Dauerstress darf kein Geschäftsmodell sein
Die Logistikbranche ist stolz auf ihre Belastbarkeit – und vernachlässigt dabei zu oft die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Ein Beispiel: Laut dem „Gesundheitsreport Logistik 2025“ der Krankenkasse Barmer und der Plattform Jobmatch kamen Lkw-Fahrer 2023 auf 33,5 Krankheitstage im Jahr. Der bundesweite Schnitt lag demnach bei 24,2 pro Erwerbsperson.
Die Hauptgründe: Muskel-Skelett-Erkrankungen, psychische Belastung, Atemwegsinfekte. Mögliche Ursachen: Überforderung als Normalzustand, Mehrarbeit als unbezahlte Pflicht, Krankheit als akzeptierter Kollateralschaden – auch im Büro. Doch wer so wirtschaftet, der rechnet falsch. Allein die Differenz von 9,3 AU-Tagen verursacht laut Report jährlich bis zu 87.000 Euro Mehrkosten pro Betrieb.
Gesunde Mitarbeiter sind Voraussetzung für den Unternehmenserfolg. Wer trotz Fachkräftemangel zukunftsfähig bleiben will, muss sich also trauen, Altes zu hinterfragen und Neues zu testen. Die Viertagewoche? Vielleicht nicht überall umsetzbar. Flexibles Arbeiten? Sicher nicht für jeden Job geeignet. Doch ob Maßnahmen wie diese im eigenen Betrieb funktionieren, lässt sich nur herausfinden, wenn man es ausprobiert.