenen Leuten in der Krise steht das Unternehmen unter Druck.

  • Die Corona-Einbrüche und die Dominanz chinesischer Schiffbauer setzen die deutsche Werftindustrie gleich doppelt unter Druck. „Als deutscher Mittelständler können Sie gegen strategisches Handeln des chinesischen Staates nicht ankommen“, mahnte der Präsident des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik (VSM), Harald Fassmer, am Dienstag in Hamburg. „Mit den bisherigen Rahmenbedingungen droht der irreversible Verlust essenzieller Schiffbaufähigkeiten.“ Die Branche, die nach eigenen Angaben für 200 000 Arbeitsplätze in 2800 Unternehmen steht, fühlt sich angesichts der Bedrohung aus Asien von der Politik im Stich gelassen.

  • Die deutschen Unternehmen im Ausland blicken vor allem dank der wirtschaftlichen Erholung in Asien und den USA optimistischer die Zukunft. Besonders die Industrie berichtet mehr als ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie wieder von ordentlichen Geschäften. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags bei mehr als 4500 deutschen Unternehmen mit Niederlassungen im Ausland hervor. Probleme machen den Firmen allerdings nach wie vor die Lieferketten.

  • Die Geschäfte der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer sind laut Ifo-Konjunkturumfrage im April so gut gelaufen wie seit zwei Jahren nicht mehr. Der Geschäftslage-Index stieg von 10,7 auf 21,6 Punkte, die Erwartungen der Automanager stiegen von 18,6 auf 24,9 Index-Punkte. „Die Autobauer haben nun ihr Corona-Tief überwunden“, sagte Ifo-Umfrageleiter Klaus Wohlrabe am Dienstag in München.

  • Der Hauptstadtflughafen BER ist auch ein halbes Jahr nach seiner Eröffnung bei Weitem nicht ausgelastet. Im April wurden 265 000 Fluggäste im neuen Terminal gezählt, wie die Betreiber am Dienstag mitteilten. Das waren zwar 44 000 mehr als im März. Vor der Corona-Krise waren im April 2019 an den damals zwei Flughäfen Tegel und Schönefeld noch 3,1 Millionen Passagiere gezählt worden. Die Erwartungen der Luftverkehrsbranche an den Osterreiseverkehr hätten sich nicht erfüllt, teilte die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg mit. Die Zahl der Flüge liegt bei etwa einem Sechstel des Vorkrisen-Niveaus.

  • Homeoffice und Home-Schooling gehören in der Corona-Pandemie seit über einem Jahr zum Alltag. Doch bei 61 Prozent der Deutschen, die in ihrem Haushalt Erfahrung mit Homeoffice oder Home-Schooling sammelten, sorgen Internetabbrüche und langsames Netz für Frust. In einer repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag von CHECK24 geben knapp 25 Prozent der Befragten an, dass ihre Arbeit von zu Hause oder das Home-Schooling schon einmal durch Internetabbrüche oder langsame Geschwindigkeit beeinträchtigt wurde. Bei weiteren 37 Prozent kam das sogar mehrmals vor.

  • Der Schiffbau in Deutschland steckt nach Einschätzung der IG Metall mitten in einer Existenzkrise. „Diese Krise geht an die Substanz des deutschen Schiffbaus. Tausende Arbeitsplätze auf Werften und bei Zulieferern sind in Gefahr“, sagte der Bezirksleiter Küste der Gewerkschaft, Daniel Friedrich, der Deutschen Presse-Agentur. „Einzelne Standorte - und damit wichtige industrielle Kerne an der Küste - stehen vor dem Aus“, befürchtet er. „Um die Zukunft des Schiffbaus in Deutschland zu sichern, müssen Politik und Unternehmen jetzt handeln.“

Coronavirus News-Update vom 3. Mai

  • Fast alle sind betroffen: Süßwarenfabrikanten ebenso wie Möbelbauer, Produzenten von Elektrogeräten, Spielzeug und Plastikschüsseln oder Autobauer. In 45 Prozent der deutschen Industriebetriebe fehlt es an Teilen oder Materialien, wie eine Umfrage des Münchner Ifo-Instituts ergeben hat. Die Folge: Bänder stehen still, die Erholung von der Corona-Krise wird ausgebremst, und so manches Produkt dürfte teurer werden.

  • In der Europäischen Union ist die Skepsis gegen eine Corona-Impfung einer Umfrage zufolge nach wie vor verbreitet. 33 Prozent der EU-Bürger wollten sich weder so schnell wie möglich noch in diesem Jahr impfen lassen, sagte der Vertreter der EU-Kommission in Österreich, Martin Selmayr, am Montag in Wien. Damit drohe das Ziel einer Herdenimmunität in diesem Jahr verfehlt zu werden. In Deutschland sei der Anteil der Impfskeptiker etwas geringer als im EU-Durchschnitt, so Selmayr unter Berufung auf eine Umfrage unter 27 000 Bürgern, die im Auftrag der EU im Februar und März erhoben wurde.

  • Trotz anhaltenden Corona-Lockdowns hat sich der Einzelhandel in Deutschland im März erholt. Die Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 preisbereinigt (real) um 4,4 Prozent und lagen somit über dem Vorkrisenniveau, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat Februar setzten die Einzelhändler preisbereinigt 7,7 Prozent mehr um. Das war der zweitstärkste Anstieg im Vergleichszeitraum seit Beginn der Corona-Beschränkungen.

  • Die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht galt bis Ende April, zumindest für jene, die Hilfen beantragt, aber nicht erhalten hatten. Nun müssen laut Gesetz alle von Insolvenz bedrohten Unternehmen wieder einen entsprechenden Antrag stellen. Ob das tatsächlich so kommt, soll heute entschieden werden, wie die DVZ aus Fraktionskreisen erfuhr. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Die Mehrzahl der Spediteure bewertet ihre Geschäfte wieder positiv. Das gab es seit Krisenbeginn nicht mehr. Die Firmen im Straßengüterverkehr berichten dagegen weiter von einer eher schlechten Lage. Bei Umsätzen und Preisen gibt es eine klar steigende Tendenz. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Die Linienreederei Ocean Network Express (ONE) profitiert im japanischen Finanzjahr 2020 stark von den sehr günstigen Rahmenbedingungen: Hohe Frachtraten, starke Nachfrage und vergleichsweise niedrige Bunkerpreise führen gegenüber dem Vorjahr zu einem Gewinnsprung von mehr als 3.200 Prozent. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Der Dienstleister Loxxess erweitert seine Fulfillment-Kapazitäten für die Lebensmittelbranche. Warum die Geschäftsleitung an ein weiteres E-Commerce-Wachstum in dem Segment glaubt und welche Leistungen hier gefragt sind, hat die DVZ bei Patrick Mense, Mitglied der Loxxess-Geschäftsleitung, nachgefragt. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Auf dem diesjährigen Investorentag der Duisburger Innovationsplattform Startport zeigten potenzielle Geldgeber großes Interesse an den Ideen der Logistik-Start-ups. Doch wenn es um ein konkretes, finanzielles Engagement geht, müssen die Gründer oft länger warten als vor der Pandemie. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Mit einem Wachstum um 20,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr haben die 13 größten Online-Plattformen der Welt erneut rasant zugelegt. Spitzenreiter sind amerikanische und chinesische Unternehmen – deutsche Plattformen sind nicht vertreten. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Während der globale Umschlag im März gegenüber dem Vormonat leicht gestiegen ist, sinkt der Nordrange-Index erneut. Seit Januar hat dieser bereits 8,4 Punkte verloren. Lesen Sie hier mehr dazu.

Coronavirus News-Update vom 1. bis 2. Mai

  • Knappheit bei Vorprodukten ist zu einem ernsthaften Problem für die deutsche Industrie geworden. 45 Prozent der vom Ifo-Institut im April befragten Industriefirmen berichteten von Engpässen. Das ist mit Abstand der höchste Wert seit Januar 1991. Im Januar 2021 waren es erst 18,1 Prozent, im Oktober 2020 nur 7,5 Prozent. „Dieser neue Flaschenhals könnte die Erholung der Industrie gefährden“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen.

  • Aus Sorge vor Corona-Infektionen stellt die Deutsche Post seit Wochen in einer Sackgasse in einem Duisburger Viertel keine Sendungen mehr in die Hausbriefkästen zu. Die Situation für Zusteller sei durch distanzloses Verhalten vieler Anwohner, die zumeist auch keine Masken trügen, nicht mehr tolerabel gewesen, sagte die Sprecherin der Deutschen Post, Britta Töllner, der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die "WAZ" berichtet.

  • Bundesbank-Präsident Jens Weidmann sieht die deutschen Banken für drohende Kreditausfälle nach der Corona-Krise gut gerüstet. Er rechne zwar damit, dass die Zahl der Insolvenzen nach der Pandemie von einem niedrigen Niveau aus zunehme, sagte Weidmann der „Berliner Zeitung“. „In der Folge dürften auch die Kreditausfälle bei den Banken zunehmen - aber aus heutiger Sicht in einem Ausmaß, das der Bankensektor in Deutschland verkraften kann.“ Ein Grund dafür sei die „relativ komfortable“ Kapitalausstattung der Institute, die ihren Ursprung auch in den Reformen der Bankenregulierung nach der Finanzkrise habe.

  • Die Engpässe in der Versorgung wichtiger Elektronik-Teile könnten die Autoindustrie nach Einschätzung von VW-Markenchef Ralf Brandstätter länger beschäftigen. „Ich denke, dass die Situation durchaus noch angespannt bleiben wird“, sagte er der Deutschen-Presse-Agentur. Während der Hochphase der Corona-Krise in der Autobranche im vorigen Jahr hatten Hersteller von Halbleitern ihre Lieferungen auf andere Industrien verlagert. Zuletzt gab es nun auch noch Probleme bei Chip-Produzenten selbst.

  • Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, hat den Handelsketten und großen Baumärkten vorgeworfen, ihre Mitarbeiter in der Corona-Pandemie respektlos zu behandeln. Während es in anderen Branchen finanzielle Anerkennung für Mitarbeiter gegeben habe, sei das in den Handelskonzernen nicht so gewesen, kritisierte Werneke im ZDF-"heute journal" vor dem Tag der Arbeit.

  • Am Frankfurter Flughafen können sich Beschäftigte gegen das Coronavirus impfen lassen. Das Impfzentrum in einer Turnhalle läuft derzeit im Probebetrieb, wie der Flughafenbetreiber Fraport berichtete. In der ersten Woche standen nur 600 Impfdosen zur Verfügung. Der leitende Arzt der Fraport AG, Michael Sroka, hoffe auf größere Liefermengen und mehr Impfungen in den nächsten Wochen.

  • Der mit tiefroten Zahlen kämpfende Modehersteller Gerry Weber will in Zukunft mehr Präsenz in Factory Outlets zeigen und sein E-Commerce-Geschäft deutlich ausbauen. Das Modeunternehmen kündigte am Freitag bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2020 an, in den Factory Outlets weitere Flächen eröffnen zu wollen. Diese sind dank einer Flut von Rabattangeboten zu Kundenmagneten geworden. Außerdem sollen die Umsätze im Onlinehandel mittelfristig um jährlich 20 Prozent gesteigert werden.

  • Der Flughafen Paderborn-Lippstadt kehrt nach siebenmonatiger Insolvenz in Eigenverwaltung am 1. Mai in den regulären Geschäftsbetrieb zurück. Das teilte der Sanierungsgeschäftsführer Yorck Streitbörger am Freitag mit. Zuvor hatte das Amtsgericht Paderborn die Insolvenz in Eigenverwaltung aufgehoben. Der Airport sei saniert, vollständig entschuldet und finanziell nachhaltig aufgestellt, so Streitbörger. Der Airport soll trotz einer deutlichen Verkleinerung ein vollwertiger Flughafen bleiben. Die Belegschaft musste für die Sanierung von 170 auf rund 65 Beschäftigte schrumpfen. Die Abfertigungskapazität wurde auf 300 000 Passagiere im Jahr reduziert. Vor der Corona-Krise hatte der Airport noch 700 000 Fluggäste gezählt.

