Marilog: Platz ist wichtiger als Frachtraten

Auf der maritimen Konferenz stand die Beziehung zwischen Carriern und ihren Kunden im Mittelpunkt. Kooperation zwischen beiden Seiten begünstigt Auslastung und Pünktlichkeit. Die Teilnehmer diskutierten auch ein Ende der Allianzen.

Hochkarätige Experten diskutierten auf der 12. Marilog. Foto: Jan Scheutzow

Was insbesondere während der Pandemie nicht immer der Fall war, ist auch nach ihrem Ende von Vorteil: „Es ist eine gute Strategie, zusammenzuarbeiten“, unterstrich Thorsten Meincke, COO Air & Ocean bei DB Schenker anlässlich der internationalen Konferenz für maritime Logistik, Marilog, die sich Dienstag der Beziehung zwischen Carriern und ihren Kunden widmete. Auch derzeit gelte angesichts von Blank Sailings: „Die Vereinbarung von Platz ist wichtiger als die von Raten.“ Ähnlich sieht dies Volker Blume. „Unser Werk ist geplant wie ein Schweizer Uhrwerk. Was nicht pünktlich kommt, geht per Flugzeug“, erklärte der Vice President und Leiter Materialsteuerung bei der BMW Group. „Verladern, die warten müssen, entgeht Geschäft.“

Das mit einem Anteil von etwa 30 Prozent an der weltweiten Flotte mit rund 25 Millionen TEU größte Orderbuch der Geschichte sei laut Jan Tiedemann, Chefanalyst bei Alphaliner zwar durchaus „sportlich zu füllen“, man müsse aber auch Gegeneffekte wie Slow Steaming und die Verschrottung weniger effizienter Schiffe aufgrund immer strengerer Umweltanforderungen berücksichtigen. Allerdings: „Noch viel mehr Bestellungen und ich hätte langsam ein bißchen Bauchschmerzen“, räumte er ein.

Das Ende der Allianzen wird von den Diskussionsteilnehmern unterschiedlich bewertet: „Das Ratenniveau hat nichts mit den Allianzen zu tun“, so Meincke. Operativ hingegen wirke es sich sehr wohl aus: „Würden hypothetisch alle Allianzen verboten werden, würde nur noch die Hälfte der Port Pairs bereitgestellt werden können.“ Schließlich könne eine Reederei allein nur etwa sieben oder acht Häfen pro Rundlauf anlaufen, sonst wäre die Transitzeit zwischen erstem und letzten Hafen zu lang. „Allianzen spielen eine bedeutende Rolle“, unterstrich auch Mingfeng Wang, President Cosco Shipping Europe. Die Trennung von Maersk und MSC beginne nicht erst 2025, bereits jetzt werden einige Strings alleine bedient“, erwartet Michael Blach, Vorsitzender Gruppengeschäftsführung Eurogate. „Es wird eine spannende Zeit 2023/2024. (cb)

Ihr Feedback
Teilen
Drucken

Sie sind noch kein Abonnent?

Testen Sie DVZ oder DVZ-Brief 4 Wochen im Probeabo und überzeugen Sie sich von unserem umfassenden Informationsangebot.

  • Online Zugang
  • Täglicher Newsletter
  • Wöchentliches E-paper

 

Zum Probeabo

Jetzt DVZ oder DVZ-Brief 4 Wochen kostenlos testen

Sie sind noch kein Abonnent?

Testen Sie DVZ oder DVZ-Brief 4 Wochen im Probeabo und überzeugen Sie sich von unserem umfassenden Informationsangebot.

  • Online Zugang
  • Täglicher Newsletter
  • Wöchentliches E-paper

 

Zum Probeabo

Jetzt DVZ oder DVZ-Brief 4 Wochen kostenlos testen

Nach oben