Truck Insider: Volvo VNR – der flüsterleise Elektro-Hauber

Die Begeisterung für die Möglichkeiten der Brennstoffzellen-Technik im Lkw ist groß. So groß, dass eine durchaus sinnvolle Entwicklung etwas aus dem Fokus geraten ist: der batterieelektrische Lkw. Das soll aber anders werden – zumindest nach den Vorstellungen von Volvo Trucks. Dessen US-amerikanischer Ableger wird in diesem Frühjahr die Elektrovarianten seiner VNR-Baureihe in den USA auf den Markt bringen. Ein spannendes Konzept, wenn auch mit zwei Systemnachteilen.

Die Begeisterung für die Möglichkeiten der Brennstoffzellen-Technik im Lkw ist groß. So groß, dass eine durchaus sinnvolle Entwicklung etwas aus dem Fokus geraten ist: der batterieelektrische Lkw. Das soll aber anders werden – zumindest nach den Vorstellungen von Volvo Trucks. Dessen US-amerikanischer Ableger wird in diesem Frühjahr die Elektrovarianten seiner VNR-Baureihe in den USA auf den Markt bringen. Ein spannendes Konzept, wenn auch mit zwei Systemnachteilen.

Doch der Reihe nach. Auf den ersten Blick handelt es sich bei den elektrifizierten VNR-Trucks um ganz normale Sattelzugmaschinen und Motorwagen, wie sie typisch im Verteilerverkehr in Nordamerika eingesetzt werden. Die Hauber spiegeln den „American way of drive“ wider – fast. Denn die es fehlen die an der Kabine hochgezogenen Auspuffrohre.

Kein Wunder, denn unter dem Blech ist nichts so, wie es mal war. Wo im konventionellen LKW der Diesel arbeitet sitzen nun die beiden Elektromotoren und anstelle der Tanks sind Batteriepacks angebracht. Im Motorwagen sind das vier, in der Sattelzugmaschine bis zu sechs Einheiten. Jede mit einer Speicherkapazität von 50 Kilowattstunden.

Diese speisen den Elektroantrieb, der im Dauerbetrieb rund 260 Kilowatt beziehungsweise 354 PS zur Verfügung stellt. Bei hoher Beanspruchung sind aber Spitzen von 544 PS möglich. Typisch für einen Elektromotor ist dann die enorme Zugkraft. Die gibt Volvo mit umgerechnet 5490 Newtonmeter an, die von dem adaptierten, zweistufigen I-Shift-Getriebe gebändigt werden.   

Dank des superleisen Antriebs sind die Elektro-Trucks perfekt für die urbane Verteilung geeignet. Aufgrund der immer noch geringen Reichweite von im besten Fall 250 Kilometern wäre derzeit auch kein anderer Einsatzzweck denkbar. Das liegt auch daran, dass die Trucks allein 70 Minuten an die Ladesäule müssen, um die Batterien auf einen Ladestand von 80 Prozent zu bringen.

Der zweite Nachteil: Die Fahrzeuge sind deutlich schwerer geworden. So bringt die voll ausgerüstete Elektro-Sattelzugmaschine fast 11 Tonnen auf die Waage, vier mehr, als das Diesel-Pendant.

Dennoch darf man nicht vergessen, dass die Elektro-Varianten der Lkw durchaus einen guten Beitrag zum lokalen Klimaschutz leisten können. Vorausgesetzt natürlich, sie werden mit nachhaltig erzeugtem Strom betrieben.  

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