  • Trotz anziehender Geschäfte im zweiten Halbjahr ist der börsennotierte Batteriehersteller Akasol im vergangenen Jahr nicht aus den roten Zahlen herausgekommen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 12,3 Millionen Euro und damit fast doppelt so viel wie im Vorjahr, wie der auf Schwerverkehr und stationäre Lösungen spezialisierte Konzern aus Darmstadt mitteilte.

  • Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka hat im Corona-Jahr 2020 erheblich davon profitiert, dass die Menschen wegen geschlossener Restaurants und des Homeoffice-Booms häufiger zuhause kochten. Insgesamt steigerte der Edeka-Verbund seine Umsätze im vergangenen Jahr um 9,5 Prozent auf 61 Milliarden Euro, wie der Handelsriese in seinem online veröffentlichten Geschäftsbericht mitteilte.

Coronavirus News-Update vom 30. April

  • Der Brexit stellt international tätige Firmen in Deutschland und Großbritannien weiterhin vor Herausforderungen. Einer in dieser Woche veröffentlichten Umfrage der Deutsch-Britischen Handelskammer zufolge sehen knapp zwei Drittel der befragten Firmen die durch den Brexit entstandenen Handelsbarrieren und Zollformalitäten als mit die größten Herausforderungen für ihr Geschäft in den kommenden zwölf Monaten an. Anhaltende Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie lagen deutlich dahinter: Diese wurden von 56 Prozent der Befragten als eine der größten Herausforderungen genannt.  Auch bei der Anpassung der Lieferketten spiegelt sich dieses Bild wieder: 41 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, wegen des Brexits ihre Lieferketten umgestellt zu haben. Nur vier Prozent haben dies wegen der Pandemie getan - knapp ein Drittel gab allerdings an, die eigenen Lieferketten sowohl aufgrund von Corona als auch wegen des Brexits geändert zu haben. Knapp jedes fünfte Unternehmen ist außerdem wegen des Brexits bereits mit einem Teil seiner Geschäftstätigkeiten umgezogen oder will dies noch tun - nur ein Prozent hingegen gab für einen solchen Umzug Corona als Begründung an.

Coronavirus News-Update vom 29. April

  • Der vom Staat gerettete Lufthansa-Konzern hat auch im ersten Quartal dieses Jahres wegen der Corona-Flaute einen herben Verlust eingeflogen. Bei einem Umsatz von 2,56 Milliarden Euro (-60 Prozent) blieb unter dem Strich ein halbierter Verlust von 1,05 Milliarden Euro, wie der Konzern am Donnerstag in Frankfurt berichtete. Nachdem im März 2020 der internationale Flugverkehr nahezu zusammengebrochen war, hatte Lufthansa im Vergleichsquartal des Vorjahres einen Verlust von 2,12 Milliarden Euro erlitten bei einem um 18 Prozent verringerten Umsatz von 6,44 Milliarden Euro. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus ist trotz des Geschäftseinbruchs in der Coronakrise mit schwarzen Zahlen ins Jahr 2021 gestartet. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 362 Millionen Euro nach einem Verlust von 481 Millionen Euro ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag in Toulouse mitteilte. Im Tagesgeschäft lief es für den Flugzeugbauer besser als gedacht. Zwar fiel der Umsatz mit knapp 10,5 Milliarden Euro zwei Prozent niedriger aus als im ersten Quartal 2020. Doch der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (bereinigtes Ebit) legte von 281 Millionen auf 694 Millionen Euro zu. Damit übertraf Airbus die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.

Coronavirus News-Update vom 28. April

  • Großbritannien will den digitalen Nachweis einer Corona-Impfung in eine bestehende App des Gesundheitsdienstes einbauen. „Ich arbeite mit internationalen Partnern in aller Welt, um sicherzustellen, dass das System international anerkannt wird“, sagte der britische Verkehrsminister Grant Shapps dem Sender „Sky News“. Bei einem Treffen mit den G7-Verkehrsministern in der kommenden Woche solle es um dieses Thema gehen. Bislang ist es mit der App des britischen Gesundheitsdienstes National Health Service (NHS) unter anderem möglich, Arzttermine zu buchen. Künftig soll darin auch der Impfstatus hinterlegt werden können, genauso wie ein Corona-Testergebnis. Auch in der EU wird an entsprechenden Zertifikaten gearbeitet.

  • Der US-Luftfahrtriese Boeing ächzt nach seinem Rekordverlust im vergangenen Jahr weiter unter der Coronakrise und hat Anfang 2021 erneut tiefrote Zahlen geschrieben. Im ersten Quartal stand unter dem Strich ein Verlust von 561 Millionen Dollar (464 Mio. Euro), wie der Airbus-Rivale am Mittwoch in Chicago mitteilte. Es war bereits das sechste Vierteljahr mit einem Minus in Folge. Vor einem Jahr hatte der Fehlbetrag bei 641 Millionen Dollar gelegen.

  • Europas größter Seehafen im niederländischen Rotterdam hat im ersten Quartal 2021 deutlich mehr Waren umgeschlagen. Verglichen mit dem Zeitraum Januar bis März 2020, als die Coronakrise in Europa noch kaum spürbar war, legte die Güterumschlagsmenge um 3 Prozent auf 115,8 Millionen Tonnen zu. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Mit 1,1 Millionen Euro will Hamburg dem stationären Einzelhandel nach dem Corona-Lockdown wieder auf die Beine helfen. Der Neustartfonds solle den Läden in der City und in den Stadtteilzentren das Wiederanlaufen des Verkaufs erleichtern und helfen, Kunden anzulocken, sagten Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt, Finanzsenator Andreas Dressel (beide SPD) und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) am Mittwoch bei einem Besuch der Einzelhändler in den Colonnaden.

  • Der zweitgrößte US-Autobauer Ford hat sich zu Jahresbeginn von der Coronakrise erholt und zurück in die schwarzen Zahlen gefunden. Im ersten Quartal verdiente Ford unterm Strich 3,3 Milliarden Dollar (2,7 Mrd. Euro), wie der Konzern am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Analysten hatten mit einem schlechteren Ergebnis gerechnet. Im Vorjahreszeitraum war aufgrund hoher Belastungen wegen des Einbruchs des Automarkts zu Beginn der Pandemie ein Nettoverlust von 2,0 Milliarden Dollar angefallen.

  • Der Stuttgarter Flughafen hat im vergangenen Jahr ein hohes zweistelliges Millionenminus eingefahren und blickt angesichts der andauernden Coronapandemie skeptisch in die Zukunft. Der Airport bezifferte die Vorjahresverluste am Mittwoch auf satte 96,9 Millionen Euro, nachdem 2019 noch ein Gewinn von 50,2 Millionen Euro erwirtschaftet worden war. Der Umsatz brach um mehr als die Hälfte auf 142,1 Millionen Euro ein - und damit noch stärker als Anfang Dezember prognostiziert.

  • In seinem vierteljährlichen Risiko-Barometer verbessert der Kreditversicherer Coface seine Einschätzung für insgesamt fünf Länder, darunter führende Impfnationen wie Israel, Chile und das Vereinigte Königreich. Die Prognose für das globale Bruttoinlandsprodukt wird für das laufende Jahr von 4,5 Prozent auf 5,1 Prozent korrigiert. Die Konjunkturprognosen für viele europäische Volkswirtschaften werden hingegen nach unten korrigiert.

  • Die Unternehmen Sachsen-Anhalts blicken mit wenig Zuversicht in die Zukunft. Die Konjunkturumfrage für das erste Quartal 2021 der Industrie- und Handelskammer in Halle-Dessau und Magdeburg zeichnete ein tristes Bild. „Insgesamt gesehen erholt sich die Konjunktur in der Region nicht, die Erwartungen haben sich nicht erfüllt“, sagte IHK-Konjunkturexperte Denny Bieräugel am Mittwoch. Die Stimmungsumfrage bei den Unternehmen zeige nach einem leichten Anstieg weiter die niedrigsten Werte, die je gemessen worden seien. 

  • Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg macht seit Jahren Verluste. Hauptgrund war lange der Bau des neuen Hauptstadtflughafens BER. Im vergangenen Jahr brachen dann in der Coronakrise die Passagierzahlen ein. An diesem Donnerstag berät nun der Aufsichtsrat über den Jahresabschluss 2020 des Staatsunternehmens. Erwartet wird erneut ein millionenschwerer Verlust. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup geht davon aus, dass die hoch verschuldete Gesellschaft sich erst ab 2025 ohne Steuergeld über Wasser halten kann.

  • Ein guter Start in das laufende Geschäftsjahr stimmt den Lieferdienst Delivery Hero optimistisch für 2021. Deshalb will das Management den Jahresumsatz verglichen mit dem Vorjahr auf 6,1 bis 6,6 Milliarden Euro mehr als verdoppeln, wie das im Dax gelistete Unternehmen am Mittwoch in Berlin mitteilte. Delivery Hero profitiert dabei auch von einer Anfang März abgeschlossenen Übernahme. Auf vergleichbarer Basis rechnet der Konzern mit einem Umsatzplus von bis zu knapp 90 Prozent.

Coronavirus News-Update vom 27. April

  • Die Lufthansa hält ihre Flugverbindungen nach Indien trotz der dramatischen Corona-Lage auf dem Subkontinent vorerst weiter aufrecht. „Mit unserem Flugangebot erhalten wir auch unter anderem eine geringe Mindestkonnektivität und geben damit insbesondere deutschen Bürgern und Bürgerinnen die Sicherheit, gesellschaftlich oder wirtschaftlich wichtige Aufgaben erledigen zu können oder nach Hause zu kommen“, erklärte am Dienstag ein Unternehmenssprecher in Frankfurt. Zudem würden die Frachtkapazitäten für notwendige Transporte genutzt.

  • Wirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet damit, dass sich die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr von der Corona-Krise erholt. „Dieses Jahr ist das Jahr, in dem wir die Trendwende endgültig schaffen“, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Berlin. „Wir werden den Wirtschaftseinbruch nicht nur stoppen, sondern wir werden ihn umkehren. Wir haben spätestens 2022 wieder die alte Stärke erreicht“, kündigte er an.

  • In der deutschen Exportwirtschaft herrscht trotz Corona-Pandemie gute Stimmung. Laut monatlicher Konjunkturumfrage des Münchner Ifo-Instituts lag der Index der Exporterwartungen in der Industrie im April bei 24,6 Punkten, dem höchsten Stand seit zehn Jahren. In vielen Ländern zeige sich die Industrie von der Pandemie kaum beeinträchtigt, teilten die Ökonomen am Dienstag mit. „Davon profitiert die Nachfrage nach deutschen Exportgütern deutlich.“

  • Südkoreas Wirtschaft befindet sich weiter auf dem Weg der Erholung. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der viertgrößten Volkswirtschaft Asiens wuchs im ersten Quartal 2021 im Jahresvergleich um 1,8 Prozent. Im Vergleich zum Schlussquartal 2020 ergab sich ein Zuwachs von 1,6 Prozent. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Bank of Korea am Dienstag auf der Grundlage vorläufiger Berechnungen veröffentlichte. Der Anstieg ist größer als Marktanalysten erwartet hatten.

Coronavirus News-Update vom 26. April

  • Corona-Impfungen sollen spätestens ab Juni für alle in Deutschland möglich sein - also ohne die bisherige Priorisierung mit einer festen Reihenfolge. „Das heißt nicht, dass dann jeder sofort geimpft werden kann“, sagte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag in Berlin nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten. „Aber dann kann sich jeder um einen Impftermin bemühen, und die werden dann nach Maßgabe der Versorgung auch gegeben.“ Für die immer größere Zahl Geimpfter kommen außerdem Erleichterungen bei Corona-Vorschriften in Sicht - unter anderem bei Einreisen nach Deutschland oder beim Zugang zu Geschäften. Die Bundesregierung plant dazu eine Verordnung.

