Antwerpen: Containerrekord trotz Coronajahr

Der belgische Seehafen legte 2020 in diesem Segment um 1,3 Prozent zu und überschritt damit erstmals die 12-Millionen-TEU-Marke. Das begrenzte den Rückgang im Gesamtumschlag.

Foto: Port of Antwerp

Im Hafen von Antwerpen sind im vergangenen Jahr 231 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen worden, was einem Rückgang von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dank eines Rekords bei der Zahl der bewegten Container, konnte der Hafen den Rückgang im Gesamtumschlag jedoch begrenzen. Erstmals schaffte es Antwerpen 2020 die 12-Millionen-TEU-Marke zu überschreiten und das Ergebnis in diesem Segment um 1,3 Prozent zu steigern. Die Tonnage nahm um 0,2 Prozent auf 139 Millionen Tonnen zu. Dank dieses Rekords im Containersegment hat sich der Hafen 2020 besser gehalten als die meisten anderen Häfen in der Hamburg-Le Havre-Range.

„2020 sind wir in einen Sturm geraten, aber aufrecht stehen geblieben“, erklärte Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen. Der Rekord im Containerumschlag bestätige erneut die Wichtigkeit des Segments und den Bedarf an Kapazitätserweiterungen. „Auch das Jahr 2021 wird weder einfach noch vorhersehbar, aber wir stehen stärker da als zuvor“.

Es gab aber durchaus Gütergruppen, wo sowohl Corona als auch der zunehmende Protektionismus aufgrund globaler Handelsspannungen  2020 einen deutlich negativen Einfluss auf den Umschlag hatten: Breakbulk zum Beispiel. Hier gingen die Güterströme um 16 Prozent im Vergleich zu 2019 zurück. Stahl, die Hauptwarengruppe innerhalb dieses Segments, bekam dies besonders zu spüren. Auch der Automobilsektor litt unter der Coronakrise. Insgesamt sank der RoRo-Umschlag um 9,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging der Umschlag von Neufahrzeugen im Jahr 2020 um 21,5 Prozent, der Umschlag von Gebrauchtfahrzeugen um 22,5 Prozent zurück.

Trockene Massengüter wie Kohle nahmen im ersten Quartal noch zu, danach kam der Umschlag aber zum Erliegen. Auch Düngemittel, Erze, Sand und Kies verloren im Jahr 2020 an Boden, während Schrott gerade noch das Niveau halten konnte. Insgesamt führte dies zu einem Rückgang des Umschlags von Dry Bulk um 17 Prozent auf 11,6 Millionen Tonnen. Liquid Bulk ging insgesamt um 4,2 Prozent auf 69 Millionen Tonnen zurück. Der Rohölumschlag sank aufgrund der reduzierten Raffinerietätigkeiten um 60 Prozent. Dagegen erholte sich der Umschlag von Ölderivaten trotz eines anfänglichen Nachfragerückgangs aufgrund der Coronakrise und des stark gefallenen Ölpreises. Auch die Nachfrage nach chemischen Produkten sank im Jahr 2020, was zu einem Minus von 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr führte.

Trotz der Krise hat der Hafen den Blick 2020 mehr denn je gen Zukunft gerichtet: Investitionen in Pilotprojekte in den Bereichen Energiewende, Digitalisierung und Mobilität hätten ein starkes Fundament für eine nachhaltige Zukunft gelegt, so Vandermeiren. (jpn)

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