Verdreifachung der Kosten: „Fernstraßenbau als Milliardengrab“

Nachdem Greenpeace erhebliche Fehler bei den Berechnungen der prognostizierten CO₂-Bilanz des Bundesverkehrswegeplans aufzeigte, wurden nun die Kosten der geplanten Projekte unter die Lupe genommen.

Autobahn-Neubau an der A26 in Neu Wulmstorf in Niedersachsen. (Foto: dpa/ZB/euroluftbild.de/Martin Elsen)

Eine am Donnerstag veröffentlichte Studie von Greenpeace untersucht den Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP) aus fiskalischer Perspektive. Nachdem der Umweltverband bereits falsche Berechnungen der CO2-Bilanz feststellte, wurden nun die Kosten der Projekte überprüft.

Die Studie bezieht sich auf die 800 Projekte, denen eine hohe Dringlichkeit zugeschrieben wurde, die also "fest disponiert" sind, und bis 2035 fertig gestellt sein sollten. Die dringlichen Fernstraßenprojekte aus dem BVWP sollten insgesamt rund 50,9 Milliarden Euro kosten. Doch die Inflation und stark erhöhte Baukosten machen wohl einen Strich durch diese Rechnung. Durchschnittlich würden die Kosten für ein Bauvorhaben aus dem Plan um 10 Prozent jährlich steigen. Ein typisches Fernstraßenprojekt sei nach zehn Jahren also mehr als doppelt so teuer wie ursprünglich geplant. Laut Greenpeace käme man somit auf insgesamt rund 153 Milliarden Euro Kosten für die fest disponierten Bauprojekte.

Schlussendlich lassen die Bauvorhaben sich nicht mehr realisieren, wenn es keine Neuberechnung und Erhöhung des Budgets geben sollte. Das dichte Netz an deutschen Autobahnen, bedarf ohnehin hoher Investitionen für die Instandhaltung - pro Jahr derzeit knapp 5 Milliarden Euro.

Greenpeace fordert einen Stopp der Bauvorhaben, auch im Hinblick auf drohende Finanzierungslücken für die Sanierung und den Ausbau des deutschen Schienennetzes. Erst vergangene Woche erregte der Netzzustandsbericht der Deutschen Bahn viel Aufmerksamkeit und zeigte, dass es auf der Schiene finanziell sowie betrieblich kriselt.

 

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