Ladungsverbund Elvis rät zu „äußerster Vorsicht“ bei Investitionen

Nach Analysen des Europäischen Ladungs-Verbunds Internationaler Spediteure weisen zahlreiche Indikatoren auf eine nahende Krise hin. Spediteuren und Frachtführern rät der Verbund deshalb, Entscheidungen über langfristige Investitionen besonders zu überdenken und nach Möglichkeit zu verschieben.

Foto: ollo/iStock

Nach Analysen des Europäischen Ladungs-Verbunds Internationaler Spediteure (Elvis) weisen zahlreiche Indikatoren auf eine nahende Krise hin. Der Ausblick auf die kommenden Monate habe sich nicht zuletzt aufgrund der hohen Inflation weiter eingetrübt. Daher rät der Verbund den vornehmlich kleinen und mittelständischen Betrieben der Branche „zu äußerster Vorsicht bei langfristigen Investitionsentscheidungen“, wie es in einer Mitteilung von Freitagmorgen heißt.

Der Verbund mit Sitz in Alzenau erfasst nach eigenen Angaben kontinuierlich alle relevanten Parameter des Lkw-Transportmarkts im Bereich Komplett- und Teilladungen. In einer quartalsweisen Analyse werden diese mit allgemeinen Wirtschaftsdaten und wichtigen Kennzahlen wie dem Ifo Geschäftsklima oder dem Umsatz im Internet- und Versandhandel in Beziehung gesetzt.

„Die Prognosen fallen deutlich pessimistisch aus“, sagt Elvis-Vorstand Nikolja Grabowski. „Die allgemeine Verunsicherung in Wirtschaft und Gesellschaft wirkt negativ auf den Konsum und das Investitionsverhalten. In der Folge sinkt die Transportnachfrage.“ Personal- und Materialmangel wirkten unverändert negativ auf das Transportangebot. Nur durch die derzeitige Seitwärtsbewegung der Wirtschaft würden diese Probleme nicht offener in Erscheinung treten.

Spediteuren und Frachtführern rät der Verbund deshalb, Entscheidungen über langfristige Investitionen besonders zu überdenken und nach Möglichkeit zu verschieben. „Die Transportbetriebe sollten stattdessen dringend ihre Möglichkeiten zur Flexibilisierung von Kapazitäten steigern: Digitalisierung des kompletten Workflows und eine Verbesserung der Effizienz, insbesondere im Kontraktgeschäft“, schreibt Elvis.

„Angesichts der volatilen Gesamtsituation empfehlen wir den Betrieben darüber hinaus, sich eng mit ihren Kunden und Auftraggebern abzustimmen, um auf Veränderungen schnell reagieren zu können“, sagt Grabowski weiter. Dies betreffe sowohl die Preis- als auch die Kapazitätsentwicklung.

„Hohe Inflation wiegt doppelt schwer“

Die finanzielle Situation vieler Unternehmen habe sich in den vergangenen Jahren nicht zuletzt infolge der Pandemie und ihren Folgen deutlich verschlechtert. „In dieser Situation wiegt die hohe Inflation doppelt schwer“, sagt Grabowski. Zumal gleichzeitig die Kosten steigen. Treiber sind vor allem die Personalkosten. Durch das knappe Angebot an Fachkräften und den hohen Wettbewerb um sie steigen die Löhne und Gehälter. „Das strapaziert die ohnehin oft dünnen Margen im Transportwesen zusätzlich“, sagt der Elvis-Vorstand. (cs)

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