Der Fachkräftemangel belastet den Verkehrs- und Bausektor

Das Bundeskabinett hat seine Fachkräftestrategie verabschiedet. Zuvor hatte das Verkehrsministerium zu einem Gipfel eingeladen. Die Lage ist laut Experten besorgniserregend.

Der Arbeitskräftemangel betrifft in Deutschland viele Sektoren, auch den Verkehr. (Foto: wildpixel/iStock)

Die Entwicklung des Marktes für Fachkräfte ist dramatisch. Schon heute fehlen im Verkehrssektor viele Lkw-Fahrer, Lokführer, Disponenten oder auch Personal in den Verwaltungen, um Erhalt und Bau von Infrastruktur zu betreuen. Schon vor der Verabschiedung der Fachkräftestrategie im Bundeskabinett am Mittwoch hatte das Bundesverkehrsministerium zu einem Fachkräftegipfel eingeladen. Versammelt waren die wesentlichen Vertreter der Verkehrsträger, die Bauindustrie und der Handel. Ziel ist es, einen Branchendialog zu initiieren.

Derzeit sind laut einer Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast) 150.000 Ingenieursstellen offen. Weitere 56.000 gehen dem Markt demnächst durch Ruhestand verloren. Dem gegenüber stehen 15 Prozent weniger Anfänger in den Ingenieurs- und Informatikstudiengängen innerhalb der vergangenen fünf Jahre. Zudem brechen nach Bast-Erkenntissen 50 Prozent ihr Informatikstudium ab. Die Baubranche und auch der Verkehrssektor leiden zudem an einem Imageproblem, sodass sich für diese Berufsfelder weniger junge Menschen interessieren.

„Der Fachkräftemangel droht zunehmend zu einer Gefahr für unseren Wohlstand zu werden“, sagte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). Für Heike van Hoorn, Geschäftsführerin des Deutschen Verkehrsforums, ist es wichtig, Berufe attraktiver zu gestalten, den Fachkräftepool durch Zuwanderung zu vergrößern und Bürokratie abzubauen. Außerdem fordert sie einen konkreten Maßnahmenkatalog.

Mit dem Maßnahmenpaket der Fachkräftestrategie will die Bundesregierung die Anstrengungen der Unternehmen und Betriebe unterstützen, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. „Damit das gelingt, müssen alle Akteure des Arbeitsmarktes - Unternehmen und Betriebe, Beschäftigte, Länder und Kommunen, Sozialpartner, Kammern, die Bundesagentur für Arbeit, Bildungs- und Weiterbildungsträger sowie die Bundesregierung - ihren Beitrag leisten“, teilte das Bundesarbeitsministerium mit.

„Fachkräftesicherung ist Wohlstandssicherung. Wir brauchen jeden klugen Kopf und jede helfende Hand, um wirtschaftlich stark zu bleiben“, sagte Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil (SPD) nach der Kabinettssitzung am Mittwoch.

Fünf Handlungsfelder sind für die Bundesregierung bei ihrer Fachkräftestrategie zentral, heißt es weiter. Dazu gehören:

  • Zeitgemäße Ausbildung

  • gezielte Weiterbildung

  • Arbeitspotenziale wirksamer heben und Erwerbsbeteiligung erhöhen

  • Verbesserung der Arbeitsqualität sowie Wandel der Arbeitskultur

  • Einwanderung modernisieren und Abwanderung reduzieren.

Die Fachkräftestrategie finden Sie hier.

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