Logistiker stoppen Transporte

Zahlreiche Unternehmen stellen ihr Russland-Geschäft infolge der Sanktionen zumindest zeitweise ein. Derweil läuft die Hilfsgüterlogistik für die Ukraine an.

Die Sanktionen gegen das Regime von Wladimir Putin wegen des Überfalls auf die Ukraine zeigen erste Wirkung. Zahlreiche Logistikunternehmen setzen Transporte nach Russland aus. Die verladende Wirtschaft schränkt ihr Geschäft in dem Land ein.

Die meisten Linienreedereien haben einen zumindest zeitweisen Buchungsstopp für Russland ausgesprochen. Auch die großen Integrator stellen den Versand ein. Der Lkw-Hersteller Daimler Truck hat vorerst alle Geschäftsaktivitäten in dem Land ausgesetzt. Der Zulieferer ZF Friedrichshafen friert bis auf Weiteres alle Lieferungen ein.

Vor allem die zu den Sanktionen gehörenden Güter-Embargos bergen für Speditions- und Logistikunternehmen allerdings auch hohe Risiken, betont der Branchenverband DSLV. Unternehmen müssten sich in den meisten Fällen auf die Informationen verlassen, die aus den Frachtpapieren und Aufträgen hervorgehen. Dabei hätten sie weder exakte Kenntnis über die Ware noch über deren Verwendungszweck in Russland. Daher rät der DSLV zu äußerster Sorgfalt. Er empfiehlt unter anderem, sich Exportvollmachten und warenbezogene Ausfuhrgenehmigungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie einen Nullbescheid zu besorgen.

In der EU wird indes bereits über weitere Sanktionen beraten. Bundeskanzler Olaf Scholz sagte am Dienstag nach einem Gespräch mit dem luxemburgischen Premierminister Xavier Bettel, dass den bestehenden Sanktionspaketen weitere folgen sollen.

Mit dem Ukraine-Krieg setze Russland seine ökonomischen Beziehungen aufs Spiel, unterstreicht der Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft. „Es geht aktuell weniger um die Sanktionen und deren Folgen, sondern um die Frage, ob wir mit Russland in Zukunft noch in nennenswertem Umfang wirtschaftliche Beziehungen haben werden oder nicht“, so der Ausschuss-Vorsitzende Oliver Hermes. Die US-Investmentbank JP Morgan schätzt, dass die russische Wirtschaft im zweiten Quartal um bis zu 20 Prozent einbrechen könnte. Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich derweil weiter zu. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind bereits fast 700.000 Menschen geflüchtet, fast die Hälfte davon nach Polen. Hilfsorganisationen wie Care haben erste Lkw mit Hilfsgütern in Richtung Ukraine geschickt. Und auch verschiedene Logistikdienstleister starten nun Initiativen, um die Menschen vor Ort mit dem Nötigsten zu versorgen.

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