Scharfe Kritik an Flughafen-Streiks

Die für den 17. Februar angekündigten Arbeitsniederlegungen an sieben deutschen Flughäfen werden zu rund 2.340 Flugausfällen im innerdeutschen und internationalen Luftverkehr führen. Fraport erwartet für den Airport Frankfurt am Main massive Beeinträchtigungen auch für die Frachtabfertigung.

Die für den 17. Februar angekündigten Arbeitskampfmaßnahmen an sieben deutschen Flughäfen werden zu rund 2.340 Flugausfällen im innerdeutschen und internationalen Luftverkehr führen. Fraport erwartet für den Airport Frankfurt am Main (siehe Foto) massive Beeinträchtigungen auch für die Frachtabfertigung. (Foto: Fraport)

Arbeitergebervertreter und der Flughafenverband ADV kritisieren die Gewerkschaft Verdi im Vorfeld der für den 17. Februar angekündigten Warnstreiks an den sieben deutschen Flughäfen. „Arbeitskampfmaßnahmen, die darauf abzielen, gleich sieben Flughäfen ganztägig lahmzulegen und damit den innerdeutschen Luft­verkehr groß­flächig und eine Vielzahl an internationalen Verbindungen zu treffen, gehen weit über das Maß eines Warnstreiks hinaus und sind völlig unangemessen“, sagt ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.

Der Arbeitskampfmaßnahmen an den Flughäfen München, Frankfurt am Main, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen werden laut ADV zu rund 2.340 Flugausfällen im innerdeutschen und internationalen Luftverkehr führen.

Beeinträchtigungen für Passage und Fracht

Die Flughafenbetreiberin Fraport erwartet am Airport Frankfurt für Freitag „massive Beeinträchtigungen im gesamten Flugbetrieb, also sowohl Passage als auch Fracht“.

Laut einer Fraport-Sprecherin werden am Flughafen Frankfurt im Rahmen des Notbetriebs nur Starts und Landungen im Fall von medizinischen Notfällen an Bord, Hilfsflügen, etwa in die vom Erdbeben betroffenen Regionen in der Türkei und Syrien, oder Militär- sowie Regierungsflügen möglich sein.

Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) rügt vor allem den Zeitpunkt der Arbeitskampfmaßnahmen. „Der nächste Verhandlungstermin mit der Gewerkschaft ist bereits für den 22. Februar angesetzt. Fünf Tage zuvor einen ganztägigen Warnstreik an mehreren deutschen Flughäfen anzusetzen, ist vollkommen unverhältnismäßig und entspricht einer exzessiven Anwendung des Streikrechts“, so Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der VhU.

Wettbewerbsfähigkeit der Airports beeinträchtigt

Es sei maßlos, die Differenzen bei den Verhandlungen auf dem Rücken von Hunderttausenden Passagieren und Unternehmen auszutragen.

Der Warnstreik sei vor allem vor dem Hintergrund der Vielzahl der Flugausfälle und gestrandeten Passagiere und Waren am Flughafen Frankfurt aufgrund des beschädigten Glasfaserkabels noch kritischer zu betrachten.

„Wir dürfen die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Flughäfen und deren Betreiber nicht aus den Augen verlieren. Im internationalen Wettbewerb herrscht hoher Kostendruck, der nicht auch noch durch unverhältnismäßige Warnstreiks verschärft werden darf“, so Pollert. (ol)

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