Lebensmittelindustrie warnt vor Lücken in Supermarktregalen

Der Verband der Ernährungswirtschaft hat angesichts der Energiekrise vor weitreichenden Lieferengpässen gewarnt. Zuvor hatte er rund 300 Mitgliedsbetriebe befragt. Auch die Unternehmerverbände Niedersachsen schlagen Alarm.

Die Lebensmittelpreise steigen bereits seit Monaten. Folgen demnächst noch Lücken in den Regalen? (Foto: dpa/Frank Hoermann/Sven Simon)

Die Lebensmittelwirtschaft hat angesichts der Energiekrise vor weitreichenden Lieferengpässen gewarnt. Sollte es keine unmittelbare Entlastung von den hohen Energiekosten geben, müsse man davon ausgehen, „dass da jetzt nicht ein Teil von Lebensmitteln fehlen wird, sondern das wird ein richtiger Kahlschlag, der komplett durch die Regale gehen wird“, sagte Vehid Alemic, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Ernährungswirtschaft (VdEW) am Freitag in Hannover. Der VdEW vertritt die Interessen der Ernährungsindustrie in Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt.

„Die Unternehmen müssen im Vergleich zum Vorjahr teilweise mehr als das Fünfzehnfache an Energiekosten zahlen. Das sind teilweise Millionenbeträge“, sagte Alemic. „Bleiben die Preise so, bedeutet das für Tausende Betriebe in Deutschland das Aus.“ Alemic berief sich auf eine Umfrage des VdEW unter rund 300 Mitgliedsbetrieben.

Zur Rettung der Unternehmen forderte der Verband allem voran einen sofortigen Preisdeckel für Strom und Gas. Die vom Bund in Aussicht gestellte Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen bei den Energiekosten sei wichtig, werde aber nur ausreichen, wenn „ein signifikanter Teil der Mehrkosten“ übernommen werde.

„Kritischer als die Corona-Pandemie“

Auch die Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN) schlagen Alarm: Viele Unternehmen erhielten keine Angebote mehr von ihren Strom- und Gasversorgern – und wenn doch, dann zu zehn- bis fünfzehnfachen Preisen im Vergleich zum Vorjahr. Die Arbeitgeber forderten daher eine Reduzierung der Steuern und Umlagen auf Strom und Gas sowie eine Entkopplung des EU-Strommarkts vom Gasmarkt. Die jetzige Krise sei „kritischer als die Corona-Pandemie“, hieß es von den UVN. (dpa/cs)

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