Ein operativer Verlust von knapp 5 Euro im Vergleich zu einem operativen Gewinn von 18 Cent pro Zugkilometer – so stand der DB-Güterverkehr 2020 gegenüber dem Wettbewerb da. Das lässt sich der Marktbeobachtung der Bundesnetzagentur entnehmen. Die Vermutung liegt nahe, dass DB Cargo Leistungen zu nicht kostendeckenden Preisen anbietet. Das geht nur, weil der Konzern den entstehenden Verlust ausgleicht. 2020 lag dieser bei 867.000.000 (!) Euro (vor 2021 ausgezahlten nachträglichen Coronahilfen), das heißt, alle 3,64 Sekunden versenkte DB Cargo 100 Euro.
Gegenüber den Wettbewerbsbahnen ist nicht fair, dass ein solcher Verlust durch die staatseigene Holding ausgeglichen wird.
Dieser unfaire Wettbewerb muss ein Ende haben. Er schadet der DB-Holding, die den Verlust ausgleichen muss, er schadet den Wettbewerbern, die Investitionsmittel verlieren. Er nützt nicht einmal etwas: Trotz aggressiven Preisgebarens sinkt der DB-Marktanteil weiter. Das wiederum verschärft die Kostenunterdeckung. Die Integration von Teilen des Schenker-Landverkehrs wird das Ergebnis verbessern, nicht aber die Rentabilität des Bahnangebots.
Wenn der Politik an der Stärkung des Sektors liegt, sollte sie darauf achten, dass nicht unnötig Geld verbrannt wird.