KEP-Branche unter Druck

Der deutsche KEP-Markt befindet sich nach Einschätzung von Handelslogistik- und KEP-Experte Prof. Christoph Tripp in einem ruinösen Wettbewerb, der durch Überkapazitäten und Preisdruck strukturelle Herausforderungen verschärft. „Eine strategische Neuausrichtung der Anbieter ist unerlässlich, insbesondere hinsichtlich deckungsbeitragsorientierter Preisgestaltung, Prozessautomatisierung, Digitalisierung und einer Abkehr von nicht kostendeckenden Services“, sagt der Professor von der Technischen Hochschule Nürnberg.
Die Haustürzustellung werde zunehmend zum Premiumprodukt im Markt, gleichzeitig gewönnen alternative Zustellformen weiter an Relevanz. „Die Dominanz internationaler Online-Marktplätze wird die Margenerosion weiter verschärfen, sodass zu große Abhängigkeiten von diesen Akteuren vermieden werden sollten“, fügt Tripp hinzu. Chancen sieht er in Partnerschaften mit Händlern sowie in einer weiteren Diversifizierung oder Spezialisierung in den Bereichen Fulfillment, Handels-Kontraktlogistik, Retourenmanagement und lokalen Zustellservices.
Wie verändern CO₂-Bepreisung, Mindestlohn, Antriebswende, Versicherungskosten, regulatorische und gesellschaftliche Anforderungen die Kostenstrukturen in der KEP-Branche? Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich für Unternehmen? Antworten gibt es am Donnerstag (23. Oktober) ab 11 Uhr auf der Let's Talk Stage im Expo-Bereich der BVL Supply Chain CX in der 45-Minuten-Session „KEP-Markt: Kosten im Blick“.
Prof. Christoph Tripp moderiert am Donnerstag die Kongress-Session „Transportlogistik von Konsumgüterindustrie und Handel im Wandel“ (13.30 bis 14.15 Uhr, Curiostage).