Truck Insider: eActros 600 – Der Gamechanger

Einer der Gründe, warum Transportunternehmen den Einsatz von E-Lkw im Fernverkehr kritisch sehen, ist die bisher eher begrenzte Reichweite. Mit dem jetzt vorgestellten Serienfahrzeug eActros 600 entkräftet der Lkw-Hersteller Mercedes-Benz Trucks dieses Argument.

Mit dem Serienmodell des eActros 600 läutet der Lkw-Hersteller Mercedes-Benz Trucks für sich die Ära der E-Lkw im Fernverkehr ein. Sowohl die Sattelzugmaschine als auch der Motorwagen – beide aerodynamisch glattgebügelt – sollen garantiert 500 Kilometer mit einer Batterieladung schaffen.

Möglich wird das dank der sechs leistungsfähigen Lithium-Eisenphosphat-Batterien, die zusammen eine Ladekapazität von über 600 Kilowattstunden haben. Und auch die komplett auf Windschlüpfrigkeit getrimmte Kabine trägt ihren Teil dazu bei. So soll der CW-Wert des eActros 600 um 9 Prozent niedriger sein, als bei dem aktuellen Diesel-Actros. Und dadurch verringert sich der Luftwiderstand nochmals erheblich.

Das unterstreicht auch die auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftigen Optik. Da, wo bei dem Standard-Diesel-Actros der Kühlergrill sitzt, besteht die Front des Elektro-Models aus einer glatten Fläche. Diese wird nur unterbrochen durch einen auffälligen, nach innen versetzten Stern, der auch als Lufteinlass dient. Das alles kommt der Aerodynamik zugute, ebenso wie das völlig neue Design rund um die Lichteinheiten, die dem eActros 600 einen deutlich futuristischen Touch verleihen.

Im Innenraum hingegen unterscheidet sich der eActros 600 nicht allzu sehr von den konventionellen Modellen. Das Digital-Cockpit ist bekannt, allerdings ist die IT-Architektur natürlich den Anforderungen eines E-Lkw angepasst worden. Was neu ist: Der Lenkstockhebel, mit dem der Fahrer die Rekuperation, also die Zurückgewinnung der Bremsenergie – steuern kann.  

Auch das Motorkonzept überzeugt: Speziell für den Einsatz im schweren Fernverkehr hat Mercedes-Benz Trucks eine neue, auf 800 Volt ausgelegte E-Achse mit zwei Elektromotoren und Vier-Gang-Getriebe entwickelt. Die E-Motoren generieren eine Dauerleistung von 400 Kilowatt sowie eine Spitzenleistung von 600 Kilowatt.

Ein weiterer, wichtiger Aspekt bei einem E-Lkw ist die Ladefähigkeit der Batterien. Derzeit benötigt der eActros an einer CCS-Ladesäule, das steht für Combined Charging System, mit etwa 400 Kilowatt Ladeleistung etwa eine Stunde, bis die Batterien von 20 auf 80 Prozent geladen sind.

Steht künftig eine Megawatt-Charging-Infrastruktur zur Verfügung, halbiert sich die Zeit. Der Fahrer kann seinen Lkw in der gesetzlich vorgeschriebenen Pause von 45 Minuten ohne Zeitverzug wieder aufladen. Vorausgesetzt, eine geeignete Ladesäule steht zur Verfügung.

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