Daten-Update Coronakrise vom 25. bis 31. Mai

So viele Frachtschiffe wie noch nie sind gegenwärtig nicht in Betrieb und liegen auf Reede. Die Preise in der Luftfracht haben im April stark angezogen. Die Paketmengen sind weiter hoch. Der E-Commerce-Umsatz wächst deutlich. Der Wochenrückblick.

Aus einem Bericht des Verbands Deutscher Reeder geht hervor, dass zurzeit rund 89 Prozent der weltweiten Containerflotte genutzt werden. (Foto: Fotolia)

Nach Monaten der Krise gibt es immer mehr Zahlen zu den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Logistikwirtschaft und ihre Kundenbranchen. An dieser Stelle führen wir die neuesten Umfrageergebnisse, Studien, Statistiken und Prognosen der Woche vom 25. bis 31. Mai zusammen. Weitere Indizes finden Sie hier.

Der Artikel wird laufend aktualisiert.

  • Viele Containerschiffe außer Betrieb

Sonntag, 31. Mai
Wegen der schwerwiegenden Störungen im internationalen Transportverkehr infolge der Coronakrise haben die Reedereien viele Schiffe vorübergehend außer Betrieb genommen. Weltweit seien gegenwärtig 11,3 Prozent der Containerflotte ungenutzt, heißt es in einem internen Bericht des Verbands Deutscher Reeder (VDR) in Hamburg. Das bedeutet: 524 Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 2,65 Mio. Standardcontainern (TEU) sind nicht auf den Weltmeeren unterwegs, sondern liegen vor den Häfen auf Reede, meist in Asien. Das sind so viele wie noch nie. An Bord leben oft noch die Besatzungen, die auf Aufträge hoffen oder nicht nach Hause können.

Der Branchendienst Alphaliner rechnet mit einem weiteren Anstieg der sogenannten Auflieger im Juni. Denn die Perspektiven für die Branche sind miserabel. Nach verschiedenen Prognosen dürfte der Containertransport in diesem Jahr um ungefähr 10 Prozent zurückgehen; das wäre die schlechteste Entwicklung seit mehr als 40 Jahren. Seit der Finanzkrise 2008/09 hat die Branche zwar zehn harte Jahre hinter sich, doch ist sie zuvor im Zuge der Globalisierung über viele Jahre stark gewachsen und konnte regelmäßig zweistellige Zuwächse verbuchen. Nun sieht es so aus, als werde es noch lange ein Überangebot an Schiffsraum geben und die Rückkehr auf den alten Wachstumspfad noch Jahre dauern.

  • Kaufzurückhaltung bei Autos schwächt sich ab

Samstag, 30. Mai
Einer aktuellen Umfrage zufolge schwindet die in der Corona-Krise starke Kaufzurückhaltung der Deutschen bei Autos wieder etwas. Von 100 Personen, die vor der Pandemie ein neues Auto kaufen wollten, verfolgten derzeit 79 weiterhin diesen Plan, ergab eine Befragung durch die Unternehmensberatung McKinsey. Dazu wurden zwischen dem 9. und dem 17. Mai mehr als 1.000 Bürger befragt. Anfang April hatten nur 58 Prozent der Kaufinteressenten ihren Plan zum Erwerb eines neuen Autos weiterverfolgt, Mitte April waren es 68 Prozent.

Auch in anderen Ländern nahm die Kaufbereitschaft zuletzt wieder zu. In Italien halten demnach 75 Prozent der ursprünglichen Interessenten einen Autokauf für wahrscheinlich, dort waren es Mitte April nur 48 Prozent. In Frankreich sind es nun 89 Prozent, ein Plus von 35 Punkten im Vergleich zum Vormonatszeitpunkt. Beide Länder sind besonders stark von der Pandemie betroffen, Frankreich hatte zuletzt weitreichende Lockerungen der Corona-Beschränkungen angekündigt. In Großbritannien – offiziellen Statistiken zufolge das Land mit der höchsten Zahl an Todesfällen im Zusammenhang mit Corona in Europa – ging die Kaufbereitschaft indes zuletzt noch weiter zurück, von 64 auf 60 Prozent.

  • Luftfrachtraten steigen rasant

Freitag, 29. Mai
Die Preise in der Luftfracht haben im April gegenüber dem Vormonat sehr stark angezogen. Der Drewry East-West-Airfreight-Index stieg gegenüber März um 77 Prozent auf 189,9 Punkte. Damit liegt das Barometer auch mehr als doppelt so hoch wie im vergleichbaren Vorjahresmonat. Die Drewry-Experten führen den rasanten Ratenanstieg auf die Kapazitätsknappheit infolge der Corona-Pandemie hin und gehen davon aus, dass der Preisanstieg im Mai anhält.