  • Die Chefin der Welthandelsorganisation (WTO), Ngozi Okonjo-Iweala, hat die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich dazu aufgerufen, Corona-Impfstoffe zu exportieren. Es sei nicht akzeptabel, dass bislang nur 0,3 Prozent der Impfdosen in Ländern mit niedrigen Einkommen verabreicht worden seien, kritisierte die 66-Jährige am Montag bei einer Veranstaltung mit EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis. Die Welt sei nicht sicher, solange nicht jeder Zugang zu diesem Schutz hätte. Zugleich lobte sie die EU und Staaten wie China und Indien, die den Export von bei ihnen hergestellten Impfstoffen in größeren Mengen zuließen.

  • Die Unternehmen in Deutschland sind trotz merklicher Corona-Impffortschritte nur vorsichtig optimistisch. Zwar bewerten sie die konjunkturelle Lage besser, die Zukunftsaussichten werden aber nach wie vor durch die Pandemie getrübt. Entsprechend hellte sich das Ifo-Geschäftsklima nur leicht auf. Dennoch ist es der dritte Anstieg von Deutschlands wichtigstem Konjunkturbarometer in Folge, was unter Ökonomen normalerweise als konjunktureller Wendepunkt interpretiert wird. So ist auch die Bundesregierung inzwischen optimistischer und hebt ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft für das laufende Jahr auf 3,5 Prozent an, wie am Montag aus Regierungskreisen verlautete. Zuletzt hatte sie für 2021 ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 3,0 Prozent erwartet.

  • Im Streit über ausbleibende Impfstofflieferungen hat die EU-Kommission rechtliche Schritte gegen den Hersteller Astrazeneca eingeleitet. Man habe das Verfahren vor einem belgischen Gericht auch im Namen der 27 Mitgliedsstaaten gestartet, teilte ein Kommissionssprecher am Montag mit. Der britisch-schwedische Hersteller hatte die Lieferungen von Corona-Impfstoff an die Europäische Union in den vergangenen Monaten immer wieder einseitig drastisch gekürzt. Im ersten Quartal gingen nur 30 Millionen statt 120 Millionen Impfdosen an die 27 Staaten. Für das zweite Quartal werden nach jüngsten Angaben 70 Millionen Dosen erwartet. Ursprünglich waren 180 Millionen vereinbart.

  • Weil die Menschen in der Corona-Pandemie häufiger digital bezahlen, haben die Bargeld-Transportunternehmen im vergangenen Jahr ein Viertel ihres Umsatzes verloren. Die Erlöse gingen um 150 Millionen Euro auf rund 450 Millionen Euro zurück, wie die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) am Montag in Bad Homburg berichtete. Der Rückgang der Transporte treffe die Unternehmen deutlich. Der Verband erwartet eine wieder steigende Bargeld-Nachfrage, sobald Geschäfte, Hotellerie, Gastronomie und kulturelle Angebote wieder zunehmen. Außerdem werde der Euro als harte Währung auch auf Reisen wieder eine größere Rolle spielen. Man könne aber nicht erwarten, dass Bargeld im Zahlungsverkehr wieder das Vorkrisenniveau erlangt.

  • Nach einem schwachen Jahresstart sind die Exporte der deutschen Elektroindustrie im Februar wieder leicht gestiegen. Mit einem Wert von 17,2 Milliarden Euro lagen die Ausfuhren in dem Monat 2,6 Prozent über dem Vorjahresmonat, wie der Branchenverband ZVEI am Montag in Frankfurt mitteilte. Die Einfuhren stiegen hingegen binnen Jahresfrist stärker um 12,7 Prozent auf 15,9 Milliarden Euro. Etwa ein Drittel davon entfiel auf China mit einer besonders hohen Steigerungsrate von 56,7 Prozent. Das erklärt sich wesentlich aus dem Basiseffekt im Februar 2020, als die Volksrepublik wegen der aufkommenden Corona-Pandemie bereits die Produktion zurückfahren musste.

Coronavirus News-Update vom 24. bis 25. April

  • Der Airbus-Konzernbetriebsrat und Gewerkschafter fürchten durch den geplanten Umbau des Unternehmens die Abwanderung vieler Arbeitsplätze aus Deutschland. „Die Zerschlagung der Premium Aerotec und die Gründung eines Einzelteilfertigers setzt sofort tausende Arbeitsplätze in Deutschland unter massiven Verlagerungsdruck“, erklärte IG-Metall Vorstandsmitglied Jürgen Kerner. „Eine solche Firma stünde unmittelbar im Konkurrenzkampf mit Billigstandorten in Osteuropa und Asien.“ Airbus hat vergangene Woche angekündigt, die Flugzeugproduktion in Deutschland und Frankreich neu aufzustellen. Begründet wird die neue industrielle Struktur mit den Herausforderungen im Flugzeugbau, zu denen neben den voraussichtlich noch Jahre währenden Folgen der Corona-Pandemie auch die Entwicklung neuer emissionsfreier Flugzeuge zählt.

  • Nach einem schwachen Jahresstart sind die Exporte der deutschen Elektroindustrie im Februar wieder leicht gestiegen. Mit einem Wert von 17,2 Milliarden Euro lagen die Ausfuhren in dem Monat 2,6 Prozent über dem Vorjahresmonat, wie der Branchenverband ZVEI am Montag in Frankfurt mitteilte. Die Einfuhren stiegen hingegen binnen Jahresfrist stärker um 12,7 Prozent auf 15,9 Milliarden Euro. Etwa ein Drittel davon entfiel auf China mit einer besonders hohen Steigerungsrate von 56,7 Prozent. Das erklärt sich wesentlich aus dem Basiseffekt im Februar 2020, als die Volksrepublik wegen der aufkommenden Corona-Pandemie bereits die Produktion zurückfahren musste.

  • Deutschland ist bei Investitionen in Start-ups zurückgefallen. Im vergangenen Jahr sank das Finanzierungsvolumen durch Investoren um 15 Prozent auf knapp 5,3 Milliarden Euro, während die Konkurrenz um Frankreich und Großbritannien zulegen konnte. Das zeigt eine Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag.

  • Deutsche Papierfabriken bekommen die Folgen von Hamsterkäufen des vergangenen Jahres zu spüren. Nach Beginn der Pandemie deckten sich viele Verbraucher massenhaft mit Hygienepapier ein, vor allem mit Klopapier. Die Händler orderten daraufhin große Mengen - und haben sie teilweise noch immer im großen Stil auf Lager. Dadurch wiederum bestellten sie zuletzt deutlich weniger bei deutschen Papierfabriken: Im ersten Quartal 2021 sank der Hygienepapier-Absatz dieser Firmen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8,1 Prozent, wie der Verband Deutscher Papierfabriken (VDP) am Sonntag in Bonn mitteilte.

  • Die neuen Regelungen für nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Regionen mit hohen Corona-Zahlen beeinträchtigen bei der Lufthansa und der Schwestermarke Eurowings bislang nicht den Flugbetrieb. „Mit unserem Flugangebot erhalten wir auch unter anderem eine geringe Mindestkonnektivität und geben damit insbesondere deutschen Bürgern und Bürgerinnen die Sicherheit, gesellschaftlich oder wirtschaftlich wichtige Aufgaben erledigen zu können oder nach Hause zu kommen“, sagte eine Lufthansa-Sprecherin am Samstag. Dies gelte auch für Eurowings.

  • Die chinesische Elektroauto-Firma Byton, die einst mit einem riesigen Display im Cockpit für Aufsehen auf Automessen sorgte, lässt ihre deutsche Tochter in die Insolvenz gehen. Für die Byton GmbH wurde ein Insolvenzverfahren eingeleitet, wie aus einer Bekanntmachung des Münchner Amtsgerichts hervorgeht. Zuvor hatte am Freitag die „Wirtschaftswoche“ darüber berichtet. Byton hatte trotz des Werks in China stets den internationalen Charakter der Firma mit einem Design-Zentrum in Deutschland und einer Software-Entwicklung im Silicon Valley betont. In den USA gab es schon vor Monaten Entlassungen im großen Stil. Byton wurde von ehemaligen BMW-Managern gegründet und kooperiert unter anderem mit dem chinesischen Autokonzern FAW.

  • Die Pharmaindustrie drängt auf die sofortige Streichung von Exportbeschränkungen für Impfstoff-Bestandteile. Besonders die restriktive Politik der USA sei eine der größten Hürden für die globale Versorgung mit Corona-Vakzinen, sagten hochrangige Branchenvertreter am Freitag bei einer Online-Pressekonferenz. Dieses Problem sei dringlicher als der Transfer von Patenten und technischem Wissen für zusätzliche Hersteller.

  • Wegen dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Indien ab Sonntag als Hochinzidenzgebiet ein. Das gilt auch für das nordafrikanische Tunesien, den Inselstaat Kap Verde vor der afrikanischen Küste und die arabischen Golfstaaten Katar und Oman, wie das Robert Koch-Institut am Freitag im Internet bekanntgab. Von der Liste der Risikogebiete gestrichen wurden mehrere Karibikstaaten, darunter die auch bei deutschen Touristen beliebte Dominikanische Republik, für die damit die Quarantänepflicht bei Einreise nach Deutschland entfällt.

  • Die Autobauer Audi und Daimler ziehen weitere Konsequenzen aus dem Mangel an wichtigen elektronischen Bauteilen. Audi schränkt die Produktion im Werk Neckarsulm in der kommenden Woche ein. Daimler kündigt an, in nächster Zeit womöglich mehr Mitarbeiter als bisher bekannt in die Kurzarbeit zu schicken. Der Chip-Riese Intel sieht kein Ende der globalen Halbleiter-Engpässe, wie das Unternehmen am Donnerstagabend deutscher Zeit mitteilte. Eine beispiellose Nachfrage strapaziere die Lieferketten in der Branche, sagte der neue Intel-Chef Pat Gelsinger. Es fehle an Fertigungskapazitäten, Material für Leiterplatten sowie an Bauteilen.

  • Die Corona-Pandemie hat die Möbelspediteure spürbar getroffen. Gemäß einer aktuellen Umfrage des Bundesverbandes Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e.V. gaben 9 von 10 Unternehmen der Branche an, von der Pandemie betroffen zu sein, fast jedes zweite Unternehmen sieht sich sogar stark betroffen. Mehr als jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) verzeichneten im letzten Jahr ein negatives Jahresergebnis.

  • Die vor allem in Nordostdeutschland tätige Supermarktkette Netto hat während der Corona-Krise 2020 deutlich zugelegt. Wie das Unternehmen am Freitag in Stavenhagen (Mecklenburgiche Seenplatte) mitteilte, stieg der Umsatz auf 1,25 Milliarden Euro, etwa zehn Prozent mehr als 2019. Dazu habe die zunehmende Arbeit von zu Hause sowie die geschlossene Gastronomie beigetragen, wodurch sich Kunden mehr selbst versorgen mussten.

Coronavirus News-Update vom 23. April

  • Amazon verwehrt seinen Mitarbeitenden am niedersächsischen Standort Winsen (Luhe), sich am Arbeitsplatz mit FFP2-Masken zu schützen. Dem ARD- Magazin "Panorama" (NDR), das am Donnerstag, 22. April um 21.45 Uhr im Ersten läuft, liegen entsprechende Dokumente vor. Im Februar teilte Amazon den Beschäftigten per Aushang mit, dass ausschließlich medizinische Einwegmasken (auch OP-Masken genannt) in Winsen getragen werden dürfen. Unter dem Text war eine durchgestrichene FFP2-Maske abgebildet. Nach "Panorama"-Recherchen hat sich an dieser Praxis nichts geändert, ein ähnlich lautender Aushang aus dem April liegt vor. Mehrere Amazon-Beschäftigte bestätigen diese Regelung ebenfalls. Rechtlich gesehen reichen momentan medizinische Einwegmasken zur Erfüllung der Maskenpflicht. Amazon will sich zu dem Verbot konkret nicht äußern. Auf "Panorama"-Anfrage räumt der Konzern aber ein, ausschließlich medizinische Masken zur Verfügung zu stellen. Man lasse Ausnahmen zu, wenn Mitarbeitende dies beantragten. Amazon teilt schriftlich mit: "Unsere Maßnahmen gehen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus und sind wirksam gegen die Übertragung des Virus. Dies wurde von Gesundheitsbehörden und Berufsgenossenschaften bestätigt."

