Immer früher auf den Bock? Das bringt nichts.
Der Lkw-Führerschein mit 17 Jahren bringt nichts. Auch wenn Unternehmer 16-Jährige gleich nach dem mittleren Schulabschluss für eine Ausbildung als Berufskraftfahrer gewinnen, ist der Branche nicht geholfen. Solange das Image nicht stimmt, wollen junge Leute lieber Kfz-Mechatroniker oder Fachinformatiker werden.
Das Bemühen um die Jüngsten kann gehörig schieflaufen, nämlich dann, wenn ein Betrieb einen 16-Jährigen gefunden hat, der nach absolvierter Ausbildung und erworbenem Führerschein zur Konkurrenz abwandert – oder noch schlimmer – wieder an die Schule zurückwechselt, um das Fachabitur zu machen. Der höhere Aufwand mit begleitendem Fahren hat sich so nicht gelohnt.
Hinzu kommt: Der Verkehrssicherheitsrat hatte den Lkw-Führerschein mit 17 schon 2017 empfohlen, doch sollte die körperliche und geistige Eignung vor Beginn der Fahrausbildung über ein medizinisch-psychologisches Gutachten nachgewiesen werden. Das ist viel zu bürokratisch.
Die Politik kann mit besser ausgestatteten Autobahn-Rastplätzen helfen und so die Arbeitsbedingungen verbessern. Vor allem sind aber die Unternehmen gefragt. Wer Fahrer braucht, muss sie gut behandeln, wertschätzen und vor allem angemessen bezahlen.