Streik legt auch Güterverkehr lahm

Die Gewerkschaft EVG ruft am Freitag alle ihre Mitglieder zu einem Warnstreik auf. Mit massiven Einschränkungen ist auch im Schienengüterverkehr zu rechnen. Der DB-Personalvorstand kritisiert den Streik als „unnütz und unnötig“.

Warnstreik der EVG: Am Freitag steht die Bahn in Deutschland wieder still (Foto: dpa/Martin Schutt)

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) legt am Freitag den Bahnverkehr in Deutschland zwischen 3.00 und 11.00 Uhr nahezu komplett still. Für diesen Zeitraum hat die EVG ihre Mitglieder aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.

Anlass sind die Tarifverhandlungen der Gewerkschaft mit der Deutschen Bahn (DB). Der angekündigte zweite bundesweite Warnstreik im Schienenverkehr in der laufenden Tarifrunde bedeutet die nächste Eskalationsstufe. Die EVG verhandelt mit rund 50 Bahnunternehmen; bisher ist nur wenig Bewegung erkennbar. Mit der DB haben sich die Gewerkschaftsvertreter bisher in zwei Runden getroffen - beide endeten jeweils ergebnislos nach nur wenigen Stunden.

Auch Güterzüge „deutlich behindert“

Betroffen ist nicht nur der Personenverkehr. „Aufgrund der Kurzfristigkeit der Streikankündigung werden auch Güterzüge deutlich behindert und in den Rangieranlagen Rückstaus ausgelöst werden“, teilt die DB mit. DB Cargo stehe in ständigem Austausch mit den Kunden, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Auch bei der DB-Tochter Transfracht rechnet man mit Beeinträchtigungen. „Vorsorglich möchten wir darauf hinweisen, dass das Erreichen der Gestellungstermine sowie die Schiffsladeschlüsse nicht mehr garantiert werden können“, teilt das Unternehmen mit.

Die EVG fordert in den Verhandlungen mit der Branche für die Beschäftigten mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen sowie eine Laufzeit von zwölf Monaten. „Wir müssen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, die glauben, die Forderungen ihrer Beschäftigten ignorieren zu können und stattdessen Tarifverhandlungen nach Gutsherrenart führen wollen. Das ist nicht akzeptabel“, erklärten die beiden EVG-Tarifvorstände Cosima Ingenschay und Kristian Loroch.

DB-Personalvorstand: „Was soll das?“

Die DB verurteilt den neuerlichen EVG-Streik als reine Mitgliederwerbeaktion. „Was soll das? Dieser Streik ist völlig unnütz und unnötig. Die EVG hat Maß und Mitte komplett verloren und setzt nur auf Krawall“, so Personalvorstand Martin Seiler. Kommenden Dienstag sei die nächste Verhandlung. „Das ist aus DB-Sicht die Nagelprobe, ob die EVG wirklich Lösungen will“, teilt der Konzern mit. (dpa, cd)
 

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