Prognose: 2021 wird schlechtestes Autojahr seit Wiedervereinigung

Das Duisburger CAR-Institut geht davon aus, dass 2021 für den deutschen Automarkt schwieriger wird als das bereits wenig erfreuliche Corona-Jahr 2020. Experte Ferdinand Dudenhöffer erwartet nach einer Hochrechnung im laufenden Jahr weniger als 2,85 Millionen Neuzulassungen.

Foto: Istock

Das Duisburger CAR-Institut geht davon aus, dass 2021 für den deutschen Automarkt schwieriger wird als das bereits wenig erfreuliche Corona-Jahr 2020. Laut Experte Ferdinand Dudenhöffer dürften die Pkw-Neuzulassungen von rund 2,92 Millionen des Jahres 2020 dieses Jahr nicht erreicht werden. Per September wurden im deutschen Automarkt 24.270 weniger Neuwagen zugelassen als in der Vorjahresperiode. „Nach unserer Hochrechnung werden im Jahr 2021 weniger als 2,85 Millionen Neuwagen in Deutschland zugelassen“, heißt es in der aktuellen Analyse und weiter: „Damit wird das Jahr 2021 das schlechteste Autojahr seit der Wiedervereinigung.“

Quelle: CAR – Center Automotive Research

Chipkrise belastet auch die nächsten Monate

Die Chipkrise belaste neben den Zulieferern und Autobauern sowohl die Autokäufer mit höheren Preisen und langen Lieferzeiten als auch die Autobanken und den deutschen Leasingmarkt. Besserungen in den nächsten Monaten sind laut Dudenhöffer nicht erkennbar.

Bundesweit wurden 2020 so wenige neue Autos zugelassen wie seit 2010 nicht mehr. Im vergangenen Jahr war der deutsche Automarkt um gut 19 Prozent gegenüber 2019 geschrumpft. In den ersten neun Monaten liegt der deutsche Automarkt laut Branchenverband VDA bislang mit rund 2 Millionen Fahrzeugen um 1,2 Prozent im Minus.

Im Gesamtjahr 2020 war die Pkw-Produktion mit 3,5 Millionen Einheiten deutlich unter dem Vorjahreswert (minus 25 Prozent) geblieben und erreichte das niedrigste Volumen seit 45 Jahren. In den ersten neun Monaten belief sich die Fertigung auf 2,3 Millionen Pkw. Das entspricht einem Rückgang von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der VDA rechnet für 2021 nur noch mit 2,9 Millionen gefertigten Autos in Deutschland. (cs)

Zulieferer hatten Anfang des Monats gewarnt, der Chipmangel sowie hohe Preise für Rohstoffe und Energie brächten viele mittelständische Unternehmen in Existenznot. Lieferungen würden kurzfristig storniert, Lastwagen müssten umkehren, kritisierte die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie. Autohersteller verweigerten Zahlungen mit Hinweis auf den Chipmangel. Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie warnte vor einer Insolvenzwelle kleiner und mittelständischer Autozulieferer bis Weihnachten.

Infografik: Autozulieferer besonders von Insolvenz bedroht | Statista
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