Hafen von Baltimore: BLG Logistics setzt auf Ausweichterminals

Autoverschiffungen in die USA sind vom Brückeneinsturz in Baltimore direkt betroffen. Von Bremerhaven aus werden Ausweichhäfen in anderen Bundesstaaten angefahren.

Die Brücke und der Hafen sind wirtschaftlich bedeutend. (Foto: dpa/AP/Matt Rourke)

Der Brückeneinsturz in Baltimore sorgt dafür, dass Schiffstransporte zu dem US-Ostküstenhafen und aus ihm heraus erschwert werden, wenn nicht gar unmöglich sind. Die BLG Logistics Group, Betreiber des Autoterminals in Bremerhaven, teilte auf DVZ-Anfrage mit, dass dort derzeit knapp 2.800 Pkw deutscher Hersteller mit Ziel Baltimore stünden. Diese sollen zu einem großen Teil nach Brunswick (Georgia) umgeleitet werden. Einige wenige können auch nach Baltimore gebracht werden, da der entsprechende Terminal Sparrow’s Point vor der Brücke liegt.

Im Bereich High & Heavy seien aktuell 280 Einheiten für Baltimore geplant. Passende Ausweichmöglichkeiten werden zurzeit gesucht. Die Logistikexperten der BLG in Bremerhaven – sowohl aus dem Bereich Automobile als aus dem Bereich High & Heavy – stünden dazu in engem Austausch mit den Kunden, den Spediteuren und den Reedereien, um die bestmöglichen Lösungen für die Kunden zu finden. 

Die Reederei ACL, auch in Kunde in Baltimore, erklärte auf Anfrage, dass es derzeit keine Hinweise darauf gibt, wann die Hafenzufahrt von den Brückentrümmern geräumt wird und Schiffe wieder freie Fahrt haben. Weil auch einige Schiffe der US-Marine in Baltimore festliegen, gebe es ein Interesse an einer raschen Freigabe.

Autocarrier liegen fest

Gegenwärtig liegt ein Autofrachter von Wallenius Wilhelmsen („Carmen“) im Hafen und kann ihn nicht verlassen. Ebenso ergeht es der „Brooklands“ in der Charter von K-Line. Wallenius Wilhelmsen teilte mit, man arbeite mit verschiedenen Hafenbehörden, Partnern und Interessengruppen zusammen, um mögliche alternative Lösungen zu prüfen, die dazu beitragen, die Auswirkungen der gegenwärtigen Situation auf die Kunden und den laufenden Betrieb zu minimieren. Der ACL-eigene Frachter „Atlantic Sky“ verließ den Hafen eine Stunde vor dem Unfall. Es seien keine weiteren ACL-Schiffe im Hafen. Ladung auf dem Weg nach Baltimore leitet ACL nach New York und Norfolk um. Sollte die Sperrung länger anhalten, werde ACL seine Fahrpläne durch die Hinzunahme eines weiteren Hafens modifizieren.

Wegen der gesperrtem seeseitigen Zufahrt ist auch der Containerverkehr von und nach Baltimore eingestellt worden. Der Ostküstenhafen ist für Container nicht so bedeutend, so dass die anfallenden Mengen von anderen Häfen wie New York, Norfolk oder Philadelphia aufgefangen werden können, erfuhr die DVZ.

In seiner Rolle als Autohafen hat Baltimore besonders als Importhafen für Fahrzeuge aus Asien und Europa eine große Bedeutung. Bei ACL sei der Ladunganteil von Autos relativ gering, so das Unternehmen. Das könne sich aber aufgrund der Anlaufproblematik in Baltimore ändern. Die bereits von ACL in New York und Norfolk vorgehaltenen Lagerplätze könnten sich schneller füllen als gedacht, weil die Hersteller auf diese Flächen ausweichen. (jpn)

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