Frachter mit fast 3.800 Autos brennt – Lage stabil

Das Frachtschiff „Fremantle Highway“ war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als vor der niederländischen Küste in der Nacht zum Mittwoch ein Brand ausbrach. Die Rettungskräfte versuchen mit aller Macht, ein Sinken zu verhindern. Vermutet wird, dass E-Autos an Bord der Brandherd waren.

Das Frachtschiff „Fremantle Highway“ war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur. (Foto: Kustwacht.nl)

Die Lage bei dem brennenden Autofrachter vor der niederländischen Küste ist nach Angaben der Küstenwache stabil. Spezialisten eines Bergungsunternehmens seien mit einem Hubschrauber über das brennende Schiff geflogen, teilte die Küstenwache am Mittwochabend mit. Die Experten auch von der zuständigen Wasserbehörde würden nun gemeinsam ein Vorgehen absprechen. Die Behörden wollen alles tun, um ein Sinken des etwa 200 Meter langen Schiffes zu verhindern. Bei einem Austreten von Öl und dem Verlust der Ladung werden große Umweltschäden befürchtet.

Das Frachtschiff „Fremantle Highway“ war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als etwa 27 Kilometer vor der Küste der Wattenmeerinsel Ameland in der Nacht zum Mittwoch Brand ausbrach. Eine Ursache ist noch nicht bekannt, wie die Küstenwache mitteilte.

Vermutet wird aber, dass E-Autos an Bord der Brandherd waren. Der Frachter hat nach Angaben der Reederei mehr Autos an Bord als zunächst bekannt gewesen war. Das Schiff habe 3.783 Autos geladen, teilte ein Sprecher der japanischen Reederei Kawasaki Kisen Kaisha am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Tokio mit. Die niederländische Küstenwache hatte zuvor von 2.857 Autos gesprochen, davon 25 E-Autos. Die Küstenwache hatte als Zielhafen außerdem zunächst Ägypten genannt. Doch nach Angaben der Reederei war es Singapur.

Das Feuer hatte sich so schnell ausgebreitet, dass die aus Indien stammende Besatzung das Schiff verlassen musste. Dabei starb ein Mensch, 22 wurden leicht verletzt. Sie konnten gerettet und in Krankenhäuser gebracht werden.

Zwei Hubschrauber der Küstenwache, die an der Rettungsaktion auf dem Schiff Fremantle Highway beteiligt sind, am Flughafen Den Haag. (Foto: picture alliance / ANP / Marco van der Caaij)

Erinnerungen an „MSC Zoe“ 2019

Erst kürzlich hatte der Industrieversicherer der Allianz (AGCS) vor erhöhtem Brandrisiko durch den Transport der Lithium-Ionen-Akkus auf Schiffen gewarnt. Hauptursachen für Brände, die von den Akkus ausgehen, seien Produktionsdefekte, beschädigte Batteriezellen oder Geräte sowie eine Überladung oder Kurzschlüsse, schreibt der Versicherer in seiner neuesten Schifffahrtsstudie. Sie seien tückisch, weil sie schwer zu löschen seien und sich spontan wiederentzünden könnten. „Die meisten Schiffe verfügen weder über ausreichenden Schutz noch über ausreichende Frühwarn- oder Löschfähigkeiten, um solche Brände auf hoher See zu bekämpfen“, sagte der Schifffahrtsexperte Justus Heinrich.

Einige denken nun auch zurück an die Katastrophe des Containerschiffs „MSC Zoe“ 2019. Damals hatte das Schiff in der stürmischen Nordsee auf der Fahrt nach Bremerhaven 342 Container verloren. Die meisten zerbarsten beim Aufprall auf dem Wasser, in der Folge trieb tonnenweise Müll an die Strände. (dpa/cs)

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