Großbrand im Hamburger Hafen: Es wird noch immer gelöscht

Bei einem Feuer in einer Lagerhalle im Hamburger Hafen explodieren Gasdruckflaschen und setzen andere Bereiche in Brand. Das macht die Löscharbeiten kompliziert. Mittlerweile ist ein Ende absehbar.

Die Lösch- und Aufräumarbeiten dauern weiter an. In der Nacht waren 320 Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes vor Ort. (Foto: picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt)

Mehr als 16 Stunden nach dem Ausbruch eines verheerenden Großbrandes im Hamburger Hafen ist die Feuerwehr noch immer mit dem Löschen des Feuers beschäftigt. Die Nachlöscharbeiten werden noch bis in die Mittagsstunden andauern, sagte ein Feuerwehrsprecher am Morgen. Brandermittler könnten ihre Arbeit voraussichtlich im Laufe des Tages aufnehmen – allerdings erst, wenn der Brandort von der Feuerwehr freigegeben werde, sagte ein Polizeisprecher.

Das Feuer war am Montagnachmittag durch ein brennendes Auto in einer Lagerhalle ausgelöst worden. Weil aber in der Halle mehrere Gasdruckbehälter standen, konnte die Feuerwehr aus Sicherheitsgründen erst Stunden später mit den Löscharbeiten starten. Die Behälter, darunter Laschgasflaschen, explodierten immer wieder und dadurch wurden auch brennende Trümmerteile teils mehrere hundert Meter weit durch die Luft geschleudert. So wurden weitere Brände auf Freiflächen und an Nachbargebäuden ausgelöst.

„Die Explosionen sowie die Brandintensität waren so stark, dass der Einsatzleiter sich nach einer ersten Evakuierung und der Rettung von Menschen für einen sofortigen Rückzug entschied“, teilte die Feuerwehr dazu mit. Auch Einsatzfahrzeuge seien getroffen worden, sagte Feuerwehrsprecher Lorenz Hartmann am Montag. Die Einsatzkräfte hätten sich mehrere 100 Meter zurückziehen müssen.

320 Einsatzkräfte und Hilfe von Polizei, Flughafen und Aurubis

Mehr als 320 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren und sind im Kampf gegen das Feuer im Einsatz. Sie wurden unterstützt von der Aurubis-Werksfeuerwehr. Um Einsatzkräfte nicht zu gefährden, schickte die Polizei gepanzerte Wasserwerfer an den Einsatzort, um beim Löschen zu helfen. Auch leistungsstarke Spezialfahrzeuge der Flughafenfeuerwehr kamen zum Einsatz.

Der damit verbundene große Bedarf an Löschwasser habe die Einsatzkräfte vor eine weitere Herausforderung gestellt, so die Feuerwehr. Über lange Schlauchleitungen und über das Löschboot Prag seien große Wassermengen an die Einsatzstelle gepumpt worden. Bis die letzten Glutnester gelöscht seien, könne es noch Tage dauern, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Aufgrund des Feuers im Stadtteil Veddel südöstlich der Innenstadt sind bislang fünf Menschen verletzt worden. Einer davon schwebt den Angaben zufolge in Lebensgefahr, ein zweiter ist schwer verletzt worden. 25 Menschen wurden aus dem Gefahrenbereich gebracht. Unter den Verletzten waren auch zwei Feuerwehrleute, die wegen eines Knalltraumas im Krankenhaus behandelt wurden.

Warnung vor Rauchgasen wieder aufgehoben

Am frühen Morgen hob die Feuerwehr ihre Warnung vor starker Rauchentwicklung wieder auf. Am Montagnachmittag hatte sie zunächst vor Rauchgasen gewarnt, die durch den Brand im Stadtteil Veddel entstanden waren. Betroffen waren die Regionen Veddel, Moorfleet und Bergedorf, da die Rauchwolke nach Südosten zog. Am Nachmittag und Abend war eine dichte, dunkle Rauchwolke weithin über Hamburg sichtbar.

Keine Verkehrseinschränkungen mehr

Alle wichtigen Straßen inklusive der A1 sind inzwischen wieder freigegeben worden. Ausschließlich die Straßen unmittelbar um die Brandstelle seien noch gesperrt, sagte ein Polizeisprecher.

Wegen des Brandes war die anliegende A1 bis zum späten Montagabend gesperrt worden. Brennende Trümmerteile waren auf die Fahrbahn geflogen. Auch die Böschung  war in Brand geraten. Es kam zu Staus mit bis zu 12 Kilometern Länge. (dpa/cs)

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