  • Umsätze im Einzelhandel sinken stark

Freitag, 29. Mai
Der Einzelhandel in Deutschland hat wegen geschlossener Geschäfte in der Coronakrise kräftige Umsatzeinbußen erlitten. Im April sank der Erlös preisbereinigt um 6,5 Prozent gemessen am Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag auf Basis vorläufiger Daten mitteilte. Zum Vormonat März fiel der Umsatz um gut 5 Prozent – der stärkste Rückgang gegenüber einem Vormonat seit dem Januar 2007.

Gefragt waren zwar Lebensmittel, Getränke und Tabakwaren, dort stieg der Umsatz um 6,2 Prozent. Hingegen brach der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln um 14,5 Prozent ein – der größte Rückgang seit Beginn der Zeitreihe 1994. Besonders groß waren die Umsatzverluste bei Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren mit mehr als 70 Prozent. Großer Gewinner in der Coronakrise war dagegen der Internet- und Versandhandel mit einem Umsatzplus von mehr als 24 Prozent zum April des Vorjahres.

Nach einer Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) bei 500 Unternehmen in der laufenden Woche erzielen 29 Prozent der Non-Food-Händler aktuell weniger als 50 Prozent des Vorjahresumsatzes. Weitere 29 Prozent liegen auf einem Umsatzniveau zwischen 51 und 75 Prozent. Zudem berichten 38 Prozent der Befragten aktuell davon, dass der Bestand ihres Unternehmens auf dem Spiel steht. Zu befürchten sei der schleichende Tod vieler mittelständischer Geschäfte. HDE-Hauptgeschäftsführer Genth fürchtet Umsatzeinbußen von rund 15 Mrd. EUR in den Monaten Juni bis Dezember.

  • Paketmengen deutlich über Vor-Corona-Niveau

Freitag, 29. Mai
Trotz wieder geöffneter Geschäfte verzeichnen die Paketzusteller weiterhin deutlich erhöhte Mengen an Sendungen. „Wir liegen weiterhin deutlich über dem Vor-Corona-Durchschnitt“, sagte ein DHL-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Spitzenwerte wie an Ostern, als zeitweise 9 Mio. Pakete pro Tag zugestellt wurden, erreiche man zwar nicht mehr. Der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr liege aber weiterhin im zweistelligen Prozentbereich.

Bei den Wettbewerbern ist es ähnlich: Hermes stellt immer noch 40 Prozent mehr Sendungen zu als üblich. „Die Paketmengen bewegen sich seit rund zwei Monaten konstant auf Vorweihnachtsniveau“, sagte eine Sprecherin. Das liege vor allem an Bestellungen im Onlinehandel – vor allem Produkte für das Leben zu Hause seien beliebt, allerdings sei auch Mode mittlerweile wieder stärker nachgefragt. Der private Paketversand liege ebenfalls deutlich über den üblichen Mengen. Auch DPD sieht sich „weit entfernt vom Vor-Pandemie-Niveau“. Zwar seien die Geschäfte wieder geöffnet, dafür stiegen aber die Sendungen im Business-Bereich wieder an. Punktuell müsse man in der Zustellung zusätzliches Personal einstellen.

  • Frankreichs Wirtschaft schrumpft massiv

Freitag, 29. Mai
Die französische Wirtschaft ist im ersten Quartal massiv geschrumpft. Allerdings fiel der Einbruch etwas weniger stark aus als zunächst geschätzt. Wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris mitteilte, lag die Wirtschaftsleistung (BIP) in den ersten drei Monaten des Jahres 5,3 Prozent niedriger als im vierten Quartal 2019. In einer ersten Schätzung war ein etwas stärkerer Rückgang um 5,8 Prozent ermittelt worden.

Die Wirtschaft Frankreichs wurde durch die Coronakrise und die Maßnahmen zur Eindämmung hart getroffen. Die Ausgaben der privaten Haushalte gingen erheblich zurück. Auch die Konsumausgaben des Staates fielen. Die Ausfuhren ins Ausland waren ebenfalls stark rückläufig. Für das zweite Quartal rechnen Fachleute mit einem noch wesentlich stärkeren Einbruch, weil die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vor allem in diesen Abschnitt fallen.

