Lagern, fördern und verpacken

Ein Ausstellungsbereich vereint Produkte, Lösungen und Innovationen der Intralogistik, des Warehouse Managements, der Auto-ID und die ganze Bandbreite der Verpackungen.

Auch Lagertechnik, Lagerbau, Fördersysteme und Flurförderzeuge werden in München ausgestellt. (Foto: PantherMedia / sfinks)

Wer Intralogistik-Fachmessen besuchen möchte, hat in der ersten Hälfte dieses Jahres die Qual der Wahl. Im März lud die Logimat in Stuttgart ein. 1.625 Aussteller aus 40 Ländern zeigten ihre Lösungen für innerbetrieblichen Materialfluss und IT-gesteuerte Prozesse von der Beschaffung bis zur Auslieferung. Über die gleichen Themen informierte die Logistics & Automation erst in Dortmund (7./8. Mai) und dann – zeitgleich zur transport logistic – in Hamburg (3./4. Juni). Das von einem privaten Veranstalter ausgerichtete Event sieht sich als „regionale Fachmesse für Intralogistik und Materialfluss“ und findet zusammen mit der Verpackungsmesse Empack statt.

Und natürlich greift auch die transport logistic das Thema Intralogistik auf. In nahezu jeder Halle präsentieren Aussteller Produkte und Dienstleistungen in diesem Segment. Die Messe München hat den Ausstellungsbereich „Intralogistik, Warehouse Management Systeme, Auto-ID und Verpackungen“ nicht auf eine Halle konzentriert. Zu heterogen sind die Einzelbereiche.

Ohne SSI Schäfer und Dematic

Allein dieses Vorgehen macht deutlich, dass die transport logistic beim Thema Intralogistik der Logimat den Vortritt lässt. Ohnehin fehlen einmal mehr prominente Marktteilnehmer aus der Intralogistikbranche. So sind auch 2025 weder die großen Gabelstaplerhersteller noch die Technologieriesen SSI Schäfer und Dematic präsent. Viele kleine und mittlere Unternehmen springen in diese Lücke, manche sind im Markt kaum bekannt. Kundige Besucher können sich also ein paar Rosinen herauspicken. Die meisten Aussteller sind über die Intralogistik hinaus auch in anderen Logistikmärkten unterwegs, was einen Standbesuch noch attraktiver macht.

Auch manchen ausländischen Anbieter zieht es auf die transport logistic nach München, weil er sich offenbar von einer Messe mit Besuchern aus über 120 Ländern gute Chancen für Verkaufsabschlüsse verspricht. Ein Beispiel ist CME. Der Aussteller aus Portugal (Halle A4, Stand 310) präsentiert autonome Lösungen für Intralogistik in der Industrie. Sein Vorzeigeprodukt ist die E-Fahrzeugmarke Atlos. Hinter dieser verbergen sich kundenspezifisch gebaute Roboter mit bis zu 14 Tonnen Nutzlast, die auf vordefinierten Routen verkehren. Viele zeichnen sich durch automatisierte Be- und Entladevorgänge sowie zentrale Flottensteuerungen aus. Ein weiteres Beispiel ist das niederländische Softwareunternehmen Davanti WICS (B2, 309/410). Dieser Aussteller präsentiert ein modulares Warehouse Management System (WMS), das auf unterschiedliche Branchen wie Kühllogistik, E-Commerce, stationärer Einzelhandel und diverse Industriebranchen zugeschnitten werden kann und zusätzlich mit zahlreichen kundenspezifischen Applikationen überzeugen will.

Die Niederländer treffen auf starke Konkurrenz. Viele Wettbewerber präsentieren über WMS auch ein Transport Management System (TMS) und decken eine größere Bandbreite von logistischen Dienstleistungen ab. Auch LIS Logistische Informationssysteme (B1, 209/310) zählt neuerdings hierzu. Der Anbieter stellt sein neues WMS-Produkt LWM vor. Die Software deckt alle Lagerprozesse ab und kann als Stand-Alone-Lösung oder in Kombination mit dem TMS-Klassiker Winsped eingesetzt werden. LIS wirbt mit leichter Konfigurierbarkeit dank Low-Code-Technologie. In München dabei sind Konkurrenten wie Sirum (B1, 511), Fortigo (B1, 106) oder Soloplan (B1, 509/610). Letzterer Anbieter hat seine Transportsoftware Carlo um ein halbes Dutzend Add-Ons, darunter das WMS-Tool Instore, erweitert. Aber auch Unternehmen, die ausschließlich WMS anbieten, stellen in München aus. Ein Beispiel ist CIM Logistics (B1, 320) mit seinem Branchenklassiker Prolag.

Kundenspezifische Verpackungen

Bei den IT-Anbietern ist Flexibilität Trumpf, bei Verpackungen zählt Viefalt. Produkte aus allen gängigen Materialien, darunter Kartonagen, Holz und Metall, werden gezeigt. Aussteller wie Epolog Exportverpackung und Logistik (B4, 101) zeigen, dass kundenspezifische Lösungen in diesem Markt ebenfalls längst selbstverständlich geworden sind.

Auch in diesem Markt geben ausländische Aussteller wichtige Impulse. The Pack BV aus Belgien (A4, 250) wirbt mit individuellen Lösungen für besonders anspruchsvolle Produkte wie Gefahrgut. Ansonsten muss der Besucher suchen: Wenn er online unter dem Begriff Verpackung stöbert, stößt er auch auf Speditionen und Logistikdienstleister, die sich ein zusätzliches Geschäftsfeld erschlossen haben.

Bleibt das Segment Auto-ID: Auch für die automatische Identifikation und Datenerfassung eröffnet künstliche Intelligenz (KI) neue Spielräume. Die Technologie macht die Verarbeitung von Daten einfacher und das Erkennen von Mustern leichter. Anwender können so noch fundiertere Entscheidungen treffen. „Ohne sichere und eindeutige Objektidentifikation, ohne Integration von Sensorik und anderen komplementären Technologien und ohne künstliche Intelligenz gibt es keine schnittstellenübergreifende Kommunikation“, sagt Peter Altes, der Geschäftsführer des Branchenverbands AIM-D. „Und ohne eine solche Kommunikation sind autonome Prozesse nicht möglich“, fügt er hinzu. Im Rahmen eines Expertenforums (2. Juni, Halle B1, 13 Uhr) will der Verband die Schlüsselrolle von Auto-ID-Technologien für die weitere Digitalisierung von Logistikprozessen an Praxisbeispielen zeigen. So wird eine neuartige 360°-RFID-Kennzeichnung von Spezialmehrwegpaletten präsentiert. Sie ermöglicht nicht nur eine eindeutige Identifikation und Ausrichtungskontrolle, sondern auch eine automatisierte Erfassung beim Durchfahren von Gates. Ein weiterer Vortrag gibt einen Überblick über verbreitete Wireless-Technologien und deren Anwendbarkeit zur Identifikation in Verbindung mit Sensorik. (cs)

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