Lage in Taiwan bleibt angespannt

Chinas militärische Kampfübungen rund um Taiwan dauern an. Am Dienstag reagierte Taiwan mit Gegenmaßnahmen. Der Konflikt trifft eine weltweit wichtige Route für Frachter und könnte die angespannten Lieferketten weiter belasten. Reedereien beobachten die Situation, um schnell reagieren zu können.

Die militärischen Übungen Chinas in der Meerenge der Taiwanstraße dauern weiter an. Am Dienstag begann Taiwan im Süden der Insel mit Gegenmaßnahmen. Kapitäne wurden angehalten, die sechs Sperrzonen vor Taiwans verkehrsreichsten Häfen, darunter Kaohsiung, zu verlassen. Laut dem Datendienstleister Lloyd’s List Intelligence befand sich am Freitag von durchschnittlich 240 Schiffen pro Tag nur noch eine Handvoll Schiffe in den Gebieten. Damit ist eine wichtige Route für Frachter betroffen, die Waren sowohl nach Taiwan, Südkorea oder China hineinbefördern als auch exportieren.

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Neue Dimension der Störungen

Handel gefährdet

„Wir erwarten zwar Handelsunterbrechungen in Taiwan, China, Südkorea und Japan“, sagt Christian Roeloffs, Mitgründer und CEO des Online-Marktplatzes Container X Change. Die globalen Lieferketten hätten sich zuletzt als widerstandsfähig erwiesen. Die Hälfte der weltweiten Containerflotte und 88 Prozent der nach Tonnage größten Schiffe der Welt haben die schmale Taiwanstraße in diesem Jahr passiert, wie die US-Nachrichtenagentur Bloomberg analysierte.

Feederschiffe werden umgeleitet

Die Containerreederei Hapag-Lloyd bietet mehrere Dienste an, die Taiwan und China unabhängig voneinander anlaufen. Derzeit sei noch keine Einschränkungen der Verkehre zu beobachten, sagte eine Sprecherin am Dienstag gegenüber DVZ. "Bisher läuft das Geschäft wie gewohnt. Die Militärmanöver haben unser Geschäft nicht beeinträchtigt, sodass es zu keinen größeren Unterbrechungen gekommen ist. Wir beobachten die Situation genau, um rechtzeitig reagieren zu können", so Juan Carlos Duk, Senior Managing Director Trade Management bei Hapag-Lloyd.

Auch der dänische Logistiker Maersk erkennt derzeit noch keine massiven Veränderungen. „Wir haben bei Maersk und auch Hamburg Süd glücklicherweise bei den Longhaul-Diensten wie Fernost-Europa keine Auswirkungen zu erwarten.“ Bei den Feederdiensten gebe es kleinere Umleitungen, erklärte das Unternehmen.

Chinesische Kommentatoren stellten in Aussicht, dass die Militärübungen regelmäßig stattfinden könnten. (cs)

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