  • Studie: Die Schweiz meistert die Krise am besten

Freitag, 29. Mai
Die wirtschaftliche Bewältigung der Corona-Krise stellt für Länder weltweit eine immense Herausforderung dar. Die Arbeitslosigkeit steigt, das Bruttoinlandsprodukt sinkt und viele rutschen in eine Rezession. Eine neue Studie des Jobvermittlers Adecco hat ermittelt, wie unterschiedlich Länder die Krise meistern. Nach der Analyse der makroökonomischen Indikatoren von zwölf Ländern kam die Studie zu dem Ergebnis, dass vor allem der Umfang des Konjunkturpaketes und die wirksame Umsetzung der Kurzarbeitsprogramme die größten positiven Auswirkungen auf die Fähigkeit eines Landes zu haben scheinen, den durch Covid-19 verursachten wirtschaftlichen Schaden zu mildern.

Die Schweiz, Schweden und Deutschland schneiden dabei besonders gut ab, wie die Statista-Grafik zeigt – sie weisen nach wie vor die günstigsten Wirtschaftsprognosen auf. Spanien schneidet von den zwölf untersuchten Ländern am schlechtesten ab.

Infografik: So unterschiedlich meistern Länder die Corona-Krise | Statista
  • So viel Hilfe erhalten die EU-Staaten

Freitag, 29. Mai
Die EU-Kommission will ein Hilfspaket von 750 Mrd. EUR für die wirtschaftliche Erholung der Mitgliedsstaaten nach der Corona-Pandemie. Die Höhe der Zuschüsse soll mit 500 Mrd. EUR dem Vorschlag von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron entsprechen. Hinzu kommen weitere 250 Mrd. EUR an verfügbaren Darlehen.

Die Statista-Grafik zeigt, wie sich die direkten Zuschüsse auf die einzelnen Länder verteilen. Italien und Spanien sind in Europa besonders schwer von der Coronakrise betroffen und sollen demnach den größten Anteil der Hilfe bekommen – Italien erhält etwa 82 Mrd. EUR und Spanien 77 Mrd. EUR. Deutschland wird mit knapp 29 Mrd. EUR verhältnismäßig wenig zugesprochen, vor allem weil die Bundesrepublik die Pandemie derzeit in wirtschaftlicher Hinsicht vergleichsweise gut bewältigt.

Bedingung für das Hilfspaket ist die ausnahmslose Zustimmung aller EU-Mitgliedsstaaten, die Kosten der Maßnahme würden mit dem Haushalt der kommenden Jahre verrechnet werden. Bei schneller Einigung sollen die ersten Gelder schon ab September dieses Jahres ausgeschüttet werden.

Infografik: So viel Corona-Hilfe erhalten die EU-Staaten | Statista
  • Krise trifft Bauindustrie verzögert

Donnerstag, 28. Mai
Weil die Auftragsbücher zu Beginn des Jahres so gut gefüllt waren wie noch nie, hatte die Bauindustrie trotz des weitgehenden wirtschaftlichen Stillstands gut zu tun. Doch neue Aufträge kamen kaum hinzu. „Das deutet im Augenblick auf nichts Gutes hin“, sagte der Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner, am Donnerstag in Berlin. Demnach seien die Aufträge im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 30 bis 40 Prozent zurückgegangen.

Damit kommt der Bauboom der vergangenen Jahre zu einem abrupten Ende. Der Verband geht für 2020 davon aus, dass die Umsätze bei rund 135 Mrd. EUR stagnieren werden. Real sei damit ein Rückgang um 3 Prozent zu erwarten. Die Zahl von rund 870.000 Beschäftigten im Bausektor könne zwar gehalten werden, werde aber nicht weiter steigen. In den vergangenen Jahren waren die Wachstumsraten zum Teil zweistellig. Noch im ersten Quartal dieses Jahres lagen die Branchenerlöse real um knapp 9 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

  • US-Wirtschaft schrumpft stark

Donnerstag, 28. Mai
Die US-Wirtschaft ist zu Jahresbeginn wegen der Coronakrise stärker geschrumpft als bisher bekannt. Wie das Handelsministerium bekannt gab, lag die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet 5 Prozent unter dem Niveau des Vorquartals. In einer ersten Schätzung war ein Einbruch um 4,8 Prozent ermittelt worden. In den USA werden Wachstumszahlen auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie sich die Wirtschaft entwickeln würde, wenn das Tempo ein Jahr lang anhielte. In Europa wird auf diese Annualisierung verzichtet, weshalb Wachstumsdaten aus den beiden großen Wirtschaftsräumen nicht direkt miteinander vergleichbar sind.

Der US-Kongress hat bislang mit Unterstützung beider Parteien Konjunkturpakete von rund 2,7 Bio. USD beschlossen, was gut 10 Prozent der jährlichen US-Wirtschaftsleistung entspricht. Die Pandemie hat den US-Arbeitsmarkt in die schlimmste Krise seit vielen Jahrzehnten gestürzt. Seit März haben nun fast 41 Mio. Menschen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt. In der Woche bis zum 23. Mai kamen 2,1 Mio. Anträge hinzu, wie die US-Regierung am Donnerstag mitteilte. Die Arbeitslosenquote für Mai dürfte Analysten zufolge bei mehr als 20 Prozent liegen. Im Februar hatte sie noch bei 3,5 Prozent gelegen.

