Stefan Rummel: „Kooperationen rücken in den Fokus“

DVZ: Herr Rummel, welche wesentlichen Veränderungen oder Neuerungen gibt es in diesem Jahr bei der transport logistic?
Stefan Rummel: In diesem Jahr haben wir die Messe um zwei zusätzliche Hallen erweitert, insbesondere für die Bereiche Air Cargo und Straßentransport. Diese Erweiterung hat eine neue Struktur zur Folge: Die IT befindet sich jetzt in Halle B1, während die Air-Cargo-Ausstellung in den Hallen A1 und A2 zu finden ist. Diese größere Ausstellungsfläche eröffnet neue Möglichkeiten für Aussteller und Besucher. Aufgrund der Größe der Messe empfehlen wir, sich im Vorfeld über die Aussteller und Programmpunkte zu informieren. So können Sie sicherstellen, dass Sie alle relevanten Bereiche und Veranstaltungen optimal erleben.
Mit wie vielen Ausstellern und Besuchern rechnen Sie in diesem Jahr?
Wir rechnen in diesem Jahr mit mehr als 2.500 Ausstellern. Bei den Besucherzahlen sind wir optimistisch, die 75.000 der Vorveranstaltung zu übertreffen.
Aus wie vielen Ländern kommen die Aussteller in diesem Jahr?
Aus mehr als 70 Ländern und Regionen. Neben einer starken deutschen Beteiligung kommen die größten internationalen Gruppen aus den Niederlanden, Italien, China, der Türkei und Belgien. Die breite internationale Beteiligung unterstreicht die Stellung der transport logistic als Weltleitmesse.
Welche Schwerpunktthemen und Trends werden im diesjährigen Konferenzprogramm behandelt?
Unter dem Motto „Experience Connectivity“ rücken Kooperationen entlang der Supply Chain in den Fokus. Darüber hinaus widmen wir uns drei Schwerpunktthemen, die derzeit die gesamte Branche beschäftigen: Nachhaltigkeit, künstliche Intelligenz und Cybersecurity. Diese Themen spiegeln nicht nur die drängendsten aktuellen Herausforderungen wider, sondern auch die großen Chancen, die in der Weiterentwicklung von Technologien und Geschäftsmodellen liegen. Mit unserem Konferenzprogramm und den Thementagen auf der Campus Plaza fördern wir den Austausch zu diesen Themen und geben den Teilnehmern wertvolle Impulse für die Zukunft der Branche.
Gibt es Sonderflächen für bestimmte Themen wie beispielsweise KI oder Nachhaltigkeit?
Beim Rundgang durch die Hallen während des Aufbaus konnte man bereits sehen, dass unsere Aussteller diese Themen in den Mittelpunkt stellen, an ihren Ständen platzieren und damit werben. Es gibt keine Sonderflächen, aber Schwerpunkte – im Konferenzprogramm und auf der Campus Plaza. Damit schaffen wir zusätzliche Plattformen, auf denen sich Aussteller und Besucher gezielt mit den aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche auseinandersetzen können. Die Themen sind übergeordnet, aber gleichzeitig so alltäglich, dass in jeder Halle und damit bei allen Verkehrsträgern etwas dazu zu finden sein wird. Ansonsten empfehle ich, sich direkt bei den Ausstellern, im Ausstellerverzeichnis online oder in der App zu informieren.
Welche Branchen sind in diesem Jahr besonders stark vertreten?
Ein deutliches Wachstum verzeichnen wir in den Bereichen Straßengüterverkehr und Air Cargo. Aber Wachstum gibt es in der Tat in allen Bereichen. Das halte ich für ein starkes Signal für unsere Industrie: nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit.
Die Branche ist trotz schwieriger Rahmenbedingungen zuversichtlich. Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München
Wie sehen Sie die Entwicklung der Logistikbranche in den nächsten drei bis fünf Jahren vor dem Hintergrund geopolitischer Umwälzungen und einer möglichen Neuordnung des internationalen Handels?
Im Vorfeld der transport logistic haben wir ein Stimmungsbarometer erstellt, das trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie Kostendruck und Fachkräftemangel spannende Einblicke in die Perspektiven der Branche gibt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Branche trotz dieser Herausforderungen insgesamt zuversichtlich ist. Besonders hervorzuheben ist die zunehmende Zusammenarbeit zwischen Industrie, Handel und Logistik, insbesondere im Kampf gegen Kosten, Emissionen und Cyberangriffe. Insgesamt äußerten sich die 1.851 Teilnehmer des Barometers positiv zur zukünftigen Marktlage. Diese Ergebnisse geben Anlass zur Hoffnung und wir wünschen, dass die Messe dazu beiträgt, diese positive Stimmung weiter zu fördern.
Was erwarten Sie persönlich von der diesjährigen transport logistic?
Alles, was eine Messe so besonders macht: das Wiedersehen mit vielen geschätzten Kolleginnen und Kollegen aus der Branche, die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und zu sehen, wie sich neue Geschäftsbeziehungen entwickeln. Natürlich freue ich mich auch auf die geselligen Momente, die den Austausch über das Geschäftliche hinaus fördern. Messen sind der perfekte Ort, um sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln und sich über neue Trends und Innovationen auszutauschen.
Gibt es eine besondere Botschaft, die Sie den Teilnehmern und der Branche mit auf den Weg geben möchten?
Durch die Vergrößerung der Messe auf zwölf Hallen sprechen wir mit dem Freigelände von rund 21 Fußballfeldern Ausstellungsfläche. Wer diese Fläche abdecken will, sollte gut vorbereitet und organisiert sein. Ich empfehle, sich vorab einen Überblick zu verschaffen und gezielt die Bereiche und Programmpunkte auszuwählen, die einen am meisten interessieren. Lassen Sie sich aber auch treiben, führen Sie viele spontane Gespräche, nutzen Sie das Konferenzprogramm und lassen Sie den Tag gemütlich im Biergarten oder Restaurant ausklingen. Und mein Tipp: Bequeme Schuhe anziehen!