Was braucht die Innenstadtlogistik?

Was brauchen KEP-Dienste, um eine umweltfreundliche und flexible Zustellung anzubieten? Und welche Möglichkeiten gibt es angesichts steigender Mieten und verfügbarer Flächen? Antworten darauf liefert eine Umfrage der Initiative Logix und des Deutschen Städte- und Gemeindebunds. Der Bericht liegt nun vor.

Mikrohubs, wie hier in Hamburg, werden laut der Initiative Logistikimmobilien und dem Deutsche Städte- und Gemeindebund eine zentrale Rolle bei der Innenstadtbelieferung spielen. (Foto: Hermes)

Eine funktionierende Logistikkette – nichts ist so selbstverständlich wie das. Doch was brauchen Paketdienste, um diese zu gewährleisten? Welche Möglichkeiten gibt es seitens der Kommunen und vor welchen Herausforderungen stehen die Akteure? Fragen, die die Logistikimmobilien Initiative Logix und der Deutsche Städte- und Gemeindebund Ende 2020 Kommunen in ganz Deutschland gestellt haben. Der Bericht liegt nun vor.

Die Herausforderungen sind klar: bezahlbare und verfügbare Flächen sind rar und die Logistik steht in Konkurrenz mit anderen Verkehrsteilnehmern.

Bezahlbare Flächen gesucht

Da es sich in der Innenstadt meist um Mikrodepots handelt, suchen Logistikdienstleister dort nur kleinere Flächen zwischen 10 und 500 Quadratmetern. Die Lage sollte ebenerdig und für Transporter geeignet sein. Zudem legten immer mehr KEP-Dienste Wert auf Lademöglichkeiten für Elektro-Fahrzeuge und Lastenräder, beziehungsweise eine Möglichkeit, Wechselakkus von Rädern zu tauschen, zu lagern und zu laden.

Laut der Studie  ist die Verfügbarkeit sowie die Bezahlbarkeit der Flächen für viele Logistikdienstleister nicht zu unterschätzen. Kostet der Quadratmeter für Logistikzentren vor den Toren Münchens rund 7,50 Euro, so müssen Dienstleister dort im Stadtgebiet bis zu 16 Euro pro Quadratmeter zahlen.

Städte müssen Logistik mitdenken

Ein Problem ist laut der Studie, dass Innenstadtlogistik mit der anderweitigen Nutzung des Verkehrsraums konkurriert. Würden etwa Parkplätze für Lastenräder oder Zustellfahrzeuge reserviert, so stünden sie anderen Verkehrsteilnehmern nicht mehr zur Verfügung. Andersrum würden Zusteller Parkmöglichkeiten etwa durch Pop-Up-Radwege verlieren.

Der Bericht führt eine Reihe von Lösungen auf, die helfen, die Innenstadtlogistik möglichst umweltfreundlich und in Einklang mit anderen Verkehren zu gestalten. Zum einen müssten Lieferzonen eingerichtet werden. Aber auch die verstärkte Nutzung von Paketboxen im öffentlichen Raum sowie beispielsweise in Mietshäusern sei eine Möglichkeit, Lieferverkehre zu verringern.

Aber auch Mikro- und urbane Hubs werden laut der Studie eine immer zentralere Rolle für die Innenstadtbelieferung spielen. Sofern Flächen verfügbar sind. Des Weiteren werde es zunehmend „Mixed-Use-Gebäude“ oder Quartierslösungen geben. Also Gebäude, die zum einen als Logistikfläche dienen, aber auch Büros, Wohnen und Gastronomie beherbergen. Ein solches Gebäude entstehe derzeit etwa in Berlin und soll im kommenden Jahr fertiggestellt werden. In Hamburg ist die Eröffnung eines solchen Gebäudes für 2027 geplant.

Als letztes Puzzleteil für eine neue, funktionierende Innenstadtlogistik sehen die Autoren des Berichts die neuen Formen der Zustellung, zum Beispiel mit Drohnen oder Zustellrobotern oder autonomen E-Fahrzeugen. (wes)

Thema beim Deutschen Logistik-Kongress

Wo kann Logistik in der Stadt ihren Platz finden? Welche Räume können logistisch genutzt werden, um ein besseres Miteinander in der Stadt zu erreichen? Und wie sieht die Zukunft der Logistik außerhalb der Stadt aus? Diese Fragen stehen im Mittelpunk der Sequenz „Logistik findet Stadt“ beim Deutschen Logistik-Kongress am 22. Oktober. Ab 9.30 Uhr sprechen Dirk Lessing, der COO von Galeria Karstadt Kaufhof, Hanna Denecke vom Stadtplanungsamt in Freiburg, sowie Jan Dietrich Hempel, Geschäftsführer bei Garbe Industrial Real Estate. Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) richtet den Kongress in diesem Jahr als hybride Veranstaltung aus. Für die Teilnahme vor Ort beziehungsweise am digitalen Event bedarf es jeweils einer separaten Anmeldung. Alle Informationen, auch zum Programm, finden Sie hier.

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