Adblue-Umfrage: Erste Ausfälle im Transportsektor

Laut einer Blitzumfrage der DVZ befürchten mehr als zwei Drittel der Teilnehmer einen Mangel bei dem Dieselzusatz. Andere melden sogar schon Ausfälle. Große Sorgen, schon bald kein Adblue mehr zu erhalten, macht sich zum Beispiel ein Transportunternehmer aus Hamburg.

Die Transportbranche befürchtet einen Mangel beim Dieselzusatz Adblue. (Illustration: iStock, Carsten Lüdemann)

Logistikverbände wie der BGL und der BWVL hatten sich zuletzt sehr besorgt geäußert, weil sie einen Mangel beim Dieselzusatz Adblue befürchten. Der Hauptgrund: Beim größten Adblue-Produzenten in Deutschland, der SKW Stickstoffwerke Piesteritz in Sachsen-Anhalt, steht bereits seit Wochen wegen der hohen Gaspreise die Produktion still. Rollen also demnächst einige Diesel-Lkw nicht mehr?

Laut einer nicht repräsentativen Umfrage der DVZ auf der Social-Media-Plattform LinkedIn befürchten 69 Prozent der etwa 190 Teilnehmer einen Adblue-Mangel. Weitere 14 Prozent melden sogar schon erste Ausfälle im Transportsektor. Die restlichen 17 Prozent erwarten keine größeren Probleme bei der Verfügbarkeit.

Große Sorgen, schon bald kein Adblue mehr zu erhalten, macht sich zum Beispiel der Hamburger Transportunternehmer Michael Garbe. Er hat deshalb bereits einen Vorrat angelegt, der für circa fünf Wochen reichen dürfte, wie er gegenüber der DVZ sagt. Pro Monat verbrauchen die rund 100 Diesel-Lkw von Garbe Transport etwa 30.000 Liter Adblue.

Doch nicht nur die Verfügbarkeit bereitet Garbe zufolge Probleme, sondern auch die Kostenseite. So sei der Preis von 0,20 Euro pro Liter im vergangenen Jahr auf inzwischen 1,20 Euro pro Liter geschnellt. Das heißt: Bei einem Bedarf von 3 Litern auf 100 Kilometer Fahrleistung eines Lkw sind die Kosten von 0,60 auf 3,60 Euro gestiegen. „Sind die Adblue-Aufwendungen zuvor kaum in die Preisgestaltung eingeflossen, muss jetzt auch damit gerechnet werden“, schlussfolgert Garbe.

Hoffnung macht indes, dass SKW eine von zwei Anlagen wieder hochfährt. Produziert werde dort aber noch nicht wieder umgehend, sagte ein SKW-Sprecher am Montag. „Wir wärmen uns auf“, erklärte er. Gestartet werde die Herstellung erst dann, wenn die Politik ein verlässliches Zeichen sende. Dies könnte seinen Angaben zufolge sein, wenn SKW von der Gasumlage befreit werde oder die umstrittene Umlage abgeschafft werde. (mit dpa)

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