  • Normalisierung Anfang 2021 wahrscheinlich

Donnerstag, 28. Mai
Das Ifo Institut hat seine Konjunkturprognose aktualisiert. Demnach wird die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr wahrscheinlich um 6,6 Prozent schrumpfen und im kommenden Jahr von dem niedrigen Niveau aus dann um 10,2 Prozent wachsen. Speziell in der Logistik- und Transportbranche dürfte es im Schnitt acht bis neun Monate dauern, bis sich die Lage wieder normalisiert, wie aus der Analyse außerdem hervorgeht. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Chemiebranche erwartet schweres Jahr

Mittwoch, 27. Mai
Angesichts der Coronakrise rechnet der Verband der Chemischen Industrie (VCI) mit schlechteren Aussichten und einem „deutlichen Produktions- und Umsatzrückgang“ 2020. Eine genaue Prognose werde man erst nach dem zweiten Quartal geben, teilt der Verband mit. Noch im März hatte die Branche mit rund 464.000 Beschäftigten hierzulande bestenfalls eine Stagnation bei Produktion und Umsatz erwartet und sich für die Chemie allein auf Rückgänge eingestellt. „2020 wird ein schwieriges Jahr für die chemisch-pharmazeutische Industrie“, sagt VCI-Präsident Christian Kullmann. Drei Viertel der Mitgliedsfirmen erwarteten einen Umsatzrückgang in Europa. Sinkende Aufträge, gestörte Lieferketten und fehlende Transportkapazitäten machten ihnen zu schaffen.

Zum Jahresstart blieb die Branche noch weitgehend von der Krise verschont. Sie profitierte von einer hohen Nachfrage nach Arzneien, Hygieneartikeln und Verpackungsmaterialien. Die Pandemie machte sich im Januar und Februar zunächst nur im Asiengeschäft bemerkbar, weil die chinesische Wirtschaft mit dem Shutdown schrumpfte. Im März bremste die Krise dann die Weltwirtschaft und dämpfte die Nachfrage der Chemiekunden. Im ersten Quartal stieg die Produktion um 0,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum, gemessen am Schlussquartal 2019 stand gar ein Plus von 3,2 Prozent. Der Umsatz wuchs um 0,6 Prozent auf 49,5 Mrd. EUR. Binnen Jahresfrist ging er wegen eines schlechten Auslandsgeschäfts zurück. Im vergangenen Jahr war der Umsatz der Chemie- und Pharmaindustrie um 2,3 Prozent auf 198,3 Mrd. EUR geschrumpft.

  • DIW-Barometer fällt auf Rekordtief

Mittwoch, 27. Mai
Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist im Mai auf einen neuen Tiefststand gefallen (20 Punkte). Im April hatte der Wert für das zweite Quartal immerhin noch bei knapp 37 Punkten gelegen. „Angesichts der bis in den Mai verordneten Lockdown-Maßnahmen dürfte die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um mehr als 10 Prozent gegenüber dem ersten Vierteljahr einbrechen“, teilte das DIW mit.

Im Zuge der teilweisen Lockerungen nehme die Wirtschaft zwar wohl wieder etwas Fahrt auf. Dies zeige auch die jüngste Aufhellung der Geschäftserwartungen der Unternehmen. „Der Einbruch ist aber drastisch und eine vollständige Erholung wird sehr lange auf sich warten lassen“, sagt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. „Das Auslandsgeschäft dürfte angesichts der weltweit verheerenden Folgen der Corona-Pandemie wegbrechen und die Nachfrage vor allem nach Investitionsgütern schwach bleiben. Das trifft die stark auf solche Güter ausgerichtete deutsche Volkswirtschaft in besonderem Maße.“ Die Politik stabilisiert laut DIW – gerade auch im internationalen Vergleich – die Einkommen der privaten Haushalte und Unternehmen und damit die Binnenwirtschaft. Die deutsche Exportwirtschaft dürfte den Experten zufolge dagegen unter der in vielen Ländern deutlich steigenden Arbeitslosigkeit und den weltweit eingetrübten Investitionsplänen leiden.

  • „Krisenmonitor“ zeigt vergleichsweise abrupten Einbruch

Mittwoch, 27. Mai
Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie mit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 direkt vergleichen zu können, hat das Statistische Bundesamt (Destatis) in seinem Internetauftritt wichtige Konjunkturindikatoren in einem „Krisenmonitor“ gebündelt. Dieser ergänzt die Sonderseite „Corona-Statistiken“, die seit Anfang April Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Pandemie zusammenführt.

