UPS trennt sich von der Frachtsparte

Der kanadische Transportkonzern TFI International erwirbt für 800 Millionen US-Dollar (rund 660 Millionen Euro) UPS Freight. Damit zieht UPS-Chefin Carol Tomé einen Schlussstrich unter das laut US-Medienberichten wenig ertragreiche Engagement im Trucking-Geschäft.

Künftig rollen die UPS-Freight-Trucks für TFI International. (Foto: iStock)

Noch müssen die Wettbewerbshüter zustimmen – doch dann schließt der US-amerikanische Kep- und Logistikdienstleister UPS das Kapitel UPS Freight ab. Im Laufe des zweiten Quartals soll der jetzt angekündigte Verkauf der Frachtsparte an den kanadischen Transportkonzern TFI International abgeschlossen werden. Dieser übernimmt für 800 Millionen US-Dollar das gesamte Teil- und Komplettladungsgeschäft von UPS. „Dies ist die strategischste Akquisition, die TFI je getätigt hat“, sagte CEO Alain Bedard in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Das Unternehmen hat seit 2008 mehr als 90 Akquisitionen getätigt.

Für Carol Tomé, die im Juni 2020 als neuer UPS-CEO angetreten ist, ist das der erste große Schritt bei der Umsetzung ihrer „Besser-statt-größer“-Strategie, die sie dem Unternehmen verordnet hat. Der Ausstieg aus dem Trucking-Geschäft wird allerdings zunächst die Bilanzen belasten: UPS hatte die Sparte 2005 für rund 1,25 Milliarden Dollar übernommen. In der konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung  für das Geschäftsjahr 2020 wird nun aber ein Wertminderungsaufwand von 500 Millionen Dollar stehen.  

Mit einer Betriebsgeschichte von mehr als 85 Jahren ist UPS Freight einer der größten LTL-Transporteure in den USA, der eine umfassende Palette von Lösungen für den Regional- und Fernverkehr sowie eine Pünktlichkeitsgarantie für alle LTL-Sendungen anbietet und seinen Hauptsitz in Richmond, Virginia, hat. Im vergangenen Jahr trug UPS Freight etwa 3,1 Milliarden Dollar zum Umsatz des Konzerns bei. Die Sparte beschäftigt 14.500 Mitarbeiter, betreibt 6.340 Zugmaschinen sowie 23.400 Auflieger und unterhält 197 Standorte.

TFI-Chef Alain Bedard sagte gegenüber US-Medien, dass UPS Freight eine „ungefähr kostendeckende Betriebsmarge“ habe und seine Dienste zu Preisen unter dem Marktniveau anbiete. Bedard plant nun, die Kosten zu senken, indem unter anderem neue, effizientere Fahrzeuge angeschafft werden und der grenzüberschreitende Verkehr zwischen den USA und Kanada rationalisiert wird. Zugleich sollen die Preise erhöht werden.

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