Logistikunternehmen sind schlechter ausgelastet

Der Lageindikator bei den Auftraggebern im Handel ist abgestürzt. In der deutschen Industrie dagegen hat sich die Situation erneut verbessert. Die insgesamt schlechtere Stimmung macht sich aber offenbar schon im Auftragsbestand der Logistiker bemerkbar.

Foto: Istock

Die Lage bei den Logistik-Auftraggebern aus Industrie und Handel entwickelt sich den jüngsten Umfragen des Ifo Instituts zufolge zweigeteilt. So bewerteten die Firmen im verarbeitenden Gewerbe ihre aktuelle Lage im Januar noch einmal deutlich besser als im Vormonat. Der Indikator bei den Auftraggebern im Handel ist dagegen abgestürzt.

Bei den deutschen Industriefirmen ist der Lageindikator den siebten Monat in Folge gestiegen und liegt mit rund 8 Punkten im positiven Bereich. Dieser Wert wurde zuletzt im Juli 2019 erreicht. Das Geschäftsklima, ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen, ist dennoch nach zuletzt acht Anstiegen in Folge wieder gesunken. Der Grund: Die Industriefirmen schauen deutlich weniger optimistisch auf die kommenden sechs Monate als im Dezember (9,6 nach 13,6 Punkten). Die Kapazitätsauslastung stieg laut Ifo Institut um 1,6 Prozentpunkte auf 81,8 Prozent. Sie liege damit aber immer noch unter ihrem langfristigen Durchschnitt von 83,5 Prozent, heißt es.

Im Handel ist der Geschäftsklimaindex dagegen eingebrochen. Der Indikator zur aktuellen Lage stürzte in den negativen Bereich, und zwar von plus 17 auf fast minus 8 Punkte. Dies war der stärkste Rückgang seit April 2020. Auch die Erwartungen fielen deutlich pessimistischer aus. „Die Stimmung verschlechterte sich, teilweise massiv, in nahezu allen Einzelhandelssparten“, teilt das Institut weiter mit. Im Einzelhandel fiel der Lageindikator von 19 auf minus 28 Punkte. Anders als im Dezember zeigten diesmal auch im Großhandel viele Indikatoren nach unten.

Auftragsbestand entwickelt sich schwächer

Das Ifo Institut befragt zudem monatlich Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor und dem Bauhauptgewerbe. Demnach ist der Geschäftsklimaindikator im Servicesektor merklich gesunken. Die Unternehmen korrigierten ihre Einschätzungen zur aktuellen Lage nach unten. Zudem nahm der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate deutlich zu. „Der Auftragsbestand, insbesondere im Bereich Transport und Logistik, entwickelte sich schwächer“, heißt es weiter.

Auch im Bauhauptgewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage fielen etwas negativer aus. Zudem blickten mehr Unternehmer pessimistisch auf die kommenden sechs Monate.

Insgesamt hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft damit zu Jahresbeginn verschlechtert. Der Geschäftsklimaindex für die deutsche Wirtschaft, der auf etwa 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen basiert, ist im Januar auf 90,1 Punkte gesunken, nach 92,2 Punkten im Dezember. Die Unternehmer beurteilten ihre aktuelle Lage schlechter als im Vormonat. Auch ihre Erwartungen fielen pessimistischer aus. „Die zweite Coronawelle hat die Erholung der deutschen Wirtschaft vorläufig beendet“, lautet das Fazit von Ifo-Präsident Clemens Fuest.

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