Der Vergleich der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zeigt beispielsweise den abrupten Einbruch im ersten Quartal 2020 um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die Finanz- und Wirtschaftskrise setzte dagegen eher schleichend ein: Ab dem zweiten Quartal 2008 begann der wirtschaftliche Abschwung mit einem Rückgang des BIP um 0,3 Prozent, der sich in den nachfolgenden Quartalen weiter verstärkte. Der Tiefpunkt der damaligen Finanz- und Wirtschaftskrise in Deutschland war erst ein knappes Jahr später erreicht, mit einem BIP-Rückgang um 4,7 Prozent im ersten Quartal 2009. Danach erholte sich die Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2009 zunehmend. Ähnliche Entwicklungen nahmen der Produktionsindex, der Einzelhandelsumsatz, der Außenhandel sowie verschiedene Preisindizes, die neben weiteren Indikatoren ebenfalls im Krisenmonitor enthalten sind.

  • Kaffee erweist sich als krisenfest

Mittwoch, 27. Mai
Trotz geschlossener Cafés und Restaurants während der Coronakrise haben die Menschen in Deutschland mehr Kaffee getrunken als im Vorjahr. Im März und April dieses Jahres sei der Konsum um rund 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen, teilt der Deutsche Kaffeeverband mit. Während in den Cafés und Restaurants 76 Prozent weniger Tassen Kaffee getrunken wurde, stieg der Konsum zu Hause um 20 Prozent. „Der Konsument trinkt weiterhin Kaffee – zur Not einfach woanders“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Holger Preibisch. Man könne die Kategorie Kaffee daher als „krisenfest“ bezeichnen.

Kaffeevollautomaten waren in den beiden Monaten mit einer gestiegenen Nutzung um 10 Prozent am beliebtesten. Bei Filterkaffee, Pads und Kapseln sowie löslichem Kaffee ging es verglichen zu März und April 2019 im niedrigen einstelligen Bereich nach oben. Mit Blick auf 2019 stand die Bohne bei den Menschen wieder hoch im Kurs. 166 l pro Kopf und damit 2 l mehr als im Vorjahr 2018 tranken die Leute. Nach Angaben des Verbands entspricht das einer Steigerung um circa 1 Mrd. Tassen. Besonders die ganze Bohne war gefragt. Ihr Absatz im Lebensmitteleinzelhandel und Onlinehandel stieg um 15 Prozent.

  • Zeichen stehen weiter auf Personalabbau

Mittwoch, 27. Mai
Die deutschen Unternehmen gehen weiter von sinkenden Mitarbeiterzahlen aus. Das vom Ifo Institut erhobene Beschäftigungsbarometer ist im Mai zwar leicht um 2 auf 88,3 Punkte gestiegen. Doch die Zahl der Entlassungen werde die der Einstellungen trotzdem übersteigen. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland wird den Wirtschaftsforschern zufolge somit zunehmen.

Nachdem das Barometer in allen vier Sektoren im April stark gefallen war, konnte es sich nun in drei Sektoren wieder etwas erholen. Nur in der Industrie haben erneut mehr Unternehmen von tendenziell sinkenden Mitarbeiterzahlen berichtet. Am deutlichsten fiel der Anstieg im Dienstleistungssektor aus, direkt gefolgt vom Handel. In den meisten Branchen gibt es aber weiterhin eher Entlassungen. Im Einzelhandel scheint es laut Ifo Institut vor allem die Modehändler zu treffen. Lichtblicke seien dagegen der Nahrungsmittel-Einzelhandel sowie der Fahrradhandel.

  • Resilienz-Index: Deutschland auf Rang vier

Dienstag, 26. Mai
Welche Länder sind besonders widerstandsfähig gegenüber Störungen? Norwegen, die Schweiz und Dänemark. Das zeigt der Global Resilience Index 2020 von FM Global, einem weltweit tätigen Industrieversicherer aus den USA. Auf Rang vier folgt Deutschland vor Schweden, Finnland, Luxemburg und Österreich sowie den zentralen und östlichen Staaten der USA. Die zehn Schlusslichter sind in absteigender Reihenfolge Nicaragua, Nepal, Mali, Mosambik, Iran, Libanon, Tschad, Äthiopien, Venezuela und Haiti. Der Index soll die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten in 130 Ländern und Regionen spiegeln und Unternehmen eine Hilfe bei der Standortwahl bieten. Das Ranking zeigt dem Versicherer zufolge auch, welche Länder jetzt mit einer robusten wirtschaftlichen Erholung rechnen können.

