Lieferketten: Viele Verlader passen ihre Strategie an

Wegen zahlreicher Störungen in den Supply Chains seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben die meisten Hersteller und Händler in Deutschland Maßnahmen ergriffen. Sie reagierten vor allem mit einer verstärkten Lagerhaltung.

Auf die vielen Lieferkettenstörungen haben viele Unternehmen mit einer verstärkten Lagerhaltung reagiert. (Foto: dpa/Jan Woitas)

Wegen Störungen in den Supply Chains haben die meisten Unternehmen in Deutschland ihre Beschaffungsstrategie geändert. Bei einer Umfrage des Ifo Instituts unter 4.000 Unternehmen gaben 68 Prozent der Industriebetriebe an, sie hätten ihre Lagerbestände erhöht. 65 Prozent verbreiterten ihre Zulieferbasis mit neuen Lieferanten und Bezugsquellen. 13 Prozent holten ausgelagerte Produktionsprozesse zurück ins Unternehmen, teilten die Münchner Wirtschaftsforscher am Donnerstag mit.

„Großunternehmen haben mehr Maßnahmen infolge von Lieferkettenstörungen ergriffen als kleine und mittlere Unternehmen“, sagt Ifo-Forscher Andreas Baur. „Zudem haben Großunternehmen vor allem Zuliefererstrukturen diversifiziert und überwachen ihre Lieferketten stärker. Kleine und mittlere Unternehmen setzten dagegen eher auf eine verstärkte Lagerhaltung.“

Im Mai 2021 hatte nicht einmal die Hälfte der Unternehmen eine Anpassung ihrer Beschaffungsstrategie geplant, wie die Erhebung ergab. Bei der jüngsten Umfrage vor drei Monaten sagten 87 Prozent der Industrieunternehmen, 76 Prozent der Großhändler und 63 Prozent der Einzelhändler, sie hätten ihre Strategie verändert. „Dies deutet darauf hin, dass viele Unternehmen Risiken in Lieferketten inzwischen neu bewerten“, sagt Baur. (dpa/cs)

Dieser Artikel ist erstmals am 6. Oktober 2022 auf DVZ.de erschienen. Wir wiederholen den Beitrag anlässlich des Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin.

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