Coronavirus-Pandemie trifft Deutsche Post hart

Die Turbulenzen der ersten drei Monate 2020 haben zwar die Erlöse des Logistikkonzerns nicht geschmälert. Allerdings sackte das Ebit im Vergleich zur Vorjahresperiode um fast die Hälfte ab.

Die Deutsche Post DHL Group hat als Folge der Coronakrise sowie der Sonderbelastungen aus dem Streetscooter-Engagement einen kräftigen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Bei einem leicht gestiegenen Konzernumsatz von 15,5 Mrd. EUR sank das operative Ergebnis (Ebit) im ersten Quartal um über 200 Mio. EUR auf 592 Mio. EUR. Ohne die Einmaleffekte aus Corona (210 Mio. EUR) und Streetscooter (234 Mio. EUR) hätte ein operatives Ergebnis von rund 1 Mrd. EUR ausgewiesen werden können – rund 200 Mio. EUR mehr als im Vorjahreszeitraum, teilte der Bonner Konzern am Dienstag mit. Der Konzerngewinn sank im Vergleich zum Vorjahr um knapp 60 Prozent auf 301 Mio. EUR.

Die ursprüngliche Jahresprognose für das laufende Jahr hatte der Konzern bereits Anfang April zurückgezogen. Angesichts der unverändert sehr volatilen Situation will die Deutsche Post erst dann eine detaillierte Prognose veröffentlichen, wenn es eine verlässlichere Basis gibt.

Der Konzern bereite sich auf eine Wiederaufnahme der Tätigkeiten vor, rechnet gleichzeitig aber auch mit einer zweiten Infektionswelle. Dennoch hält Konzernchef Frank Appel unverändert an seinem mittelfristigen Ebit-Ziel von mindestens 5,3 Mrd. EUR für 2022 fest.

Rund 90 Mio. EUR haben die Coronaauswirkungen die Sparte DHL Express gekostet. Zwar konnte der Umsatz gesteigert werden, doch wirkte sich die krisenbedingt ungeleiche Auslastung des Netzes negativ auf das Ergebnis aus. Dennoch konnte mit 393 Mio. EUR ein unverändert hohes Ebit erzielt werden, auch wenn die Ebit-Marge von 11,4 auf 9,5 Prozent zurückging.

Die Speditionssparte Global Forwarding Freight hatte mit einer starken Verknappung der Transportkapazitäten zu kämpfen. Speziell in der Luftfracht führte dies bei rückläufigen Mengen zu einer verbesserten Bruttomarge. Allerdings sank der Umsatz der Sparte um 4,1 Prozent auf 3,6 Mrd. EUR. Davon waren die Geschäftsfelder Luft- und Seefracht (minus 4,3 Prozent auf 2,525 Mrd. EUR) und Landverkehr (minus 4 Prozent auf 1,111 Mrd. EUR) gleichermaßen betroffen.

Die in dem Bereich Supply Chain geführte Kontraktlogistik litt in einigen Sektoren wie Automotive und Fashion unter ausgesetzten Produktionen und geringerer Nachfrage. Dies konnte allerdings durch die Lebensmittelindustrie und die Pharmabranche nahezu ausgeglichen werden. So ging der Umsatz um knapp 2 Prozent auf 3,2 Mrd. EUR zurück. Das Ebit allerdings brach von zuvor 486 Mio. EUR auf 105 Mio. EUR ein. Im ersten Quartal 2019 allerdings waren positive Einmaleffekte aus dem Verkauf des Geschäfts in China enthalten, berichtet die Deutsche Post. (fho/la)

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