Norwegen steht bereits zum zweiten Mal in Folge an der Spitze, vor allem aufgrund der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, der politischen Stabilität, der geringen Korruption sowie der hohen Risikoqualität des Landes in Bezug auf Elementarrisiken. Auch der Faktor Corporate Governance spielte eine wesentliche Rolle. Deutschland konnte im Bereich „Risikoqualität Elementarrisiken“ nur Platz 25 erzielen. Das heißt, dass Naturkatastrophen durch umfassende Schutzvorkehrungen verstärkt berücksichtigt werden sollten. Auch beim Kriterium „Risikoqualität Brandrisiken“ (14. Platz) gebe es Nachholbedarf. Dieser Faktor gibt an, inwieweit Brandschutz in den Bauvorschriften berücksichtigt und durchgesetzt wird.

  • Das sind die größten Dax-Verlierer

Dienstag, 26. Mai
Die Dax-Konzerne haben ihre Geschäftsberichte für das erste Quartal des laufenden Jahres veröffentlicht. Die Statista-Grafik zeigt, wie stark die Gewinne der Unternehmen jeweils eingebrochen sind. Der mit Abstand größte Verlierer ist die Lufthansa. Aber auch für exportstarke Unternehmen wie Adidas, Daimler, VW und den Werkstoffhersteller Covestro ging es deutlich bergab. Zwar verfügen viele Unternehmen über erhebliche finanzielle Reserven. Die könnten sie aber auch brauchen: Experten zufolge wird das Ausmaß der Belastungen für die Unternehmen erst nach dem zweiten Quartal seriös abzuschätzen sein.

Infografik: Das sind die größten DAX-Verlierer | Statista
  • Iata: Rund 123 Mrd. USD Staatshilfe für Airlines weltweit

Dienstag, 26. Mai
Die coronagebeutelten Airlines haben zusammen bislang staatliche Hilfen von 123 Mrd. USD (112 Mrd. EUR) bekommen. Das geht aus einer Kalkulation des Dachverbands der Fluggesellschaften (Iata) hervor. Dabei geht es unter anderem um Kredite sowie Zuschüsse, Steuernachlässe oder Lohnkostensubventionen. Darin sind die geplanten deutschen Staatshilfen für die Lufthansa im Umfang von 9 Mrd. EUR noch nicht enthalten. Allerdings seien rund 55 Prozent der Hilfen Kredite und Kreditgarantien oder aufgeschobene Steuern, sagt der Chefökonom des Verbands, Brian Pearce. Das mache die Erholung der Fluggesellschaften von dem finanziellen Einbruch schwierig, weil sie hohe Schulden anhäuften. Der Verband geht davon aus, dass die Fluggesellschaften weltweit Ende des Jahres zusammen 550 Mrd. USD Schulden haben, nach 430 Mrd. USD Ende 2019.

Am großzügigsten war Singapur: dort erhielten Fluggesellschaften bislang Hilfen im Umfang von mehr als 84 Prozent der Einnahmen, die sie im vergangenen Jahr durch Ticketeinkünfte erzielten. In den Niederlanden lag der Anteil bei gut 41 Prozent, in Frankreich bei gut 36 Prozent, in den den USA bei fast 33 Prozent, in Japan bei gut 22 Prozent und in Deutschland bei 19,5 Prozent. In der Schweiz erhielten die Lufthansa-Töchter Swiss und Edelweiss Unterstützung im Umfang von knapp 24 Prozent ihrer Ticketverkäufe 2019. In China lag der Anteil bei 2, in Großbritannien bei 7,1 Prozent.

  • Weniger Pessimismus bei Exporteuren

Dienstag, 26. Mai
Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren ist nicht mehr ganz so negativ wie im Vormonat. Das zeigen die vom Ifo Institut erhobenen Exporterwartungen der Industrie. Sie sind im Mai von minus 50,2 auf minus 26,9 Punkte gestiegen. Dieser starke Anstieg sei bisher einmalig. Jedoch seien die Unternehmen von Optimismus noch weit entfernt. „Die deutsche Exportwirtschaft sieht immerhin einen Silberstreif am Horizont“, kommentiert Ifo-Präsident Clemens Fuest.

In nahezu allen Branchen wird der Umfrage zufolge zwar weiter mit einem Rückgang der Exporte gerechnet. Jedoch fällt dieser weniger stark aus als noch im Vormonat erwartet. Die Exporterwartungen sind laut Ifo Institut in allen Schlüsselbranchen gestiegen, teilweise deutlich. Am stärksten sei der Anstieg in der Autobranche ausgefallen. Aber auch in der Elektrobranche sei der Pessimismus deutlich zurückgegangen. Im Maschinenbau seien die skeptischen Stimmen weiterhin klar in der Überzahl. Das gelte auch für den Bereich Metallerzeugung und -bearbeitung.