  • Der Auto- und Lastwagenbauer Daimler präsentiert heute seine Geschäftszahlen für das erste Quartal. Dass es zwischen Januar und Ende März besonders gut lief, ist schon bekannt, nachdem der Konzern in der Vorwoche erste Kenndaten veröffentlicht hatte. Demnach betrug der operative Gewinn für die ersten drei Monate des Jahres satte 5,75 Milliarden Euro - und war damit so hoch wie noch nie in einem Startquartal in der Geschichte des Konzerns. Am Freitag will Daimler nun unter anderem auch Angaben zur Umsatzentwicklung und zum Nettogewinn machen. Ein gutes Quartalsergebnis hatte sich bereits angedeutet, zumal Konzernchef Ola Källenius zuletzt immer wieder von einer Fortsetzung des positiven Trends gesprochen hatte. Dass Daimler in der Pandemie derart gut abschneiden würde, hatten aber die wenigsten Branchenkenner erwartet. So stieg etwa die um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite - also das, was vom Umsatz unter dem Strich als Gewinn bleibt - im Pkw-Segment auf 14,3 Prozent.

Coronavirus News-Update vom 22. April

  • Im Gegenzug für geplante Hilfen durch den Bund in der Coronakrise bei der Deutschen Bahn sollen die Bahn-Vorstände auf Boni verzichten. Das geht aus einem Beschluss des Haushaltsausschusses des Bundestags hervor, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Zuvor hatte das Nachrichtenportal „The Pioneer“ (Donnerstag) darüber berichtet. Laut Beschluss werden die Vorstände der Deutschen Bahn AG aufgefordert, auf variable Vergütung oder vergleichbare Vergütungsbestandteile, Sonderzahlungen, Erfolgsbeteiligungen oder andere gesonderte Vergütungen im Jahr 2022 für das Geschäftsjahr 2021 zu verzichten.

  • Wie vielschichtig sich die Coronapandemie auf einen Händler mit Stationär- und Onlinegeschäft auswirkt, zeigt sich deutlich am Beispiel Tchibo. Die weltweiten Liefernetze für die Beschaffung sowie die Distributionskanäle zum Kunden befinden sich in einem „dauerhaften Ausnahmezustand“, wie ein Logistikverantwortlicher berichtet. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Trotz eines Umsatzrückgangs um 7 Prozent auf 427 Millionen Euro konnte der österreichische Logistikdienstleister Quehenberger im Coronajahr 2020 das operative Ergebnis deutlich verbessern. Erfolge in der Kontraktlogistik sowie eine höhere Effizienz durch zunehmende digitale Prozesse und Personalabbau in der Verwaltung waren die Basis. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Der Online-Modehändler Zalando will auch nach der Krise verstärkt mit dem stationären Einzelhandel zusammenarbeiten. Das betonten zwei Zalando-Manager beim Handelslogistik Kongress. Die Logistik spielt bei der Plattformstrategie eine wichtige Rolle. Lesen Sie hier mehr dazu.

Coronavirus News-Update vom 21. April

  • Logistik boomt. Das belegen nicht nur steigende Investmentzahlen, sondern auch die Vermietungsmärkte, die sehr stark in das neue Jahr gestartet sind. Mit einem Flächenumsatz von knapp 1,77 Mio. m² wurde der Vorjahreswert um 19 Prozent übertroffen und gleichzeitig eine neue Bestmarke für das erste Quartal aufgestellt. Der langjährige Durchschnitt wurde sogar um über 30 Prozent getoppt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. „Diese Zahlen unterstreichen, dass die Logistikbranche nicht nur besser als fast alle anderen Wirtschaftsbereiche durch die Krise kommt, sondern teilweise sogar von strukturellen Anpassungen profitiert, die zusätzliche Nachfrage generieren. Gleichzeitig setzen sich übergeordnete Trends, beispielsweise die weiter wachsende Bedeutung des E-Commerce und der City-Logistik, mit zunehmender Dynamik fort“, erläutert Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate GmbH.

  • Die Turbulenzen im Coronajahr 2020 haben dem Bremer Seehafen- und Logistikdienstleister BLG einen Verlust von 116 Millionen Euro vor Steuern (EBT) eingetragen. Der Einbruch traf vor allem den Umschlag von Containern und die Automobillogistik, wie das stadteigene Unternehmen am Mittwoch berichtete. Der Umsatz der Gruppe BLG Logistics sei auf 1,065 Milliarden Euro gesunken, nach 1,18 Milliarden Euro im Jahr 2019. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Der Dachverband der Fluggesellschaften (IATA) fürchtet um das lukrative Sommergeschäft: Das schleppende Impftempo lasse nicht erwarten, dass Reisebeschränkungen rechtzeitig aufgehoben werden, sagte Chefökonom Brian Pearce am Mittwoch in Genf. „Das wichtige Fluggeschäft im Sommer ist in Gefahr“, sagte er. Deshalb dürften die Fluggesellschaften in diesem Jahr noch höhere Verluste machen als der Verband noch im Dezember annahm. Er korrigierte die Verlustprognose für dieses Jahr von knapp 39 Milliarden US-Dollar auf 47 bis 48 Milliarden Dollar (rund 40 Mrd. Euro) Minus. Vor vier Monaten hoffte die IATA noch, dass der Flugbetrieb in diesem Jahr 51 Prozent des Niveaus von 2019 erreicht. Jetzt geht sie noch von 43 Prozent aus. Für die Luftfracht hingegen wird eine sehr positive Entwicklung erwartet. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Die Deutsche Bahn bereitet sich auf Impfungen im eigenen Unternehmen vor. An mindestens zehn Standorten in Deutschland wolle der Konzern Impfzentren einrichten, an denen die Beschäftigten von den Betriebsärzten geimpft werden sollen, teilte eine Sprecherin mit. „Die ersten entstehen jetzt in München und Nürnberg.“ Weitere Orte wurden zunächst nicht bekannt. Welcher Impfstoff zum Einsatz komme, stehe noch nicht fest. Sobald genügend Impfstoff zur Verfügung stehe, sollten so viele „systemrelevante Mitarbeitende wie möglich ein Impfangebot von ihrem Arbeitgeber erhalten“.  Der Konzern geht davon aus, dass ungefähr die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland als systemrelevant eingestuft sind. Viele von ihnen gehören demnach zur Gruppe 3 in der Corona-Impfverordnung des Bundes. Darunter fallen unter anderem 60- bis 70-Jährige sowie medizinisch vorbelastete Menschen.

  • Die Unternehmen in Deutschland haben immer weniger Vorbehalte gegen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Bei einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom sagten 62 Prozent der befragten Verantwortlichen, dass sie in der KI eher eine Chance sehen. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 55 Prozent. Als Risiko schätzen die Technologie aktuell 21 Prozent der Unternehmen ein. Vor einem Jahr sagten noch 28 Prozent der Befragten, dass KI eher ein Risiko für ihr Unternehmen darstelle.

Coronavirus News-Update vom 20. April

  • Bei ihrem Stellenabbau in Deutschland stößt die Lufthansa auf Widerstand. Der Konzern setzt in der Corona-Flaute auf die Schließung von Teilgesellschaften, während die große Masse der Beschäftigten im Kern noch vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt ist und im laufenden Jahr mit Kurzarbeitergeld über die Runden kommt. An manchen Stellen wird sogar neu eingestellt. Relativ schnell hatte sich der Konzern nach dem Einbruch im vergangenen Jahr entschieden, die ungeliebte Germanwings zu schließen. Nach dem vom Co-Piloten verursachten Absturz im März 2015 mit 150 Toten war der Markenname ohnehin weitgehend verschwunden und nur noch zum Dienstleister innerhalb der Eurowings-Marke degradiert worden. Auch die SunExpress Deutschland, ein Gemeinschaftsbetrieb mit Turkish Airlines, hatte unter Corona-Bedingungen keine Zukunft mehr. SunExpress-Crews hatten unter anderem touristische Langstreckenflüge unter dem Lufthansa-Logo absolviert.

  • Die Odyssee der ehedem rund 200 in Hamburg wegen der Corona-Pandemie festsitzenden Seeleute aus der Republik Kiribati ist immer noch nicht für alle beendet. Die letzten hätten zwar am 23. März die Hansestadt verlassen, tatsächlich in der Heimat angekommen seien aber bei weitem immer noch nicht alle, sagte der Seemannspastor der Nordkirche, Matthias Ristau, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Er hatte die teils in der Jugendherberge in Hamburg-Horn untergebrachten Seeleute während ihres monatelangen Aufenthalts betreut.

  • Die norwegische Regierung hat am Dienstag ihre Einreisebeschränkungen verlängert. Das heißt, dass Touristen aus dem Ausland vorerst nicht ins Land gelassen werden. Die Regelung gilt zunächst bis zum 12. Mai. Obwohl das skandinavische Land vergleichsweise niedrige Ansteckungszahlen hat, sind die Einreiseregeln sehr streng. Im Wesentlichen ist nur Norwegern und in Norwegen registrierten Ausländern die Einreise gestattet. Wer von einer unnötigen Auslandsreise zurückkommt, muss für eine Woche auf eigene Kosten ins Quarantänehotel. Selbst ausländische Familienmitglieder, Partner und Geschäftsreisende sind in der Regel nicht willkommen. In Norwegen waren in den letzten 14 Tagen durchschnittlich rund 163 Corona-Fälle per 100 000 Einwohner registriert.

  • Die deutschen Autobauer haben nach dem Corona-Einbruch des Vorjahres bis zum Frühlingsbeginn vielerorts wieder Boden gutgemacht. Auf dem Heimatmarkt blieb die Nachfrage im ersten Quartal insgesamt aber immer noch relativ schwach. So berichteten die drei großen Anbieter BMW, Volkswagen und Daimler zuletzt von in der Summe deutlich steigenden Absatzzahlen. Blickt man auf Deutschland selbst, ist die Entwicklung - wohl auch wegen der anhaltenden Corona-Einschränkungen - nach wie vor sehr durchwachsen.

  • Die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und der EU-Kommission über milliardenschwere Finanzhilfen für die Bahn sind auf der Zielgeraden. Es seien wesentliche Fortschritte erzielt worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Regierungskreisen. Angestrebt werde eine „Branchenlösung“ - von der nicht nur die Deutsche Bahn, sondern auch die Wettbewerber profitieren sollen. Dabei stehe eine Senkung von Trassenpreisen etwa im Schienengüterverkehr im Zentrum, hieß es. Bei der geplanten Eigenkapitalerhöhung des Bundes für die Deutsche Bahn soll es im Gegenzug keine Wettbewerbsauflagen für den bundeseigenen Konzern mehr geben.

  • Während der Großteil der Unternehmen weltweit vergangenes Jahr zwar ihre Gewinnmarge verbessern konnte, wird der Preis als Gewinntreiber generell unterschätzt, so die Ergebnisse der aktuellen Studie von Simon-Kucher & Partners. Ebenfalls im Fokus der Studie: Entwicklungen zu Preisdruck und Preiskampf. Trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Bedingungen konnten fast 60 Prozent der Unternehmen weltweit ihren Gewinn im Jahr 2020 steigern, wobei vor allem die Branchen Software, Internet, Logistik, Chemie und Bau zu den Gewinnern zählen. Da dies jedoch größtenteils auf Covid-19-Effekte zurückzuführen ist, rechnen nur 19 Prozent der Unternehmen mit nachhaltigen, langfristigen Verbesserungen. Dies sind die Ergebnisse der aktuellen Global Pricing Study 2021* der globalen Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners.

