Truck Insider: Der eActros startet in die zweite Runde

Seit 2018 ist eine kleine Flotte vollelektrischer LKW vom Typ Mercedes-Benz eActros im harten Praxiseinsatz bei verschiedenen Logistikdienstleistern und im Werkverkehr unterwegs. Nach zwei Jahren steht fest: Die batteriebetriebenen LKW kommen mit den Anforderungen im Verteilerverkehr gut zurecht. Der Truck Insider hat sich das mal angeschaut.

Seit 2018 ist eine kleine Flotte vollelektrischer LKW vom Typ Mercedes-Benz eActros im harten Praxiseinsatz bei verschiedenen Logistikdienstleistern und im Werkverkehr unterwegs. Nach zwei Jahren steht fest: Die batteriebetriebenen LKW kommen mit den Anforderungen im Verteilerverkehr gut zurecht. Der Truck Insider hat sich das mal angeschaut.

Seit 2018 ist eine kleine Flotte vollelektrischer LKW vom Typ Mercedes-Benz eActros im harten Praxiseinsatz bei verschiedenen Logistikdienstleistern und im Werkverkehr unterwegs. Nach zwei Jahren steht fest: Die batteriebetriebenen LKW kommen mit den Anforderungen im Verteilerverkehr gut zurecht.

Auch der Einzelhandels-Verbund Edeka hat den eActros auf Herz und Nieren geprüft. Der Einsatz: Transport von frischen, temperaturgeführten Lebensmitteln in der Bundeshauptstadt. Die Tagesstrecke: Zwischen 150 und 300 km vom Lager am Rande Berlins in Grünheide zu verschiedenen Edeka-Supermarktfilialen in der Innenstadt und der nahen Umgebung.

Dabei hat sich die Reichweite mit vollgeladenen Batterien von bis zu rund 200 km als realistisch erwiesen – zumal sich bei vorausschauender Fahrweise elektrische Energie zurückgewinnen lässt. Muss der LKW nämlich abbremsen, arbeitet der Motor als Generator.

Dennoch werden Elektro-LKW in den Fahrer-Communities Elektro-LKW nach wie vor ausgesprochen kritisch gesehen. Doch wie sieht es derjenige, der tatsächlich am Steuer sitzt? Wir waren vor einiger Zeit mit Andrej Moor unterwegs, der den eActros für die Nagel Group in Hamburg getestet hat. Der Profi war anfänglich auch skeptisch:

Ja. Die haben immer gesagt: Nur 200 km, mehr schafft er nicht. Ich schalte immer die Reichweite ein, damit ich das immer vor Augen habe. Und er zeigt tatsächlich das an, was man fährt.  Die erste Woche habe ich schon wirklich Angst gehabt, aber dann habe ich gesehen, der fährt auch 280 km. Manchmal zeigt er mir 300 km, wenn ich sparsam fahre. Jetzt bin ich richtig optimistisch, da mache ich mir keine Gedanken mehr.

Gedanken musste sich Moor wirklich nicht machen, denn anders als bei einem Diesel-LKW zeigt die elektrische Variante jederzeit die exakte Rest-Reichweite an. Und die ist bei seinen rund 140 km langen Tagestouren noch lange nicht ausgeschöpft. Doch das ist nicht das Einzige, was der Berufskraftfahrer an seinem neuen LKW mag:

Mir gefällt am E-Actros, dass er leise ist, schnell ist. Der fährt sich richtig gut an. Ich muss mich nicht umstellen und er schaltet nicht. Man hört keine Schaltvorgänge, man genießt die Ruhe. Ansonsten ist das ein ganz normaler Actros.

Doch so ganz normal war der eActros, den Moor fuhr, nur in der Kabine. Im Chassis verbarg sich eine Vielzahl elektrotechnischer Finessen:

Angetrieben wurde der 18-Tonner von zwei jeweils 126 Kilowatt starken E-Motoren nahe den Radnaben an der Hinterachse.

Das maximale Drehmoment lag nach der Übersetzung bei 22.000 Newtonmeter.

Dank einer Batteriekapazität von 240 Kilowattstunden kam der eActros mindestens 200 km weit.

Dass die elf Batterien zusammen 2,2 t auf die Waage brachten, war dann auch der einzige wirkliche Knackpunkt: Die Nutzlast des eActros mit dem schweren Kühl-Wechselkoffer liegt mit insgesamt 3,5 t um gut 15 Prozent unter der eines konventionellen Modells. Allerdings relativiert sich das, da ein E-LKW eine Tonne mehr Gewicht auf die Waage bringen darf als ein Diesel-LKW.     

Bleibt eigentlich nur noch die Frage, wie lange der eActros nach seiner Tour wieder an die Steckdose musse. Bei einem leistungsfähigen Anschluss mit einer Ladeleistung von 150 Kilowatt genügen zwei Stunden, um die Batterien wieder voll zu laden. Dann kann der LKW wieder seine leisen Bahnen durch die City ziehen.

Und wie geht es weiter? Irgendwann werden im Jahr 2021 die ersten serienmäßigen E-LKW bei Daimler Trucks vom Band laufen.

Ihr Feedback
Teilen
Drucken

Sie sind noch kein Abonnent?

Testen Sie DVZ oder DVZ-Brief 4 Wochen im Probeabo und überzeugen Sie sich von unserem umfassenden Informationsangebot.

  • Online Zugang
  • Täglicher Newsletter
  • Wöchentliches E-paper

 

Zum Probeabo

Jetzt DVZ oder DVZ-Brief 4 Wochen kostenlos testen

Sie sind noch kein Abonnent?

Testen Sie DVZ oder DVZ-Brief 4 Wochen im Probeabo und überzeugen Sie sich von unserem umfassenden Informationsangebot.

  • Online Zugang
  • Täglicher Newsletter
  • Wöchentliches E-paper

 

Zum Probeabo

Jetzt DVZ oder DVZ-Brief 4 Wochen kostenlos testen

Nach oben