Infografik: Schlechte Stimmung bei deutschen Exporteuren | Statista
  • Konsumklima erholt sich leicht

Dienstag, 26. Mai
Die Verbraucher in Deutschland haben sich im Mai ein wenig vom Corona-Schock erholt. Sowohl Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch Anschaffungsneigung legen leicht zu. Das sind aktuelle Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie. Demnach prognostizieren die Marktforscher für Juni einen Wert von minus 18,9 Punkten und damit 4,2 Punkte mehr als im Mai. Das ist dennoch der zweitniedrigste Wert, der jemals für das GfK Konsumklima gemessen wurde.

„Die schrittweise Öffnung vieler Geschäfte hat sicherlich dazu beigetragen, dass die Konsumneigung keine weiteren Einbußen hinnehmen muss und aktuell sogar etwas zulegen kann“, kommentiert GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. „Dennoch ist die Verunsicherung unter den Konsumenten groß. Sie sehen die deutsche Wirtschaft bei Weitem noch nicht über den Berg und eine schwere Rezession auf sich zukommen. Die Angst vor Jobverlust bleibt hoch und dies erweist sich neben den Einkommenseinbußen derzeit als ein wichtiges Konsumhemmnis.“ Darauf müssen sich sowohl Händler und Hersteller als auch Logistikdienstleister weiterhin einstellen.

  • Straßengüterverkehr zeigt leichte Erholung

Dienstag, 26. Mai
In der vergangenen Woche waren wieder mehr LKW unterwegs, eine grundlegende Trendwende im Güterverkehrsmarkt ist allerdings noch nicht abzusehen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist besorgniserregend, wie aus dem wöchentlichen Sonderbericht des Bundesamtes für Güterverkehr hervorgeht. Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Coronakrise trifft viele Zulieferer in Sachsen

Dienstag, 26. Mai
Unternehmen der Automobilindustrie in Sachsen sehen ihre Geschäfte durch die Coronakrise massiv beeinträchtigt. Laut einer Kurzumfrage des Netzwerk Automobilzulieferer Sachsen (AMZ) schätzt rund ein Drittel der Zulieferer das Risiko einer „akuten wirtschaftlichen Notlage“ als hoch ein, 11 Prozent sogar als sehr hoch. Fast jeder vierte Zulieferer rechnet mit einem Umsatzrückgang bis knapp 50 Prozent. An der Umfrage vom 11. bis zum 18. Mai beteiligten sich mehr als 100 Unternehmen – vor allem aus den Regionen Zwickau, Chemnitz, Erzgebirge und Mittelsachsen.

Mehr als die Hälfte der Befragten rechnet damit, dass die Zahl der Beschäftigten nicht gehalten werden kann. Mehr als 80 Prozent der befragten Zulieferer nehmen bereits Kurzarbeitergeld in Anspruch. Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sind die Beschäftigtenzahlen in der Autoindustrie in Sachsen in den vergangenen zwölf Jahren um 39 Prozent gestiegen. Derzeit arbeiten rund 100.000 Menschen in der Branche.

  • NfZ-Markt sackt immer stärker ab

Dienstag, 26. Mai
Der europäische Nutzfahrzeugmarkt ist wegen der Corona-Pandemie im April noch kräftiger abgesackt als im Vormonat. Mit 61.369 Fahrzeugen seien 67 Prozent weniger zugelassen worden als ein Jahr zuvor, teilt der zuständige Branchenverband Acea mit. Bereits von Januar bis März waren die Zulassungszahlen rückläufig. Im Vergleich zum März war der Rückgang nun nochmal deutlich größer. Am stärksten fielen die Rückgänge im April in den besonders schwer von der Pandemie gebeutelten Ländern Spanien (minus 87,8 Prozent), Italien (minus 85,5 Prozent) und Frankreich (minus 82,4 Prozent) aus. Alle Segmente seien von der Krise stark getroffen worden und alle 27 EU-Märkte hätten klare Rückgänge verzeichnet, hieß es weiter.

In den ersten vier Monaten des Jahres lag der Rückgang bei den Neuzulassungen den Angaben zufolge bei 34,5 Prozent, insgesamt wurden 473.910 Nutzfahrzeuge zugelassen. Die vier größten Märkte Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland hatten im bisherigen Jahresverlauf laut Mitteilung alle Rückgänge im hohen zweistelligen Bereich von minus 22,5 Prozent bis minus 46,6 Prozent zu verzeichnen.

