Volkswagen will stärker regional bündeln

Der internationale Wettbewerbsdruck auf die Automobilindustrie steigt. Volkswagen reagiert darauf mit tiefgreifenden Veränderungen in Produktion und Logistik.

VW-Vorstand Christian Vollmer: „Wir sind nicht so schnell, wie wir sein müssten. Aber wir sind dran." Foto: Dierk Kruse

Auf der Supply Chain CX in Berlin skizzierte Christian Vollmer, Vorstand für Produktion und Logistik bei Volkswagen Pkw, die Herausforderungen und Zukunftsstrategien des Konzerns in einer zunehmend komplexen Weltwirtschaft. „Die chinesischen Anbieter drängen mit Macht auf den europäischen Markt. Gleichzeitig verändern Zölle und geopolitische Entscheidungen unsere Rahmenbedingungen fast täglich“, sagt Christian Vollmer, Vorstand für Produktion und Logistik bei Volkswagen Pkw. Hohe Kosten, langsame Entscheidungsprozesse und Überkapazitäten erschwerten die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Werke.

Dennoch bekannte sich der Manager klar zum Standort Deutschland: „Wir halten an Deutschland fest – aber nur, wenn wir die Kapazitäten anpassen und die Produktivität erhöhen.“ Die Auslastung der europäischen Volkswagen Pkw-Werke liege derzeit bei 68 Prozent, bis 2030 sollen es 95 Prozent sein. Dafür reduziere Volkswagen die Produktionskapazitäten an deutschen Standorten um rund 735.000 Fahrzeuge. „Das ist schmerzhaft, aber notwendig. Nur so bleibt der Standort wettbewerbsfähig“, betont Vollmer.

Die Marke VW will sich zugleich organisatorisch und technologisch neu aufstellen. Mit der Initiative „Future Production Governance“ bündelt Volkswagen die Werke der Marken VW Pkw, VW Nutzfahrzeuge, Škoda und Seat/Cupra stärker regional. Künftig solle jedes Werk sich auf das konzentrieren, was es am besten kann: Autos bauen und Prozesse optimieren. Damit verbunden sei eine schlankere Steuerung, mehr Eigenverantwortung und eine engere Verzahnung zwischen Produktion und Logistik.

Wandel zur Elektromobilität

Besonderen Fokus legte Vollmer auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung. In der Logistik teste Volkswagen den Einsatz von E-Lkw und sogenannten Eco-Duos mit zwei Aufliegern, die den CO₂-Ausstoß um rund 30 Prozent reduzieren. Sechs von 16 konzernweiten Autotransportern fahren bereits mit LNG-Antrieb, Bahntransporte mit Ökostrom sparen jährlich 26.000 Tonnen CO₂. Mit dem Wandel zur Elektromobilität rücke zudem die Batterielogistik in den Mittelpunkt. Batterien als Schwer- und Gefahrgut erforderten neue Transport- und Verpackungslösungen, bei denen Künstliche Intelligenz zunehmend eine Rolle spiele.

Ein zentrales Zukunftsthema ist für Vollmer das automatisierte Fahren in der Logistik. In Emden laufe ein Pilotprojekt, bei dem Fahrzeuge auf dem Werksgelände selbstständig rangieren. „Wenn wir das automatisiert machen, können wir die Flächen effizienter nutzen und Beschädigungen vermeiden“, sagte er. Mittelfristig möchte er im Seeverkehr ganze Autocarrier automatisiert beladen.

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