Deutsche Post DHL: B2B-Geschäft treibt den Umsatz

Der Bonner Logistikkonzern zieht eine positive Bilanz für das erste Quartal. Doch während die internationalen Logistikaktivitäten deutlich mehr Geld in die Kassen gespült haben, entwickelte sich das Post- und Paketgeschäft leicht rückläufig.

Der Bonner Logistikkonzern Deutsche Post DHL hat das erste Quartal 2022 mit einem weiteren Umsatzsprung abgeschlossen. So erzielte das Unternehmen mit Einnahmen in Höhe von 22,6 Milliarden Euro im Vergleich zur Vorjahresperiode ein Plus von 19,8 Prozent. Dabei stieg das operative Ergebnis (EBIT) von 1, 9 Milliarden Euro (Q1/2021) auf jetzt 2,2 Milliarden Euro – die EBIT-Marge lag aber mit 9,6 Prozent unter dem Wert des Vorjahres (10,1 Prozent). Nach eigenen Angaben hat es der Konzern geschafft, den durch höhere Energie- und Kraftstoffpreise bedingten Kostenschub auszubalancieren.

„Im ersten Quartal ist die erwartete Normalisierung im Onlinehandel eingetreten. Diese konnten wir jedoch mit starken Ergebnissen in unseren globalen Logistikaktivitäten überkompensieren. In Summe hatten wir einen guten Jahresauftakt und konnten unser Ergebnis weiter steigern“, sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Post DHL Group. Mit Blick auf die Folgen des Krieges in der Ukraine fügte er hinzu: „Nach dem Ausbruch des Krieges hat sich der Welthandel bislang als resilient erwiesen, dennoch beobachten wir aufmerksam die zunehmenden Herausforderungen für die weltwirtschaftliche Entwicklung.“

Steigende Transportpreise

Treiber der Entwicklung im ersten Quartal 2022 war das B2B-Geschäft, das dem Konzern zufolge solide war. Davon haben vor allem die Divisionen Global Forwarding, Freight und Supply Chain – aber auch Express profitiert. Das operative Ergebnis von Global Forwarding, Freight hat sich dank einer außerordentlich positiven Entwicklung im Luft- und Seefrachtgeschäft nahezu verdreifacht. So erreichte das EBIT einen Wert von 601 Millionen Euro (Q1 2021: 216 Millionen Euro). Beim Umsatz verzeichnete die Division einen Anstieg um 54,9 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro und trug damit erstmals den höchsten Anteil zum Umsatz bei. Maßgeblich dafür waren die deutlich gestiegenen Preise auf den internationalen Transportmärkten und leicht gestiegene Volumina in der Luft- und Seefracht.

Wieder geringeres Paketvolumen

Im nationalen sowie internationalen Paketgeschäft normalisierten sich die Sendungsmengen zum Jahresauftakt 2022 wie erwartet, nachdem die B2C-Volumina im Vorjahr vielerorts aufgrund des pandemiebedingt eingeschränkten öffentlichen Lebens außergewöhnlich hoch waren. Entsprechend lagen die Ergebnisse der Divisionen E-Commerce Solutions und Post & Paket Deutschland unter dem Niveau von 2021. So verzeichnete der Konzern für die Sparte Post & Paket einen Umsatz von 4,2 Milliarden Euro (Q1 2021: 4,6 Milliarden Euro) und ein EBIT von 355 Millionen Euro (Q1 2021: 556 Millionen Euro). Das EBIT in der Sparte E-Commerce Solutions ging auf 102 Millionen Euro zurück (Q1 2021: 117 Millionen Euro), der Umsatz sank um 0,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro.

Der Unternehmensbereich Express erzielte dank der unverändert starken Auslastung der Netzwerke einen Umsatz in Höhe von 6,4 Milliarden Euro (plus 15,9 Prozent). Das EBIT blieb dabei mit 971 Millionen Euro in etwa auf dem Niveau der Vorjahresperiode (Q1/2021: 961 Millionen Euro).

Auch im Bereich Supply Chain legte der Umsatz zu. Aufgrund gestiegener Lager- und Distributionsaktivitäten für Kunden aus dem stationären Einzelhandel, aber auch dem Onlinehandel verzeichnete die Division Einnahmen in Höhe von 3,8 Milliarden Euro (plus 17,7 Prozent). Das EBIT stieg dabei um 22,8 Prozent auf 205 Millionen Euro.

Ausblick: Kurz- und Mittelfristziele bestätigt

Der Konzern erwartet im laufenden Geschäftsjahr unverändert ein EBIT von 8,0 Milliarden Euro mit einer Abweichung von plus/minus 5 Prozent. Für das Geschäftsjahr 2024 prognostiziert das Unternehmen weiterhin einen EBIT-Anstieg auf rund 8,5 Milliarden Euro. Der kurz- und mittelfristige Ausblick auf die Entwicklung von Free Cashflow und Brutto-Investitionen (Capex) wurde ebenfalls bestätigt. Ohne Berücksichtigung von Akquisitionen erwartet der Konzern im laufenden Jahr einen Free Cashflow von 3,6 Milliarden Euro mit einer Abweichung von maximal plus/minus 5 Prozent, bei einer kumulierten Free-Cashflow-Prognose von rund 11 Milliarden Euro für den Zeitraum 2022 bis 2024. Der Ausblick für den Capex in 2022 beträgt weiterhin rund 4,2 Milliarden Euro und für den Zeitraum 2022 bis 2024 unverändert rund 12 Milliarden Euro. (ben)

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