  • Stimmung unter Firmen verbessert sich

Montag, 25. Mai
Die Stimmung unter den deutschen Unternehmen hat sich nach den katastrophalen Vormonaten etwas erholt. Der Geschäftsklimaindex ist im Mai auf 79,5 Punkte gestiegen, nach 74,2 Punkten im April, wie das Ifo Institut mitteilt. Die Lage beurteilten die Unternehmen zwar nochmals etwas schlechter. Jedoch zeigten sie sich nicht mehr ganz so pessimistisch mit Blick auf die kommenden Monate. Trotzdem erwartet ein Großteil noch immer eine Verschlechterung der Geschäftslage.

Im verarbeitenden Gewerbe ist der Index deutlich gestiegen. Das sei allerdings nur auf die stark verbesserten Erwartungen zurückzuführen. „Von Optimismus sind die Industriefirmen aber noch weit entfernt“, kommentiert Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die aktuelle Lage stuften sie nochmals erheblich schlechter ein. Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima nach dem historischen Tief im April wieder merklich verbessert. Das liegt vor allem an deutlich gestiegenen Erwartungen. Die Dienstleister schätzten auch ihre Lage etwas besser ein. Dennoch überwiegt der Pessimismus.

Im Handel ist der Geschäftsklimaindex ebenfalls deutlich gestiegen. Hier haben sich sowohl die Lageeinschätzungen als auch die Erwartungen spürbar erholt. Vor allem im Einzelhandel verbessern die Lockerungen der Corona-Maßnahmen die Stimmung. Im Bauhauptgewerbe ist der Index wieder gestiegen, nachdem er zuletzt mehr als ein halbes Jahr gefallen war. Grund hierfür war laut Ifo-Institut ein historischer Anstieg der Erwartungen. Die aktuelle Lage schätzten die Baufirmen etwas schlechter ein.

Infografik: Das Geschäftsklima erholt sich langsam | Statista
  • Deutlich weniger Bauaufträge im März

Montag, 25. Mai
Die Coronakrise scheint die Baulust in Deutschland zu dämpfen. Im März sank der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe bereinigt um Preiserhöhungen (real) um 10,5 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Solche Rückgänge seien nicht ungewöhnlich. Dennoch deute die Entwicklung darauf hin, „dass Unternehmen geplante Bauvorhaben aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit in der Coronakrise zurückgestellt haben“. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verringerten sich die Bestellungen (real) um 10,3 Prozent.

Im ersten Quartal sank der Auftragseingang (real) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,9 Prozent. Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) ebenso wie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau). Die Statistik des Bundesamtes berücksichtigt Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten.

  • Erste Daten bestätigt: Deutschland rutscht in eine Rezession

Montag, 25. Mai
Die Coronakrise trifft die deutsche Wirtschaft mit Wucht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im ersten Vierteljahr gegenüber dem Vorquartal um 2,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit erste Daten von Mitte Mai. Der Einbruch zum Jahresanfang war der stärkste Rückgang im Quartalsvergleich seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 und der zweitstärkste seit der deutschen Wiedervereinigung.

Die privaten Konsumausgaben und der Export brachen im ersten Vierteljahr ein. Unternehmen investierten deutlich weniger in Maschinen, Geräte, Fahrzeuge und andere Ausrüstungen. Gestiegene Bauinvestitionen und Konsumausgaben des Staates verhinderten den Angaben zufolge einen noch stärkeren Absturz.

Im März hatte sich die Pandemie in Europa ausgebreitet. Ausgangsbeschränkungen, geschlossene Grenzen und Geschäfte brachten das Wirtschaftsleben in großen Teilen zum Erliegen. Bereits im Schlussquartal 2019 war die Wirtschaftsleistung nach jüngster Berechnung der Statistiker gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent zurückgegangen. Sinkt die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer „technischen Rezession“. Mehr dazu lesen Sie hier.

  • Verband fürchtet Arbeitsplatz-Verluste in Autoindustrie

Montag, 25. Mai
Viele Thüringer Zulieferer der Autoindustrie gehen einer Branchenumfrage zufolge davon aus, als Folge der Coronakrise Stellen streichen zu müssen. „Diese zu erwartenden Arbeitsplatz-Verluste werden weitere, negative Folgen für die Region mit sich bringen“, sagte der Geschäftsführer von Automotive Thüringen, Rico Chmelik, am Montag. Laut der Verbandsumfrage unter 80 Zulieferunternehmen erwarten 75 Prozent von ihnen einen Abbau an Arbeitsplätzen.

Der zwischen 11. und 18. Mai vorgenommenen Umfrage zufolge erwarten 40 Prozent der thüringischen Zulieferunternehmen zudem, dass sie 2020/21 in eine wirtschaftliche Notlage geraten. Dagegen rechnen 60 Prozent bislang mit keinen erheblichen Risiken für ihre mittelfristige Zukunft.

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