EU diskutiert über Sanktionen gegen russische Schiffe

Großbritannien hat seine Häfen für Schiffe gesperrt, die in russischem Besitz sind, unter russischer Kontrolle stehen oder unter russischer Flagge fahren. In der EU wird über einen solchen Schritt noch diskutiert.

Etliche Schiffs- und Lagerhausbetreiber in der EU nehmen keine Ladungen für Russland mehr an, und Großbritannien hat wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine seine Häfen für russische Schiffe geschlossen. Auch in der EU wird darüber geredet, ob man diesen Schritt machen soll, ähnlich wie beim Luftverkehr. Im EU-Ministerrat ist eine Hafensperrung bisher nach Informationen der DVZ allerdings noch nicht besprochen worden. Das könnte aber im Laufe der anstehenden Woche im Kreis der EU-Botschafter oder in den sicherheitspolitischen Arbeitsgruppen des Rates geschehen.

Das Europäische Parlament hat in einer Resolution eine Sperrung von EU-Häfen für russische Schiffe gefordert. Darüber hinaus wollen die Europaabgeordneten, dass auch alle anderen Schiffe nicht mehr in EU-Häfen einlaufen dürfen, wenn sie aus einem russischen Hafen kommen oder dorthin fahren. Ausgenommen werden sollten nur Reisen aus „gerechtfertigten humanitären Gründen“, heißt es in der rechtlich nicht bindenden Resolution.

Wegen des großen Transportvolumens im Seeverkehr hätte ein Bann für russische Schiffe weitreichende Folgen, meint der Verband Deutscher Reeder (VDR). „Denn es wäre mit einer Gegenreaktion Russlands zu rechnen“, sagte Christian Denso, Leiter der Kommunikation beim VDR, zur DVZ. „Und damit wäre Russland vom größten Teil des Seeverkehrs abgeschnitten und damit auch von einem großen Teil des Warenhandels.“ Im Rotterdamer Hafen entfallen von den fast 470 Millionen Tonnen umgeschlagener Waren 62 Millionen Tonnen auf Russland, das sind 13 Prozent. Viele Energieträger würden aus Russland über den Rotterdamer Hafen importiert, teilte die Hafenverwaltung mit.

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