2022 starben wieder mehr Menschen auf Europas Straßen

Die EU-Kommission hat Daten über die tödlichen Straßenverkehrsunfälle 2022 vorgelegt. Lkw bleiben demnach – wie auch Pkw – in Städten eine Gefahr für Radfahrer.

Über die Hälfte (52 Prozent) der tödlichen Straßenverkehrsunfälle ereigneten sich auf Landstraßen. (Foto: ollo/iStock)

Im vergangenen Jahr sind in der EU rund 20.600 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben. Das geht aus vorläufigen Daten hervor, die am Dienstag von der EU-Kommission veröffentlicht wurden. Gegenüber 2021 ist die Zahl der Todesopfer damit um 3 Prozent gestiegen, im Vergleich zum vorpandemischen Jahr 2019 um etwa 2.000 oder 10 Prozent gesunken. Die EU und die Vereinten Nationen streben an, die Zahl der Verkehrstoten bis 2030 gegenüber 2019 zu halbieren.

Über die Hälfte (52 Prozent) der tödlichen Straßenverkehrsunfälle ereigneten sich auf Landstraßen, und insgesamt waren 45 Prozent der Opfer Pkw-Insassen. Anders sieht es allerdings bei Unfällen in Städten aus, die 39 Prozent aller tödlichen Unfälle ausmachten. Dort sterben zu 70 Prozent Fußgänger, Radfahrer und Fahrer motorisierter Zweiräder, meistens bei Unfällen mit Pkw und Lkw. Zwar steige die Zahl der Radfahrer in der EU stetig an, doch ebenso die Zahl ihrer tödlichen Unfälle, teilte die EU-Kommission mit. In Frankreich seien 2022 etwa 30 Prozent mehr Radfahrer im Straßenverkehr ums Leben gekommen als 2019.

ETSC fordert mehr Radwege und Kontrollen

Der European Transport Safety Council (ETSC), eine Lobbyorganisation für Straßenverkehrssicherheit, forderte, es müssten mehr sicherere Radwege in der EU gebaut werden, um die Unfallzahlen zu senken. ETSC empfiehlt den EU-Staaten zudem, die Vorschriften über zulässige Höchstgeschwindigkeit, nüchternes Fahren, Anlegen von Sicherheitsgurten und Ablenkung durch mobile Geräte entschiedener durchzusetzen. Verstöße müssten auch grenzüberschreitend konsequent geahndet werden. Die EU-Kommission will kommende Woche einen Gesetzesvorschlag dazu vorlegen.

Bei der Überarbeitung der EU-Führerscheinrichtlinie rät ETSC davon ab, das Mindestalter für Alleinfahrten in irgendeiner Fahrzeugkategorie weiter zu senken. Programme für begleitetes Fahren und Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Ortschaften hält der Verband für gut.

Schwedische Straßen sind die sichersten

Im Durchschnitt starben 2022 in den EU-Staaten 46 Menschen pro 1 Million Einwohner. In Deutschland lag dieser Wert mit 34 niedriger. Das ist gemeinsam mit Finnland die viertbeste Bilanz hinter Schweden (21), Dänemark (26) und Irland (31). Am gefährlichsten war der Straßenverkehr laut der Statistik in Bulgarien und Rumänien. Dort kamen bei Unfällen 78, beziehungsweise 86 Menschen pro 1 Million Einwohner ums Leben.

Ihr Feedback
Teilen
Drucken

Sie sind noch kein Abonnent?

Testen Sie DVZ oder DVZ-Brief 4 Wochen im Probeabo und überzeugen Sie sich von unserem umfassenden Informationsangebot.

  • Online Zugang
  • Täglicher Newsletter
  • Wöchentliches E-paper

 

Zum Probeabo

Jetzt DVZ oder DVZ-Brief 4 Wochen kostenlos testen

Sie sind noch kein Abonnent?

Testen Sie DVZ oder DVZ-Brief 4 Wochen im Probeabo und überzeugen Sie sich von unserem umfassenden Informationsangebot.

  • Online Zugang
  • Täglicher Newsletter
  • Wöchentliches E-paper

 

Zum Probeabo

Jetzt DVZ oder DVZ-Brief 4 Wochen kostenlos testen

Nach oben