Coronavirus News-Update vom 19. April

  • Die US-Fluggesellschaft United Airlines leidet weiter stark unter der Coronakrise und hat auch zu Jahresbeginn tiefrote Zahlen geschrieben. In den drei Monaten bis Ende März fiel unterm Strich ein Verlust von 1,4 Milliarden Dollar (1,2 Mrd Euro) an, wie das Unternehmen am Montag nach US-Börsenschluss in Chicago mitteilte.

  • Von Mittwoch an soll bei der Einreise nach Dänemark das Infektionsniveau in dem Land bzw. in der Region ausschlaggebend sein, aus der man ausreist. Grundlage sei die Klassifizierung der Europäischen Gesundheitsagentur ECDC in rote, orange und gelbe Länder, hieß es in einer Mitteilung. Da die meisten europäischen Länder orange sind - das heißt, sie haben in den vergangenen 14 Tagen mehr als 30 positive Fälle per 100 000 Einwohner registriert - wird von unnötigen Reisen in diese Länder weiter abgeraten. Für die Grenzregionen gelten Ausnahmen. Ebenso für Dänen, für Ausländer mit Wohnsitz in Dänemark und für den Warentransport.

  • Seit den erneuten Lockdown-Maßnahmen vom November beschleunigt sich die Abwanderung von Stammkunden bei Bussen und Bahnen. Rund 15 Prozent der früheren Abo-Kunden hätten ihr Ticket inzwischen gekündigt, teilte der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Ingo Wortmann, der Deutschen Presse-Agentur mit. „Zu Beginn der Pandemie haben uns unsere Kundinnen und Kunden mit einem Abonnement in einem hohen Maße die Treue gehalten“, sagte er. Damals lag die Abwanderungsquote laut VDV bei lediglich rund fünf “Prozent.

  • In der Corona-Pandemie sind Schnelltests zum Testen auf eine mögliche Corona-Infektion derzeit sehr gefragt - Forscher sehen deren Nachweistauglichkeit allerdings kritisch. Antigenschnelltests, bei denen unterschiedliche Virusproteine nachgewiesen werden, hätten den Nachteil, dass sie wenig sensitiv seien, sagte der Virologe an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), Professor Frank Hufert, der Deutschen Presse-Agentur. „Ich sehe diese Antigentests sehr kritisch, weil diese es weder in der Leistung bringen noch die Regularien erfüllen.“

  • Mehr als 70 Prozent der Unternehmen im norddeutschen Groß- und Außenhandel sowie bei den Dienstleistern testen ihre Mitarbeiter freiwillig auf Corona. Das habe eine Umfrage unter den 3500 Mitgliedsunternehmen des Unternehmensverbands ergeben, teilte AGA-Präsident Hans Fabian Kruse am Montag in Hamburg mit. Von den Unternehmen, die das bislang noch nicht täten, hätten drei Viertel angegeben, auch zu testen, wenn genügend Tests zu Verfügung stünden. Die von der Bundesregierung geplante Testpflicht hätten 65 Prozent der Unternehmen aber abgelehnt.

  • Nach jüngsten Umfragen des Bundesamtes für Güterverkehr berichten Unternehmen im Straßengüterverkehr von einer „saisonüblichen Auftragslage“. Für rund ein Viertel der befragten Unternehmen dagegen war die Auftragslage schlecht. Grund dafür waren Kostensteigerungen bei Kraftstoffen und fehlende Umsatzsteigerungen. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht wirkt sich weiter stark auf das Insolvenzgeschehen aus. Nichtsdestotrotz mussten im Januar 92 Unternehmen aus der Branche den Gang zum Amtsgericht antreten, besonders betroffen davon sind Transportunternehmen. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Rekordumschlag in Frankfurt am Main und Leipzig/Halle: Die von den Airports mit jeweils weit mehr als 20 Prozent ausgewiesenen Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahresmonat leiden zwar an einem Basiseffekt, doch auch der Vergleich mit dem Monat März des Vor-Coronajahres 2019 belegt eine deutlich positive Aufkommensentwicklung. Lesen Sie hier mehr dazu.

Coronavirus News-Update vom 17. bis 18. April

  • Auch dank der Corona-Krise haben deutsche Brauer ihre Verkäufe nach Großbritannien deutlich gesteigert. 2020 legten die Ausfuhren von alkoholhaltigem Bier um rund ein Viertel auf 699 000 Hektoliter zu, wie der Verband der Ausfuhrbrauereien Nord-, West- und Südwestdeutschlands (VAB) der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Wegen der Pandemie waren Pubs und Restaurants monatelang geschlossen. Dort sind deutsche Biere im Vergleich mit anderen europäischen Produzenten aber ohnehin seltener vertreten. In den weiterhin geöffneten Supermärkten stieg der Absatz deutscher Biere dafür umso deutlicher.

  • Die Exporte Japans haben sich im März deutlich von dem Rückschlag im Februar erholt. Getrieben von einer hohen Nachfrage nach Autos, Chips, Halbleiter-Ausrüstung und Kunststoffen sei der Wert der Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr im März um 16,1 Prozent gestiegen, teilte das japanische Finanzministerium am Montag in Tokio mit. Dies ist der stärkste Anstieg seit November 2017. Im Februar waren die Ausfuhren noch um 4,5 Prozent gefallen. Grund dafür waren vor allem das chinesische Neujahrsfest und das kalte Winterwetter in den USA.

  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die geplanten bundesweiten Regelungen für eine Corona-Notbremse gegen Kritik verteidigt. „Die Notbremse ist notwendig und kein Holzhammer“, sagte Altmaier der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Er hoffe auf eine breite Mehrheit in Bundestag und Bundesrat. Die Änderungen des Infektionsschutzgesetzes dürften jetzt nicht „wieder zerredet werden“. „Überall auf der Welt, wo eine Infektionswelle erfolgreich gebrochen wurde, hat man das mit dem Instrument eines harten Lockdowns geschafft.“

  • In der Pandemie ist China der „große Lichtblick“ für deutsche Autobauer. Der weltgrößte Automarkt dürfte in diesem Jahr um mindestens sechs Prozent wachsen. Besonders boomt der Absatz von Elektroautos, der um 70 Prozent zulegen könnte, wie Branchenexperten vorhersagen. Nach einem langsamen Start bei der Elektromobilität in China will Volkswagen mit Milliardeninvestitionen und neuen Modellen kräftig aufholen. Der große Stadtgeländewagen ID.6, der am Sonntag vor der internationalen Automesse in Shanghai vorgestellt wurde, soll als „Flaggschiff“ die Wende bringen. In diesem Jahr will Europas größter Autobauer mehr als 100 000 E-Autos in China verkaufen.

  • Frankreich verschärft wegen der Corona-Pandemie die Einreise aus Brasilien, Chile, Argentinien und Südafrika. Angesichts der Besorgnis über Covid-19-Varianten soll ab dem 24. April eine zehntägige Pflichtquarantäne für Einreisende aus diesen Ländern gelten. Die Maßnahme trifft auch für Flugreisende aus dem französischen Überseedepartement Guyana zu. Frankreich will bis dahin ein System schaffen, das die Überprüfung des Aufenthaltsortes und die entsprechenden Quarantäneanforderungen erlaubt. Des Weiteren muss ein negativer PCR-Test nachgewiesen werden, der nicht älter als 36 Stunden sein darf.

  • Die Verkehrsminister der Länder haben zum Abschluss ihrer Konferenz erneut an den Bund appelliert, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von einer Milliarde Euro zu unterstützen. Die Corona-Pandemie habe einen „verheerende Einfluss auf den ÖPNV“, erklärte die VMK-Vorsitzende und Bremer Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne).

  • Seit den erneuten Lockdown-Maßnahmen vom November beschleunigt sich die Abwanderung von Stammkunden bei Bussen und Bahnen. Rund 15 Prozent der früheren Abo-Kunden hätten ihr Ticket inzwischen gekündigt, teilte der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Ingo Wortmann, der Deutschen Presse-Agentur mit. „Zu Beginn der Pandemie haben uns unsere Kundinnen und Kunden mit einem Abonnement in einem hohen Maße die Treue gehalten“, sagte er. Damals lag die Abwanderungsquote laut VDV bei lediglich rund fünf Prozent.

Coronavirus News-Update vom 16. April

  • Der Auto- und Lkw-Bauer Daimler ist vor allem aufgrund eines starken China-Geschäfts besser ins Jahr gestartet als erwartet und hat operativ deutlich mehr verdient als Anfang 2020. Der um Sondereffekte wie Erträge aus Übernahmen oder den Kosten für den Konzernumbau bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe im ersten Quartal knapp fünf Milliarden Euro betragen, teilte der Konzern am Freitag auf Basis vorläufiger Zahlen in Stuttgart mit. Experten hatten nach Angaben des Unternehmens knapp vier Milliarden Euro erwartet.

  • Die Verkehrsminister von Bund und Ländern wollen am Freitagnachmittag die Ergebnisse ihrer diesjährigen Frühjahrskonferenz vorstellen. Die Ressortchefs beraten am Vormittag zunächst über mehrere Schwerpunktthemen, darunter auch den seit Monaten festgefahrenen Streit über eine Novelle der Straßenverkehrsordnung. Es geht dabei auch um einen besseren Schutz von Radfahrern im Straßenverkehr sowie um teils drastische Verschärfungen bei den Bußgeldregeln. Die Änderungen waren im Frühjahr 2020 beschlossen, wegen eines Formfehlers aber wieder außer Kraft gesetzt worden.

  • Chinas Wirtschaft hat die Coronakrise weitgehend überwunden und ist mit einem Rekordwachstum ins neue Jahr gestartet. Wie das Pekinger Statistikamt am Freitag mitteilte, legte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in den ersten drei Monaten um 18,3 Prozent zu im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres. Es handelt sich um den größten Sprung seit Beginn der quartalsweisen Auswertung vor gut 30 Jahren. Der ungewöhnlich starke Zuwachs erklärt sich damit, dass die chinesische Wirtschaft im vergangenen Frühjahr wegen der Corona-Pandemie stark eingebrochen war. Damals kam das bevölkerungsreichste Land der Welt für mehrere Wochen beinahe komplett zum Stillstand. Chinas Regierung verfolgte eine «Null-Covid-Strategie»: Ein rigoroser Lockdown und scharfe Einreisekontrollen führten dazu, dass - von kleineren lokalen Ausbrüchen abgesehen - bereits seit gut einem Jahr nur noch sehr wenige Corona-Fälle auftreten. Seitdem befindet sich die Wirtschaft auf Erholungskurs.

Coronavirus News-Update vom 15. April

  • Der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen ist im März ein wenig aus dem pandemiebedingten Tief herausgekommen. Der Flughafenbetreiber Fraport zählte an Deutschlands größtem Luftfahrt-Drehkreuz 925.194 Passagiere und damit rund 243.000 mehr als im Februar, wie der MDax-Konzern am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. So hatte es kurz vor Ostern einen Schub bei Flügen nach Mallorca gegeben. Im Vergleich zu März 2020 ging die Zahl der Fluggäste in Frankfurt jedoch um 56,4 Prozent zurück. Im Cargo-Geschäft ging es im abgelaufenen Monat in Frankfurt unterdessen kräftig aufwärts. So stieg das Aufkommen an Fracht und Luftpost in Frankfurt im Jahresvergleich um 24,3 Prozent auf 204.865 Tonnen und lag damit rund 27.500 Tonnen höher als im Februar.

  • Am Regionalflughafen Kassel ist die Zahl der Passagiere in der Corona-Pandemie massiv zurückgegangen. 27.755 Fluggäste wurden im Jahr 2020 gezählt, wie Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) auf eine Kleine Anfrage der Linke-Fraktion in Wiesbaden mitteilte. Im Jahr zuvor hatte es bei dem nordhessischen Airport noch 120.712 Passagiere gegeben. Auch die Zahl der Flugbewegungen ging im Jahresvergleich um 486 auf 26.751 zurück. Insgesamt habe es wegen der Corona-Pandemie Mindereinnahmen bei den Umsatzerlösen aus dem Betriebsbereich Flugbetrieb in Höhe von 978.000 Euro gegeben.

