Gebrüder Weiss testet Wasserstoff-Lkw

Die Erprobung läuft im Zuge des groß angelegten Feldversuchs mit Hyundai-Lkw in der Schweiz. Das klimarelevante CO2-Einsparpotenzial des Fahrzeugs liegt bei bis zu 80 Tonnen jährlich. Die Planungen sehen den Einsatz von Wasserstoff-Lkw in Österreich und Süddeutschland vor, sobald dort eine geeignete Tankstellen-Infrastruktur geschaffen wurde.

Der Wasserstoff-Lkw von Hyundai ist für den Transport von rund 25 Tonnen Ware ausgelegt. Die Reichweite beträgt etwa 600 Kilometer. (Quelle: Gebrüder Weiss/Stefan Peter)

Ab sofort ergänzt ein Wasserstoff-Lkw die Fahrzeugflotte des österreichischen Logistikdienstleisters Gebrüder Weiss. Das an die Niederlassung Altenrhein in der Schweiz gelieferte Fahrzeug vom Typ Hyundai Xcient Fuel Cell wird mit sogenanntem „Grünen Wasserstoff“ statt mit Diesel betankt. So können mit diesem Nutzfahrzeug pro Jahr rund 80 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. „Die Corona-Pandemie hat die Herausforderung Klimawandel ein wenig aus den Top-Schlagzeilen verdrängt. In der Logistikbranche wird gemeinsam mit den Herstellern weiter intensiv an alternativen Antriebsformen gearbeitet“, sagt Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Gebrüder Weiss. Man wolle mit dieser Technik Erfahrungen sammeln, um einen möglichen breiten Praxiseinsatz vorzubereiten.

Motorwagen mit hoher Nutzlast

Der Hyundai Xcient Fuel Cell ist ein 36-Tonner, der für den Transport von rund 25 Tonnen Ware ausgelegt ist. Angetrieben wird der Lkw von einem 350 Kilowatt-Elektromotor, der über eine chemische Reaktion von Wasser- und Sauerstoff mit Strom versorgt wird. Aus dem Auspuffrohr kommen keine Schadstoffe, sondern Wasserdampf. Das Schweizer Wasserstoff-Tankstellennetz befindet sich im Aufbau, ermöglicht aber heute schon einen Einsatz in der gesamten Ostschweiz. Gebrüder Weiss setzt den LKW, dessen Reichweite bei 600 Kilometer liegt, vor allem für einen Kunden aus dem Bereich erneuerbare Energien ein.

Nach Angaben des Herstellers sollen bis Ende 2021 rund 2.000 solcher Wasserstoff-Lkw produziert und ausgeliefert werden. „Wir sehen den H2-Lkw als interessante Alternative zu bestehenden Antriebstechniken und planen bei entsprechender Infrastruktur in Zukunft auch in Österreich und im süddeutschen Raum einen Einsatz“, kommentiert Senger-Weiss.

Weitere Projekte in Planung

Für den Logistikdienstleister ist der Einsatz des Wasserstoff-Lkw ein weiterer Schritt in Richtung Erprobung umweltfreundlicher Antriebstechniken im logistischen Alltag. Das Unternehmen hat bereits mehrere Gas-Lkw in Österreich, Deutschland und Serbien sowie vollelektrisch angetriebene Motorwagen im Großraum Wien und Graz im Einsatz. Gebrüder Weiss ist zudem Mitglied des Fördervereins H2 Mobilität Schweiz. Diese Kooperative konzipierte und realisierte das erste Ökosystem für die Praxisnutzung des Wasserstoff-Antriebs weltweit

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