Truck Insider: Actros F – Lkw für Puristen
Als der aktuelle Mercedes-Benz Actros im September 2018 vorgestellt wurde, erntete er viel Lob für neue Features wie das digitale Cockpit oder die Mirror-Cam. Allerdings galt das nicht uneingeschränkt: Viele gestandene Lkw-Fahrer empfanden den Sprung in die digitale Zukunft als zu radikal. Mit dem Actros F hat der Lkw-Hersteller darauf reagiert. Wir haben uns das „Feature-reduzierte“ Modell einmal angeschaut.
Rein äußerlich macht sich der Unterschied zwischen dem „normalen“ Actros und dem Actros F an zwei Punkten besonders bemerkbar: Zum einen gibt es das F-Modell nur mit klassischen Außenspiegeln. Zum anderen kommt es mit einer neuen Kabinenvariation daher, die in Brasilien entwickelt wurde. Dieses 2,5 Meter breite Fahrerhaus sitzt tiefer auf dem Chassis und steht in den Ausführungen Streamspace oder Bigspace zur Wahl.
Im Inneren macht sich das ebenfalls bemerkbar: In der Mitte der Kabine ragt nun der Motortunnel 120 Millimeternach oben. Das ist nicht viel, fällt aber auf.
Auffallend ist auch, dass das Cockpit des Actros F um Einiges konventioneller ist, als in den normalen Modellen – entsprechend wird es logischerweise als Classic Cockpit bezeichnet. Wem diese Ausstattung nicht genügt, der kann sich für den goldenen Mittelweg entscheiden: In Verbindung mit Navigationssystem, Klimaautomatik und einigen weiteren Sonderausstattungen spendiert der Hersteller dem Actros F das 10-Zoll-Multimedia-Cockpit mit Multifunktionslenkrad.
Darüber hinaus kann auch die Predictive Powertrain Control in der aktuellsten Ausführung geordert werden – was keine schlechte Empfehlung ist.
Alles in allem ist der abgespeckte Actros F also ein durchaus moderner Lkw. Wenn auch die Strategie des Herstellers, die Fahrzeuge nur dort in Europa mit dem Notbremsassistenten der fünften Generation und dem Spurhalte-Assistenten auszustatten, wo es vorgeschrieben ist, ein wenig unverständlich erscheint. Schließlich geht es um lebensrettende Sicherheitstechniken.
(ben)
