Coronakrise gefährdet 60.000 Jobs in Niedersachsen

In der Metall- und Elektroindustrie liegen die Umsätze im Schnitt um rund 40 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände, fürchtet eine Insolvenzwelle im Herbst.

In der Metall- und Elektroindustrie liegen die Umsätze im Schnitt um rund 40 Prozent unter dem Vorjahresniveau. (Foto: Istock)

Düstere Aussichten und enorme Risiken für den niedersächsischen Arbeitsmarkt: Der wirtschaftliche Einbruch durch die Corona-Pandemie gefährdet nach Einschätzung vieler Unternehmen bis zu 60.000 Jobs im Land. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage, die der Verband Niedersachsenmetall jetzt in Hannover vorgestellt hat.

„Wir erwarten, dass dieses Jahr etwa 30.000 Stellen verloren gehen“, sagte Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände. Das geschehe „zu einem größeren Teil als Folge der Nicht-Wiederbesetzung von frei werdenden Stellen, aber auch als unmittelbare Folge von Entlassungen“. Für 2021 werde noch einmal ein Verlust in ähnlicher Größenordnung befürchtet. Grundlage für die Prognose ist die Konjunkturumfrage, an der sich mehr als 800 Unternehmen – schwerpunktmäßig aus der Industrie, aber auch aus Handel und Dienstleistungen – beteiligten.

In der Metall- und Elektroindustrie liegen die Umsätze demnach im Schnitt um rund 40 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Viele Firmen verzeichneten weniger als 50 Prozent Auslastung. Für das zweite Halbjahr rechneten sogar 75 Prozent der Betriebe damit, dass sich die Auftragslage noch einmal verschlechtern wird. Ab Herbst droht Schmidt zufolge eine Insolvenzwelle, die auf den Arbeitsmarkt durchschlagen wird. Er befürchte, dass Jobs ins südosteuropäische Ausland verlagert werden. „Diese Arbeitsplätze sind unwiederbringlich weg“, so Schmidt.

Die Politik müsse vor allem mit steuerlichen Maßnahmen dieser Entwicklung entgegensteuern. Unter anderem die Abschaffung der EEG-Umlage und die Senkung der Körperschaftsteuer wären für Schmidt dabei nötige psychologische Signale an die Wirtschaft. (bek/lni,THB/ds)

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