Wissenschaftspreis Logistik geht an Carolin Brenner

Fahrerlose Transportsysteme sind in der Logistik inzwischen zum Standard geworden. Bisher existieren allerdings verschiedenste Systeme parallel und unabhängig voneinander. Carolin Brenner hat mit ihrer Doktorarbeit die Vernetzung von fahrerlosen Transportfahrzeugen auf Hardwareebene vorangetrieben. Dadurch ist die Kooperation beliebiger Fahrzeuge möglich, wodurch eine Interoperabilität in den jeweiligen Produktionssystemen entsteht.
Beispielsweise ist eine einfachere Pfadplanung verschiedener Fahrzeuge in einem System möglich, wobei ihre Manövrierfähigkeiten berücksichtigt werden. Durch die innovative Ansteuerung interagieren nicht nur die alleinstehenden Fahrzeuge besser, sondern es sind auch in einem Verbund von beliebig vielen Fahrzeugen gemeinsam Transportaufgaben möglich. Dort können die Grenzen der einzelnen Fahrzeuge, zum Beispiel bei einer Kurvenfahrt, und des Fahrzeugverbundes einfach berechnet und dargestellt werden – was die Preisträgerin in der Praxis zeigen konnte.
Nutzer von fahrerlosen Transportfahrzeugen müssen bislang für unterschiedliche Aufgaben spezifische Fahrzeuge vorhalten. Mit der entwickelten Schnittstelle können sie nun bestehende Fahrzeuge für beliebige Transportaufgaben verwenden. Damit kann die Zukunft der fahrerlosen Transportfahrzeuge und auch von mobilen kooperierenden Robotern vereinfacht und komplett neu gestaltet werden.
Für ihre Leistung wurde Brenner auf der BVL Supply Chain CX ausgezeichnet. „Das konkrete Interesse der Industrie im Rahmen von Folgeprojekten, die auf dieser Arbeit aufbauen, unterstreicht den hohen Innovationsgrad und das Zukunftspotenzial der Arbeit eindrucksvoll“, sagte der Juryvorsitzende Prof. Wolfgang Kersten (TU Hamburg) bei der Preisvergabe am Donnerstag.
Der Wissenschaftspreis Logistik ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Arbeit wurde von Brenners Doktorvater Prof. Robert Schulz, Institut für Fördertechnik und Logistik der Uni Stuttgart, vorgeschlagen. (cs)