Coronavirus News-Update vom 14. April

  • Im Kampf um künftige Marktanteile ist der Billigflieger Ryanair mit weiteren Klagen gegen staatliche Corona-Hilfen für Konkurrenten vorerst gescheitert. Das EU-Gericht erklärte am Mittwoch in Luxemburg, dass sowohl die millionenschweren Hilfen von Schweden und Dänemark für die skandinavische Fluggesellschaft SAS als auch die finnische Unterstützung für Finnair in Einklang mit EU-Recht stünden. Ryanair kündigte unverzüglich an, Berufung gegen die Urteile beim Europäischen Gerichtshof einzulegen (Rechtssachen T-378/20, T-379/20 und T-388/20).

  • Die EU-Staaten haben sich auf eine gemeinsame Linie beim geplanten Covid-Zertifikat für einfacheres Reisen in Europa geeinigt. Die Botschafter der 27 Länder verständigten sich am Mittwoch in Brüssel auf eine Position für die Verhandlungen mit dem EU-Parlament, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Diplomaten-Kreisen erfuhr. Nach Vorstellungen der EU-Kommission soll das sogenannten „grüne Zertifikat“ Ende Juni - also pünktlich zum Start der Sommerferien - einsatzbereit sein.

  • Im Streit um das richtige Vorgehen in der Corona-Pandemie ist der rumänische Gesundheitsminister Vlad Voiculescu am Mittwoch entlassen worden. In der seit Dezember regierenden bürgerlich-ököliberalen Koalition brach heftiger Streit aus. Voiculescu wird für zahlreiche Misstände im rumänischen Gesundheitswesen verantwortlich gemacht, die allerdings teils lange vor seinem Amtsantritt entstanden.

  • Die finanziell ums Überleben kämpfende Fluggesellschaft Norwegian will sich umgerechnet bis zu knapp 600 Millionen Euro an frischem Kapital besorgen und damit mehr als bisher vorgesehen. Die Kapitalerhöhung sei auf zwischen 4,5 und 6 Milliarden norwegische Kronen (445 bis 593 Mio. Euro) revidiert worden, teilte die Airline am Mittwoch mit.

  • Die Menschen in Deutschland sollen noch vor den Sommerferien in die Lage versetzt werden, einen vollständigen Impfschutz unkompliziert durch eine Smartphone-App nachzuweisen. Das verlautete am Mittwoch aus Regierungskreisen. Die digitale Bescheinigung soll den Betroffenen die Möglichkeit geben, schnell und fälschungssicher nachzuweisen, dass sie vollständig geimpft sind und deshalb wieder bestimmte Grundrechte in Anspruch nehmen zu können, etwa bei Urlaubsreisen.

  • Mitarbeiter von Alitalia und Gewerkschaftsvertreter haben am Mittwoch gegen Entlassungen und eine mögliche Halbierung der Flotte der Fluggesellschaft protestiert. Die notleidende Alitalia befindet sich unter staatlicher Verwaltung. Das Unternehmen mit mehr als 10.000 Beschäftigten hatte nach Gewerkschaftsangaben wegen der Coronakrise in den vergangenen Monaten mehrmals Liquiditätsengpässe, so dass die Zahlung der Gehälter schwierig wurde.

  • In Berlin soll die Luca-App trotz Hinweisen auf Sicherheitsprobleme für die Corona-Kontaktnachverfolgung zum Einsatz kommen. Sie sei in vielen Ländern und Kommunen in Deutschland erfolgreich im Einsatz, teilte Senatssprecherin Melanie Reinsch am Mittwoch auf Anfrage mit. „Sofern Mängel benannt werden, geht der Senat diesen selbstverständlich nach. Der Entwickler hat dazu bereits Stellung genommen und Nachbesserungen vorgenommen oder angekündigt.“ Ende der Woche sollen den Angaben nach in Berlin alle Gesundheitsämter technisch an das Luca-System angeschlossen sein.

  • Der norddeutsche Groß- und Außenhandel tritt noch auf der Stelle, blickt aber auch leicht optimistisch in die Zukunft. Nach einem Minus von 0,9 Prozent im vierten Quartal 2020 sei der Umsatz im ersten Quartal um 0,1 Prozent gestiegen, teilte der AGA Unternehmensverband am Mittwoch mit. Gleichzeitig habe sich der AGA-Indikator für den Groß- und Außenhandel gegenüber dem vierten Quartal 2020 deutlich erholt und sei von 98,2 auf 118,5 Punkte gestiegen. Der Bereich Dienstleistung sei von 99,6 auf 116,6 Punkte geklettert, so dass der Gesamtindikator für Handel und Dienstleistung nun bei 111,1 liege. Werte unter 100 Punkte deuten auf eine relativ schlechte Geschäftslage hin, Werte über 100 auf eine relativ gute Lage.

  • Damit die Innenstädte nach Ladenschließungen nicht weiter veröden, will Nordrhein-Westfalens Landesregierung mehr Geld als bisher bereitstellen. Das Kabinett habe 30 Millionen Euro bewilligt, um den sogenannten Innenstadtfonds damit auf insgesamt 100 Millionen Euro aufzustocken, teilte das NRW-Kommunalministerium am Mittwoch in Düsseldorf mit. Die Zustimmung des Haushaltsausschusses des Landtags steht noch aus.

  • Mitbewerber wie Amazon und Zalando im Blick, treibt das Hamburger Unternehmen Otto seinen Umbau vom Online-Händler zur Internet-Plattform voran und setzt dabei auch auf einen Jobabbau. Trotz großer Zuwächse im Corona-Jahr 2020 droht bis Ende 2023 der Verlust hunderter Stellen. Die gestiegene Lust auf Online-Shopping hat beispielsweise der Otto-Tochter About You erstmals einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro beschert. Die Erlöse des vergangenen Geschäftsjahres seien im Vorjahresvergleich um 57 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro geklettert, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mit.

  • Der Aufschwung des Onlinehandels setzte sich auch im ersten Quartal fort. Insbesondere beim Versand von Gütern des täglichen Bedarfs verzeichnet die aktuelle Studie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel eine deutliche Zunahme. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Die anhaltende Knappheit an Halbleitern macht laut einer Roland-Berger-Studie vor allem der Automobilindustrie zu schaffen – und deren Bedarf wird sich mittelfristig verdoppeln. Die Logistikpartner der Branche müssen sich darauf einstellen, dass es immer wieder zu Störungen in der Lieferkette kommen wird. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Alle Beteiligten der Lieferkette stehen noch einmal vor schwierigen Monaten, die viele Unternehmen an die Belastungsgrenze bringen werden. Wer diese Phase gut managen kann, wird gestärkt aus der Coronakrise hervorgehen, meint Claudius Semmann im Leitartikel.

  • Transportversicherer schreiben nach langer Zeit wieder schwarze Zahlen. Selbst Großereignisse wie die Havarie im Suezkanal bringen die Branche nicht aus der Ruhe. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Der Geschäftsbereich Air & Sea stützt die Dachser-Bilanz und soll weiter ausgebaut werden. Das hat CEO Burkhard Eling bei der Bilanzpressekonferenz betont. Zugleich steigert der Konzern die Investitionen kräftig, um die Digitalisierung im Unternehmen voranzutreiben. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Die Linke im Bundestag fordert eine zusätzliche Steuer für Unternehmen, die in der Corona-Krise besonders hohe Gewinne gemacht haben. Das geht aus einem Gesetzentwurf der Fraktion hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Darin kritisieren die Abgeordneten, die Marktmacht von Online-Händlern wie Amazon und Digitalkonzernen wie Microsoft oder Facebook habe in der Pandemie enorm zugenommen.

  • Aus Sicht des Handelsverbands haben Unternehmen auch ohne die vom Kabinett beschlossene gesetzliche Verpflichtung ihren Mitarbeitern Corona-Tests angeboten. „Dass die Bundesregierung den Unternehmen verpflichtend vorschreiben möchte, dass sie ihren Beschäftigten Testangebote machen, ist überflüssig, denn die Wirtschaft ist bereits mit ihrer sehr erfolgreichen Selbstverpflichtung vorangegangen“, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch). „Wer eine solche Testangebotspflicht erlässt, muss dann auch sicherstellen, dass ausreichend Tests auf dem Markt verfügbar sind“, kritisierte Genth.

Coronavirus News-Update vom 13. April

  • Frankreich setzt in der Corona-Krise sämtliche Flugverbindungen mit dem besonders betroffenen Brasilien aus. Das kündigte Regierungschef Jean Castex am Dienstag in Paris in der Nationalversammlung an, dem Unterhaus des Parlaments.

  • Rechtzeitig zu den Sommerferien in Deutschland soll das einheitliche Covid-Zertifikat für einfacheres Reisen in Europa Ende Juni startklar sein. „Natürlich möchten wir vor dem Sommer bereit sein“, sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders am Dienstag im Europaparlament. Ende Juni sollten sowohl die Gesetzgebung als auch die technischen Vorbereitungen fertig sein. Bislang hatte die EU-Kommission den 1. Juni als Stichtag genannt. Reynders zufolge ist für Anfang Juni nun eine Pilotphase geplant.

  • Der deutsche Mittelstand will gegen die vom Kabinett beschlossene Pflicht zum Angebot von Corona-Tests klagen. „Dagegen muss und wird der Mittelstand sich wehren. Wir bereiten als Verband gerade die dafür erforderlichen rechtlichen Schritte vor“, sagte Markus Jerger, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Die Testpflicht für Unternehmen ist ein Lehrstück für Politik-Versagen.“ Er warf der Bundesregierung vor, bei der Test- und Impflogistik auf ganzer Linie versagt zu haben.

  • Nur knapp 90 000 Passagiere sind im Februar an einem der sechs nordrhein-westfälischen Verkehrsflughäfen in ein Flugzeug gestiegen. Seit Beginn der Corona-Pandemie hatte es nur im April und Mai vergangenen Jahres noch geringere Fluggastzahlen gegeben, wie das Statistische Landesamt am Dienstag mitteilte. Die wenigsten Fluggäste gab es im Februar in Münster/Osnabrück mit 42 Passagieren, am größten NRW-Flughafen in Düsseldorf waren es gut 55 000.

  • Chinas Außenhandel erlebt ein robustes Wachstum, das die zweitgrößte Volkswirtschaft weiter beflügelt. Im März legten die Exporte in US-Dollar berechnet um 30,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, wie der Zoll am Dienstag in Peking berichtete. Die Importe wuchsen unerwartet kräftig sogar um 38,1 Prozent. Die verstärkte globale Nachfrage und die niedrige Vergleichsbasis im vergangenen Jahr nach dem scharfen Wirtschaftseinbruch zu Beginn der Corona-Krise in China sorgten für die starken Zuwachsraten.

  • Der Global Economic Conditions Survey (GECS) des Institute of Management Accountants (IMA) und der Association of Chartered Certified Accountants (ACCA) mit den Einschätzungen von mehr als 1.000 Wirtschaftsprüfern und CFOs weltweit zeigt für das erste Quartal 2021 ein überraschend positives Bild. Hiernach ist das Vertrauen in die weitere globale wirtschaftliche Entwicklung geradezu sprunghaft angestiegen. Verantwortlich dafür sind vor allem Zulassung und Einsatz verschiedener Impfstoffe, die auf ein Ende der COVID-19-Krise hoffen lassen. In Westeuropa gestaltet sich die Rückkehr zum Wachstum jedoch etwas langsamer. So fällt das Wachstum im laufenden Jahr mit 3,9 Prozent dort deutlich schwächer aus als in den USA mit 6,5 Prozent.

  • Die wirtschaftliche Stimmung unter Soloselbstständigen und Kleinstunternehmer*innen hat sich merklich verschlechtert. So ist der Jimdo Geschäftsklimaindex für Kleinstunternehmen von 96,5 Punkten im November 2020 auf 92 Punkte im März 2021 gesunken. Vor allem die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage ist mit -10 Punkten noch einmal niedriger als noch Ende 2020 (-6 Punkte). Damit wird deutlich, dass die Coronapandemie und den damit verbundenen Einschränkungen, die nun schon seit Monaten gelten, eine immer stärker werdende Belastung für Soloselbstständige und Kleinstunternehmen darstellt.

