Seit Jahrzehnten gibt es immer wieder Vorschläge für eine Verkehrsverbindung zwischen Großbritannien und Irland. Mit Boris Johnson sitzt nun ein vehementer Befürworter eines solchen Mega-Projekts in Downing Street. Ihn treibt auch der Brexit.
Rachel King ist Botschaftsrätin und Leiterin der EU- und Wirtschaftsabteilung an der Britischen Botschaft in Berlin. Sie glaubt, dass das Handelsabkommen zwischen Vereinigtem Königreich und Europäischer Union grundsätzlich problemlose grenzüberschreitende Transporte ermöglicht.
Eigentlich sollte das Europäische Parlament bis Ende Februar über den bisher nur vorläufig geltenden Handels- und Kooperationsvertrag mit dem Vereinigten Königreich abstimmen. Bernd Lange, Vorsitzender des EP-Handelsausschusses, erwartet aber eine Verlängerung der Frist.
Nach einem „ereignisreichen“ Jahr, wie es DFDS-CEO Torben Carlsen formulierte, hofft der Schifffahrts- und Logistikkonzern, 2021 wieder in ruhigeres Fahrwasser zu kommen. Hoffnung macht die Neuerwerbung HSF Logistics.
Eine DIHK-Umfrage zeigt, dass eine Mehrheit deutscher Unternehmen nach dem Brexit im Handel mit dem Vereinigten Königreich mit Zoll- und Logistikproblemen kämpft und eine weitere Verschlechterung der Geschäftsbeziehungen erwartet. Etliche Unternehmen wollen Investitionen von der Insel weg verlagern.
Dank der schrittweisen Erholung sind die deutschen Exporte im Coronajahr zumindest nicht zweistellig eingebrochen. Dennoch war es der stärkste Rückgang seit der Finanzkrise. Wichtigster Abnehmer bleiben die USA, obwohl die Ausfuhren dorthin um 12,5 Prozent zurückgingen.
Das geht aus einer Befragung des Logistikverbandes Road Haulage Association hervor – und die Handelsprobleme könnten sich im Sommer noch verstärken. Die britische Regierung wies die Zahlen allerdings zurück.
Der Brexit belastet den Handel zwischen der EU und Großbritannien sehr. Vor allem bei der Zollabwicklung müssen sich die Abläufe erst einspielen. Darunter leiden aktuell besonders die Lastwagenfahrer.
Kaum ist der Post-Brexit-Vertrag vereinbart, da verhandeln sie schon wieder, die britische Regierung und die EU. Diesmal geht es um die Regeln für Warenkontrollen in Nordirland.
Unbegleitete Verladungen im Verkehr mit dem UK nehmen zu. Deswegen passt die Reederei DFDS die Zahl ihrer Abfahrten und den Fahrplan an den Bedarf der Kunden an.
Die Exportnachfrage in Großbritannien ist eingebrochen, wie der Chef des Spediteursverbandes RHA der Zeitung „The Times“ berichtet. Ausländische Unternehmen kämen zudem deutlich seltener nach Großbritannien, da sie Angst hätten, mit den falschen Zollpapieren an der Grenze festzusitzen.
Nach DB Schenker und Palletways hat nun auch DHL Express den Versand von Sendungen in das Vereinigte Königreich ausgesetzt. Laut dem Unternehmen werde eine hohe Anzahl an Sendungen von den Zollbehörden in der EU zurückgehalten, die auf dem Weg nach Großbritannien gesundheits- und pflanzenschutzrechtliche Kontrollen erfordern.
Probleme mit den neuen Regeln des Zollverfahrens bei Empfängern in Großbritannien haben DB Schenker vergangene Woche dazu veranlasst, alle Landtransporte nach Großbritannien auszusetzen. Die jetzige Wiederaufnahme des Services ist an gewisse Bedingungen für Kunden geknüpft.