Mehr als ein Drittel aller Lkw-Fahrer ist 55 Jahre und älter

Der Fachkräftemangel im Güterverkehr könnte sich in den kommenden Jahren noch verschärfen. Denn bei Lkw-Fahrern ist der Anteil der Altersgruppe 55 plus deutlich höher als unter den Erwerbstätigen insgesamt, wie Daten zeigen. Zudem verdienen Lkw-Fahrer demnach unterdurchschnittlich viel.

Lkw-Fahrer sind in Deutschland oft schon etwas älter und fast immer männlich. (Foto: iStock)

Der Fachkräftemangel im Güterverkehr könnte sich in den kommenden Jahren verschärfen. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren im vergangenen Jahr 35 Prozent der Fahrer mindestens 55 Jahre alt. Damit sei der Anteil der Altersgruppe 55 plus deutlich höher als unter den Erwerbstätigen insgesamt (25 Prozent), teilte die Behörde am Mittwoch mit. Die Zahl der Einsteiger unter 25 Jahren war mit gut 3 Prozent vergleichsweise gering. Unter allen Erwerbstätigen machen die unter 25-Jährigen knapp 10 Prozent aus.

Auffällig gering ist mit 3 Prozent auch der Frauenanteil in dieser Berufsgruppe. Insgesamt betrachtet sind 47 Prozent aller Erwerbstätigen Frauen.

„Schlechte Arbeitsbedingungen und das negative Image des Berufes sind die Hauptgründe für den Mangel an Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern“, sagte Carsten Taucke vom Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, denn Berufskraftfahrer seien die Stütze der Logistik und sicherten die alltägliche Versorgung. Notwendig sind Taucke zufolge bessere Arbeitsbedingungen, eine marktgerechte Entlohnung sowie eine kürzere Ausbildung.

Unterdurchschnittliche Bruttoverdienste

Im Schnitt verdienen Lkw-Fahrer nach Angaben der Wiesbadener Behörde unterdurchschnittlich. So erhielten Fachkräfte im Bereich Gütertransport im vergangenen Jahr monatlich 2.725 Euro brutto. Das waren gut 670 Euro weniger als Beschäftigte mit einer vergleichbaren Ausbildung und Berufserfahrung in der Wirtschaft insgesamt (3.399 Euro). Angelernte Kräfte bekamen im Schnitt 2.371 Euro brutto. In der Wirtschaft insgesamt lag der Durchschnittsverdienst für diese Gruppe mit 2.717 Euro monatlich knapp 350 Euro höher.

Dennoch ist die Zahl der Auszubildenden für den Kraftfahrer-Beruf gestiegen: Zum Stichtag 31. Dezember 2020 absolvierten laut Destatis knapp 7.700 Menschen eine entsprechende Ausbildung – ein Anstieg um 45 Prozent gegenüber 2010. Damals waren zum Jahresende rund 5.300 in der Ausbildung zum Berufskraftfahrer.

Auch der Frauenanteil unter den Auszubildenden nahm im selben Zeitraum zu – von 3,7 Prozent Ende 2010 auf 8,3 Prozent Ende 2020. (dpa/cs)

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