Sub-Contracting neu gedacht

Transporeon bringt mit Freight Matching for Forwarders ein neues Angebot auf den Markt. Es wurde für Spediteure entwickelt und soll dazu dienen, Sub-Contracting – die Untervergabe von Transportaufträgen – intelligenter, sicherer und sichtbarer zu machen.

Die Untervergabe von Transport­aufträgen ist gängige Praxis in der Logistikbranche. (Illustration: Carsten Lüdemann)

Transporeon bringt mit Freight Matching for Forwarders ein neues Angebot auf den Markt. Es wurde für Spediteure entwickelt und soll dazu dienen, Sub-Contracting – die Untervergabe von Transportaufträgen – intelligenter, sicherer und sichtbarer zu machen.

Die kontinuierliche Suche nach verfügbarem Laderaum zwingt Spediteure oft dazu, über ihr bewährtes Netzwerk hinauszublicken und sich die nötige Transportkapazität auf dem Spotmarkt zu beschaffen. Die Vergabe von Unteraufträgen spielt daher in vielen Lieferketten seit jeher eine große Rolle. Auch die Global Player unter den Spediteuren vergeben Unteraufträge, weil einfach nicht jede Ladung perfekt in ihr eigenes Netz passt.

Zahlreiche Risiken beim Status Quo

„Die Art und Weise, wie wir Fracht transportieren, hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt, aber einige Grundprinzipien sind gleich geblieben, da die Fracht von den Verladern zu einem oder mehreren Spediteuren verkettet wird“, sagt Gruziana Hoxha, Executive Director für Carrier Management bei Transporeon. Insbesondere aus Sicht vieler Carrier ist das Sub-Contracting ein durchaus attraktiver Geschäftsbereich.

Dabei handelt es sich jedoch oftmals noch um einen manuellen Prozess, der mit zahlreichen Herausforderungen und Risiken verbunden ist; unterbrochene Informationsflüsse, verlorene Sichtbarkeit während der Übertragung, verschlechterte Servicequalität und Zuverlässigkeit sowie potenzielle Sicherheitsrisiken. „Das manuelle Sub-Contracting ist nach unserer Auffassung eine der Quellen, die für die circa 30 Prozent Ineffizienzen in den Lieferketten verantwortlich sind. Zum einen wollen wir dieses Potenzial heben. Zum anderen möchten wir dafür sorgen, dass die Ladungen von Verladern nicht willkürlich auf dem Transportmarkt hin und her geschoben werden und dabei essenzielle Daten verloren gehen“, sagt Stephan Sieber, CEO von Transporeon.

Denn mit der Lieferketten-Sorgfaltspflicht kommt im nächsten Jahr ein neues Gesetz, das die Auflagen hinsichtlich der Transparenz in der Lieferkette bis zum Verlader massiv erhöht. Zudem spielt es eine immer größere Rolle für die Industrie, wie nachhaltig transportiert wird. Um den gesamten ökologischen Fußabdruck eines Transports nachvollziehen zu können, muss die Datenlage lückenlos sein. Das ist beim Sub-Contracting jedoch selten gewährleistet. Sieber: „Diese Informationen sind nicht nur für Verlader wichtig, sondern auch für den primären Carrier.“

Die eigens für das neue Angebot Freight Matching for Forwarders entwickelte Technologie soll diese Probleme mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz lösen, indem immer der richtige Spediteur für die richtige Sendung zum richtigen Preis eingesetzt wird. So soll die Notwendigkeit, sich anderweitig nach verfügbaren Kapazitäten umzusehen, begrenzt werden. „Die Frachtführer erhalten die Möglichkeit, das Sub-Contracting ihrer Aufträge automatisiert über unsere Plattform durchzuführen und dabei die gesamte Lieferkette digitalisiert abzubilden.“ Die Logik sei dieselbe wie bei der ursprünglichen Auswahl des Primär-Carriers durch den Verlader. Es gibt drei verschiedene Arten:

  • Per Kontrakt über einen definierten Zeitraum und Preis

  • Automatisiert mit vorkalkuliertem Preis auf Grundlage von Carrier-Präferenzen und Marktdaten

  • Spot-Geschäft in vordefiniertem Carriernetzwerk

Verknüpfung mit TMS

„Wir sind überzeugt davon, dass es nicht mehr Carrier braucht, sondern das bestehende Netzwerk lediglich effizienter, zuverlässiger und automatisierter ausgelastet werden muss. Dann können wir auch in diesem Prozess des Sub-Contractings enormes Potenzial heben“, meint der Transporeon-CEO. Ihm ist bewusst, dass dieses Angebot in Richtung der Frachtbörsen geht. Jedoch würde dieses Problem von den Marktteilnehmern bislang nicht entsprechend adressiert werden.

Im ersten Schritt wird dieses neue Angebot für alle Transporte verfügbar sein, die bereits auf der Plattform für Transportmanagement von Transporeon sind – etwa 120.000 pro Tag. Im nächsten Schritt soll den Spediteuren ermöglicht werden, ihre TMS-Systeme direkt mit der Plattform zu verknüpfen, um Transportaufträge unterzuvergeben, die nicht originär von einem Transporeon-Verlader stammen.

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