Hamburger Industrie beklagt Auftragsflaute

Fast vier von zehn Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als schlecht. Das geht aus dem aktuellen Hamburger Konjunkturbarometer für das zweite Quartal 2020 hervor, das die Handelskammer jetzt vorgelegt hat.

Die Lage der eng mit der maritimen Wirtschaft verbundenen Industrie am größten deutschen Seehafenstandort Hamburg ist infolge der Coronakrise weiterhin äußert angespannt. Das geht aus dem aktuellen Hamburger Konjunkturbarometer für das zweite Quartal 2020 hervor, das die Handelskammer jetzt vorgelegt hat.

Demnach bewerten fast vier von zehn Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als schlecht. Die Ertragslage habe sich im Sommer für 60,3 Prozent der Befragten im Vergleich zum Frühling sogar noch einmal verschlechtert. Habe die Industrie in der Frühjahrsbefragung noch vergleichsweise gut dagestanden, sei die Situation nun ähnlich angespannt wie bei der gesamten Hamburger Wirtschaft. „Die Hamburger Industrieunternehmen leiden unter der schlechten Auftragslage“, sagt Wilfried Baur, Vizepräses der Handelskammer Hamburg. Die niedrige Nachfrage aus dem In- und Ausland sei derzeit das größte Geschäftsrisiko der Unternehmen. „Die eingebrochenen Umsätze führen zu Personalabbau und schränken den Spielraum der Betriebe für Investitionen erheblich ein. Diese werden in der Branche jedoch dringend benötigt“, betont Baur.

Hamburg besonders betroffen

Von den aufgrund der Corona-Pandemie weltweit schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie den teils eingeschränkten Lieferketten sei die Hamburger Industrie in besonderem Maße betroffen: Dem Konjunkturbarometer zufolge erwarten 42,9 Prozent der exportierenden Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten eine Verringerung ihrer Exporte, lediglich 21,7 Prozent rechnen mit einer Verbesserung.

„Die derzeitige Krise hat deutlich gemacht, welche Bedeutung nachhaltige und resiliente Lieferketten für unsere Wirtschaft und Produktionsverhältnisse haben“, so der Vizepräses der Handelskammer Hamburg. Der Wiederaufbau der Wirtschaft, insbesondere im industriellen Bereich, solle daher konsequent genutzt werden, um Zukunftstechnologien zu fördern. „Dies betrifft sowohl die Digitalisierung, den Einsatz von künstlicher Intelligenz und von additiven Produktionstechniken als auch den Klimaschutz und die Ressourceneffizienz“, sagt Baur. Investition in Innovation dürfe dabei jedoch nicht zulasten notwendiger Infrastrukturmaßnahmen erfolgen. (bek, THB/ ds)

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