Adblue-Tricksereien: Unterlegenheit ist keine Option

Angesichts der immer raffinierteren Methoden der Abgasmanipulation bei Lkw sind die Kontrolleure ins Hintertreffen geraten. Es ist also höchste Zeit, technisch wieder gleichzuziehen und Verstöße schärfer zu ahnden, meint DVZ-Redakteur Sven Bennühr.

Regelmäßig macht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Jagd auf Lkw mit manipulierter Harnstoff-Einspritzung. Kein leichtes, aber doch ein notwendiges Unterfangen, das auch den deutschen Transportunternehmen nützt – sofern sich diese an die gültigen Umweltspielregeln halten. Doch warum übernimmt eine NGO die Aufgabe einer Kontrollbehörde?

Die Antwort ist ebenso einfach wie betrüblich: Es scheint dem Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) tatsächlich an der geeigneten Messtechnik zu fehlen. Diese nämlich müsste in der Lage sein, die Abgasemissionen von Lastwagen und Sattelzügen während der Fahrt zu erfassen. Die Technik gibt es, und sie ist vergleichsweise zuverlässig. Allerdings kosten die Geräte auch mehr als 30.000 Euro pro Stück.

Dennoch wäre die Anschaffung notwendig. Der Grund: Statt wie vor ein paar Jahren dem Bordcomputer über ein spezielles elektronisches Bauteil vorzugaukeln, es wäre alles in Ordnung, wird mittlerweile oft genug die Software manipuliert. Und die lässt sich bei einer statischen Kontrolle per verstecktem Knopfdruck einfach wieder auf die Normaleinstellungen zurücksetzen. Wissen die Kontrollbeamten nicht, wonach sie suchen müssen, flutschen ihnen die Übeltäter durch die Finger.   

Aber immerhin hat ja der Gesetzgeber schon nachgelegt. Seit zehn Monaten dürfen die BALM-Beamten jeden Lkw mit manipulierter Abgasanlage als Euro-0-Truck einstufen und reichlich Maut nachkassieren. Das schreckt ab – bis jemand einen neuen Dreh gefunden hat.

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