  • Die britische Wirtschaft hat sich im Februar ein wenig vom Rückschlag zum Jahresauftakt erholt. Im Monatsvergleich sei die Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt ONS am Dienstag mit. Analysten hatten mit einer leichten Erholung gerechnet und waren im Schnitt von einem Anstieg um 0,5 Prozent ausgegangen. Im Januar hatten Beschränkungen in der Corona-Krise und der Vollzug des Brexit die britische Wirtschaft stark belastet. Allerdings war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Jahresauftakt nicht so stark gesunken wie bisher gedacht.

  • Der Aufsichtsrat des Duisburger Hafens hat es in der Affäre um die vorzeitige Corona-Impfung des Hafen-Chefs Erich Staake vorläufig bei einer öffentlichen Rüge belassen. Allerdings wird das Verhalten Staakes noch einmal genauer untersucht. Die Beraterverträge, die für ihn nach seinem Ausscheiden in diesem Jahr geplant waren, sind vom Tisch. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Reeder halten den Lohnsteuereinbehalt für Seeleute für überlebensnotwendig, Finanzwissenschaftler sehen hingegen keinen erkennbaren Effekt. Im Finanzausschuss des Bundestages diskutierten Experten darüber, ob die Regelung verlängert werden sollte. Lesen Sie hier mehr dazu.

Coronavirus News-Update vom 12. April

  • Russland will für anderthalb Monate den Luftverkehr mit der Türkei stark einschränken. Die neuen Regelungen sollen von Donnerstag an gelten, wie Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa am Montag in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge ankündigte. Offiziell begründet wird der Schritt mit der gestiegenen Zahl von Corona-Fällen in der Türkei. Dort gab es zuletzt täglich mehr als 50 000 Neuinfektionen - bei ähnlich vielen Einwohnern wie in Deutschland, wo am Montag 13 245 neue Fälle gemeldet wurden.

  • Die Rendsburger Werft Nobiskrug hat am Montag nach eigenen Angaben beim Amtsgericht Neumünster die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Als Grund nannte das Unternehmen „kritische Entwicklungen“ im Jachtbau sowie damit verbundene negative Auswirkungen auf das Investitionspotenzial und die Rentabilität. „Die anhaltende Pandemie hat die Situation weiter verschärft, da Nobiskrug Aufträge verliert und bereits seit längerem mit den Konsequenzen früherer Managemententscheidungen leben muss“, hieß es in der Mitteilung.

  • Wirtschaftsverbände wollen mehr staatliche Unterstützung für freiwillige Corona-Tests in Unternehmen. In einem gemeinsamen Brief an das Kanzleramt, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, fordern die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft die Bundesregierung auf, den Firmen bei der Ausweitung des Testangebots unter die Arme zu greifen.

  • Für zusätzliche Wirtschaftshilfen in der Corona-Krise stellt Mecklenburg-Vorpommern weitere 100 Millionen Euro bereit. Einige Hilfsprogramme werden vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie verlängert, mehrere kommen neu hinzu, wie das Wirtschaftsministerium am Montag in Schwerin mitteilte. So wird den Angaben zufolge etwa ein neues Programm für das verarbeitende Gewerbe aufgelegt, mit dem Investitionen verstärkt gefördert werden sollen.

  • Führende Aerosol-Forscher aus Deutschland fordern von der Politik einen Kurswechsel bei den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. „Wenn wir die Pandemie in den Griff bekommen wollen, müssen wir die Menschen sensibilisieren, dass DRINNEN die Gefahr lauert“, heißt es in einem Brief an die Bundesregierung und an die Landesregierungen, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Sars-CoV-2 werde fast ausnahmslos in Innenräumen übertragen. „Leider werden bis heute wesentliche Erkenntnisse unserer Forschungsarbeit nicht in praktisches Handeln übersetzt“, kritisieren die Verfasser. In Wohnungen, Büros, Klassenräumen, Wohnanlagen und Betreuungseinrichtungen müssten Maßnahmen ergriffen werden. In Innenräumen finde auch dann eine Ansteckung statt, wenn man sich nicht direkt mit jemandem treffe, sich aber ein Infektiöser vorher in einem schlecht belüfteten Raum aufgehalten habe, warnen sie.

  • Für eine bessere Eindämmung des Coronavirus sprechen sich Berliner Mobilitätsforscher für mehr Infektionsschutz auch in der Arbeitswelt aus. „Im Bereich Arbeit wird unserer Meinung nach immer noch viel zu wenig gemacht“, sagte der Leiter des Fachgebiets Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik der TU Berlin, Kai Nagel, am Montag dem RBB-Sender Radioeins. Für Mehrpersonenbüros etwa müsse gelten, dass man dort nur mit gültigem Schnelltest oder nach Corona-Impfung sitzen dürfe - oder alle müssten FFP2-Maske tragen.

  • Die Industrie kommt mit dem Produzieren kaum noch hinterher. Die Auftragsbücher füllen sich weiter. Allerdings haben die Hersteller Mühe, ihre Lager aufzufüllen, da die Verzögerungen in den Lieferketten sich dem Rekordwert von vor einem Jahr nähern. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Nach einem Rekordergebnis im Coronajahr 2020 blickt die Deutsche Post optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr und veröffentlichte vorläufige Ergebnisse für das erste Quartal 2021. Für 2021 erwartet der Konzern ein operatives Ergebnis (Ebit) von über 5,6 Milliarden Euro. Lesen Sie hier mehr dazu.

Coronavirus News-Update vom 10. bis 11. April

  • Das Statistische Bundesamt hat die Außenhandelszahlen für Februar 2021 bekannt gegeben. Demnach sind die Exporte in Deutschland gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent gestiegen. Exportiert wurden Waren im Wert von 107,8 Milliarden Euro. Damit liegen die Exporte nur noch um 1,2 Prozent hinter den entsprechenden Zahlen des Vorjahres. Dahingegen sind die deutschen Importe mit einem Warenwert von 89,7 Milliarden Euro gestiegen, im Vorjahresvergleich um 0,9 Prozent. „Der deutsche Außenhandel wächst kontinuierlich weiter und nähert sich langsam wieder dem Vorkrisenniveau an. Dafür sorgt insbesondere, dass das Minus im Handel mit den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union erheblich geschrumpft ist, und die Importe nun sogar wieder im positiven Bereich liegen. Das ist ein gutes Indiz für die wirtschaftliche Erholung der EU“, erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen.

  • Nach mehr als einjähriger Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie läuft der Flugverkehr zwischen dem Bürgerkriegsland Syrien und Russland wieder. Eine Syrian-Airlines-Maschine hob am Sonntag aus Damaskus in Richtung Moskau ab und sollte am Abend von dort zurückkehren, sagte ein Betriebsmanager der Staatsagentur Sana zufolge. Zwischen beiden Hauptstädten werde es wöchentlich einen Flug unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen geben. Wie viele Passagiere im ersten Flug an Bord waren, sagte er nicht.

  • Das EU-Land Slowenien lockert am Montag die geltenden Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. So fällt die Einschränkung, dass die Bürger ihre jeweilige Region nur mit Ausnahmeerlaubnis verlassen dürfen. Die nächtliche Ausgangssperre von 22.00 bis 05.00 Uhr wird aufgehoben. Kindergärten und Grundschulen öffnen wieder. Gewisse Geschäfte und Dienstleistungen wie Friseure und Kfz-Werkstätten stehen erneut zur Verfügung. Auch Museen, Galerien und Museen können wieder Besucher empfangen.

  • Die Deutsche Post wird nach einem starken ersten Quartal optimistischer für das Gesamtjahr. Beim Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) erwartet der Konzern für 2021 jetzt „deutlich“ über 5,6 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Bonn mitteilte. Bisher sollte er lediglich über dem Wert liegen. Im ersten Quartal hat die Deutsche Post ein vorläufiges Ebit von 1,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Ein Jahr zuvor - in dem Quartal, in dem die Corona-Pandemie eskalierte und den Welthandel durcheinanderbrachte - standen hier 592 Millionen Euro.

  • Trotz der Corona-Einschränkungen sind im vergangenen Jahr auf der Schiene mehr Waren denn je zwischen dem Hamburger Hafen und Österreich transportiert worden. Insgesamt seien rund 4,45 Millionen Tonnen bewegt worden, etwa zwei Prozent mehr als im Jahr 2019, teilte die Hafen Hamburg Marketing GmbH mit. Gemessen an der Tonnage sei das das beste Ergebnis seit Beginn der Statistik in den 1950er Jahren. Allein die österreichische Voestalpine habe im Corona-Jahr 2020 über das Terminal Hansaport rund 1,3 Millionen Tonnen an Erzen importiert. Im Bereich Container wurde den Angaben zufolge mit 301 000 Standardcontainern (TEU) das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte erreicht.

Coronavirus News-Update vom 8. April

  • Die Carrier erzielten 2020 ein Ebit von mehr als 15 Milliarden US-Dollar. Den größten Anteil lieferte das vierte Quartal, in dem die Unternehmen im Schnitt auf eine Ebit-Marge von 24,5 Prozent kamen. Das ist das beste Quartalsergebnis in der Geschichte der Linienschifffahrt. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Industrie 4.0 wird von 95 Prozent befragter Fertigungsunternehmen in einer Bitkom-Umfrage als Chance gesehen. Allerdings schätzt sich über die Hälfte eher als Nachzügler ein, wenn es um die Umsetzung entsprechender digitaler Anwendungen und Techniken geht. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Alle Verkehrsträger schielen auf die Milliarden aus dem Corona-Wiederaufbauprogramm der EU. Auch die Binnenschifffahrtsbranche würde damit gern wichtige Investitionen finanzieren. Das wurde bei einer Fachkonferenz deutlich. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Der für die deutschen Autobauer wichtige chinesische Automarkt hat sich im März kräftig vom coronabedingten Vorjahreseinbruch erholt. Der Absatz der Hersteller von Autos und Nutzfahrzeugen an die Händler stieg im Jahresvergleich um 66,8 Prozent auf 2,38 Millionen, wie der Herstellerverband CAAM am Donnerstag auf Basis vorläufiger Berechnungen mitteilte. Damit setzte der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt von Volkswagen, Daimler und BMW seine Erholung fort. Die chinesische Regierung hat die Verkäufe nach dem Corona-Einbruch mit Förderungen wieder angekurbelt.

  • Der Umsatz von Flugzeugbauer Boeing ist seit 2018 um fast 50 Prozent gesunken. Laut den von Buyshares.co.za vorgelegten Daten ist der Umsatz von Boeing im Jahr 2020 mit 58,16 US-Dollar um 42,5 Prozent gesunken, verglichen mit dem Rekordumsatz von über 101 Mrd. US-Dollar im Jahr 2018 – eine CAGR (jährliche Wachstumsrate) von -24,16 Prozent. Schon vor der Coronavirus-Pandemie erlebte das Unternehmen aufgrund einer großen globalen Kontroverse um eines seiner Flugzeuge starke Rückgänge in verschiedenen Metriken. Infolgedessen sank der Umsatz von Boeing im Jahr 2019 um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Coronavirus News-Update vom 7. April

  • Der Einbruch des Flugverkehrs in der Coronakrise hat den Münchner Flughafen tief in die roten Zahlen gedrückt. Vorläufigen Berechnungen zufolge machte er 2020 rund 320 Millionen Euro Verlust, wie er am Mittwoch mitteilte. Im Jahr zuvor hatte der Flughafen noch einen Rekordgewinn von 178 Millionen Euro ausweisen können. Entscheidender Faktor war die Corona-Pandemie. Sie hatte das Passagieraufkommen von zuletzt 48 Millionen auf 11 Millionen Reisende absacken lassen und auch Luftfracht und Luftpost getroffen. Das ließ den Umsatz einbrechen – von 1,6 Milliarden auf 580 Millionen.

