Forto entlässt jeden dritten Mitarbeiter

Bei der Digitalspedition mit Sitz in Berlin haben rund 200 Mitarbeiter ihren Job verloren; das ist rund ein Drittel der Belegschaft. Ein großer Teil der Entlassungen entfällt auf Vertriebsangestellte. Marktteilnehmer werten die Entlassungswelle als Zeichen dafür, dass Forto sich aus dem operativen Speditionsgeschäft zurückziehen und verkauft werden könnte.

Steht seit dem Rücktritt von Michael Wax im Februar 2025 an der Spitze von Forto: Guillaume Petit-Perrin. Der Manager hatte zuvor als Finanzchef des Unternehmens agiert. (Foto: Forto)

Das Speditionsunternehmen Forto baut nach Informationen der DVZ in großem Umfang Personal ab. Dies erfuhr die DVZ von mehreren voneinander unabhängigen Personen mit direktem Einblick in die Vorgänge. Bei der Digitalspedition mit Sitz in Berlin haben rund 200 Mitarbeiter ihren Job verloren; das ist rund ein Drittel der Belegschaft. Ein großer Teil der Entlassungen entfällt auf Vertriebsangestellte.

Forto teilt derweil auf Nachfrage der DVZ mit, das Unternehmen fokussiere sich „auf die Präzisierung seiner geschäftlichen Schwerpunkte, die Steigerung der operativen und Service-Exzellenz durch künstliche Intelligenz sowie die Entwicklung einer leistungsorientierten (...) Unternehmenskultur“.

Die erforderlichen strukturellen Anpassungen setze das Unternehmen um, um seine Ziele mit maximaler Effizienz zu erreichen. „Zu Personalangelegenheiten oder Marktspekulationen nehmen wir grundsätzlich keine Stellung“, so Forto.

Großteil des Sales-Teams muss gehen

Marktteilnehmer werten die Entlassungswelle als Zeichen dafür, dass Forto sich aus dem operativen Speditionsgeschäft zurückziehen könnte. Nach dem Weggang großer Teile des Sales-Teams ist es laut Personen mit Kenntnis von den Vorgängen wahrscheinlich, dass Forto zum Verkauf steht.

Michael Wax, Mitgründer und CEO des Unternehmens, ist erst vor rund zwei Monaten von seiner Position zurückgetreten und in den Aufsichtsrat des Unternehmens gewechselt. Dort nimmt er die Rolle des sogenannten Chairmans of the Board ein.

Nachfolger von Wax ist seitdem Guillaume Petit-Perrin, der zuvor als Finanzchef des Unternehmens agiert hatte. Neben Wax traten auch Michael Ardelt und Fabian Struck aus dem Vorstand zurück. Struck war seit 2023 Chief Commercial Officer (CCO) des Unternehmens, Ardelt seit 2017 COO.

Eine Krise nach der anderen

Forto hat seit Jahren immer wieder mit Krisen zu kämpfen. So musste das Unternehmen in den Jahren 2022 und 2023 in jeweils größerem Umfang Personal abbauen. Im März des vergangenen Jahres wurde Forto Opfer einer Cyberattacke, durch die personenbezogene Daten von Mitarbeitern entwendet worden waren.

Forto wurde im Jahr 2016 in Berlin von Michael Wax, Erik Muttersbach, sowie Ferry und Fabian Heilemann gegründet. Ursprünglich trug das Unternehmen den Namen Freighthub, bevor es später in Forto umbenannt wurde.

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