ZVDS beklagt Azubi-Mangel

Die Anzahl der Auszubildenden bei den Schifffahrtskaufleuten sank 2019 auf den größten Tiefstand seit 20 Jahren. Grund dafür ist laut Zentralverband Deutscher Schiffsmakler (ZVDS) ein Rückgang der Ausbildungsbetriebe als Folge von Insolvenzen und Fusionen. Doch auch immer weniger Schulabgänger unterschreiben einen Ausbildungsvertrag.

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt bleibt auch für die Berufsbilder in der maritimen Wirtschaft angespannt. So sank die Anzahl der Auszubildenden bei den Schifffahrtskaufleuten 2019 auf den größten Tiefstand seit 20 Jahren. Das teilte der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler (ZVDS) dem THB auf Anfrage mit.

Rückgang der Ausbildungsbetriebe

Demnach begannen 249 Jugendliche im Jahr 2019 das 1. Ausbildungsjahr. Das waren 13 weniger als 2018 und 26 weniger als 2017. Geringer war die Anzahl zuletzt im Jahr 2000. Damals nahmen 231 Jugendliche eine Lehre in diesem Bereich auf. Als Gründe für die aktuelle Entwicklung nennt der Verband einen Rückgang bei der Anzahl der Ausbildungsbetriebe als Folge von Insolvenzen und Fusionen. Zudem werde die Anzahl der Schulabgänger geringer, hieß es.

„Leider war das Ausbildungsjahr 2019 recht schwach“, bilanziert ZVDS-Geschäftsführer Dr. Alexander Geisler. Dabei fällt die Entwicklung regional unterschiedlich aus. Während in Bremen 2019 im Vergleich zum Vorjahr 28 statt 50 Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden, stieg in Hamburg die Anzahl im gleichen Zeitraum von 149 auf 153.

Weniger Schulabgänger unterschreiben Ausbildungsvertrag

Erschwert wird der Abschluss neuer Ausbildungsverträge nun aber auch durch die Coronakrise. Branchenübergreifend scheuen sich zahlreiche Betriebe in Deutschland wegen der sich verschlechternden wirtschaftlichen Perspektiven Neueinstellungen vorzunehmen. Zugleich verhindern die erlassenen Kontaktbeschränkungen oftmals die Auswahlgespräche. Nach Angaben der Handelskammer haben allein im Bundesland Hamburg mit Stand Juni bislang insgesamt 1.000 Schulabgänger weniger als noch vor einem Jahr einen Ausbildungsvertrag unterschrieben. Die Handelskammer Hamburg drängt deshalb auf einen flexiblen Start ins neue Ausbildungsjahr, das zum 1. August beginnt.

Vom ZVDS wird der Vorschlag für einen flexiblen Ausbildungsstart befürwortet: „Wir begrüßen das ausdrücklich“, sagt Geisler. Dadurch gewinne man Zeit, um die Anzahl der Auszubildenden noch zu erhöhen und zum Beispiel Studienabbrechern den Wechsel in eine Lehre zu ermöglichen. „Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht“, so Geisler.

Hilfreich für den Erhalt von Ausbildungsplätzen könnte aus Sicht des ZVDS auch die von der Bundesregierung geplante neue Ausbildungsprämie für Firmen sein. Nach einem Kabinettsbeschluss soll Betrieben, die in der Krise ihr Ausbildungsniveau halten, für jeden 2020 neu abgeschlossenen Lehrvertrag ein einmaliger Zuschuss von 2000 Euro gezahlt werden.  (jki, THB/ ds)

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