  • Die Deutsche Seemannsmission hat eine rasche Corona-Impfung für Seeleute auf der ganzen Welt gefordert. „Über eine Million Seeleute leben monatelang isoliert auf den Meeren und können in der Pandemie auch in den Häfen ihre Schiffe kaum verlassen“, sagte Generalsekretär Pastor Christoph Ernst am Mittwoch in Hamburg. Seeleute müssten schnellstmöglich Zugang zur Impfung gegen Corona erhalten. Die Seemannsmission würde - wo immer möglich - auch ihre Seemannsheime und -clubs sowie die Beschäftigten zur Unterstützung zur Verfügung stellen.

  • Sauerstoffgeräte, Schutzkleidung, Test-Equipment: Mit solchen Produkten für den Kampf gegen die Covid-19-Pandemie haben die EU-Staaten 2020 deutlich stärker gehandelt als im Vorjahr. Die Importe aus Nicht-EU-Ländern stiegen bei Gütern mit Covid-19-Bezug um 10 Prozent, die Exporte in Nicht-EU-Länder um 6 Prozent, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. In vielen anderen Bereichen ging der Außenhandel 2020 demnach stark zurück. Dies gilt auch für ähnliche medizinische Produkte ohne direkten Bezug zur Corona-Pandemie.

  • Die SPD im bayerischen Landtag will den Onlinehandel für eine Wiederbelebung der Innenstädte zahlen lassen. Mit einer zeitlich begrenzten Abgabe möchte sie einen Innenstadtfonds einrichten, wie die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion, Annette Karl, am Mittwoch sagte. Passieren müsste dies allerdings auf Bundesebene. Gleichzeitig soll zudem lokaler Onlinehandel gefördert werden. Zudem forderte Karl langfristige Pläne zur Belebung der Innenstädte.

  • Das erste Quartal ist für den Automobilhandel schlecht gelaufen. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen lag laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) um 6,4 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals. Das Geschäft mit Gebrauchtwagen verzeichnete 4,6 Prozent weniger Besitzumschreibungen als im ersten Quartal 2020. „Von der Politik muss beim nächsten Corona-Gipfel das Mut machende Signal zur bundesweiten Öffnung des Autohandels kommen", fordert ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn. Eine starke Nachfrage im wichtigsten Einzelmarkt China hingegen hat die Verkäufe des Autobauers Daimler angetrieben. Die weltweiten Auslieferungen der Stammmarke Mercedes-Benz kletterten im ersten Quartal des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über ein Fünftel auf 581.270 Autos, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Stuttgart mitteilte.

  • Die Autoindustrie sieht sich als Vorreiter bei Corona-Tests für Beschäftigte. 75 Prozent der Unternehmen in der Branche bieten Schnell- oder Selbsttests für ihre Mitarbeiter an, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Mittwoch unter Berufung auf eine Abfrage bei seinen Mitgliedern mitteilte. Weitere 22 Prozent planten dies unmittelbar zu tun. Dies zeige, dass die Selbstverpflichtung der Industrie wirke, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Der Anteil in der Automobilindustrie liege über den bereits hohen Werten der gesamten Industrie.

  • Die Entscheidung der EU-Arzneimittelbehörde EMA zur uneingeschränkten Anwendung des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca hat voraussichtlich keine unmittelbare Auswirkung auf das bisherige Votum der Ständigen Impfkommission (Stiko) in Deutschland. Was die EMA gemacht habe, könne man mit Sicherheit rechtfertigen, sagte Stiko-Mitglied und Infektionsimmunologe Christian Bogdan am Mittwoch bei einer Online-Diskussion des Science Media Centers. „Aber das, was die Stiko gemacht hat, kann man sicherlich genauso rechtfertigen.“

  • Die Zahl der Kurzarbeiter ist im März gesunken. Nach Schätzungen des Ifo Instituts waren 2,7 Millionen Menschen in Kurzarbeit, nach 2,9 Millionen im Februar. Das entspricht 8 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, nach 8,7 Prozent im Februar. Im Bereich Verkehr und Lagerei sank die Zahl der Kurzarbeiter nach Ifo-Schätzungen im März auf rund 134.000 (7,2 Prozent), nach 173.000 im Februar (9,3 Prozent).

  • Deutschlands Maschinenbauer beklagen massive und teils geschäftsschädigende Probleme bei der Einreise nach China. Das Land habe seine Einreisebedingungen seit Jahresbeginn in der Corona-Pandemie so verschärft, dass es kaum noch möglich sei, Mitarbeiter für Installation, Reparatur oder Wartung zu annehmbaren Bedingungen zu den Kunden in das Land zu schicken, kritisierte der Branchenverband VDMA. „Die für eine Einreise notwendige offizielle ministerielle Einladung ist kaum noch erhältlich“, bemängelte Ulrich Ackermann, Leiter VDMA Außenwirtschaft.

  • Der Flughafen Rostock-Laage steht nach Aussage seiner Geschäftsführerin Dörthe Hausmann in den Startlöchern und kann mit einer Vorlaufzeit von 14 Tagen den Flugbetrieb wieder aufnehmen. Diese Zeit sei notwendig, um die Maschinen und Crews zu positionieren, sagte Hausmann am Dienstag in Laage. Gleichzeitig wurde der Sommerflugplan veröffentlicht. Dieser sieht unter anderem sechs Flüge pro Woche zu Zielen in Ägypten, Griechenland, Luxemburg und der Türkei vor.

Coronavirus News-Update vom 6. April

  • Busse und Bahnen in Hamburg werden ab Donnerstag ihre Nachtfahrten vorerst bis zum 18. April weitestgehend einstellen. Hintergrund ist die Ausgangsbeschränkung, mit der der rot-grüne Senat die Corona-Infektionsdynamik in der Stadt abbremsen will, wie Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) am Dienstag mitteilte. Betroffen seien sowohl Fahrten auf Hamburger Gebiet als auch ins Umland.

  • Das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium hat die Corona-Hilfen für Fährbetriebe verlängert. Betroffene Unternehmen können auch im April nicht rückzahlbare Zuschüsse in Höhe von pauschal 25 Euro je geleisteter Betriebsstunde beantragen, wie Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Dienstag in Mainz mitteilte. Das entspreche ungefähr den Treibstoffkosten. Betroffene Betriebe konnten zunächst nur bis einschließlich März Anträge stellen.

  • Die EU-Kommission hat staatliche Hilfen für die schwer von der Corona-Krise getroffene Fluggesellschaft Air France unter Auflagen gebilligt. Frankreich werde bis zu vier Milliarden Euro zur Stärkung des Eigenkapitals beisteuern und dem Unternehmen helfen, die finanziellen Schwierigkeiten zu bewältigen, erklärte die für den Wettbewerb zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager am Dienstag laut Mitteilung. Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire sagte im französischen Fernsehen, dass der französische Staat seinen Aktienanteil auf rund 30 Prozent erhöhen könne. Er hält aktuell gut 14 Prozent. Im Gegenzug muss Air France am Pariser Flughafen Orly einen Teil der Start- und Landeslots an andere Unternehmen abgeben.

  • Unmittelbar nach Ende der Osterfeiertage sind die Niederlande am Dienstag wegen der vielen Corona-Infektionen zum Hochinzidenzgebiet geworden. Seit Mitternacht müssen Einreisende aus dem Nachbarland beim Grenzübertritt einen Testnachweis vorzeigen können, der höchstens 48 Stunden alt sein darf. Die Einhaltung der Testpflicht soll durch Bundes- und Landespolizei überprüft werden. Für Pendler gibt es Ausnahmeregeln. Sogenannte Transporteure - das sind zum Beispiel Lokführer oder Lastwagenfahrer - können testfrei bleiben, wenn sie sich weniger als 72 Stunden in Deutschland aufhalten. Außerdem muss die Ankunft im Internet unter Einreiseanmeldung angezeigt werden.

Coronavirus News-Update vom 2. bis 5. April

  • Um in der Corona-Krise zusätzliche Konjunkturimpulse zu setzen, erhöht Thüringen die Fördersätze für die Wirtschaft. Vor allem das Gastgewerbe und die Veranstaltungsbranche würden stark subventioniert, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). So könnten nun etwa Investitionsvorhaben von Kleinbetrieben bis zu 40 Prozent mit EU- oder Staatsgeldern finanziert werden. Für Großunternehmen wurde der Höchstfördersatz den Angaben zufolge von 10 auf 20 Prozent verdoppelt. Bei direkt von der Corona-Krise betroffenen Unternehmen könnten bis zu 50 Prozent der Investitionssumme vom Staat übernommen werden.

  • Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sieht die Deutsche Bahn wegen der anhaltenden Corona-Krise weiterhin in einer schwierigen Lage. „Die Auslastung im Fernverkehr liegt bei 18 Prozent, das sagt alles“, sagte Scheuer der Deutschen Presse-Agentur. „Es muss aber ein Grundangebot an Mobilität und Versorgung gewährleistetet und garantiert werden.“ Scheuer sagte, er gehe nach Ostern von einer Einigung mit der EU-Kommission über ein geplantes Milliardenpaket des Bundes für die Bahn aus. „Wir sind in sehr guten Gesprächen.“ Der Bund plant eine Eigenkapitalerhöhung in Höhe von fünf Milliarden Euro für die bundeseigene Deutsche Bahn. Die EU-Kommission muss dem zustimmen. Sie hat die Aufgabe sicherzustellen, dass Wettbewerber durch die Hilfen nicht benachteiligt werden.

  • Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat sich dafür ausgesprochen, die bisher bis zum 12. Mai befristete generelle Testpflicht für Flugreisen nach Deutschland zu verlängern. Der CSU-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Sie muss beibehalten werden. Das wird sich in den nächsten Wochen einspielen. Testen wird zu einer Selbstverständlichkeit werden, wenn man unterwegs ist. Das brauchen wir als Brücke, bis wir durchgeimpft sind.“

  • Der US-Automarkt kommt nach dem Einbruch in der Corona-Krise wieder in Gang. Der Marktführer General Motors (GM) steigerte seine Verkäufe im ersten Quartal deutlich. Die deutschen Hersteller BMW, Volkswagen, Audi und Porsche legten noch stärker zu. Die am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Absatzzahlen glänzten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als die Pandemie das Geschäft zum Erliegen gebracht hatte. Vor allem SUVs und Pick-up-Trucks waren gefragt.

Coronavirus News-Update vom 1. April

  • Die US-Fluggesellschaft United Airlines will nach einem Einstellungsstopp wegen der Corona-Krise wieder Piloten einstellen. „Wir werden mit etwa 300 Piloten beginnen“, verkündete United-Manager Bryan Quigley am Donnerstag in einem Schreiben an die Beschäftigten. Mit der steigenden Zahl der Corona-Impfungen nehme auch die Nachfrage nach Flügen wieder zu, begründete Quigley die Entscheidung.

  • In der Binnenschifffahrt zwischen Deutschland und den Niederlanden drohen nach Ostern möglicherweise erschwerte Bedingungen im Wechselverkehr. Nach Einschätzung des Bundesverkehrsministeriums könnten die Niederlande aufgrund der anhaltend hohen und derzeit weiter steigenden Inzidenzwerte von der Bundesregierung zum Ende dieser Woche zum Hochinzidenzgebiet erklärt werden.Welche Folgen das haben könnte, lesen Sie hier.

  • Seit Jahresbeginn haben wirtschaftlich angeschlagene Unternehmen neue Möglichkeiten, eine Insolvenz zu vermeiden. Denn seither bietet das sogenannte StaRUG viele Instrumente, um sich außerhalb eines Insolvenzverfahrens zu sanieren. Das Verfahren setzt auf den Schutz der Gläubiger. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Die Bertelsmann-Tochter Arvato zeigte 2020 ein starkes Wachstum, wie der Mutterkonzern mitteilt. Die Logistiksparte profitierte vor allem von einer hohen Nachfrage in den Branchen Konsumgüter, Healthcare und Tech. Es wurde in Logistikzentren, Automatisierung und Digitalisierung investiert. Lesen Sie hier mehr dazu.

 

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