LEO-Preisträger 2021: Michael Kubenz – Der Konsolidierer der logistischen Verbandslandschaft

Der diesjährige Preisträger hat die Verbändelandschaft in der Logistik geprägt wie wenige andere. Ihm ist es zu verdanken, dass die Speditionsbranche mit dem DSLV eine starke Stimme hat.

Michael Kubenz. (Foto: Hinrich Franck)

Die Logistikbranche ist dieser Tage einmal mehr von einer gigantischen Fusions- und Übernahmewelle erfasst worden. Was zählt ist: Größe, Größe, Größe. Für Michael Kubenz, den diesjährigen LEO-Preisträger in der Kategorie Lebensleistung, war dies nie der allein entscheidende Parameter. So gesehen habe er als Unternehmer wohl nicht das Maximum erreicht, sagt der langjährige geschäftsführende Gesellschafter der Hamburger Spedition Kube & Kubenz. Einige Marktbegleiter seien in den vergangenen 40 Jahren stärker gewachsen als sein Unternehmen, das im Spezialgebiet Tank- und Gefahrgutlogistik dennoch zu den Marktführern in Europa gehört.

Trotzdem ist der 64-Jährige, der die Geschäfte mittlerweile an seinen Sohn Konstantin übergeben hat, einer der ganz Großen in der Logistik. Denn er hat nicht nur ein Unternehmen, sondern eine ganze Branche geprägt wie wenige andere. Zunächst als Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Kraftwagenspediteure (VKS), dann als Vize-Präsident und schließlich Präsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbands (DSLV), der 2003 aus dem Zusammenschluss von VKS und BSL hervorgegangenen ist. Dabei war Michael Kubenz eine, wenn nicht die treibende Kraft hinter der Fusion.

Flapsig ausgedrückt hat er aus einem zersplitterten Haufen eine Einheit geformt, die die Interessen der Branche gegenüber der Politik mit einer starken Stimme vertritt. Wäre es nach ihm gegangen, wäre auch ein Zusammengehen mit weiteren Verbänden wie dem Güterkraftverkehrsverband BGL sinnvoll gewesen. Dazu ist es zwar nicht gekommen, der LEO-Preisträger hat aber auch in vielen anderen Bereichen Akzente gesetzt.

So hat er im Auftrag der Treuhand nach der Wende gleich zwei DDR-Verkehrsbetriebe privatisiert und damit in eine gesamtdeutsche Zukunft überführt.In den 90er Jahren beriet er als Arbeitgebervertreter und Berichterstatter im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss die EU-Institutionen bei verkehrspolitischen Fragen. Er hat die European Chemical Transport Association mit aufgebaut. Und als langjähriger Verwaltungsrat bei Kombiverkehr hat er dem intermodalen Verkehr zu mehr Gewicht verholfen.

Für sein vielfältiges Engagement ist er vielfach ausgezeichnet worden. So darf er sich Ehrenpräsident nennen, ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und Ehrendoktor. Und nun auch LEO-Preisträger. (sr)

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