Eine Rückkehr zum Vor-Corona-Niveau ist weiter unwahrscheinlich. Noch immer drosseln viele Hersteller ihre Fertigung. Ein Ende des Schrumpfkurses ist noch nicht absehbar. Immerhin: Die Talsohle könnte bald erreicht sein.
Viele Verlader und Dienstleister in Deutschland leiden unter einer rückläufigen Nachfrage. Zugleich sind die Warenlager voll. Die Geschäftserwartungen der Logistikunternehmen verdüsterten sich erneut. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.
Die Auswertung von Schiffsdaten deutet auf eine Belebung des globalen Güteraustauschs hin. Für Deutschland liegen die August-Werte sowohl für Ex- als auch Importe im Vormonatsvergleich im Plus. Chinas Ausfuhren dürften auch einen Schub erhalten haben. Und: Überraschend hoch ist die Aktivität in Russlands Häfen.
Die Nachfrageflaute wird länger andauern als erhofft. Doch reflexartig zu versuchen, mit sinkenden Preisen die Auslastung zu sichern, ist nicht der richtige Weg für Logistikdienstleister, findet der stellvertretende DVZ-Chefredakteur Lutz Lauenroth.
Die Hoffnung auf eine wieder anziehende Konjunktur im zweiten Halbjahr ist geplatzt – jedenfalls bei vielen Transport- und Logistikunternehmen. Sie gehen nicht davon aus, dass die Nachfrage kurzfristig merklich anzieht. So lautet das Ergebnis einer DVZ-Umfrage.
Mit Ausnahme der Preiserwartungen befinden sich sämtliche Messwerte nun bereits den dritten Monat in Folge im Minus, wie aus den Umfragen des Ifo Instituts hervorgeht. Sowohl im Straßengüterverkehr als auch im Sektor Lagerlogistik und Spedition laufen die Geschäfte immer schlechter.
Die Unternehmen leiden unter der Rezession. Deutschland ist besonders betroffen, da es das einzige Land unter den großen Wirtschaftsnationen ist, in dem das BIP schrumpft. Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos.
Die Rezession in Deutschland wirkt sich auf die finanzielle Lage der Unternehmen aus. Die Betriebe zahlen später ihre Rechnungen, wie aus dem Zahlungsindikator von Creditreform hervorgeht. Der Verkehrs- und Logistiksektor bildet aber eine Ausnahme.