Otto hält an Investitionen in KI und Logistik fest
Die Otto Group erwartet nach ersten Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 einen Rückgang des weltweiten E-Commerce-Umsatzes um rund 9 Prozent auf knapp 10,8 Milliarden Euro. Diese Entwicklung geht jedoch laut E-Commerce-Konzernvorstand Sebastian Klauke mit einer prognostizierten Verbesserung der operativen Profitabilität einher. An den Investitionen in Logistik, IT und Künstliche Intelligenz (KI) hält der Handels- und Dienstleistungskonzern grundsätzlich fest. Explizit erwähnte Klauke die Logistikzentren der Otto Group in Altenkunstadt und im polnischen Ilowa, die in den kommenden Monaten fertiggestellt werden. Im Rahmen der strategischen Partnerschaft mit dem US-Startup Covariant ist nach dem Einsatz der KI-gesteuerten Roboter in Haldensleben der Rollout für weitere Fulfillment-Zentren der Otto Group geplant.
Der Umsatzrückgang ist vor allem auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld und ein verhaltenes Weihnachtsgeschäft zurückzuführen. Dennoch betont Klauke das erfolgreiche Management der Gruppe und zeigt sich zuversichtlich, gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Vor allem in Deutschland blieben die Herausforderungen groß, das Konsumklima und die Anschaffungsneigung verharrten auf niedrigem Niveau. Dies spiegelte sich in sinkenden durchschnittlichen Warenkorbgrößen und Umsatzrückgängen bei einigen Geschäftsmodellen wider.
Im Vergleich zu den im Januar veröffentlichten Zahlen des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) zur Entwicklung des E-Commerce in Deutschland schneidet die Otto Group jedoch leicht besser ab und kann in vielen Geschäftsmodellen Marktanteile hinzugewinnen. Der BEVH hat für 2023 ein nominales Minus von 11,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr für den E-Commerce mit Waren ermittelt. Für das Geschäftsjahr 2024/25 rechnet die Otto Group mit einem Wachstum im E-Commerce. Eine spürbare Erholung sei erst ab 2025 zu erwarten, so Klauke. (rok)