Linienreeder verdreifachen 2020 den operativen Gewinn

Die 9 größten Carrier erzielten zusammen ein Ebit von mehr als 15 Milliarden Dollar. Den größten Anteil an der Geschäftsentwicklung hat das vierte Quartal des vergangenen Jahres, in dem die Unternehmen im Schnitt auf eine Ebit-Marge von 24,5 Prozent kommen. Das ist das beste Quartalsergebnis in der Geschichte der Linienschifffahrt.

Die Carrier erzielen ein Ebit von mehr als 15 Milliarden Dollar. Den größten Anteil an der Geschäftsentwicklung hat das vierte Quartal des vergangenen Jahres, in dem die Unternehmen im Schnitt auf eine Ebit-Marge von 24,5 Prozent kommen. Das ist das beste Quartalsergebnis in der Geschichte der Linienschifffahrt. (Foto: Istock)

Die neun größten Containerlinienreedereien haben im Zuge der Coronapandemie 2020 ihr addiertes Betriebsergebnis verdreifacht. Laut einer Berechnung des Marktforschers Alphaliner haben die Unternehmen mit dem Transport von Containern im Jahr 2020 ein Ebit von 15,1 Milliarden Dollar erzielt. Im Jahr zuvor hatte das zusammengerechnete Ebit der Carrier bei 4,8 Milliarden Dollar gelegen.

Das tatsächliche Ergebnis dürfte allerdings noch deutlich höher sein, da Alphaliner nicht das Betriebsergebnis von MSC mit in die Kalkulation einbezogen hat. Der Schweizer Linienreeder ist nach Kapazität der zweitgrößte Marktteilnehmer, das Unternehmen veröffentlicht jedoch keine Geschäftszahlen.

Alle Experten haben sich geirrt

Die vorzüglichen Ergebnisse stehen im krassen Widerspruch zu den zu Beginn der Pandemie angestellten Prognosen von Schifffahrtsexperten. Alan Murphy, CEO des renommierten dänischen Marktforschungsunternehmens Sea-Intelligence, erwartete im April 2020, dass die Frachtraten im Zuge der Pandemie im ähnlichen Ausmaß einbrechen werden wie während der Finanzkrise von 2009.

Murphy hielt für die globale Containerlinienindustrie einen addierten Verlust von bis zu 23 Milliarden Dollar für möglich; im günstigsten Fall prognostizierte Murphy einen konsolidierten Verlust von 0,8 Milliarden Dollar.

Waren die Gewinnsprünge bei den Betriebsergebnissen der Carrier im vergangenen Jahr extrem, hielt sich die Umsatzentwicklung vergleichbar im Rahmen: So erzielten die Carrier im vergangenen Jahr zusammengerechnet einen Umsatz von 128 Milliarden Dollar; das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von gerade mal 6,5 Prozent.

Historisches viertes Quartal

Das Auseinanderfallen der Entwicklungen von Ebit und Umsatz unterstreicht den großen Anteil, den niedrige Bunkerkosten und die von den Reedereien vorgenommenen Effizienzsteigerungen an den hohen Betriebsergebnissen hatten.

Den größten Anteil an den hervorragenden Zahlen hat das vierte Quartal des vergangenen Jahres. Im Schnitt erwirtschafteten die Carrier eine Ebit-Marge von 24,5 Prozent (Q3: 14,8 Prozent; Q2: 8,5 Prozent; Q1: 2,6 Prozent). Der Wert ist mit Abstand der höchste in der Geschichte der Containerlinienschifffahrt. Der bisherige Höchststand stammt aus dem dritten Quartal 2010 (16 Prozent).

Die Carrier mit den höchsten Ebit-Margen im vierten Quartal sind Zim (32,3 Prozent), Yang Ming (32 Prozent) und Wan Hai (30,9 Prozent). Der deutsche Linienreeder Hapag-Lloyd schneidet mit einer Marge von 13,4 Prozent von allen Carriern am schlechtesten ab.

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